Squid Game – Staffel 2 (2024)

Ich bin spät zur Party. Inzwischen hat alle Welt schon die Fortsetzung der Hype-Serie der letzten Jahre gesehen. Aber ich hatte es nicht eilig und wollte warten, bis auch der Abschluss der Serie verfügbar ist. Doch zunächst zu „Squid Game – Staffel 2“, einer Fortsetzung, die es wohl nicht unbedingt gebraucht hätte, die aber unabwendbar war. Wie ich diese denn fand? Das lest ihr hier… 🦑

Squid Game – Staffel 2 | © Netflix

Squid Game – Staffel 2 | © Netflix

Nötige Kapitalismuskritik (mit der Brechstange)

Habe ich mich in der Besprechung der ersten Staffel von „Squid Game“ über den Hype und mein Unverständnis über diesen ausgelassen, so habe ich bei den Fortsetzungen keinen so großen Hype erlebt. Hier und da eine Besprechung, aber insgesamt eher reduziert. Das mag aber auch an meiner Wahrnehmung liegen. Da ich bei Hypes eher skeptisch bin, war ich vor immerhin vier Jahren(!) sehr positiv überrascht von der Serie. Eine Fortsetzung stand damals, wenn ich mich recht entsinne, noch in den Sternen. Tatsächlich hatte ich aufgrund des Erfolgs allerdings fest damit gerechnet. So sind wir nun also bei der zweiten Staffel angekommen, in der Seong Gi-hun, der Gewinner der ersten Staffel, versucht die Hintermänner der Spiele zu konfrontieren. Ihm stehen viele Ressourcen (Geld) zur Verfügung, doch bleibt ihm keine andere Möglichkeit, mit den Verantwortlichen in Kontakt zu treten, als erneut an den Spielen teilzunehmen. Soweit die etwas hingebogen wirkende Prämisse.

Im Gegensatz zur ersten Staffel gibt es ein paar neue Aspekte: Wir begleiten auch eine der Wachen und bekommen damit mehr Einblick in diesen Teil der Spiele. Keine Überraschung: Auch die Wachen werden von Geld gelockt und letztendlich spielen die Reichen der Gesellschaft die Armen gegeneinander aus. Weiterhin können die Teilnehmer:innen nun nach jedem Spiel abstimmen, ob sie weiterspielen wollen. Ein simpler Mehrheitsentscheid, der jedoch eine spannende neue Ebene in die Spiele bringt. Sprich den verhärteten Konflikt der unterschiedlichen Parteien untereinander. Seong Gi-hun dagegen versucht den Groll und die Aggression Richtung oben zu lenken. Ohne Erfolg. Die Spiele selbst sind erneut simpel gehalten. Ich fand sie in der ersten Staffel irgendwie packender. Die Dynamik der Figuren untereinander ist weiterhin der spannendste Aspekt. Überflüssig fand ich dagegen den Handlungsstrang außerhalb der Spiele, der vermutlich nur ein Setup für das Finale war. Hoffe ich zumindest.

Fazit

Wie zu erwarten kann die zweite Staffel von „Squid Game“ nicht an die erste anschließen. Weder vom Hype her gesehen, noch von der Qualität. Dennoch funktioniert auch die zweite Staffel für mich weiterhin sehr gut. Die Botschaft ist klar und deutlich und heute wichtiger denn je. Einerseits zwar plakativ, andererseits aber vermutlich noch zu subtil, wenn man sich unsere Gesellschaft so anschaut. Aber ich schweife ab. Ich hatte viel Spaß mit der zweiten Staffel und bin nun gespannt auf das Finale: 8/10 (7.7) Punkte.

16 Gedanken zu “Squid Game – Staffel 2 (2024)

  1. Ah, ich dachte, danach wäre schon Schluss. Ich muss noch die zweite Hälfte sehen, fand die Teilung und Warterei ein wenig doof. Ich mag es nicht, wenn die Handlung mittendrin erst einmal unterbrochen wird, damit man später künstlich die Zugriffszahlen pushen kann. Jetzt nochmal warten? Find ich shitty…

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      • What? Netflix soll da mal konsistent bleiben. Staffel 1 hatte einen abgeschlossenen Story Arc, Staffel 2 und 3 dann jeweils einen halben? Bescheuert. Bei Sabrina oder Wednesday waren das auch Staffel 2.1 und 2.2. Die 12 Folgen von Squid Game waren doch auch schon letztes Jahr abgedreht. Naja, egal, ist ja nur Wortklauberei. Dann muss ich halt noch die zweite Fuhre Folgen des zweiten Story Arcs glotzen. Mir egal, wie sie das nennen. Die erste Hälfte war schon ziemlich mau…

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      • Angeblich soll der Showrunner von zwei tatsächlichen Staffeln sprechen. Tatsächlich wird es aber eine Gewinnmaximierungsmaßnahme von Netflix sein. Nachdem ich mit der dritten Staffel halb durch bin, kann ich wenig überraschend sagen: Drei Episoden über die zwei Staffeln weglassen und in eine fokussierte packen. Hätte der Serie gut getan. Obwohl ich sie auch in der aktuellen Form für eine sehenswerte Fortsetzung halte.

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      • Das meine ich ja mit inkonsistent. Bei Sabrina und zuletzt Wednesday hat man die Staffeln auch geteilt, um die Hälften getrennt zu veröffentlichen. Ich weiß nicht, was dagegen gesprochen hätte, dieses Wording auch bei Squid Game beizubehalten, vor allem da man eben merkt, dass der Story Arc am Ende der „zweiten Staffel“ nicht beendet ist.
        Ich war etwas enttäuscht, da die ersten sechs Folgen eigentlich nichts Neues zum Thema beigetragen haben, sondern alles quasi auf eine „weitere Ebene“ copygepastet haben. Die Versuche der Hauptfigur, die Show durch seine erneute Teilnahme zum Scheitern zu bringen, fand ich sogar ziemlich peinlich, da es nun keine große Überraschung ist, dass es nicht klappt, die Dramaturgie das aber brachial als geniale Wendung und neue Erkenntnis verkaufen will.

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      • Netflix hat da nur versucht aus dem Erfolg der ersten Staffel nochmal mehr Kapital zu schlagen, ganz klar. Da klingt eine komplette dritte Staffel halt besser als „nur“ 2.1 und 2.2 – so sinnlos das auch ist.

        Inhaltlich bin ich teils bei dir. Spannend fand ich die Abstimmungen und die daraus resultierende Dynamik. Das ist durchaus eine spannende Ergänzung. Das erste Spiel der dritten Staffel ist auch recht perfide. Fand ich auch interessant. Wie gesagt: Eine Straffung der zwei Staffeln auf eine inhaltlich konzentrierte wäre perfekt gewesen. Doch auch so kann ich weiterhin den Reiz nachvollziehen und schaue die Serie weiterhin gerne.

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  2. Hach, ich bin so zwiegespalten. Es gibt tatsächlich viele interessante Aspekte, die neu mit eingeflochten wurden, aber vieles ist so vorhersehbar und die Spiele enttäuschen mich tatsächlich ein wenig. Wobei es in Staffel 2 noch geht, Staffel 3 (vor allem das letzte dann) weicht für mich zu sehr vom Schema dann ab, aber da reden wir dann beizeiten nochmal drüber. Es sind Charaktere dieses Mal wieder dazwischen, die man lieb gewinnen kann, andere nerven zutiefst. Und ja, es ist so ätzend, dass der Trend mehr und mehr dahin geht eine Staffel mit offenen Ende so massiv zurück zu lassen. Das hat mich ja damals schon bei Matrix genervt. Wie kann man einen Film mit „Wird fortgesetzt“ enden lassen… aber anderes Thema *lach*.

    Im Gesamtpaket finde ich die Serie gut. Vor allem, weil man so viel hinterfragt die ganze Zeit. Sowas mag ich ja. Und sollte es wirklich eine Amerika Fassung geben, werde ich sie mir sicherlich auch anschauen. Einfach um zu sehen, auf welche Spiele hier zurück gegriffen werden.Ähnlich spannend vom Prinzip her fand ich ja „Alice in Borderland“… da kommt ja auch bald eine neue Staffel. Oder auch „All of us are dead“… aber ich habe eh einen Hang zu koreanischen bzw. asiatischen Serien. Zu meiner Schande schaue ich da gerne auch mal die Drama-Serien, wenn der Mann auf Dienstreise ist und schmachte etwas vor mich hin *lach*.

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    • Die Spiele fand ich tatsächlich auch nicht alle so gelungen. Gegen Ende wurde es dann spannender und das erste in der dritten Staffel fand ich richtig krass, auch was die gesteigerten moralischen Aspekte angeht. Alles außerhalb der Insel/Spiele finde ich eher langweilig. Die Suche zieht sich zu lang, aber mal sehen wie sie das noch zusammenbringen. Bin eh gespannt, wie final die Serie endet.

      In eine US-Fassung würde ich vermutlich auch reinschauen, wenngleich ich eine solche auch nicht unbedingt bräuchte. „Alice in Borderland“ will ich auch noch sehen, wenn die Serie abgeschlossen ist. Schaue eh viel zu selten südkoreanische Filme und Serien. Da habe ich noch einiges aufzuholen.

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