Daybreakers (2009)

Es gibt Filme, die eine fantastische Prämisse besitzen. So gelungen, dass ich sie stets am liebsten sofort sehen würde. Oft jedoch bleibt die Umsetzung der Grundidee dann leider hinter den Erwartungen zurück. Auch „Daybreakers“ der Spierig-Brüder ist solch ein Film, dessen Sichtung ich kaum abwarten konnte und der letztendlich weniger aus seiner Prämisse herausholte, als in meinen Augen möglich gewesen wäre.

Es ist die Zeit in der Vampire die Welt beherrschen. Die Menschheit ist bis auf ein paar wenige Überlebende ausgerottet bzw. verwandelt worden. Die Nahrung wird knapp und es ist an der Zeit neue Resourcen zu erschließen. Eine fantastische Ausgangssituation! Alleine die Beschreibung des Films zu lesen hatte meine Fantasie beflügelt. Der Einstieg ist auch wirklich gelungen. Man bekommt eine dystopische Welt zu sehen, in der sich Vampire so gut es geht durch ihr Leben Untotendasein schlagen. Eine große Hungersnot aufgrund immer knapper werdender Nahrungsmittel, sprich Menschen, wird angedeutet. Eine globale Krise, die inzwischen bis in die Großstädte vordringt. Davon hätte ich gerne mehr gesehen. Leider jedoch wird schon bald eine eher actionreichere Gangart eingeschlagen, welche die etwas ungelenk Handlung voranstolpern lässt.

Teils schien es mir als wären zwei unterschiedliche Filme zusammengeschnitten worden: Ein dystopischer Film noir, dessen kühle Charaktere existenzielle Fragen aufwerfen und mit sich und ihrem Schicksal hadern, und ein recht splattriger Actionfilm, der weit mehr auf Effekte, als auf Geschichte und Charaktere Wert legt. Hinzu kommt, dass sich die Wendungen mit dem Holzhammer ankündigen und so mancher Erzählfaden mehr schlecht als recht zu Ende geführt wird.

Mich haben beide Elemente von „Daybreakers“ ziemlich gut unterhalten. Die große Genrehoffnung ist der Film aber leider nicht. Dazu ist er zu unausgewogen inszeniert, die Charaktere sind zu schwach gezeichnet und die Geschichte bleibt in letzter Konsequenz zu oberflächlich. Dennoch möchte ich den Spierig-Brüdern ihren Innovationswillen zugute halten. Vampirfreunde abseits von „Twilight“ und Co. sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren: 6/10 Punkte.

15 Gedanken zu “Daybreakers (2009)

  1. Darüber ließe sich nun vorzüglich streiten… 😉

    Es ist aber so, dass auch ich eher zu 7 als zu 5 Punkten tendiere und wenn es mein Wertungssystem zuließe, hätte ich wohl 6.5 Punkte vergeben. Aber andererseits sind das dann eben doch wieder nur schnöde Punkte…

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  2. Erging mir genauso. Im Grunde sehr interessant, aber leider wird die vielversprechende Basis nicht wirklich ausgebaut. Obwohl der Film eine normale Spielfilmlänge aufweist hatte ich nach der Sichtung irgendwie das Gefühl nur ein Fragment gesehen zu haben, schade.

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  3. Das beschreibt es wirklich gut. Auch ich hatte nach der Sichtung das Gefühl nur einen kurzen Blick auf eine eigentlich viel reichere Welt geworfen zu haben. Schade irgendwie, aber vielleicht wird die Idee irgendwann noch einmal aufgegriffen.

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  4. Genau meine Meinung. Hammer Idee, ziemlich verschenkt und durchzogen von ein paar echt dämlichen Einfällen.
    Das Ende mit dieser gegenseitigen Zerfleischung fand ich aber stark amüsant.
    5-6/10 auf jeden Fall ja

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  5. Ich habe mir deine Kritik gestern auch noch einmal durchgelesen und ja, da sind wir wirklich einer Meinung. Die Zerfleischung und überhaupt den Splatterfaktor fand ich auch unterhaltsam, doch haben diese Elemente eben nicht wirklich zum doch eher kühlen Rest des Films gepasst.

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    • Hat aber meiner Meinung nach gut gezeigt, wie kaltblütig (im wahrsten Sinne des Wortes) die Vampire bereits geworden sind, und dass sie sich nicht um andere kümmern.

      Kein Essen mehr? Ich nehm was ich kriegen kann. So auf die Art.

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      • Ja, das auf jeden Fall. Doch die Inszenierung wirkte in diesen Szenen eben teils recht trashig, was wiederum nicht zum Inszenierungsstil des restlichen Films gepasst hat. Damit meine ich nun nicht unbedingt das Endmassaker, sondern etliche Szenen davor. Da hätte man meiner Meinung nach einen passenderen Weg einschlagen müssen.

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  6. Ich hatte mich sehr gefreut, als ich die Blu-Ray in einem Facebook Gewinnspiel gewonnen hatte. Leider hielt der Film auch meinen Erwartungen nicht stand. Aber die Idee und die Bildqualität sind schon ein paar Punkte wert.

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  7. Ich fand den Film ja auch alles andere als schlecht. Man hat eben nur zuwenig aus der Idee gemacht. Die Bildqualität der Blu-ray fand ich auch recht gelungen, doch das alleine hat den Film für mich nicht aufgewertet, denn selbst der schlechteste Film kann immer noch gut präsentiert werden… 😉

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