Mit Haut und Haar (Kathy Reichs)

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Nach gut eineinhalb Monaten habe ich endlich Kathy Reichs „Mit Haut und Haar“ beendet. Noch im Urlaub begonnen, musste ich mich bis zum Finale teilweise durch die Seiten quälen. Dies lag teils an der nur durchschnittlich spannenden Geschichte, teils aber auch an mangelnder Konzentration meinerseits. Der Kopf sollte zum Lesen eben frei sein.

Wie bin ich auf das Buch gekommen? Auf der Suche nach Urlaubslektüre hatte ich mich durch einen Berg von Mängelexemplaren gekämpft und bin dabei auf diverse Kathy Reichs-Romane gestoßen. Um mein Interesse zu verstehen, muss man vielleicht wissen, dass die von mir durchaus geschätzte TV-Serie „Bones“ auf den Vorlagen von Kathy Reichs basiert. Auch in diesen spielen die diversen Abenteuer der forensischen Anthropologin Temperance Brennan die Hauptrolle.

Wie ich feststellen musste war es das aber auch schon wieder mit den Gemeinsamkeiten. Außer dem Namen und dem Beruf der Hauptfigur gibt es wirklich keine Überschneidungen. Selbst die Charaktere sind völlig unterschiedlich ausgeprägt. Von den Handlungsorten oder Nebenfiguren einmal ganz abgesehen. Insofern war „Mit Haut und Haar“ für mich ein ziemlich durchschnittlicher Krimi. Ganz nett geschrieben mit durchaus entwickelten Figuren, aber von der Geschichte alles andere als packend. Zu viele Handlungsstränge, die plötzlich zusammenhängen, zuviele Charaktere und zu wenig Spannung.

Als Urlaubslektüre ganz okay, doch nichts worauf ich meine begrenzte Zeit im Alltag verschwenden würde. Da gibt es weit bessere Krimiautoren. Selbst Fans der Serie „Bones“ kann ich das Werk nur sehr bedingt ans Herz legen. Ganz nette Unterhaltung, aber eben auch nicht mehr: 6/10 Punkte.

Killzone (Tom Piccirilli)

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Mein zweiter Urlaubsroman war „Killzone“ von Tom Piccirilli. Unbekannterweise als strandtaugliches Mängelexemplar gekauft und nach dem Überfliegen einiger Kritiken mit sehr geringen Erwartungen angegangen. Glücklicherweise kam dann doch alles anders.

Mein erster Roman aus der Heyne Hardcore-Reihe war Richard Laymons „Die Insel“, welcher eine interessante Grundidee hatte, sich aber vor allem durch schlecht geschriebene Teenagerfantasien auszeichnete. Warum Heyne Piccirillis Debütroman in die Hardcore-Ecke schieben will, ist mir jedoch unbegreiflich. Sex ist Mangelware und die Blut spritzt kaum. Ein klarer Fall von irreführendem Marketing, welcher mir jedoch zugute kam.

In „Killzone“ geht es in erster Linie um Verlust. Ein Vater ist auf der Jagd nach dem Serienmörder, der seine 5-jährige Tochter auf dem Gewissen hat. Schon seit Jahren. Was macht die Sache interessant? Der Mörder schreibt dem Vater kryptische Briefe und bezeichnet ihn als besten Freund. Zudem fordert er Vergebung indem er misshandelte Kinder entführt und sie den Familien seiner früheren Mordopfer auf die Türschwelle legt. Ein Kind für ein Kind.

Der Hauptcharakter ist alles andere als ein strahlender Held. Er ist völlig fremdbestimmt. Verlust, Rache, Wahnsinn. Mehr ist ihm nicht geblieben. Selten habe ich solch einen zynischen Roman gelesen. Man kann sich wirklich gut in diese düstere Welt einfühlen und der Wahn wird fast körperlich spürbar. Sehr gelungen. Leider jedoch beschränkt sich Piccirilli nicht auf die Gefühlswelt seiner Protagonisten, sondern macht Ausflüge in Richtung Action und verliert sich  zudem etwas in einem Nebenhandlungsstrang. Die Auflösung kommt zudem zu plötzlich, als dass man mit ihr zufrieden sien könnte. Muss man aber auch nicht und wäre der zynischen Stimmung des Romans vielleicht sogar abträglich.

Tom Piccirillis „Killzone“ hat mich wirklich positiv überrascht, wenngleich sich die gröberen strukturellen Fehler zu deutlich in den Vordergrund schleichen, als dass man sie ignorieren könnte. Interessant: 7/10 Punkte.

Ritual (Douglas Preston/Lincoln Child)

ritualDank einer Woche Strandurlaub bin ich endlich einmal wieder dazu gekommen ausführlich zu lesen. Nicht nur abends ein paar Seiten. Ein tolles Gefühl. Die ersten paar Tage habe ich – nach „Formula“ – wieder einmal mit Special Agent Pendergast verbracht. In „Ritual“ verschlägt es den FBI-Agenten ins ländliche Kansas, wo ein unheimlicher Serienkmörder sein Unwesen treibt. Ein typischer Preston/Child-Roman eben. Genau das Richtige für spannende und nicht zu anspruchsvolle Lektüre.

Auf den ersten hundert Seiten zieht sich die Geschichte meiner Meinung nach noch etwas, doch schon bald steigert sich das Tempo ziemlich, um letztlich in einem fulminanten Showdown zu enden. Zwar gewinnt die Geschichte dabei keine Originalitätspreise, doch ist sie so fesselnd, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Die ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden Pendergasts sind außerdem einmal wieder eine willkommene Abwechslung im Krimieinerlei.

Douglas Preston und Lincoln Child haben mit „Ritual“ erneut einen famosen Thriller abgeliefert, der genau soweit von der Relität entfernt ist, wie ich es gerne habe. Kein pseudorealer Ermittlungsroman, aber auch keine Fantasy. Damit treffen die beiden Autoren ziemlich genau meinen Geschmack. Die Vorangehensweise Pendergasts in der Kleinstadtwelt erinnert zudem an „Twin Peaks“, das temporeiche Finale an „The Descent“. Damit ist eigentlich alles gesagt. Einfach nur gute Unterhaltung: 8/10 Punkte.

Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter (Christopher Paolini) / Hörbuch

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Nachdem ich den Roman vor einigen Jahren nach nur wenigen Seiten wieder aus der Hand gelegt hatte, habe ich nun über das letzte halbe Jahr verteilt Christopher Paolinis „Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter“ als Hörbuch verfolgt. Eine durchaus angenehme Erfahrung, wenngleich ich es aufgrund des viel zu langen Zeitraums kaum wage eine fundierte Bewertung abzugeben.

Da ich den groben Ablauf der Handlung bereits aus der Verfilmung kannte, gab es in dieser Hinsicht keine Überraschungen. Natürlich wird die Geschichte in ihrer ursprünglichen Version viel ausführlicher erzählt und gewinnt dadurch bedeutend an Tiefe, was besonders den Charakteren zugute kommt. Somit stellt sich über den Verlauf der Handlung eine gelungene Fantasyatmosphäre ein. Besonders der Ausbildung Eragons wird ausreichend Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt, was seine Beziehung zu Saphira glaubwürdiger erscheinen lässt. Insgesamt wirklich nett anzuhören.

Oft kann die wunderbare Erzählstimme von Andreas Fröhlich jedoch nicht über inhaltliche Mängel hinwegtäuschen. Es werden zu viele Fantasyversatzstücke verarbeitet und manchmal erscheinen die Aktionen der Figuren viel zu naiv. Dennoch kann man auch als – oder besonders als – Fantasyfreund durchaus gefallen an „Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter“ finden. Ausgesprochene Hörbuchfans dürfen meine Wertung gerne noch um einen Punkt ergänzen: 7/10 Punkte. Ich jedoch komme mit diesem Medium nicht so gut klar, wie ich es mir wünschen würde.

Eine ganz andere Geschichte (Håkan Nesser)

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Kaum ist man einmal ein paar Tage ans Bett gefesselt, geht das mit dem Lesen gleich wieder viel flotter. So habe ich mir meine krankheitsbedingte Auszeit mit Håkan Nessers „Eine ganz andere Geschichte“ vertrieben. Dass ich das Buch trotz Kopfschmerzen und tränenden Augen nur kaum aus der Hand legen konnte, zeugt dabei eindeutig von dessen Qualität.

Erwartungen hatte ich zu Beginn kaum an das Buch. Da es ein Geschenk war, ging ich auch völlig uninformiert an die Sache heran: Man befindet sich zunächst an der französischen Küste und lauscht einem Mann, der seine Ferienerlebnisse in Tagebuchform aufarbeitet. Es ist das Jahr 2002. Nach einem Sprung in die Gegenwart lernen wir Inspektor Gunnar Barbarotti kennen, der mysteriöse Briefe erhält. Kurz darauf geschieht ein erster Mord. Wie dieser mit den geheimnisvollen Aufzeichnungen aus dem Sommer 2002 zusammenhängt? Das sollte jeder Leser selbst herausfinden.

Aufgrund seiner Struktur erinnert mich Nessers Roman etwas an James W. Nichols Roman „Ausgesetzt“, welcher ebenfalls auf zwei inneinander verstrickten Zeitebenen spielt. Abgesehen davon erscheint „Eine ganz andere Geschichte“ oberflächlich betrachtet eher wie ein behutsamer Krimi aus dem europäischen Norden. Die Sprache ist sehr gewählt und auf anspruchsvolle Art und Weise verspielt. Nesser verliert jedoch nie den Faden und gibt seinen Charakteren eindeutig zuordenbare Stimmen. Wirklich äußerst angenehm zu lesen.

Neben der ruhigen und doch stets mitreißenden Geschichte, gewinnt der Roman vor allem durch seine liebevolle Figurenzeichnung. Selbst Nebencharaktere werden hier mit einem plausiblen Hintergrund ausgestattet. Besonders ans Herz gewachsen ist mir aber Inspektor Barbarotti, der wahrhafter wirkt als die meisten anderen Figuren in Geschichten gleichen Genres. Ein echter Typ eben. Zudem werden durch ihn auch interessante sozialkritische und religiöse sowie philosophische Fragestellungen angeschnitten. Natürlich eher am Rande und oberflächlich, aber dennoch bekommt sowohl der Charakter, als auch die Geschichte dadurch Tiefe.

Insgesamt hat mich Håkan Nessers „Eine ganz andere Geschichte“ mehr als nur positiv überrascht und ich bin mir sicher, den Autor nicht zum letzten Mal gelesen bzw. Inspektor Barbarotti nicht zum letzten Mal besucht zu haben. Große klasse, ganz besonders wenn man dringen Ablenkung benötigt: 9/10 Punkte.

Wer länger lebt, ist später tot: Operation Zombie (Max Brooks)

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Wenn ich für ein Buch gute zwei Monate brauche, dann ist das normalerweise ein sehr schlechtes Zeichen. Bei Max Brooks „Wer länger lebt, ist später tot: Operation Zombie“ liegt die Sache jedoch etwas anders. Zunächst einmal sollte man sich von dem selten dämlichen Titel nicht abschrecken lassen. Warum kann man aus einem „World War Z“ – so der wunderbare Originaltitel – nicht einfach ein „Weltkrieg Z“ machen? Die Zielgruppe dürfte ja ohnehin eher weniger der Fanfraktion von Marcus H. Rosenmüllers Heimatmärchen angehören.

Auch wenn man es zunächst vermuten würde, richtet sich die fiktive Interviewsammlung nicht zwangsweise an blutdürstende Zombiefanatiker. Es geht weniger darum was die Welt ins Chaos stürzt, als wie ihre Bewohner darauf reagieren. Die fiktiven Gesprächspartner berichten vom ersten Ausbruch der Epidemie, von der Großen Panik nachdem das Ausmaß der Katastrophe bekannt wird, von den offiziellen Maßnahmen der einzelnen Regierungen und von bewegenden Einzelschicksalen. Durch diese Form der Aufarbeitung der Ereignisse wird eine Realitätsnähe erreicht, welche beinahe schon beängstigend ist. Max Brooks greift zudem Ereignisse der jüngeren Geschichte auf und verarbeitet diese geschickt zu einer beißenden Satire, die einem durchwegs das Lachen im Halse stecken bleiben lässt.

So erfrischend der Gedanke hinter der fiktiven Geschichtsstunde auch ist, so ermüdend sind die Texte teils zu lesen. Die meisten Interviews sind wirklich hochspannend und unterhaltsam, andere jedoch haben sich aufgrund ihrer – sicherlich der Authentizität zutragenden – Detailverliebtheit gezogen wie Kaugummi. Ich hätte hier lieber weniger Berichte gelesen, diese dann auch gerne ausführlicher aber von Personen, welche zumindest ein gewisses Identifikationspotential besitzen und – schließlich handelt das Buch von Zombies – mehr persönliche Begegnungungen mit dem großen Z schildern. Vielleicht würde dieser Ansatz aber auch gar nicht funktionieren und die messerscharfe sozialpolitische Beobachtungsgabe des Autors (übrigens Sohn von Mel Brooks) verpuffen lassen.

Für Zombiefreunde ist „World War Z“ wohl Pflichtlektüre, welche das gerne belächelte Genre in einem ganz neuen Licht zeigt. Aufgrund der kleinteiligen Struktur muss man sich teils etwas durch das Buch kämpfen, doch wird man stets mit einer weiteren bizarren Begebenheit belohnt. Ein höchst interessantes und zugleich erschreckendes Lesevergnügen: 8/10 Punkte.

Replay – Das zweite Spiel (Ken Grimwood)

replayAls ich mich vor Weihnachten nach neuem Lesestoff umsah, blieb mein Blick an „Replay – Das zweite Spiel“ hängen. Warum kann ich nicht mehr genau sagen. Letztendlich habe ich wohl einen genaueren Blick riskiert, da ich einmal wieder etwas anderes als einen typischen Thriller oder Fantasyroman lesen wollte. Die Inhaltsangabe hat mich dann schließlich so neugierig gemacht, wie es schon lange keine Geschichte mehr vermochte.

Wie vermutlich jeder Mensch stelle ich mich manchmal die Frage: ‚Was wäre wenn?‘ Was wäre wenn ich etwas anderes studiert hätte? Was wäre wenn ich in eine andere Stadt gegangen wäre? Die Möglichkeiten sind endlos. Was wäre wenn ich mein Leben noch einmal Leben könnte? Würde ich andere Entscheidungen treffen? Würden diese Entscheidungen besser oder schlechter sein? Wie gerne würde ich vor großen Entscheidungen den aktuellen Stand meines Lebens speichern, um danach eine neue Chance zu erhalten. Ken Grimwoods Roman nimmt sich all dieser Fragen an und bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt der anscheinend unendlichen Möglichkeiten.

Die Hauptfigur Jeff Winston stirbt im Jahre 1988 an einem Herzinfarkt, nur um Bruchteile einer Sekunde später 1963  in seinem noch jugendlichen Körper wieder aufzuwachen. Die Geschichte begleitet Jeff nun dabei, was er mit seinem Wissen über die Zukunft anstellt. Wie er auf Ereignisse der Zeitgeschichte (John F. Kennedys Ermordung, Unglücke, Kriege usw.) reagiert und ganz besonders wie sich seine Persönlichkeit entwickelt. Schon bald wird klar, dass Jeff sein Leben nicht nur einmal wiederholt. Er scheint in einem unendlichen Kreislauf gefangen, der – anders als  z.B. in dem durch „Replay“ inspirierten Film „Groundhog Day“ – eine Zeitspanne von ca. 25 Jahren umfasst.

Als Leser begleiten wir Jeff nun auf unzähligen Wiederholungen und stellen fest, dass es neben ihm noch andere gibt. Hier wird die Geschichte nun richtig interessant und Themen wie Verlust, persönliches Glück und Liebe bekommen einen ganz neuen Stellenwert. Glücklicherweise driftet die Geschichte nie in klassische Sci-Fi-Themen ab und bietet technische Erklärungen o.ä. Stets steht der Mensch mit seinen Sorgen und Hoffnungen im Vordergrund. Selten habe ich traurigere Zeilen gelesen, selten hoffnungsvollere. Die Geschichte von Jeff und Pamela – die ebenfalls eine Wiederholerin ist – hat mich zutiefst berührt und ich konnte das Buch nach dem Beenden nur schwer aus der Hand legen.

Ken Grimwoods „Replay – Das zweite Spiel“ ist oberflächlich gesehen ein Sci-Fi-Roman, doch behandelt er eher existenzielle Themen, die uns alle im Innersten bewegen. Ich bin schwer beeindruckt und kann mit Gewissheit sagen, dass „Replay“ der beste Roman ist, den ich gelesen habe seitdem ich dieses Blog führe. Vielleicht sogar einer der besten überhaupt. Die größte Empfehlung: 10/10 Punkte.

Buffy: The Vampire Slayer – Season 8: No Future for You

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Endlich hatte ich wieder Zeit für einen Ausflug ins Buffyverse. Joss Whedons „Buffy: The Vampire Slayer – Season 8: No Future for You“ setzt direkt nach „The Long Way Home“ an, wobei zunächst Faith ins Zentrum des Geschehens gerückt wird. So dauert es auch nicht lange, bis wieder der Konflikt zwischen ihr und Buffy die Oberhand gewinnt – bis es jedoch so weit ist begleiten wir Faith auf einer unterhaltsamen Reise ins Herz der britischen High Society.

Insgesamt fand ich die Geschichte im Vergleich zum Vorgängerband etwas schwächer, was wohl vor allem an der geringen Interaktion zwischen Faith und den Scoobies bzw. Buffy liegt. Ihre Geschichte ist zu herausgelöst, was Faith zwar als Figur zugute kommt, die episodeübergreifende Handlung jedoch zu wenig weiterbringt. Eine nette Charakterstudie eben, die auch einen Keil zwischen Buffy und Giles treibt.

Herausragend fand ich dagegen die finale Einzelepisode „Anywhere But Here“, welche die Handlung ein großes Stück weiterbringt und endlich etwas Licht ins Willows Abwesenheit bringt. Wirklich erstaunlich, wie dicht und doch unterhaltsam Joss Whedon die Ereignisse hier gestrickt hat. So kann es von mir aus gerne weitergehen!

„No Future for You“ setzt die Serie gekonnt fort und weckt Hoffnungen für die Fortsetzung, welche sich mit dem Sammelband „Wolves at the Gate“ bereits auf dem Weg zu mir befindet. Wieder sehr lesenswert: 8/10 Punkte.

Serenity: Better Days

serenity_comic_2Nach einer langen Zeit des Wartens konnte ich mit „Serenity: Better Days“ endlich einmal wieder in das grandiose „Firefly“-Universum zurückkehren. Zwar ist auch dieser Comic beileibe kein Ersatz für die Serie oder einen weiteren Kinofilm, doch macht er das beste aus seinem Medium und kann dank Joss Whedons wunderbaren Dialogen viel von der alten Atmosphäre wieder heraufbeschwören.

Die Handlung dieser Einzelepisode spielt irgendwann zwischen der Serie und dem ersten Comic „Serenity: Those Left Behind“ – und damit auch vor dem Kinofilm, wodurch hier noch alle Charaktere mitwirken können. Die Geschichte selbst fügt sich nahtlos in das Serienuniversum ein, bietet ein paar Hintergrundinformationen zu den Charakteren, ein paar humorvolle Einlagen und viel Action. Zudem werden einige Hinweise gestreut, die in Zukunft noch wichtig werden könnten und somit auf weitere Comics hoffen lassen.

„Serenity: Better Days“ ist Pflichtlektüre für alle Browncoats und bietet, neben einer tollen Geschichte, wunderbar gezeichnete Figuren und ein paar shiny Dialoge: 8/10 Punkte.

Kalte Asche (Simon Beckett)

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Nachdem mir Simon Becketts Thriller „Die Chemie des Todes“ ausgezeichnet gefallen hatte, habe ich in den letzten paar Wochen den offiziellen Nachfolger „Kalte Asche“ gelesen. Dieser passt sowohl inhaltlich, als auch stilistisch perfekt zu seinem Vorgänger – sogar so perfekt, dass sich beinahe schon Routine einstellt.

Erneut wird der forensische Anthropologe Dr. David Hunter mit einem verzwickten Kriminalfall betraut. Statt schwüler Sommerhitze herrscht nun stürmisches Winterwetter. Anonsten bleibt nahezu alles beim Alten. Wieder ist Dr. Hunter Außenseiter in einer eingeschworenen Gemeinschaft, wieder werden dem Leser dutzende Verdächtige präsentiert und wieder jagt gegen Ende eine Wendung die nächste.

Leider sind eben diese Wendungen erstens alles andere als überraschend und zweitens auch noch äußerst konstruiert. Das Täterprofil ähnelt zudem zu sehr dem des Vorgängers. Selbst der allerletzte Twist ist wenig überraschend und bereitet den Weg, um Dr. David Hunter zu einer typischen Serienfigur des Krimigenres werden zu lassen.

„Kalte Asche“ ist nach wie vor gut geschriebene Unterhaltung, wenngleich der Roman dem Vorgänger nicht ganz das Wasser reichen kann. Für Krimifreunde dennoch lesenswert: 7/10 Punkte.