Sneakers: Die Lautlosen (1992)

Schon der dritte Film diese Woche – und es ist erst Donnerstag! Alleine dafür liebe ich Urlaub, auch wenn wir aufgrund unseres Hausbaus nicht weggefahren und alle mehr oder weniger krank sind. Heute ist die Wahl mit „Sneakers: Die Lautlosen“ auf einen persönlichen Klassiker gefallen, den ich während meiner Jugend unzählige Male im TV gesehen habe. Die letzte Sichtung liegt allerdings bestimmt schon 12 Jahre zurück – es war also spannend zu sehen, ob mich dieser 22 Jahre alte Film auch heute noch mitreißen konnte…

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Zunächst einmal fand ich es wieder einmal faszinierend, wie selektiv mein Filmgedächtnis doch zu funktionieren scheint: An den Prolog konnte ich mich überhaupt nicht mehr erinnern, dann gab es in der ersten Filmhälfte nur noch die Weihnachtsfeier, die bei mir etwas klingeln ließ, dafür war mir die zweite Filmhälfte beinahe noch komplett vertraut. Davon einmal abgesehen hatte ich das Gefühl mich mit einem guten, alten Bekannten zu unterhalten. Es war wie früher, selbst wenn die Technik heute ein wenig angestaubt wirkt. Regisseur Phil Alden Robinson hat „Sneakers“ – zumindest aus heutiger Sicht – im besten Sinne klassich inszeniert und lässt uns Zuschauer ohne zu viel Aufregung an einem sympathischen Heist-Movie teilhaben.

„Sneakers“ lebt viel von seiner ausgewogenen Mischung aus Humor, leichtem Drama und Spannung. Hinzu kommt ein Ensemble, das mit Robert Redford, Sydney Poitier, Dan Aykroyd, Mary McDonnell und River Phoenix gar wunderbar aufgestellt ist. Speziell Redford und Poitier scheinen wie für diese Art von Film gemacht und es ist eine Freude ihnen beim unkonventionellen Ermitteln zuzusehen. Als Antagonist darf Ben Kingsley einen völlig überzognenen Bösewicht geben, dem nur noch die Katze auf dem Arm fehlt, um einen guten „James Bond“-Bösewicht abzugeben. Hier wäre weniger mehr gewesen, doch letztendlich mag ich dem Film deshalb auch nicht böse sein.

Ob ich genauso begeistert gewesen wäre, hätte ich „Sneakers“ heute zum ersten Mal gesehen? Vermutlich wäre es ohne die Vorkenntnis gar nicht dazu gekommen. Ich freue mich auf jeden Fall, ihn einmal wieder aus dem Regal geholt und mit frischem Blick seine Qualitäten entdeckt zu haben. Zurecht ein Film, den man durchaus bei jeder TV-Ausstrahlung mitnehmen kann, wenngleich die heutige Jugend darauf nicht mehr angewiesen ist und deshalb vermutlich so einige Klassiker unentdeckt bleiben: 8/10 Punkte.

12 Gedanken zu “Sneakers: Die Lautlosen (1992)

  1. Ich habe immer den blinden Hacker vor Augen, der auf der blindengerechte Tastatur tippt.
    Tolle Worte zu einem sympathischen Film. Den kann man wirklich immer wieder mitnehmen, wenn er gerade läuft. Unaufgeregt und charmant. 🙂

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    • Unaufgeregt trifft es ziemlich genau. Der blinde Hacker war auch ein wirklich netter Kniff und sorgte für ein paar interessante Szenen. Man merkt dass die Charaktere in Erinnerung bleiben. Hat wieder einmal Spaß gemacht! 🙂

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    • Ich hatte mir auch gedacht, dass es mich doch sehr verwundert, dass daraus kein Franchise entstanden ist. Hätte meiner Meinung nach gut über ein paar Filme funktioniert, oder hätte, wie bei der „Ocean’s XX“-Reihe, ziemlich daneben gehen können. Als Serie könnte ich mir das Thema aber auch gut vorstellen.

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    • „Sneakers“ ist jetzt nicht so der Klassiker, über den man andauernd etwas liest, deshalb wollte ich diese Lücke einmal füllen – und habe dies gleich mit einer längst überfälligen Wiederholungssichtung verbunden. Die positive Resonanz freut mich sehr! 🙂

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  2. Ein wundervoller Film. Es ist schon wieder viel zu lange her, dass ich ihn zuletzt gesehen habe. Ich glaube sogar, dass ich zu dem Zeitpunkt noch ein Kind war. Danke für die Erinnerung, wird weit nach oben auf meine Watch-again-list gesetzt.

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    • Ja, war für mich auch so ein Klassiker der späten Kindheit bzw. Jugend. Gibt eben so Filme, die begleiten einen – und dann ist es immer umso spannender zu sehen, ob sie auch heute noch wirken.

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