Terminator: Dark Fate (2019)

Nachdem ich vor ein paar Wochen erst „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ im Kino sehen durfte, hat sich „Terminator: Dark Fate“ auf meiner Watchlist ganz nach oben katapultiert. Der jüngste Teil der Reihe war mir bisher noch entgangen und spätestens jetzt hatte ich richtig Lust auf den Film, zumal er auch direkt an James Camerons 1991er Action-Klassiker ansetzen soll. Was also hat die späte Fortsetzung zu bieten und war sie wirklich nötig? 🤖

Terminator: Dark Fate (2019) | © 20th Century Fox Home Entertainment

Terminator: Dark Fate (2019) | © 20th Century Fox Home Entertainment

Trotz Kanon leider einer der schwächsten Teile

Ich mochte einiges an „Terminator: Dark Fate“ und ebenso viel leider auch nicht. Mackenzie Davis (die ich seit „Halt and Catch Fire“ liebe) als Grace ist für mich das Glanzlicht des Films. Gerade auch im Zusammenspiel mit Linda Hamilton, die als Sarah Connor zurückkehrt. Das weibliche Führungstrio wäre perfekt gewesen, hätte Natalia Reyes als Dani mehr Ausstrahlung besessen. Leider jedoch bleibt ihre Figur sehr blass und gerade beim Blick in die Zukunft habe ich ihr die Rolle als Anführerin des Widerstands nicht abgenommen. Dennoch mochte ich das erste Drittel des Films sehr gerne, auch wenn es im Prinzip nur eine Variation bereits bekannter Themen war.

John Connors Ableben in einer glaubwürdigen De-Aging-Szene fand ich dagegen einen recht antiklimaktischen Start, was mich direkt an „Alien 3“ erinnert hat, der bekanntermaßen ebenfalls alle Errungenschaften des Vorgängers auf Null setzt. So richtig schlecht fand ich dann die Einführung des T-800, der sich zwar benimmt wie Arnies gute Version aus dem zweiten Teil, jedoch eigentlich die Maschine ist, die John Connor getötet hat. Äh ja, danke liebe Drehbuchautoren. Das macht wirklich viel Sinn.  Da hätte ich es noch besser gefunden, wenn sie noch eine gute Version aus der Zukunft eingeschleust hätten o.ä. Das war einfach nur dämlich. Der Gegenspieler dagegen gleicht technisch der Version aus „Terminator: Genysis“, was ich sehr enttäuschend fand. Hinzu kommt unironisch inszenierter Waffenkult und völlig übertriebene Actionszenen. Somit reiht sich „Terminator: Dark Fate“ auf meiner aktuellen Rangliste leider ziemlich weit hinten ein:

  1. „Terminator 2: Judgment Day“ (1991)
  2. „The Terminator“ (1984)
  3. „Terminator Salvation“ (2009)
  4. „Terminator 3: Rise of the Machines“ (2003)
  5. „Terminator: Dark Fate“ (2019)
  6. „Terminator: Genysis“ (2015)

Fazit

Auch wenn mich vieles an „Terminator: Dark Fate“ gestört hat, so hat er mich doch auch gut unterhalten. Mackenzie Davis muss ich noch einmal positiv hervorheben und auch Linda Hamilton macht eine gute Figur. Letztendlich ist es jedoch eine 08/15-Fortsetzung, wie die Nicht-Kanon-Teile davor auch. Was hätte man da heute mit echter AI-Bedrohung machen können? Eine ganz neue Art von Film. Somit bleibt nur ein weiteres Remake/Reboot der Reihe, das man sich durchaus anschauen kann, aber nicht gesehen haben muss. Schade drum: 6/10 Punkte.

Jumanji: The Next Level (2019) (WS1)

Die erste Arbeitswoche des Jahres ist vorbei und sie war wirklich intensiv. Somit freue ich mich schon seit Tagen auf den Filmabend am Freitag. Dieses Mal stand natürlich „Jumanji: The Next Level“ auf dem Programm, nachdem uns letzte Woche bereits der Vorgänger ausgezeichnet zu unterhalten wusste. Ob mir die Fortsetzung genauso gut gefallen hat, wie bei der ersten Sichtung? 🏜💎

Jumanji: The Next Level (2019) | © Sony Pictures Home Entertainment

Jumanji: The Next Level (2019) | © Sony Pictures Home Entertainment

Immer noch eine exzellente Fortsetzung

Ich war wieder sehr erfreut, mit wie viel Herz die Rahmengeschichte des Abenteuers erzählt wird. Dies liegt zu großen Teilen auch an Danny DeVito und Danny Glover, die ich einfach immer gerne sehe. Wie die Charaktere letztendlich wieder im Spiel landen, ist zwar etwas an den Haaren herbeigezogen, doch was dann in Jumanji geschieht, wirkt doch wieder frisch und neu. Der Innovationsfaktor hat im Vergleich zu „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ dann aber doch etwas nachgelassen. Doch innerhalb der etablierten Welt mit ihren Regel, wartet auch auf vertraute Zuschauer*innen so manche Überraschung.

Der größte Clou in „Jumanji: The Next Level“ ist erneut das Durchwechseln der Avatare. Dies macht wirklich viel Freude und speziell die beiden alten Herren im Spiel sorgen für so manchen Lacher. Darüber hinaus dreht Regisseur Jake Kasdan, Sohn von Lawrence Jasdan (Drehbuchautor von u.a. „Star Wars: Das Imperium schlägt zurück“), den Action-Gehalt der Videospiel-Level auf elf. In anderen Filmen würde das übertrieben oder albern wirken, doch hier passt es ausgezeichnet zum Setting. Dazwischen gibt es immer wieder ruhigere Momente, welche die Charaktere weiterentwickeln. Eine wirklich gelungene Mischung.

Fazit

„Jumanji: The Next Level“ hat mir bei der heutigen Sichtung ebenso viel Spaß gemacht, wie der Vorgänger. Die Kinder waren geteilter Meinung: Das Zappelinchen fand den ersten Film stärker, der Zwergofant diesen Teil. Nun hoffe ich nur noch, dass Kasdan die Trilogie (wenn man das Original nicht dazu zählt) noch abschließt: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers – OT: Star Wars: The Rise of Skywalker (2019) (WS1)

Nach einer verrückten und intensiven Woche war gestern die Hälfte der Familie krank. Somit hat sich unser Filmabend auf heute verschoben. Gesehen haben wir natürlich „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ und damit den Abschluss der Skywalker-Saga. Ich hatte keine guten Erinnerungen an den Film, war ich damals nach dem Kinobesuch doch maßlos enttäuscht. Wie es mir nach der Wiederholungssichtung geht, lest ihr in der folgenden Besprechung… ⚔

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (2019) | © Walt Disney

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (2019) | © Walt Disney

Ich habe meinen Frieden mit dem Film gemacht

Nanu, hat „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ auch im Kino schon so begonnen? Ich hätte schwören können, dass wir mit Rey auf Pasaana starten und den auferstandenen Imperator erst im letzten Filmdrittel zu Gesicht bekommen. Überhaupt konnte ich mich an viele Details nicht mehr erinnern und wurde heute deutlich besser unterhalten, als ich dies nach der letzten Sichtung für möglich gehalten hätte. Ich mochte die Schauplätze, das Geplänkel der Figuren untereinander und auch Teile der Action. Wenn „Der Aufstieg Skywalkers“ ein alleinstehender Film gewesen wäre, so würde ich ihn sogar als wirklich gelungen bezeichnen. Allerdings folgt er auf „Star Wars: Die letzten Jedi“ und muss deshalb eineinhalb Filme in knapp 150 Minuten unterbringen. Heute bin ich sicherer denn je, dass die Sequel-Trilogie vermutlich recht gut geworden wäre, hätte Disney komplett J. J. Abrams das Steuer überlassen. Nicht innovativ oder überraschend, aber zumindest schlüssig und konsistent.

Bei der heutigen Sichtung hatte ich auch keine so großen Probleme mehr mit dem plötzlich auftauchenden Imperator. Elegant ist das natürlich nicht und der Opening Crawl ist sogar recht lächerlich. Die Tatsache, dass Palpatine zurückkehrt, hätte man dies im zweiten Teil bereits entsprechend vorbereitet, und seine Beziehung zu Rey hat für mich allerdings ziemlich gut funktioniert. Richtig positiv überrascht war ich von Kylo Rens bzw. Bens Entwicklung, die für mich auch deutlich mehr Sinn gemacht hat, als bei der Erstsichtung. Albern dagegen fand ich immer noch die riesige Flotte an Sternenzerstören und wie diese entstanden sein soll. Aber ich will nicht zu sehr meckern. Ebenso möchte ich nicht nachträglich auf Ryan Johnsons „Die letzten Jedi“ herumhacken, denn auch dieser ist für sich genommen ein guter Film. Die mangelnde Kohärenz kann man einzig und alleine Disney vorwerfen. Schade um die Trilogie als Ganzes und speziell als Abschluss der Skywalker-Saga.

Fazit

Ich hätte nach er katastrophalen Erstsichtung nie gedacht, dass ich beim zweiten Mal so viel Spaß mit „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ haben würde. Es gab sogar ein paar Gänsehautmomente. Verrückt. Somit habe ich nun wohl endlich meinen Frieden mit der Sequel-Trilogie gemacht. Wohlwissend, dass keiner der drei Filme perfekt ist. Ich bin froh, ihm noch eine Chance gegeben zu haben. Die Kinder waren ohnehin beide begeistert: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Spider-Man: Far From Home (2019)

Während der Hype rund um „Spider-Man: No Way Home“ bereits am Abklingen ist, bin ich heute mit dem Vorgänger „Spider-Man: Far From Home“ einmal wieder ins Marvel Cinematic Universe (MCU) zurückgekehrt. Nach über zwei Jahren, denn so lange ist es für mich her, dass ich mit „Avengers: Endgame“ die große Schlacht gesehen habe. Ein guter Zeitpunkt für die Rückkehr… 🕷🕸

Spider-Man: Far From Home (2019) | © Sony Pictures Home Entertainment

Spider-Man: Far From Home (2019) | © Sony Pictures Home Entertainment

Hilfe, die Superhelden kommen

Mich konnten die Trailer damals nicht sonderlich begeistern. Das sollte der Film nach dem großen Finale sein? Ein Reiseabenteuer? Ich musste eher an die Griswolds und „Hilfe, die Amis kommen“ denken, als an den nächsten MCU-Film. Zudem war mir der großartige Animationsfilm „Spider-Man: A New Universe“ noch zu gut im Kopf, der die Figur für mich nahezu perfekt eingefangen hat. Dann aber habe ich nach dem Laufen zufällig zum Spider-Man-Shirt (siehe unten) gegriffen, was ich letztendlich als Zeichen für die Wahl des heutigen Films wertete. Also ab auf den Schultrip quer durch Europa!

Erstaunlicherweise haben mir gerade die entspannten Coming-of-Age-Szenen auf dem Schultrip besonders gut gefallen. Vielleicht weil ich selbst einmal wieder Urlaub nötig hätte. Das 3D entfaltete zudem seine Wirkung und ich wähnte mich beinahe in Venedig, den österreichischen Bergen oder Prag. Herrlich! Die großen Actionszenen hätte es für mich gar nicht so sehr gebraucht, doch gehören diese eben zum MCU dazu. Auf jeden Fall war die Effektschlacht beeindruckend, gerade was die Qualität der computergenerierten Bilder angeht. Extrem kurzweilige Unterhaltung. Mysterio als Bösewicht fand ich auch gelungen, zumal seine Fähigkeiten für einige interessante, visuelle Spielerein herhalten dürfen.

Marvel Cinematic Universe: Phase 3

Mit „Spider-Man: Far From Home“ habe ich nun die komplette dritte Phase des MCU gesehen. Auch wenn die meisten Sichtungen schon sehr lange zurückliegen, möchte ich mich dennoch an einem Ranking versuchen:

  1. „Avengers: Endgame“ (9 Punkte)
  2. „Avengers: Infinity War“ (8 Punkte)
  3. „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ (8 Punkte)
  4. „The First Avenger: Civil War“ (8 Punkte)
  5. „Thor: Tag der Entscheidung“ (8 Punkte)
  6. „Spider-Man: Far From Home“ (8 Punkte)
  7. „Doctor Strange“ (8 Punkte)
  8. „Black Panther“ (7 Punkte)
  9. „Spider-Man: Homecoming“ (7 Punkte)
  10. „Ant-Man and the Wasp“ (7 Punkte)
  11. „Captain Marvel“ (7 Punkte)

Fazit

„Spider-Man: Far From Home“ war für mich heute genau der richtige Film zur richtigen Zeit: extrem unterhaltsam, Urlaubsstimmung und mitreißende Action. Hat mir sogar noch besser gefallen als der Vorgänger. Jetzt habe ich auch wieder Blut geleckt und werde dank Disney+ vermutlich noch die nächsten Wochen im MCU verweilen. Perfekte Blockbuster-Unterhaltung: 8/10 Punkte.

Ostwind: Aris Ankunft (2019)

Nachdem der letzte Filmabend schon drei Wochen zurückliegt, war es heute Zeit für „Ostwind: Aris Ankunft“. Recht passend, da ich ein paar Stunden zuvor mit dem Zappelinchen zu ihrer Reitstunde geradelt bin. Die Sichtung des Vorgängers „Ostwind: Aufbruch nach Ora“ liegt bereits neun Monate zurück, doch der Rest der Familie hat den fünften Teil in der Zwischenzeit sogar im Kino gesehen… 🐎

Ostwind: Aris Ankunft (2019) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Ostwind: Aris Ankunft (2019) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Beinahe ein Remake des ersten „Ostwind“

Hat der vierte Teil mit dem neuen Setting noch einen frischen Wind in die Reihe gebracht, kehren wir in „Ostwind: Aris Ankunft“ nach Kaltenbach zurück. Mika liegt nach einem Unfall im Koma und wir wohnen einer neuen Begegnung zwischen einem menschlichen Außenseiter und eben Ostwind bei. Das alles hat mich doch sehr an den ersten Teil „Ostwind“ erinnert und die Geschichte hat sich demnach recht redundant angefühlt. Samt Reittournier am Ende inklusive Happy End.

Die neue Figur Ari ist nett gezeichnet und nett gespielt. Die Dynamik zwischen den bekannten Charakteren funktioniert perfekt und die Inszenierung abermals sehr hochwertig. An die mythischen Elemente habe ich mich inzwischen gewöhnt, doch inzwischen nutzen sich die Versatzstücke ein wenig ab. Auch laut dem Rest der Familie ist dieser Teil ein wenig schwächer, doch die bereits im Kino gesehene Fortsetzung soll wieder anziehen. Ob ich diese jemals sehen werde?

Fazit

„Ostwind: Aris Ankunft“ war ein weiteres, nettes Pferdeabenteuer. Allerdings nutzt sich die bekannte Formel inzwischen ab, zumal die Geschichte wirklich sehr nahe am ersten Teil dran ist und beinahe wie ein Reboot wirkt: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

The Mandalorian – Staffel 1 & 2

Da ich momentan Disney+ teste, stehen neben unzähligen Kinderfilmen, ob Klassiker aus meiner Kindheit oder aktuelle Filme, natürlich auch exklusive Produktionen auf dem Programm: Auf die Serie „The Mandalorian“ hatte ich mich schon sehr gefreut, da die Kritiken alle sehr positiv waren und ich nach „Star Wars: The Rise of Skywalker“ einmal wieder ein gelungenes „Star Wars“-Erlebnis gebrauchen konnte… 👨‍🚀

The Mandalorian | © Walt Disney

The Mandalorian | © Walt Disney

Um zu Beginn kurz auf meine persönliche „Star Wars“-Geschichte einzugehen: Ich liebe die alte Trilogie. Natürlich auch, weil ich mit ihr aufgewachsen bin. Die Prequel-Saga habe ich schon ewig nicht mehr gesehen, empfinde für sie aber keinen Hass, wie leider viele der alten Fans. Von der Disney-Ära gefällt mir „Rogue One: A Star Wars Story“ am besten und „The Mandalorian“ erinnert mich in vielen Elementen an diesen Film, auch was die Verknüpfungspunkte zur Originaltrilogie angeht:

Staffel 1: Ein seltsames Paar

Für mich schwankt „The Mandalorian“ stets zwischen einem Gefühl von ‚Wow, da gehen sie aber einen ungewöhnlichen Ansatz!‘ und ‚Och nee, das ist jetzt ja Fanservice pur!‘ Wobei der eingeschlagene Weg im Großen und Ganzen schon anders ist, als man von einer typischen „Star Wars“-Serie erwarten würde. Schon alleine, dass die Hauptfigur über die komplette Zeit eine Maske trägt und auch eher wortkarg ist, wirkt ungewöhnlich. Die Beziehung zu dem Kind ist dann auch wieder so eine Sache: einerseits voll das Niedlichkeitsklischee, andererseits aber auch sehr überraschend ausgespielt. Die Geschichte tritt oft auf der Stelle und wirkt teils eher wie eine Planet-der-Woche-Serie aus den 1990er Jahren, nur um im nächsten Moment wieder mit den Erwartungen zu brechen. Insgesamt ist „The Mandalorian“ im ersten Jahr vermutlich nicht die „Star Wars“-Serie, die wir erwartet haben, aber vermutlich die „Star Wars“-Serie, die nötig war, um dem Franchise einen neuen Impuls fernab von Skywalker und Co. zu geben. Für mich noch nicht die Offenbarung, aber zweifellos sehr spannend: 8/10 (7.8) Punkte.

Staffel 2: Mehr Abenteuer, Action und Grogu

Die zweite Staffel dreht noch einmal ordentlich auf, was Action angeht. Gerade im Staffel-Opener wird das ersichtlich, wenn auch das Bildformat von 2,40:1 auf 16:9-Vollbild geöffnet wird. Gigantisch! Da wurden direkt Erinnerungen an „DUNE“ wach. Doch auch abseits der Action hat mir die zweite Staffel noch einmal deutlich besser gefallen: Das Zusammenspiel zwischen dem Mandalorianer und Grogu funktioniert perfekt, wir lernen neue, spannende Figuren kennen und es gibt stärkere Bezüge zum großen „Star Wars“-Universum, ohne jedoch wie ein weiterer Teil der Skywalker-Saga zu wirken. Dabei sind die Geschichten immer noch eher simpel und viele Episoden können fast schon als abgeschlossene Abenteuer betrachtet werden. Gegen Ende nimmt die Handlung dann noch einmal ordentlich Fahrt auf und sowohl Action als auch Gastauftritte stehen den Kinofilmen in nichts nach. Für mich das Beste, seit Disney das Ruder bei „Star Wars“ übernommen hat: 9/10 (8.9) Punkte.

Fazit

Für mich konnte sich „The Mandalorian“ über seine Laufzeit enorm steigern. Gerade das Finale der zweiten Staffel fand ich perfekt und halte es für einen runden Abschluss der Serie. Aber es wird wohl weitergehen. Darüber freue ich mich, zumal ich die Crew um Jon Favreau perfekt dafür geeignet halte, das Universum weiter auszubauen. An dieser Stelle kann ich auch nur die sehenswerte Making-of-Dokumentation empfehlen. Ein echter Zugewinn für das Franchise: 8/10 (8.4) Punkte.

This Is Us – Season 4

Nach dem Serienmarathon mit „Bosch“ hat sich nun eine der wenigen Serien, die ich Staffel für Staffel verfolge, in mein allabendliches Programm geschlichen. Die Rede ist von „This Is Us – Season 4“ und ich musste eineinhalb Jahre seit der dritten Staffel auf die Sichtung warten. Warum mir der Abschied auch nach dieser Staffel wieder schwer gefallen ist, lest ihr in der folgenden Besprechung… 😭

This Is Us – Season 4 | © NBC

This Is Us – Season 4 | © NBC

So viele Emotionen in nur 18 Episoden

Die erste Episode der vierten Staffel hat mich stark an die allererste Episode der Serie erinnert: Man lernt drei neue Figuren kennen und kann sie und ihren Bezug zu den bekannten Charakteren lange nicht einordnen. Erst am Ende fallen die Puzzle-Stücke an ihren Platz. Da hatte mich die Serie wieder komplett gepackt und es war auch ein guter Einstieg nach der langen Abwesenheit. Von diesem Punkt aus entspinnt sich erneut ein Geflecht aus unterschiedlichen Geschichten bzw. Handlungselementen, die jeweils durch Ereignisse aus der Vergangenheit (und manchmal auch Zukunft) der Großfamilie Pearson gespiegelt werden. Der narrative Aufbau ist dabei so kunstvoll, dass mir dieser wahrlich Respekt abringt. Und da spreche ich noch gar nicht von den absolut passend besetzten Schauspieler*innen auf allen Zeitebenen. Das ist schon ein kleines bis großes Kunstwerk.

Inhaltlich wird es wieder sehr dramatisch und ja, man kann dem Drehbuch der Serie bestimmt vorwerfen, dass es uns Zuschauer*innen manipuliert. Die Grenze zum Kitsch, und damit zum Tearjerker, ist fließend und ich hatte wirklich auch bei jeder einzelnen Episode Tränen in den Augen. Aber ich sehe das nicht als Negativpunkt, denn jede Serie verfolgt ja das Ziel irgendeine Art von Emotion zu erwecken. Hier ist es eben oft Mitgefühl und Trauer, aber auch Freude und Zuversicht. Ich mochte wirklich jede einzelne Episode. In der zweiten Hälfte der Staffel gab es mit der „A Hell of a Week“-Trilogie und dem Besuch einer alternativen Realität mit „After the Fire“ ein paar fast schon fast experimentell anmutende Episoden, welche aber immer noch sehr in der Handlung der Serie geerdet sind. Das Finale wird dann noch einmal sehr dramatisch, gibt aber erneut einen Ausblick in eine durchaus versöhnliche Zukunft. Ein schöner Schlussakkord, der mich jetzt schon auf die kommende Staffel hinfiebern lässt. Filmfreunde sollten übrigens speziell die Augen offen halten, denn M. Night Shyamalan (Regisseur von u.a. „The Sixth Sense“ oder „The Village“) hat einen Gastauftritt.

Fazit

Spätestens mit der vierten Staffel hat sich „This Is Us“ den Platz unter den besten Familienserien gesichert. Vermutlich ist es für mich sogar die beste Familienserie, da sie sehr aktuell und am Puls der Zeit ist und durch ihre Erzählstruktur doch zeitlos wirkt. Mir ist es wieder sehr schwer gefallen, Abschied zu nehmen. Nun beginnt das Warten auf die letzten beiden Staffeln: 10/10 (9.5) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie

John Wick: Kapitel 3 – OT: John Wick: Chapter 3 – Parabellum (2019)

Nachdem sich unsere Kinder eine weitere Nacht außer Haus erschlichen haben, konnten wir Erwachsenen uns heute ungestört „John Wick: Kapitel 3“ anschauen. Zudem habe ich nachmittags bereits das interessante Making-of zum zweiten Teil gesehen, was mich die Stunt-Arbeit noch einmal mehr wertschätzen lässt. Kann der dritte Teil noch einmal einen draufsetzen? ⚔

John Wick: Kapitel 3 (2019) | © Concorde

John Wick: Kapitel 3 (2019) | © Concorde

Ein weiteres Kapitel voll beeindruckender Action

Da ich die drei Teile von „John Wick“ an drei aufeinanderfolgenden Tagen gesehen habe, kommt es mir tatsächlich so vor, als hätte ich eine TV-Serie gesehen. Inklusive sich auflösenden Cliffhangern. Der dritten Teil schließt nahtlos an den Vorgänger an und steigert dessen Produktionswerte noch einmal. „John Wick: Kapitel 3“ sieht demnach noch polierter und beeindruckender aus, als seine beiden Vorgänger. Gerade die Lichtgestaltung hinterlässt Eindruck und ist definitiv eine Signatur der Filmreihe. Auch die Action wird noch einmal aufgedreht und John Wick darf via Motorrad oder auf dem Rücken eines Pferdes um sein Leben kämpfen. Wahrlich extrem beeindruckend inszeniert.

Nach dem Auftakt in New York City geht es nach Casablanca, wo John Wick auf eine alte Bekannte (gespielt von Halle Berry) trifft. Diese kämpft im Zusammenschluss mit zweit Hunden, was eine weitere Meisterleistung an Kampfchoreographie darstellt. Inhaltlich macht „John Wick: Kapitel 3“ dagegen von Minute zu Minute weniger Sinn, denn trotz der Welt mit all ihren Regeln und Konsequenzen wirkt alles unfassbar beliebig und die Dialoge sind teils schmerzhaft profan. Wie toll wäre es gewesen, hier noch ein knackiges Skript zu haben, das mit ein paar Onelinern glänzt oder zumindest handlungstechnisch Sinn ergibt? Star bleibt somit weiterhin die Action und die ist nach wie vor extrem imposant. Bis zum letzten Schlusskampf.

Fazit

Ja, auch „John Wick: Kapitel 3“ ist ein großes Vergnügen. Ich habe jede einzelne Kampfszene genossen und wurde ihnen auch nicht überdrüssig. Schade nur, dass das Drehbuch da nicht auch nur annähernd mithalten kann. Selbst wenn es nicht um die Geschichte geht, ein wenig mehr Sorgfalt wäre schön gewesen. So bleibt am Ende ein weiteres Kapitel mit extrem beeindruckender Action: 7/10 Punkte.

The Farewell (2019)

Der letzte Urlaubsabend. Nach einem Tag, der ganz im Zeichen von flügge gewordenen Gartenrotschwänzchen stand, habe ich abends einen Film gewählt, der ganz zur etwas wehmütigen Ferienendstimmung passen sollte: Das Familiendrama „The Farewell“, dessen Blu-ray erst einen Tag zuvor bei mir eingetroffen ist. Ob der Film meine an ihn gerichteten Erwartungen erfüllen konnte? 🤵👰⚰

The Farewell (2019) | © DCM Film Distribution GmbH (Vertrieb LEONINE)

The Farewell (2019) | © DCM Film Distribution GmbH (Vertrieb LEONINE)

Eine Hochzeit und (k)ein Todesfall

„The Farewell“ erzählt eine, zumindest für mich, ungewöhnliche Geschichte und bewegt sich dabei in einem angenehm kleinen Rahmen: Eine tödliche Krankheit, die vor der erkrankten Großmutter geheim gehalten wird. Um dennoch Abschied nehmen zu können, wird eine Hochzeit fingiert, so dass alle Verwandten sie noch einmal sehen können. Unter diesen befindet sich auch Billi, welche eine ganz besondere Beziehung zu ihrer Großmutter besitzt. Aus dieser Prämisse hätte man ein zutiefst schmalziges Werk machen können, das nur so auf die Tränendrüse drückt. Regisseurin Lulu Wang hat diese höchst emotionale Geschichte, die zudem autobiographisch inspiriert ist, jedoch herrlich unsentimental erzählt.

Die Dynamik innerhalb der Großfamilie ist interessant und spannend zu verfolgen. Hinzu kommt eine gewisse Culture-Clash-Komponente, da ein Spannungsfeld zwischen den USA und China (und zu einem deutlich geringeren Maß auch Japan) aufgemacht wird. Hier kann man viel über die unterschiedlichen Kulturen, gerade was ihren Umgang mit Krankheit und Tod angeht, lernen. Lulu Wangs Geschichte richtet dabei nicht, welche Herangehensweise nun die bessere ist, sondern lässt die Frage ziemlich offen. Auch wenn am Ende ein bestimmter Weg beschritten wird. Die kurze Mid-Credit-Szene der echten Nai Nai kam für mich ziemlich überraschend und hat mir ein großes Lächeln auf das Gesicht gezaubert.

Fazit

„The Farewell“ ist ein ruhiger und bedächtig erzählter Film. Man taucht als Zuschauer in eine fremde Familie und Kultur ein, der man sich nur schwer entziehen kann. Trotz des ernsten Themas ist der Film nie bedrückend. Aufgrund der unterschiedlichen Sprachen, kann ich nur empfehlen, ihn im O-Ton zu sehen. Ein bewegendes und doch stets auch humorvolles Drama, das ich nur wärmstens empfehlen kann: 9/10 Punkte.

Godzilla II: King of the Monsters (2019)

Nachdem ich heute trotz akuten Schlafmangels einen Halbmarathon gelaufen bin, war ich zu Beginn unseres Filmabends schon ziemlich müde. Dennoch hatte ich Lust nach „Godzilla“ am letzten Samstag, heute „Godzilla II: King of the Monsters“ nachzuholen. Ob mich der Monster-Kracher vor dem Einschlafen bewahren konnte?

Godzilla II: King of the Monsters (2019) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Godzilla II: King of the Monsters (2019) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Der ultimative Monster-Porn-Action-Overkill

„Godzilla II: King of the Monsters“ macht seinem Namen alle Ehre. Hat Gareth Edwards im ersten Teil noch die „Der weiße Hai“-Formel angewandt, und das titelgebende Monster in der ersten Filmhälfte nur schemenhaft und in Andeutungen gezeigt, so pfeift der neue Regisseur (Michael Dougherty, bekannt für u.a. „Krampus“) komplett auf Subtilität. Die Monster-Action steht somit im Vordergrund und wird durch eine hauchdünne Geschichte zusammengehalten, die zudem nicht sonderlich viel Sinn macht und an jeder Ecke krankt, sei es die Motivation der Figuren, die Dialoge oder auch die Beziehungen zwischen den Charakteren. Schablonenhaft und einfallslos wäre fast noch zu viel des Lobs.

Dabei ist „Godzilla II: King of the Monsters“ mit Kyle Chandler („Friday Night Lights“), Vera Farmiga, Millie Bobby Brown („Stranger Things“), Bradley Whitford, Ken Watanabe, Sally Hawkins („The Shape of Water“) und Charles Dance wirklich gut besetzt. Doch leider stolpern die menschlichen Figuren nur durch den Film und können gegen die Präsenz der Titanen nicht ankommen. Diese sind wahrlich bombastisch und es macht viel Spaß, ihnen beim Kämpfen und einfach nur im Bild sein zuzusehen. Aber auch die unterirdischen MONARCH-Stützpunkte sind großartig gestaltet und die Welt rund um die Monster fühlt sich herrlich groß an. Inszenatorisch hat mir „Godzilla“ jedoch deutlich besser gefallen, da Edwards die eindringlicheren Bilder geschaffen hat und Dougherty leider zu sehr auf Wackelkamera und Dauer-Action setzt. Ein wenig mehr Ruhe hätte dem Film gut getan.

Fazit

Insgesamt hatte ich viel Spaß mit „Godzilla II: King of the Monsters“. Vielleicht war ich zu müde und die Dauer-Action hat mich ein wenig ans Limit meiner Aufnahmefähigkeit gebracht. Da ich Monsterfilme liebe, hat der Film jedoch etliche Knöpfe bei mir gedrückt und mit einem zugedrückten Auge gibt es gerade noch: 7/10 Punkte.