Bosch: Legacy – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 3)

Vier Jahre liegt meine Sichtung der Serie „Bosch“ nun schon zurück. Damals bin ich eher durch Zufall darauf gekommen und ich hätte nie erwartet, dass mir die Serie so gut gefallen würde. Inzwischen gibt es mit „Bosch: Legacy“ ein Spin-off, das sich jedoch eher wie eine direkte Fortführung der Hauptserie anfühlt. Warum sich auch diese Serie wirklich lohnt, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🕵️‍♂️👮‍♀️🚔

Bosch: Legacy | © Amazon Prime Video

Bosch: Legacy | © Amazon Prime Video

Zunächst einmal möchte ich vorausschicken, dass ihr euch bei Interesse von der Bezeichnung Spin-off nicht abschrecken lassen solltet, denn „Bosch: Legacy“ fühlt sich eher an wie Staffel acht, neun und zehn der Hauptserie. Wenn euch dieser Gedanke nun ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, schaut am Besten rein oder lest meine Eindrücke zu den drei Staffeln der Serie:

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Star Wars: Skeleton Crew – Staffel 1 (2024)

Es gibt eine neue „Star Wars“-Serie. Nachdem ich den Einstieg bei „The Acolyte“ verpasst hatte, habe ich die Serie auch gar nicht mehr nachgeholt. Inzwischen gibt es mit „Star Wars: Skeleton Crew“ ja schon die nächste Serie. Da zum Jahreswechsel wieder mehr Zeit war, haben der Zwergofant und ich uns dieser Serie gewidmet und hatten, so viel kann ich vorausschicken, beide viel Spaß damit. 🐘

Star Wars: Skeleton Crew | © Walt Disney

Star Wars: Skeleton Crew | © Walt Disney

Tatsächlich wie „Die Goonies“ im Weltall

Der obige Vergleich stammt natürlich nicht von mir. Nach dem Trailer hat man diesen überall gelesen und damit hatte man mich natürlich, gehört „Die Goonies“ doch zu meinen liebsten Lieblingsfilmen aller Zeiten. Damit sind Kinder zum ersten Mal die Hauptfiguren in einer „Star Wars“-Serie, was ich fantastisch finde! Überhaupt finde ich es großartig, dass wir ausnahmsweise einmal kaum Bezüge zur Skywalker-Saga haben. Sowohl Figuren als auch Schauplätze wirken frisch und sind dennoch typisch für die Welt der epischen Saga. Ich mag den kindgerechten Piratenflair, auch wenn es durchaus einige Härten gibt. Die Erweiterung der Welt, das sonderbare und doch recht weltliche Geheimnis des Planeten At Attin, Jude Law als mehr oder weniger liebenswerter Pirat und die Dynamik zwischen den Kindern (Neel ist fantastisch!) sind für mich alles Elemente, welche „Star Wars: Skeleton Crew“ in mein Herz gespielt haben. Einfach extrem gute Unterhaltung.

Warum liest man dann (fast) überall nur Verrisse im Netz? Vermutlich weil man es „Star Wars“-Fans einfach nie recht machen kann. Die Serie ist bestimmt kein fehlerfreies Meisterwerk, doch halte ich es ihr zugute, dass sie sich abseits der bekannten Pfade bewegt. Mehr als jede andere „Star Wars“-Serie. Selbst die zurecht gelobten „The Mandalorian“ oder „Andor“ hatten starke Bezüge zur Skywalker-Saga. „Star Wars: Skeleton Crew“ wirkt dagegen frisch, auch wenn die einzelnen Versatzstücke schon unzählige Male in anderen Filmen und Serien erzählt wurden. Ich mochte das sehr und so ging es auch dem Zwergofanten.

Fazit

Wir hatten viel Spaß mit „Star Wars: Skeleton Crew“ und hätten gerne noch weitergeschaut. Eine zweite Staffel ist leider eher unwahrscheinlich, was ich schade finde. Wenn ihr euch in dem wiederfindet, was ich geschrieben habe, sprich Liebe für Kinderabenteuer der 1980er Jahre und „Star Wars“ abseits von Luke, Vader und Co., dann solltet ihr hier zumindest einmal reinschauen: 8/10 (8.0) Punkte. (Zappelinchen: hat nicht mitgeschaut; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Percy Jackson: Die Serie – OT: Percy Jackson and the Olympians – Staffel 1

Auf der Suche nach einer neuen Serie, die wir mit der gesamten Familie schauen können, sind wir letztendlich bei „Percy Jackson: Die Serie – Staffel 1“ gelandet. Mein Vorwissen zur Geschichte ziehe ich aus den beiden Filmadaptionen „Percy Jackson: Diebe im Olymp“ und „Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen“, die ich vor ein paar Jahren gesehen habe. Das Zappelinchen hat dagegen den ersten Band der Buchreihe als Schullektüre gelesen. Somit waren wir alle auf die Serienadaption gespannt. 🏛️

Percy Jackson: Die Serie – Staffel 1 | © Walt Disney

Percy Jackson: Die Serie – Staffel 1 | © Walt Disney

Ein schön inszeniertes Jugendabenteuer in Serie

Ich muss gestehen, mich kaum noch an die Verfilmung erinnern zu können. Nur ein paar Szenen (z.B. der Anfang im Camp oder Medusa) sind mir noch im Kopf und ich weiß, dass ich den Film recht unterhaltsam fand. Die Disney-Adaption in Serienform kann sich viel mehr Zeit für die Geschichte nehmen und verjüngt unsere Held*innen auch deutlich bzw. orientiert sich damit eher an der Vorlage. Ich mochte den Einstieg in die Geschichte wieder sehr gerne. Überhaupt fand ich die erste Hälfte der Staffel deutlich gelungener und auch bedeutsamer für die Gesamtgeschichte. Die Reise unserer Held*innen an sich war seltsam unausgewogen, was das Pacing angeht. Hier hat mich die Serie in ihren schwächsten Momenten an die „Willow“-Serie erinnert. Doch ganz so schlimm war es am Ende doch nicht.

Die Schauspieler*innen machen ihre Sache allesamt gut und auch die Schauplätze sehen durchaus beeindruckend aus. Die Handlung fand dagegen eher verwirrend (wer hat nun was gestohlen und warum?) und auch seltsam nichtssagend. Hier kam dann auch wieder das Pacing-Problem zum Tragen, denn obwohl jede Episode an einem anderen Schauplatz spielt, so bleiben Höhepunkte oder Rhythmuswechsel aus. Ich kann das nur schwer beschreiben, doch wenn ihr die Serie gesehen habt, wisst ihr vielleicht was ich meine. Das alles ist nicht dramatisch, denn „Percy Jackson: Die Serie“ ist über ihre gesamte Laufzeit unterhaltsam und schön anzusehen.

Fazit

Wir hatten viel Spaß mit „Percy Jackson: Die Serie“ und freuen uns, dass sie fortgesetzt werden soll. Ich bin gespannt, ob sich das seltsame Pacing dann auflöst oder es einfach Teil der Serie ist. Vielleicht lag es auch am langen Zeitraum von knapp  zwei Monaten, den wir für die Sichtung gebraucht haben. Die Kinder waren insgesamt etwas begeisterter als ich: 7/10 (7.4) Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Ahsoka – Staffel 1

Pünktlich zur Ankündigung der zweiten Staffel, sind der Zwergofant und ich mit „Ahsoka – Staffel 1“ fertig geworden. Unsere Sichtung hat sich über einen recht langen Zeitraum gezogen, weil wir selten Zeit finden nur zu zweit vor dem Fernseher zu sitzen bzw. unsere gemeinsame Zeit anders nutzen. Dennoch war diese erste gemeinsame „Star Wars“-Serie ein großes Ereignis für uns. 🚀

Ahsoka – Staffel 1 | © Walt Disney

Ahsoka – Staffel 1 | © Walt Disney

Selbst ohne Vorwissen sehr unterhaltsam

Da ich die Vorgängerserie „Star Wars Rebels“ nie gesehen habe, fehlte mir entsprechendes Vorwissen. Dem Zwergofanten dagegen sind die Figuren durchaus bekannt, auch wenn er nicht jede Episode der Animationsserie gesehen hat. Er konnte mir deshalb gut mit Erklärungen aushelfen und ich war dann auch recht schnell in dieser Welt angekommen. Ahsoka hatte ja bereits in der zweiten Staffel von „The Mandalorian“ einen Auftritt, sprich ein grobes Gefühl für die Figur hat sich bei mir schon eingestellt. Dennoch richtet sich „Ahsoka“ vermutlich vor allem an Fans der animierten Serien, was nicht heißt, dass Neueinsteiger*innen, wie ich es bin, nicht auch Spaß mit der Geschichte haben können. Das liegt vor allem an den gut ausgearbeiteten Figuren sowie den sehr bildgewaltigen Schauplätzen. Das Universum hat sich, nicht überall, aber doch schon in großen Teilen, wie „Star Wars“ angefühlt.

Wie schlägt sich „Ahsoka“ im Vergleich zu den anderen „Star Wars“-Serien? Für mich reiht sie sich im Mittelfeld ein. Irgendwo zwischen der ersten und der dritten Staffel von „The Mandalorian“. Für Fans von „Star Wars Rebels“ oder „Star Wars: The Clone Wars“ dürfte die Serie für noch mehr emotionalen Eindruck sorgen. Insgesamt mache ich, für mich, aber die Beobachtung, dass die Marke „Star Wars“ durch die Flut an Content etwas abgewertet wird. Noch nicht ganz so schlimm, wie bei Marvel, wo ich inzwischen komplett draußen bin, doch die Tendenz ist leider da. Dennoch werde ich versuchen, hier vorerst am Ball zu bleiben. Disney wird aber vorsichtig sein müssen, es nicht zu übertreiben. Ich hätte lieber alle paar Jahre einen richtigen Film, als dutzende Serien bzw. deren Film-Spin-offs.

Fazit

„Ahsoka“ hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn die Geschichte sehr im luftleeren Raum endet. Ohne die angekündigte zweite Staffel, wäre das Finale wirklich unbefriedigend gewesen. Da werden der Zwergofant und ich doch dranbleiben. Für Fans und solche, die es werden wollen: 8/10 (7.5) Punkte. (Zappelinchen: wollte nicht mitschauen; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Manifest – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 4)

Als ich vor ein paar Monaten auf der Suche nach einer neuen Serie war, hatte ich nach einigen Einzelstaffeln wieder Lust, länger in eine Serienwelt abzutauchen. So bin ich letztendlich auf „Manifest“ gestoßen. Die Serie ist mir auf Netflix bereits häufiger begegnet und ich hatte schon lange keine Mystery-Serie mehr gesehen. Also warum nicht abtauchen bzw. abheben, um die Passagiere des Flugs 828 zu begleiten? ✈️

Manifest | © NBC & Netflix

Manifest | © NBC & Netflix

Mit vier Staffeln schien mir „Manifest“ genau die richtige Länge zu besitzen, um schön auserzählt zu werden. Nach Absetzung durch NBC hatte Netflix die Serie gekauft und mit einer finalen Staffel, die 20 Episoden umfasst, abgeschlossen. Was soll da noch schiefgehen? Leider jedoch hat sich das „Designated Survivor“-Phänomen eingestellt, aber lest selbst:

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Die drei !!! – Staffel 1 (Serienbesprechung)

Nachdem wir von der „Karate Kid“-Fortsetzung „Cobra Kai“ alle verfügbaren Staffeln gesehen haben, war plötzlich unser Abendprogramm weggefallen. Die erste große Serie für die gesamte Familie. Wunderbar also, dass die Serienadaption von „Die drei !!! – Staffel 1“ brandneu auf Disney+ veröffentlich wurde. Ich hatte keine allzu großen Hoffnungen, fand ich die Filmadaption der Abenteuer der Jugenddetektivinnen zwar ganz nett, aber als ganze Serie schien mir das doch eher anstrengend zu werden. 🕵️‍♀️🔎

Die drei !!! | © Walt Disney

Die drei !!! | © Walt Disney

Einfach großartige Jugendunterhaltung

Ich bin begeistert. Wer hätte das gedacht? Klar bin ich über die letzten Jahre etwas abgestumpft, was deutsche Jugendkrimis angeht, doch dass ausgerechnet Disney mit „Die drei !!!“ die beste Version aller Jugendkrimis abliefert, hätte ich dann doch nicht zu hoffen gewagt. Da können weder die Filmadaptionen von „Fünf Freunde“, „TKKG“ oder von „Die drei ???“ mithalten. Was also macht „Die drei !!!“ in Serienform so gelungen? Es ist die geerdete Erzählweise und Inszenierung. Ruhig und klassisch werden die individuellen Fälle hier aufgerollt. Laut meinen Kindern sind diese auch recht nahe an den Buchvorlagen, was ich durchaus sympathisch finde. Das Setting wirkt einigermaßen realistisch und doch genau soweit überhöht, dass man den drei Detektivinnen ihre Arbeit auch abnimmt.

Wirklich toll finde ich die drei Hauptdarstellerinnen Purnima Grätz, Bella Bading und Lilith Johna, welche ihren Rollen wirklich Leben einhauchen, ohne so klischeehaft rüberzukommen, wie ihre Pendants im „Die drei !!!“-Film. Das liegt bestimmt auch an den deutlich gelungeneren Drehbüchern, die tatsächlich kleinere Krimis (teils mit leichtem Gruseleinschlag) sind. Humor und Liebe kommt natürlich nicht zu kurz, doch insgesamt ist das schon eine wirklich runde Sache. Ich habe mich immer gefreut, wenn wir zu den drei !!! zurückgekehrt sind und den Kids ging es genauso. Schon erstaunlich, wie gut diese Serie funktioniert. Sie trifft auch genau den Sweet-Spot zwischen Kinder- und Jugendunterhaltung und hat sowohl den Zwergofanten als auch das Zappelinchen komplett abgeholt, obwohl sie den Büchern inzwischen schon entwachsen ist.

Fazit

Nach der „Cobra Kai“-Lücke hatte ich so meine Zweifel, dass es ausgerechnet eine deutsche Jugendkrimiserie schaffen sollte, diese zu füllen. Aber „Die drei !!!“ hat das perfekt hinbekommen und ich habe wirklich jede Episode genossen, wobei sich die Staffel gegen Ende noch gesteigert hat. Noch begeisterter als ich waren jedoch meine Kinder, die sich kaum etwas mehr wünschen, als eine Fortsetzung der Serie. Das kann ich nur so unterschreiben: 8/10 (8.3) Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

The Mandalorian – Staffel 3

Meine Aufholjagd aktueller Serienstaffeln geht weiter: Nach „Der Schwarm“ stand direkt „The Mandalorian – Staffel 3“ auf dem Programm. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass ich die ersten beiden Staffeln der Serie geschaut habe. Vielleicht kommt dieser Eindruck aber auch daher, dass sich „The Book of Boba Fett“ teils eher wie „The Mandalorian 2.5“ angefühlt hat, als wie eine eigenständige Serie. Nun aber endlich wieder Mando und Grogu gegen das Imperium oder etwa doch nicht? 🚀

The Mandalorian | © Walt Disney

The Mandalorian | © Walt Disney

Weiter unterhaltsam, aber leider ein Rückschritt

Irgendwie hat „The Mandalorian“ im dritten Jahr nicht sonderlich viel zu erzählen. Gerade der Kult um Mandalore und die Lebenden Wasser ist in den ersten Episoden reichlich albern, sorgt aber immerhin für nette Abenteueratmosphäre. Dennoch viel zu Monster-of-the-Week-ish und leider wird dieses Konzept mit der vierten Episode „The Foundling“ auch weitergeführt. Am interessantesten fand ich bis dahin noch die dritte Episode „The Convert“, in der die Handlung auf Coruscant springt und wir dort Einblicke in diese Welt bekommen, die es zuvor noch nicht zu sehen gab. Hier hat mich die Serie etwas an „Andor“ erinnert. Leider wird letztendlich zu wenig daraus gemacht. In der Episode „Guns for Hire“ hat Jack Black einen netten Gastauftritt, ansonsten wird einfach eine „I, Robot“-Geschichte abgespult, die auch eher Monster-of-the-Week-Charakter hat. Schade.

Richtig stark wird „The Mandalorian“ im dritten Jahr dann erst mit den letzten beiden Episoden, welche auch wirklich etwas zu erzählen haben. Man hätte einfach die beide relevanten Episoden aus „The Book of Boba Fett“ mit den Mandalore-Episoden zusammenschmeißen und sich den gesamten Mittelteil sparen sollen. Dann hätte dies eine wirklich großartige Staffel werden können. So bleibt am Ende, außer dem großen Finale, nicht wirklich viel im Kopf. Unterhaltsam ist das alles schon, aber es hätte eben so viel mehr sein können. Insgesamt die bisher schwächste Staffel der Serie.

Fazit

Auch wenn ich die dritte Staffel von „The Mandalorian“ wirklich unterhaltsam fand, so hatte sie strukturell doch größere Probleme, was aber auch an „The Book of Boba Fett“ liegt bzw. Disneys Tendenz, ihre Universen viel zu sehr auszuschlachten. Glücklicherweise endet die Staffel auf sehr hohem Niveau, was den schwachen Mittelteil für mich mehr als nur ausgleicht. Für das vierte Jahr sollten sich Favreau und Co. aber eine schlüssigere Gesamtgeschichte überlegen: 7/10 (7.4) Punkte.

Der Schwarm – OT: The Swarm – Die komplette Miniserie (2023)

Nach zwei Serienmarathons bin ich, zumindest was einstündige Dramaserien angeht, wieder einmal bei einzelnen Staffeln angekommen. Den Anfang macht die ZDF-Event-Serie „Der Schwarm“ nach dem Bestseller von Frank Schätzing. Da ich auch diese aus der Konserve, sprich der ZDF-Mediathek, konsumiert habe, wusste ich im Vorfeld, dass sie bei den Kritiker*innen nicht sonderlich gut ankam. Das Buch fand ich damals jedoch extrem unterhaltsam und wollte mir deshalb selbst ein Bild machen. 🦀

Der Schwarm | © ZDF

Der Schwarm | © ZDF

Eine seltsam langatmige Hochglanzproduktion

Ich liebe Serien und Filme, die rund um das Meer spielen. Auch Wissenschaftsthriller treffen bei mir voll ins Schwarze. Ich erinnere hier z.B. an die kurzlebige Serie „Surface“ oder meinen Allzeitfavoriten „The Abyss“. Thematisch hätte mich „Der Schwarm“ also komplett abholen müssen. Doch das hat er nicht. Es ist auch gar nicht so einfach zu sagen, woran das liegt. Es ist eine internationale Produktion, in der offensichtlich viel Budget steckt. So habe ich die Serie auch im Originalton gesehen, sprich die Protagonist*innen sprechen sowohl Englisch als auch in ihren Muttersprachen. Leider jedoch wirkt das häufig sehr laientheaterhaft. Hinzu kommt, dass einzelne Bilder bzw. Einstellungen zwar sehr wertig aussehen, doch dramaturgisch will das Pacing einfach nicht funktionieren. Es kommt kein Rhythmus auf und Emotionen verpuffen genauso, wie die Dramatik von Action-Szenen. Es wirkt in vielen Einstellungen so, als würden sie immer ein paar Sekunden zu lange stehen bleiben. Ein seltsamer Effekt.

Dabei steckt im Kern immer noch eine faszinierende Geschichte und auch die Erzählung in Serienform macht Sinn. Doch auch inhaltlich leider kein Vergleich zum packenden Buch, auch wenn ich mich nur noch an wenige Details von vor 20 Jahren mehr erinnern kann. Dabei ist die Thematik relevanter denn je. Auch wenn viel am und im Wasser spielt, so bekommt man als Zuschauer*in kein gutes Gefühl dafür vermittelt. Zumindest mir ist es so gegangen. Viele Bilder wirken zu künstlich und die Dramaturgie ist holprig. Selbst als es dann im letzten Drittel handlungstechnisch schneller vorangeht, so bleibt das Gefühl des seltsamen Pacing und der Distanz zu Figuren und Handlung. Wirkt alles etwas wie gewollt und nicht gekonnt. Verstehe durchaus, warum sie Frank Schätzing, der Autor der Vorlage, von der Serie distanziert hat. Vielleicht wäre ein verdichteter Hollywood-Blockbuster doch das bessere Format für eine Adaption gewesen?

Fazit

Auch wenn ich mich auf die Sichtung der Romanadaption gefreut habe und sehr gerne positiv überrascht worden wäre, so hat mich die Serie letztendlich doch enttäuscht. Kein Totalausfall, doch ziemlich uninspiriert erzählt und teils erschreckend ungelenk inszeniert. Auch wenn theoretisch eine zweite Staffel im Raum steht, so vermute ich jedoch, dass es bei dieser einen Staffel bleiben wird und interpretiere die Adaption des Romanumfangs als Miniserie. Schade drum: 6/10 (5.8) Punkte.

Andor – Staffel 1 (2022)

Nachdem mich die letzten beiden „Star Wars“-Serien „The Book of Boba Fett“ und „Obi-Wan Kenobi“ nur bedingt zu begeistern wussten, war meine Vorfreude auf „Andor – Staffel 1“ nicht übermäßig groß. Aufgrund der guten Reviews und der Tatsache, dass ich „Rogue One: A Star Wars Story“ für den besten Film der Disney-Ära halte, war ich doch gespannt, was hier aus der Backstory des Rebellen gezaubert wurde. Nicht weniger als die bisher beste „Star Wars“-Serie. Doch ich greife vor…

Andor – Staffel 1 | © Walt Disney

Andor – Staffel 1 | © Walt Disney

Die bisher beste Serie im „Star Wars“-Universum

Ich muss sagen, dass ich trotz meiner Liebe für „Rogue One“ nie der größte Fan von Cassian Andor war. Für diese Serie hätte ich mir vermutlich auch eine komplett freie Geschichte gewünscht und eben nicht wieder das Andocken an eine populäre Figur. Zumal ich hier die Popularität ohnehin in Frage gestellt hätte. Aber nun gut. Dann also Cassian Andor. Nach der Sichtung muss ich sagen, dass mir der titelgebende Andor hier doch sehr gut gefallen hat. Dennoch frage ich mich, ob ein Titel à la „Rise of the Rebellion“ oder einfach „The Rebellion“ nicht (noch) besser funktioniert hätte. Letztendlich ist die Serie ja sehr erfolgreich und auch der Fokus auf Cassian Andor hat gut funktioniert.

Was lässt „Andor“ also über die anderen „Star Wars“-Serien hinauswachsen? Zunächst einmal, dass es sich eben nicht um die populärste Figur handelt, von der wir bereits unglaublich viel wissen. Dieser Teil des Universums fühlt sich tatsächlich frisch und neu an. Das liegt an den Figuren, aber auch an den Schauplätzen. Zudem nimmt die Serie sich und ihre Figuren ernst. Das Imperium ist wirklich beängstigend und die Rebell*innen greifen zu teils drastischen Mitteln. Dabei kommt es zu Todesfällen, die ich so nicht erwartet hätte. Es geht um etwas und das merkt man „Andor“ in beinahe jeder einzelnen Szene an. Weiterhin wirkt die Inszenierung viel realistischer als die  auf teils extrem offensichtliche Greenscreen-Effekte setzende Serie „Obi-Wan Kenobi“. Zudem spürt man das Brodeln der aufkeimenden Rebellion und speziell die finale Episode beschert uns Zuschauer*innen hier wahrlich einige Gänsehautmomente.

Fazit

Ich hätte nicht gedacht, dass mich „Andor“ (sowohl die Figur als auch die Serie) so begeistern werden würde. Am liebsten hätte ich sofort die nächste Staffel und direkt im Anschluss noch einmal „Rogue One“ geschaut. Auf diese Art und Weise kann ich mir sehr gut noch mehr Geschichten aus dem „Star Wars“-Universum vorstellen. Wirklich außergewöhnlich gelungen: 9/10 (8.5) Punkte.

This Is Us – Season 6

Mit dieser finalen Staffel heißt es Abschied von einer Serie nehmen, die mich über die letzten vier Jahre intensiv begleitet hat. „This Is Us – Season 6“ war eine der wenigen Serien, die ich quasi live verfolgt habe, sprich live zur jeweilige Ausstrahlung (erst auf Prime Video, später auf Disney+). Es war auch eine der letzten, klassischen Network-Serien, die nicht exklusiv für einen Streaming -Dienst produziert wurden. Dennoch (oder gerade deshalb) hat sich die Serie einen Platz unter meinen Lieblingsserien sichern können. Warum das so ist, lest ihr hier… 👨‍👩‍👧‍👦

This Is Us – Season 6 | © NBC

This Is Us – Season 6 | © NBC

Ein schmerzhaft schöner Abschied

Die Autor*innen von „This Is Us“ waren stets darauf bedacht, neue Handlungsstränge möglichst organisch in die Gesamtgeschichte einzuführen. Das war auch bitter nötig, denn jedes neu eingeführte Element läuft aufgrund der detailliert erzählten Zeitebenen Gefahr, wie Retconning zu wirken. Da schon länger feststand, dass die sechste Staffel auch die letzte sein würde, konnten die Autor*innen wichtige Ereignisse bereits frühzeitig integrieren und neue Entwicklungen in Flashforwards anlegen. Dadurch wirkt die sechste Staffel rund, auch wenn durchaus noch neue Handlungsbögen aufgemacht bzw. im Detail auserzählt werden.

Letztendlich läuft in dieser Staffel natürlich alles auf den großen Abschied von Rebecca hinaus. Dieses Thema wird, gerade in den letzten vier Episoden, überaus intensiv zelebriert. Eben auf die hyperemotionale „This Is Us“-Art. Das muss man mögen und funktioniert, wenn dies der Fall ist, auch hervorragend. Die Stärke der Serie, ihre Geschichte über verschiedene Zeitebenen zu erzählen, kommt hier voll und ganz zum Tragen, da es der Rückblick auf ein langes und erfülltes Leben ist. Ich musste hier häufiger an „Six Feet Under“ denken, auch wenn die Schwerpunkte natürlich anders gesetzt sind. Unter uns kann ich es ja sagen: Ich habe die letzten Episoden wirklich durchgeheult wie ein Schlosshund. Dabei hätte ich die finale Episode beinahe verpasst, da diese noch nicht verfügbar war und erst eine Woche später veröffentlicht wurde. Nach sieben langen Tagen des Wartens war es dann endlich soweit und die letzten Minuten mit den Pearsons flimmerten über den Bildschirm.

Hyperemotionale Familien-Fantasy

Nicht alle Fans und Kritiker*innen mochten die finale Staffel. Für mich hat sie sehr gut funktioniert. Sie treibt auf die Spitze, was „This Is Us“ bereits in den vorhergehenden Jahren ausgemacht hat: Es ist eine Fantasy-Serie für Eltern, Geschwister und Kinder. Die Beziehungen der Figuren untereinander sind hyperemotional und nicht realistisch. Doch es fühlt sich so an. Wenn man mit ihnen leidet und lacht. In jeder Phase ihres Lebens, Erinnerungen durchlebt und sich selbst beim Schauen an das eigene Leben erinnert. Gerade ich als Vater mache mir häufig Gedanken, wie sie die Figuren in der Serie aussprechen: Die kleinen Momente, die man festhalten möchte. Die Zeit die viel zu schnell verfliegt und vom Alltag aufgefressen wird. Die Erinnerungen an die eigene Kindheit und was in dieser bereits für zukünftigen Beziehungen angelegt wurde. Der Umgang mit den eigenen Kindern. Die Lebenszeit, die einem wie Sand zwischen den Fingern verrinnt und ein Familienleben, das man nie so zelebrieren kann, wie es in „This Is Us“ dargestellt wird. Wunderbares Erzählkino, ziemlich over the top und doch geerdet. Für mich der krönende Abschluss dieser großartigen Familienserie:

  1. „This Is Us – Season 6“ (9.5 Punkte)
  2. „This Is Us – Season 4“ (9.5 Punkte)
  3. „This Is Us – Season 3“ (9.5 Punkte)
  4. „This Is Us – Season 2“ (9.3 Punkte)
  5. „This Is Us – Season 5“ (9.3 Punkte)
  6. „This Is Us – Season 1“ (9.2 Punkte)

Fazit

In meiner Serienwelt hinterlässt „This Is Us“ eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird. Das dachte ich damals schon bei „Parenthood“, doch dann kam „This Is Us“. Nun habe ich meine Zweifel, dass diese Serie in ihrem Genre noch getoppt werden kann. Sie ist das ultimative Familiendrama. Ich kann sie allen, die jetzt auch nur einen Funken Interesse zeigen, nur dringend ans Herz legen: 10/10 (9.5) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie