The Marvelous Mrs. Maisel – Season 5

Ich kann es kaum glauben, dass diese Serie nun vorbei ist. Ich will es auch nicht glauben. Selbst wenn sie nie einen sonderlichen Hype erfahren hat, war es doch die Serie aus der schönen, neuen Streaming-Welt, die für mich alles andere überstrahlt. Nun also hieß es mit „The Marvelous Mrs. Maisel – Season 5“ Abschied nehmen von Midge, Susie, Abe, Rose, Joel und allen anderen liebgewonnenen Figuren. Dabei führt die finale Staffel noch neue Elemente ein und setzt ihren Figuren ein Denkmal. 🎙👗

The Marvelous Mrs. Maisel – Season 5 | © Amazon Prime Video

The Marvelous Mrs. Maisel – Season 5 | © Amazon Prime Video

„Tits up!“

Wie soll ich nur diese Besprechung schreiben ohne in jedem Satz zu erwähnen, wie sehr ich diese Serie vermissen werde? Das wird schwierig. Fangen wir zunächst mit den Neuerungen der Staffel an: In nahezu jeder einzelnen Episode bekommen wir mehrere Flashforwards zu sehen, welche das Leben der Figuren in den 1970er bis 2000er Jahren zeigen. Midge hat es offenbar ganz nach oben in den Comedy-Olymp geschafft, Joel sitzt im Gefängnis und es kam zum Zerwürfnis zwischen Midge und Susie. Weiterhin wird ein erstaunlich großer Fokus auf die beiden Kinder Ethan und Esther gelegt, welche bisher nur eine sehr untergeordnete Rolle gespielt haben. Dieser erzählerische Kniff wirkt zu Beginn etwas forciert, da die bisherigen vier Staffeln ohne ihn ausgekommen sind. In der sechsten Episode „The Testi-Roastial“, welche einen Rückblick auf Susies Karriere präsentiert, kommen viele Erzählstränge zusammen und hier erleben wir einen, zumindest zu einem Teil, Pay-off für das zuvor nur angedeutete.

Großartig in dieser Staffel fand ich Miriams neuen Job im Writer’s Room der „The Gordon Ford Show“. Ich hätte mir gut und gerne eine weitere Staffel in diesem Setting ansehen können. Wie eine Mischung aus „30 Rock“ und „Mad Men“. In jeder Hinsicht fantastisch! Midge wirbelt als einzige Frau die eingestaubten männlichen Perspektiven ganz schön auf, was für so manche Verwicklung sorgt. Obwohl die Staffel mit neun Episoden nicht sonderlich kurz ist, hätte ich mich gerne noch viel länger in dieser Welt aufgehalten. Habe ich schon erwähnt, dass ich Midge, Susie, Abe und Co. vermissen werde? Apropos Abe: Miriams Vater hat auch einen Moment der Erkenntnis, was seine Tochter angeht, was am Ende der Serie zwar etwas aufgesetzt wirken mag, ich jedoch auch wirklich schön und emotional fand.

„You’re fired.“

Bis zum Finale werden viele der offenen Fragen, was Midges Karriere, als auch was ihre Weggefährt:innen angeht, beantwortet. Das eigentliche Finale, das uns mit über 75 Minuten Laufzeit einen ausführlichen Abschied gewährt, ist dann nur noch positiv, überraschend, spannend und herzerwärmend. Es ist das Finale, das nicht nur die famose Serie verdient hat, sondern auch ihre Figuren. Speziell Midge und Susie, deren Freundschaft stärker aus dem Konflikt hervorgegangen ist und Jahrzehnte, Zeitzonen und Ländergrenzen überdauert. Mit ihrem großartigen Finale schafft es diese strukturell nicht ganz ausgereifte Staffel dann doch noch recht weit nach vorne im Ranking dieser fünf ohnehin herausragenden Staffeln einer Ausnahmeserie:

  1. „The Marvelous Mrs. Maisel – Season 2“ (9.8 Punkte)
  2. „The Marvelous Mrs. Maisel – Season 3“ (9.6 Punkte)
  3. „The Marvelous Mrs. Maisel – Season 5“ (9.6 Punkte)
  4. „The Marvelous Mrs. Maisel – Season 1“ (9.5 Punkte)
  5. „The Marvelous Mrs. Maisel – Season 4“ (9.5 Punkte)

Fazit

Habe ich schon erwähnt, wie sehr mich der Abschied von Midge, Susie, Abe, Rose, Joel und Co. trifft? Für mich geht hiermit eine meiner absoluten Lieblingsserien zu Ende. Bestimmt unter meinen Top-5-Dramaserien überhaupt. Solltet ihr zu den glücklichen Zuschauer:innen gehören, die bisher noch nicht reingeschaut haben: Bitte macht das. Amy Sherman-Palladino, die auch der kreative Kopf hinter den „Gilmore Girls“ ist, hat sich mit „The Marvelous Mrs. Maisel“ für alle Zeiten in den Serienolymp  geschrieben: 10/10 (9.6) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie

Run, Fatboy, Run (1599)

Ja, ich weiß. Eigentlich hatte ich heute keine Zeit für einen Lauf. Eigentlich. Denn ich war den ganzen Tag auf Führungskräfte-Workshop und muss nun noch wichtige Dinge für morgen vorbereiten. Und packen auch noch, denn es geht auf einen Team-Trip. Sprich die gute Stunde Laufen inkl. Duschen hätte ich mir auch sparen können. Eigentlich. Denn ich war davor mega gestresst und jetzt geht es besser. 🏃‍♂️

Noch einen Lauf reingezwängt und trotz mega Stress danach erholter als davor. Liebe ich!

Noch einen Lauf reingezwängt und trotz mega Stress danach erholter als davor. Liebe ich!

Distanz: 8.64 km
Zeit: 00:49:27
Anstieg: 68 m
Ø Pace: 5:43 min/km
Ø Geschwindigkeit: 10.5 km/h
Ø Herzfrequenz: 145 bpm
Ø Schrittfrequenz: 155 spm
Temperatur: 23.9 °C
Kalorien: 693 kcal

2023: 1813 km
September: 180 km
KW 38: 28 km

Ich bin wirklich dankbar, dass Laufen für mich so gut funktioniert. Eigentlich hätte ich nach kaum Schlaf diese Woche und drölftausend Themen im Kopf keine Energie dafür haben dürfen. Doch der Lauf hat mir Energie gegeben. Dafür bin ich dankbar. 🙏

Im ersten Ohr: Nerdtalk Sendung 632 – #Barbenheimer – I am become deaf, …
Im zweiten Ohr: Skye Wallace, The Weakerthans

Top 5 zeitlose Klassiker des Film Noirs & Neo Noirs

Nach Dramaserien mit interessanten Familiendynamiken steigen wir heute bei Die 5 BESTEN am DONNERSTAG in die Welt des Film Noirs ein. Für mich kein einfaches Thema, habe ich doch kaum klassische Film Noirs gesehen. Dafür habe ich ein paar interessante, moderne Film Noirs (oder Neo Noirs) auf die Liste gesetzt. 🕵️

Die 5 BESTEN am DONNERSTAG #330 | © Passion of Arts Design, Marvel, Disney, 20th Century Fox, BBC

Die 5 BESTEN am DONNERSTAG #330 | © Passion of Arts Design, Marvel, Disney, 20th Century Fox, BBC

Das Thema für Ausgabe #330 lautet:

Top 5 zeitlose Klassiker des Film Noirs & Neo Noirs

  1. „Blade Runner“ (1982) – Ich bin ja wirklich froh, dass einer meiner Lieblingsfilme als moderner Film Noir angesehen wird. Alleine die Lichtgestaltung ist, unter diesem Aspekt gesehen, herausragend.
  2. „Brick“ (2005) – Noch bevor Ryan Johnson kontrovers ins Thema „Star Wars“ eingestiegen ist, hat er diesen wunderbaren Film Noir inszeniert, der an einer amerikanischen High-School spielt, sonst aber alle Knöpfe des Genres drückt.
  3. „Der falsche Mann“ (1958) – Vielleicht der einzige klassische Film Noir auf meiner Liste? Meine Sichtung liegt bereits 16 Jahre zurück und die Erinnerungen sind entsprechend verblasst. Dennoch hat er mir damals ziemlich gut gefallen. Hitchcock eben.
  4. „Sin City“ (2005) – Robert Rodriguez‘ Comic-Adaption greift nahezu alle Versatzstücke des Film Noirs auf und entwickelt daraus einen wilden, ungestümen Ritt mit einzigartiger Optik. War damals einzigartig.
  5. „Under the Silver Lake“ (2018) – Ein ziemlich verrückter Mystery-Thriller(?), der allerdings stärkere Film-Noir-Vibes aufweist. Auf jeden Fall sehr lohnenswert, wenn man einen ungewöhnlichen Film sehen möchte.

Anmerkung: Die Liste ist rein alphabetisch, nicht nach Wertung, sortiert und die Besprechungen der Filme und/oder Serien sind jeweils über den Titel verlinkt.

Run, Fatboy, Run (1598)

Was für ein Tag. Ohne Pause von früh um 7:00 bis 17:30 Uhr. Wird wirklich Zeit, dass diese Woche ein Ende nimmt. Am Dienstag. Anyway, da ich den ganzen Tag nur in Calls am Rechner saß, hatte ich abends noch das dringende Bedürfnis, mich zu bewegen. 🏃‍♂️

Harter Lauf nach hartem Tag, aber gleich noch Briefwahl abgegeben. Geht oder lauft wählen!

Harter Lauf nach hartem Tag, aber gleich noch Briefwahl abgegeben. Geht oder lauft wählen!

Distanz: 11.11 km
Zeit: 01:03:55
Anstieg: 79 m
Ø Pace: 5:45 min/km
Ø Geschwindigkeit: 10.4 km/h
Ø Herzfrequenz: 148 bpm
Ø Schrittfrequenz: 155 spm
Temperatur: 20.0 °C
Kalorien: 908 kcal

2023: 1804 km
September: 171 km
KW 38: 19 km

Da habe ich die Gelegenheit direkt genutzt und die ausgefüllten Briefwahlunterlagen abgegeben. Die kommenden drei bis vier Tage werde ich nicht zum Laufen kommen. Das wird hart. Ein Grund mehr, mich auf das Wochenende zu freuen. Und nicht vergessen: Geht wählen! 🗳️

Im ersten Ohr: Nerdtalk Sendung 632 – #Barbenheimer – I am become deaf, …
Im zweiten Ohr: Skye Wallace, Green Day

Veep – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 7)

Nach meinen letzten beiden Comedy-Marathons mit „Parks and Recreation“ und „Seinfeld“ habe ich das Beste aus beiden Welten genommen und direkt mit der Polit-Comedy „Veep“ mit Julia-Louis Dreyfus in der Hauptrolle weitergemacht. Vor neun Jahren hatte ich die ersten viereinhalb Staffeln schon einmal gesehen und dann, aus mir nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, damit aufgehört. Dieses Mal bin ich jedoch dran geblieben und warum das eine famose Entscheidung war, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung. 🇺🇸

Veep | © HBO

Veep | © HBO

Mit knapp zweieinhalb Monaten bin ich sehr schnell durch diese Serie gerannt. Selina Meyer und ihr Team sind mir dabei durchaus ans Herz gewachsen, auch wenn sie, gerade im späteren Verlauf der Serie, doch recht verachtenswert agieren. Aber das macht auch den Reiz der Serie aus. Wenn ihr also eine düstere und zynische Polit-Comedy sehen wollt (und damit quasi das Gegenstück zu „Parks & Recreation“), die zudem teils irrwitzig komisch ist, dann lest am besten direkt weiter:

Weiterlesen

Run, Fatboy, Run (1597)

Home-Office-Tag am Montag hatte ich auch schon lange nicht mehr. Allerdings wird das noch eine intensive Woche mit etlichen Auswärtstagen, weshalb ich davor noch ein paar Dinge abarbeiten muss. Somit war auch ein Mittagslauf drin. 🏃‍♂️

Der Mittagslauf war heute hart

Der Mittagslauf war heute hart

Distanz: 8.62 km
Zeit: 00:50:46
Anstieg: 68 m
Ø Pace: 5:53 min/km
Ø Geschwindigkeit: 10.2 km/h
Ø Herzfrequenz: 147 bpm
Ø Schrittfrequenz: 156 spm
Temperatur: 23.9 °C
Kalorien: 719 kcal

Training: Basis
Ausführungswert: 84%

2023: 1793 km
September: 160 km
KW 38: 8 km

War, wenig überraschend, hart heute. Da der Wecker von Frau bullion um 5:15 Uhr geklingelt hat, und auch ich um 5:45 Uhr aus dem Bett musste, war die Nacht extrem kurz. So wie jede momentan. 😓

Im ersten Ohr: Nerdtalk Sendung 632 – #Barbenheimer – I am become deaf, …
Im zweiten Ohr: Skye Wallace

Media Monday #638 – Klimawandel, Wahlen und „Pakt der Wölfe“

Wenn am Ende des Wochenendes noch einiges an Erholung nötig wäre, dann ist das ein deutliches Zeichen, dass momentan zu viel los ist. Nächste Woche bin ich sechs Tage mit Arbeitsthemen beschäftigt, sprich es wird noch enger. Deshalb bin ich umso froher, noch ein paar freie Tage dieses Jahr eingeplant zu haben. Bis dahin heißt es allerdings durchhalten. Das Wochenende war recht entspannt: Mein Neffe hatte Geburtstag und wir haben schön (bei knapp 30 °C im September) draußen gefeiert. Am Sonntag kam die Oma zum Kaffee und ansonsten war ich nur noch zweimal laufen. Jetzt gilt es noch die Fragen des Medienjournals zu beantworten und dann geht der Wahnsinn auch schon wieder weiter. 🤪

Media Monday #638

  1. Noch nie habe ich so stark das Gefühl gehabt, dass in unserer Gesellschaft etwas komplett schief läuft, wie momentan.
  2. Gäbe es nicht schon genug wissenschaftliche Beweise für den menschgemachten Klimawandel, dann sollte mit nahezu täglichen Berichten über Jahrhunderthochwasser, Überflutungen, Hitzerekorden, Waldbränden, Starkregen, Dürreperioden usw. jeder Mensch verstanden haben, dass wir nicht so weitermachen können, wie bisher.
  3. Jede einzelne dieser Dramaserien über Familiendynamiken hat mich kalt erwischt und das gelingt auf diese eindringliche Art auch nur in diesem unterschätzten Genre.
  4. Ich würde ja echt gerne sehen, wie am rechten Rand fischende Parteien bei den nächsten Wahlen abgewatscht werden. Also bitte, vernünftig denkende Leser*innen: Geht wählen!
  5. Die unten gezeigte Collector’s Edition von „Pakt der Wölfe“ braucht nichts weiter, denn hier ist alles vorhanden, was man sich als Fan nur wünschen kann.
  6. Man würde ja meinen, dass ich viel Zeit in meine Urlaubsberichte, so wie zuletzt „Niederlande: Zeeland 2023 #2 – Zwei Strandspaziergänge mit Drachensteigen“, stecken würde und dem ist tatsächlich so (deshalb wird es auch noch etwas dauern, bis ich damit durch bin).
  7. Zuletzt habe ich die Neuverfilmung von „Arielle, die Meerjungfrau“ gesehen und das war ziemlich enttäuschend, weil der Film, neben seiner tollen Hauptdarstellerin, leider ein künstlerischer Griff ins Klo ist.

Die Collector’s Edition von „Pakt der Wölfe“ (für mehr Details Bild 2 anklicken) ist der jüngste Neuzugang in meine Sammlung (mehr Einblicke dieser Art findet ihr auf meinem Instagram-Account):

Run, Fatboy, Run (1596)

Nach dem Geburtstag meines Neffen bin ich gestern viel zu spät ins Bett gekommen. Dennoch hatte ich heute Morgen einen weiteren Lauf geplant. Also habe ich mich nach einem schnellen Kaffee auf den Weg gemacht. 🏃‍♂️

Entspannter Sonntagslauf nach feuchtfröhlichem Abend

Entspannter Sonntagslauf nach feuchtfröhlichem Abend

Distanz: 10.11 km
Zeit: 00:57:49
Anstieg: 89 m
Ø Pace: 5:43 min/km
Ø Geschwindigkeit: 10.5 km/h
Ø Herzfrequenz: 146 bpm
Ø Schrittfrequenz: 158 spm
Temperatur: 21.1 °C
Kalorien: 810 kcal

2023: 1784 km
September: 151 km
KW 37: 55 km

Im Gegensatz zu gestern spüre ich mein Knie heute übrigens so gut wie gar nicht mehr, also habe ich wieder ein wenig mehr Tempo gemacht. Lief insgesamt wirklich gut. Nun habe ich schon wieder zwei Burger intus und später kommt noch die Oma zum Kaffee. So viel wie ich esse, kann ich gar nicht laufen! 🤪

Im ersten Ohr: Nerdtalk Sendung 632 – #Barbenheimer – I am become deaf, …
Im zweiten Ohr: Skye Wallace, AFI, The Offspring

Run, Fatboy, Run (1595)

Ich bin gestern mit einem leicht schmerzenden Knie aufgewacht. Dabei könnte ich mich nicht erinnern, es verdreht zu haben. Da kam es mir ganz recht, dass ich ohnehin keine Zeit für einen Lauf hatte. Heute wollte ich aber gleich morgens los. ☀

Langsamer Samstagslauf, das Knie muckt etwas

Langsamer Samstagslauf, das Knie muckt etwas

Distanz: 11.16 km
Zeit: 01:09:40
Anstieg: 89 m
Ø Pace: 6:14 min/km
Ø Geschwindigkeit: 9.6 km/h
Ø Herzfrequenz: 142 bpm
Ø Schrittfrequenz: 158 spm
Temperatur: 17.8 °C
Kalorien: 914 kcal

2023: 1774 km
September: 141 km
KW 37: 45 km

Der leichte Schmerz im Knie ist immer noch bei bestimmten Belastungen da, doch beim Laufen wurde er nicht schlimmer. Dennoch habe ich lieber langsam getan. Werde ich weiter beobachten und da nächste Woche eh drei lauffreie Tage anstehen, ist das vielleicht eine gute Fügung. Ansonsten war der Lauf sehr entspannt. 🏃‍♂️

Im ersten Ohr: FatBoysRun – Episode 323: Barkley mit Marina Weber-Kollassa
Im zweiten Ohr: Skye Wallace

Arielle, die Meerjungfrau – OT: The Little Mermaid (2023)

Nach einer sehr fordernden Woche war die Energie Freitagabend komplett raus. Ich hätte gut und gerne sofort ins Bett gehen können. Dabei war diese Woche nur ein fader Vorgeschmack auf die kommende. Doch nun ist erst einmal Wochenende und das bedeutet auch Filmabend, an dem wir uns die Neuverfilmung von „Arielle, die Meerjungfrau“ angeschaut haben. Bisher stand ich den von mir gesehenen Disney-Realfilm-Remakes ja eher positiv eingestellt gegenüber. Hat sich das nun geändert? 🧜‍♀️

Arielle, die Meerjungfrau (2023) | © Walt Disney

Arielle, die Meerjungfrau (2023) | © Walt Disney

Uncanny Valley: The Movie

Tatsächlich mochte ich die bisherigen, mir bekannten, Realfilm-Remakes doch ganz gerne: „Jungle Book“ fand ich sogar richtig großartig, denn Jon Favreau hat damit tatsächlich etwas Neues versucht. Selbst dem nah am Original inszenierten „Die Schöne und das Biest“ konnte ich etwas abgewinnen. Auch Rob Marshall hat sich für den klassischen Weg entschieden und sein Remake von „Arielle, die Meerjungfrau“, den ich zuletzt Neujahr 2018 gesehen habe, bewegt sich extrem nah am Original. Dabei steigt die Laufzeit um gut 40 Minuten, was viel zu viel ist. Doch das ist nicht das größte Problem eines Films, den wohl niemand in dieser Form gebraucht hätte.

Zunächst zu ein paar positiven Aspekten: Halle Bailey als Arielle ist eine famose Besetzung. Sie wirkt nicht wie eine Kopie der Zeichentrickversion, sondern drückt der Figur ihren eigenen Stempel auf. Hat mir wirklich sehr gut gefallen. Im Mittelteil hat der Film für mich auch am besten funktioniert: Die Annäherung zwischen Arielle und Eric war nett anzusehen und es gibt ein paar schöne Bilder. Vielleicht ist ein Grund dafür auch, dass es der Abschnitt des Films ist, der am wenigsten CGI bietet? Hier kommen wir auch zum großen Schwachpunkt: Der unfassbar schlechte Look. Durch den angestrebten Realismus wirkt alles komplett neben der Spur. Die Animationen der Meermenschen, wie sich die Haare unter Wasser bewegen, die tierischen Gefährten, die fotorealistisch wirken sollen usw. usf. Gerade im ersten Drittel tauchen wir komplett ins Uncanny Valley ab. Selbst ein Javier Bardem wirkt wie ein schlechtes Cosplay von König Triton. Da ist die Zeichentrickversion von 1989 in jeder Hinsicht gelungener. Oder nehmen wir „Avatar: The Way of Water“, der atemberaubende Unterwasserszenen zu bieten hat. Trotz CGI. Das hier jedoch ist technisch und künstlerisch ein Armutszeugnis für Disney.

Fazit

Die Geschichte von „Arielle, die Meerjungfrau“ ist immer noch toll und mitreißend. Doch auch diese erzählt die Neuverfilmung in jeder Hinsicht schlechter als das Original. Vom Look gar nicht zu sprechen. Einzig Halle Bailey ist eine wunderbare Arielle. Ansonsten ist die 2023er Version leider belanglos bis ärgerlich. Mit viel gutem Willen: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)