What We Do in the Shadows – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 6)

Wieder einmal heißt es Abschied nehmen von einer fantastischen Comedy-Serie. Auf „What We Do in the Shadows“ bin ich durch den gleichnamigen Film, der im Deutschen „5 Zimmer Küche Sarg“ heißt, gestoßen und dachte zunächst, dass die Serie nur ein Abklatsch sei, doch weit gefehlt. Sie ist das Witzigste, was ich seit langer Zeit gesehen habe und steht dem Film in nichts nach. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass sie mehr aus der Prämisse rausholt und die besseren Figuren hat. 🧛

What We Do in the Shadows | © FX

What We Do in the Shadows | © FX

Die ersten fünf Staffeln der Serie konnte ich in einem Rutsch durchschauen. Disney+ sei Dank! Wer immer noch denkt, der Streaming-Dienst hätte außer Disney, „Star Wars“ und Marvel nichts zu bieten, der/die täuscht sich gewaltig. Auf die sechste Staffel hieß es dann ein knappes Jahr warten. Hat sich mehr als gelohnt! Warum die Serie so fantastisch ist, könnt ihr hier lesen:

Staffel 1: What We Do in the Shadows

In der ersten Staffel lernen wir die Vampir-Sippe kennen, die sich aus Nandor the Relentless, dem Vampirpaar Laszlo und Nadja sowie dem Energievampir Colin Robinson zusammensetzt. Das erinnert vom Inszenierungsstil stark an die Filmvorlage aus dem Jahr 2014, schließlich haben wir es auch hier mit einer Mockumentary zu tun, doch die Figuren besitzen noch einmal andere Schwerpunkte. Nicht vergessen dürfen wir natürlich den menschlichen Diener Guillermo, der unsere Bezugsperson ist. Sein Ziel ist es, von Nandor zu einem Vampir transformiert zu werden, was dieser jedoch nicht wirklich in Erwägung zieht. Quasi der Running Gag der Serie. Weiterhin geht es um kleinere, skurrile Geschichte aus dieser seltsamen Welt. Das ist teils zum Schreien komisch, teils wirklich platt. Unterhaltsam ist die Serie damit auf jeden Fall und steht dem Film in nichts nach. In der Episode „The Trial“ haben sogar die Vampire aus dem Film einen Gastauftritt, was ich sehr schön fand. Ansonsten fand ich noch die Episode „Baron’s Night Out“ großartig. Alles in allem ein famoser Start: 8/10 (8.1) Punkte.

Staffel 2: Guillermo the Vampire Slayer

Die zweite Staffel ist in jeder Hinsicht eine Verbesserung zur ersten. Also noch besser. Speziell der Handlungsstrang rund um Guillermo, der sich sich in der Episode „Brain Scramblies“ durch einen dummen Zufall einer Gruppe von Vampir-Killern anschließt, ist herrlich. Weiterhin erleben wir in „The Return“ einen weiteren Auftritt des verfluchten Hutes, was zu einigen urkomischen Highlights der Staffel führt. Die schwächsten Episoden waren mit „Ghosts“ und „Witches“ für mich dann jene, die ihren Fokus auf andere Horrorfiguren legten. Nicht schlecht, aber nicht so witzig, wie große Teile der restlichen Staffel. Das Finale führt dann die Beziehung zwischen Guillermo und seinem Meister Nandor auf die Spitze, was in einer absurden Rettungsaktion gipfelt und Guillermo, ganz offensichtlich für alle, zum Vampir-Killer wird. Die Serie macht mir mit jeder Episode mehr Spaß: 9/10 (8.7) Punkte.

Staffel 3: The Life and Death of Colin Robinson

Auch das dritte Jahr hält ein paar sehr unterhaltsame Handlungsstränge parat. So wird u.a. die Beziehung zwischen Nandor und Guillermo vertieft, was für mich ohnehin eines der witzigsten Elemente der Serie ist. Weiterhin dürfen sich Nadja und Nandor um ihren Einfluss im Vampiric Council streiten, was bei Nandor letztendlich eine Lebenskrise auslöst. Hier spielen auch seine missglückten romantischen Beziehungen mit rein, welche in völlig absurden Szenen gipfeln. Das Herz der Staffel ist jedoch die Beziehung zwischen Laszlo und Colin Robinson, welche fast schon herzergreifend inszeniert wird. Das abrupte Ende gebiert letztendlich eine ganz neue Abstrusität. Einfach eine fantastische Serie! Weiterhin wohnen wir der Rückkehr des Barons bei und der älteste aller Vampire hat auch noch einen Auftritt. Wenn sich dann Donal Logue, den man u.a. aus „Blade“ kennt, selbst als Vampir spielt, ist die Serie auf ihrem Höhepunkt angekommen. Mag auch nicht jeder Witz zünden, so ist die Taktfrequenz doch so hoch, dass jede einzelne Episode ein Quell der Freude ist: 9/10 (8.8) Punkte.

Staffel 4: Three Vampires and a Baby

In ihrem vierten Jahr wird die Serie noch absurder, auch wenn ich das kaum für möglich gehalten hätte. Colin Robinson kehrt als Kind zurück. Das meine ich wortwörtlich. Sein erwachsener Kopf wurde einfach auf einen Kinderkörper montiert. Er geht dabei auch durch alle Phasen bis zur Pubertät, was nur noch absurd ist. Aber auch unfassbar witzig. Ich glaube bei keiner zweiten Episode einer TV-Serie habe ich je so viel gelacht, wie während der Folge „Private School“ als die Vampirhypnose auf elf gedreht wird. Unfassbar witzig. Auch alles rund um Nadjas Nachtclub oder Nandors Ehe ist wirklich enorm lustig. Oft obszön, albern und platt, aber so gut gespielt, dass ich aus dem Lachen kaum rausgekommen bin. Das Finale beendet dann die völlig absurde Geschichte rund um Colin Robinson und wird dabei erstaunlich sentimental. Fantastisch! Ich vermute, dass die vierte Staffel bei den meisten Zuschauer:innen nicht so gut wegkommt, doch für mich war sie ein Highlight der Absurdität. Ich mag noch gar nicht daran denken, dass ich nur noch zwei Staffeln vor mir habe, von denen eine noch nicht einmal abgedreht ist: 9/10 (9.2) Punkte.

Staffel 5: Interview With (Almost) a Vampire

Im fünften Jahr ist es endlich soweit und wir lernen Guillermo als Vampir kennen. Tun wir das wirklich? Jein, denn er wurde zwar endlich transformiert (wenn auch nicht durch Nandor, was noch einmal ganz neue Probleme mit sich bringt), doch ist seine Verwandlung durch das Van-Helsing-Blut in seinen Adern sehr verzögert. Daraus ergeben sich einige absurde Verwicklungen; auch weil Laszlo Experimente mit Guillermo durchführt, die u.a. in Tier-Guillermo-Mutanten gipfeln. Völlig absurd einmal wieder. Meine Lieblingsfolge war jedoch „Pride Parade“, in der alles zusammenkommt, was in der Serie einfach nur fantastisch funktioniert. Gegen Ende der Staffel löst sich auch der große Konflikt auf und ich bin extrem gespannt, wie sich die neue(?) Dynamik zwischen den Figuren nun in die finale sechste Staffel übertragen lässt. Diese gibt es während ich diese Zeilen schreibe noch nicht und ich werde die Vampirsippe in den kommenden Monaten unglaublich vermissen. Die fünfte ist zwar nicht die stärkste, aber dennoch eine extrem sehenswerte Staffel: 9/10 (8.6) Punkte.

Staffel 6: Cravensworth’s Monster

Lange habe ich auf die sechste Staffel warten müssen und nun ist sie auch schon wieder vorbei. Dabei wurde ihr immerhin eine Episode mehr spendiert, als den bisherigen Staffeln. Es wird wieder herrlich absurd, denn Laszlo eifert in dieser Staffel Viktor Frankenstein nach und kreiert ein Monster. Alleine hier stecken so viele wunderbare Momente drin, die von herzergreifend bis schockierend komisch gehen. Weiterhin nimmt Guillermo einen normalen Beruf in einer Private-Equity-Firma an, was ich aus persönlichen Gründen enorm witzig fand. Wenn dann noch Nandor und Nadja die Firma infiltrieren, ist das nur noch Comedy-Gold. Meine Lieblingsfolgen waren in dieser Staffel „Sleep Hypnosis“ und „Come Out and Play“, wobei auch die anderen nicht sonderlich stark abfallen. Für das Finale haben sich die Autor:innen noch einmal richtig Mühe gegeben, was ich wirklich zu schätzen wusste. Dennoch fand ich es unbefriedigend, aber nur weil ich nicht wollte, dass diese fantastische Serie nun tatsächlich endet. Ein famoser Abschluss: 9/10 (8.9) Punkte.

Fazit

Ich liebe den Humor von „What We Do in the Shadows“. Das ging mir bereits beim Film so, doch die Serie toppt diesen in meinen Augen noch um Längen. Rückblickend betrachtet hätte ich auch die erste Staffel deutlich stärker bewerten müssen und ich habe nun fast Lust, noch einmal von Anfang an in diese Welt einzusteigen. Eine riesige Empfehlung für alle Fans von Horror, Komödien und Mockumentaries. Ich habe selten so viel gelacht: 9/10 (8.7) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie

19 Gedanken zu “What We Do in the Shadows – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 6)

  1. Oh ja, fantastische Comedy und so ein originelles Wohlfühl-Format! Ich muss immer wieder lachen, wenn ich dran denke, wie sie auf die Ketten-Mail reagieren! Fand aber die vierte Staffel auch etwas schwächer und warte trotzdem seit dem darauf, dass die Serie auch endlich bei Joyn weiter geht und nicht nur bei dem Micky Maus Streamer.

    Gefällt 2 Personen

    • Mit der vierten Staffel bin ich wohl recht alleine, fand sie aber wirklich unfassbar lustig. Ach, du schaust bei Joyn. Hmm, meinst du da geht es noch weiter nachdem sie noch bei der vierten Staffel hängen? Die fünfte ist ja schon seit geraumer Zeit draußen.

      Like

  2. Tolle Serie, die für ihre Comedy viel zu wenige Preise gewonnen hat (über den einzigen Emmy berichte ich in meinem Seriencheck, der diese Woche noch rausgehen sollte). Es klebt nicht umsonst ein Aufkleber mit den Figuren und ein Bild von Guillermo mit dem Untertitel SLAYER in meinem Auto.

    Ein wenig anders bewerte ich die vierte Staffel, die mir als einzige nicht würdig genug war, um mindestens ein „gut“ als Gesamtwertung zu ziehen. Colin Robinson war mir da einfach verschenkt.

    In der sechsten Staffel kam ich mit dem Monster nicht so zurecht, dafür fand ich das Finale richtig genial mit den Meta-Gags zum Thema „letzte Episode“ und der Batman-Referenz (eigentlich klar dass das so kommen musste, hat mich aber dennoch überrascht).

    Gefällt 1 Person

    • Ich hatte schon so die Vermutung, dass ich mit meiner überaus positiven Einschätzung der vierten Staffel recht alleine bin. Die Dynamik zwischen Laszlo und Baby-Colin bzw. Teenage-Colin fand ich einfach zu witzig. Das hat mein niederes Humorzentrum voll erwischt, zumal es gegen Ende auch recht herzergreifend wurde.

      Ähnlich ging es mir mit dem Monster. War aber nicht mein liebstes Element der finalen Staffel. Die letzte Episode haben sie richtig gut hinbekommen mit den Meta-Gags und auch die Batman-Geschichte fand ich enorm witzig.

      Like

  3. Ich wusste gar nicht, dass das auf einem Film basiert. Muss ich direkt nochmal nachschauen. Wir hatten die Serie mal angefangen spät abends, aber nicht weiter verfolgt. Sollten wir vielleicht doch nochmal machen…

    Gefällt 1 Person

    • Der Film ist auch sehenswert. Die Serie führt das ganze halt noch weiter auf die Spitze und hat die für mich noch besseren Figuren. Trifft mein Humorzentrum wirklich sehr genau. 😅

      Like

    • Da die Episoden nur eine halbe Stunde dauern, kann man die ganz gut zwischenreinschieben. Kann mir vorstellen, dass es deinen Humor ziemlich gut trifft (von dem, was ich so von deiner Online-Präsenz kenne).

      Gefällt 1 Person

      • 😈 Genau mein Humor… Ich muss an meiner Online-Präsenz arbeiten… Nein, kleiner Scherz 😂

        Gut, wenn die Episoden nur knapp eine halbe Stunde dauern, sollte ich diese zwischendurch schaffen. Ich versuche es mal dieses Wochenende 😄

        Gefällt 1 Person

      • Bin gespannt auf deine Rückmeldung. Den Film kennst du dann vermutlich auch nicht? Der Humor ist durchaus vergleichbar, doch fand ich ihn in der Serie noch einmal gelungener.

        Like

  4. Pingback: Media Monday #713 – Autopanne, Elektroarbeiten und Wahlsonntag | moviescape.blog

  5. Pingback: Die wilden Neunziger – OT: That ’90s Show – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 2) | moviescape.blog

  6. Pingback: Media Monday #727 – Vatertag, Kino und Gartenrotschwänzchen | moviescape.blog

Hinterlasse eine Antwort zu bullion Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..