Gilmore Girls – Die komplette Serie (Staffel 1 bis 7)

Vor einigen Jahren hat meine – damals noch – Freundin nachmittags stets eine Serie namens „Gilmore Girls“ verfolgt. Irgendwann hatten sich ihre Vorlesungszeiten insofern geändert, als sie die Serie aufnehmen und abends ansehen musste. So bin ich dann ab und zu auch in den Genuss der Girls gekommen. Zunächst noch widerwillig, da ich anfangs eine ähnlich simpel gestrickte Serie, wie die vor falscher Moral triefende „Eine himmlische Familie“ befürchtet hatte. Nichts könnte ferner von der Wahrheit sein. Spoiler zur 7. Staffel und zum Serienfinale habe ich im Folgenden größtenteils vermieden.

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Nun hat die Serie – nach 7 Jahren und Staffeln – ihr Ende gefunden. Auf dem Höhepunkt ihrer Popularität. Zumindest in Deutschland. Als wir damals mit der Sichtung begonnen hatten, kannte die Serie noch niemand. Man wurde – besonders als Mann – eher belächelt, wenn man von einer lustigen, gut geschriebenen, mit unzähligen Popkulturzitaten gespickten und mit tollen Figuren bevölkerten Serie namens „Gilmore Girls“ erzählt hatte. Aber so ging es mir schon damals bei „Ally McBeal“ – insofern hat das der Begeisterung keinen Abbruch getan.

„Gilmore Girls“ lebt von seinen skurrilen Charakteren und den unglaublich pointierten Drehbüchern. Die Dialoge sind schnell. Unglaublich schnell. In ein paar wenigen Sätzen sind da schon einmal locker ein dutzend popkulturelle Anspielungen versteckt. Man muss wirklich aufmerksam sein, um nichts zu verpassen – besonders im O-Ton. Neben den Figuren nimmt ganz klar die Location – die Kleinstadt Stars Hollow – einen besonderen Platz in der Serie ein. Man fühlt sich sofort wohl und irgendwie zuhause. Die Stadt umweht eine leicht traumartige Atmosphäre, was wirklich gut zum Stil der Serie passt. Trotz verschiedener Jahreszeiten, scheint es in Stars Hollow immer Herbst zu sein – ich glaube, das beschreibt es ganz gut.

Die Geschichten um die „Gilmore Girls“ drehen sich – neben den Nebensächlichkeiten des Lebens – hauptsächlich um Familie, Liebe und Beruf. Das hört sich wieder nach einer typischen Frauenserie – ein Begriff, den ich nicht gerne benutze – an, jedoch schafft es die Serie meist nicht im Kitsch zu versinken und den beschwingten Humor aufrecht zu erhalten. Besonders die ersten vier Staffeln meistern diese Gradwanderung perfekt. In der fünften hatten sich erste Abnutzungserscheinungen gezeigt und die sechste war teilweise alles andere als gelungen – jedoch nie so schlecht, dass man nicht weiterschauen wollte. Nach einem schwachen Start in die siebte Staffel, hat sich die Serie gegen Ende wieder zu alter Form aufgeschwungen – und wie das so ist, wenn eine Serie richtig viel Spaß macht, wurde sie abgesetzt.

Nach wochenlangen Gerüchten, kam die Absetzung ziemlich plötzlich. Kurz vor Ausstrahlung der letzten Episode, was mich nicht gerade auf ein gelungenes Serienfinale hoffen ließ. Glücklicherweise hatten die Autoren anscheinend alle Eventualitäten bedacht, so dass man jede Richtung hätte einschlagen können: Eine Fortführung mit beiden Girls, eine ohne Rory und eben das Ende. Man merkt trotzdem in jeder Minute, dass die Folge eher als Staffelfinale konzipiert war. Es ist nicht das Ende, das man sich nach 7 Jahren erhofft hatte. Die Folge wirkt zu vollgestopft und es fehlt doch so viel. Die letzte Szene in Lukes Diner war dann auch garantiert ein Nachdreh, der – als das Ende beschlossen war – angefügt wurde. Dennoch ist die finale Episode kein Desaster, da sie thematisch perfekt passt. Sie wirkt nur nicht rund und der Serie nicht wirklich würdig. Eine verkürzte 8. Staffel wäre meiner Meinung nach perfekt gewesen.

„Gilmore Girls“ ist eine wirklich besondere Serie. Sie kann ihre hohe Qualität fast durchgängig halten. Ebenso sind ihr ein paar tolle Schauspieler entsprungen. Allen voran natürlich Alexis Bledel und Lauren Graham. Doch auch Milo Ventimiglia (Peter Petrelli, „Heroes“) oder Jared Padalecki (Sam Winchester, „Supernatural“) wären ohne „Gilmore Girls“ garantiert nicht da, wo sie heute sind. Das Ende der Serie stimmt mich fast etwas wehmütig. Aber so ist das immer, wenn liebgewonnene Serien zu Ende gehen. Allen, die bis jetzt noch keinen Kontakt mit den Girls hatten, kann ich nur empfehlen doch einmal einen Abstecher nach Stars Hollow zu machen. Es lohnt sich: 9/10 Punkte.

Spider-Man 3 (2007)

Aktualisierung: Ich habe „Spider-Man 3“ am 27. Mai 2023 zusammen mit den Kindern erneut gesehen und eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Nachdem sich in den letzten zwei Wochen kein Termin finden ließ, habe ich den gestrigen Kinotag endlich für einen Besuch von „Spider-Man 3“ genutzt. Aufgrund der kürzlichen Sichtung des Vorgängers, sowie diverser größtenteils doch recht positiver Berichte, war die Vorfreude mehr als groß. Da der Film noch aktuell in den Kinos läuft, werde ich einmal wieder eine Spoilerwarnung aussprechen: Weiterlesen demzufolge auf eigene Gefahr.

Spider-Man 3 (2007) | © Sony Pictures Entertainment

Spider-Man 3 (2007) | © Sony Pictures Entertainment

Peter Parker ist zurück – und mit ihm Spider-Man. Zu Beginn des Films befindet sich die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft – sowohl privat, als auch beruflich – auf einem Hoch. Wurde ja auch einmal Zeit, zudem die ganze Sache nicht allzu lange anhält. Neben privaten Problemen tauchen neue Bösewichte auf, die Spidey das Leben schwer machen. Doch damit nicht genug. Unser Held sieht sich plötzlich mit seiner dunklen Seite konfrontiert, was nicht nur sein Superheldensasein auf den Kopf stellt, sondern auch – bzw. besonders – Einfluss auf sein Privatleben hat.

Wie man sieht gibt es auch in „Spider-Man 3“ die bekannten Zutaten: Der allzu menschliche Held kämpft nicht nur gegen neue Feinde, sondern hat mit Alltagsproblemen, seiner Vergangenheit und sich selbst zu kämpfen. All das wirkt – besonders in Bezug auf die Vorgänger – nicht mehr sonderlich neu und innovativ. Glücklicherweise lebt der Film – meiner Meinung nach – eher von den kleinen, charakterbezogenen Szenen, die mir immer noch ein Lächeln auf das Gesicht zaubern können. Peter Parkers Wechsel zur dunklen Seite ist wirklich urkomisch und herrlich übertrieben inszeniert. Der Auftritt von Bruce Campbell ist göttlich und viele andere Details (z.B. Marschkapelle spielt Theme der TV-Serie) machen den Film wieder einmal wirklich sehenswert.

Die Haupthandlung hat dieses Mal mit drei Bösewichtern zu kämpfen. Meiner Meinung nach wäre hier weniger mehr gewesen. Zwar gibt es einige spektakuläre Kampfszenen zu bewundern, doch fühlt sich der Film hier zu vollgestopft an. Die Vorgänger wirken in der Haupthandlung somit um einiges harmonischer. Ein weiterer Kritikpunkt ist die übertriebene Rührseligkeit, welche mir zumindest zuvor nicht so negativ aufgefallen ist. Allerdings habe ich hier etwas die Synchro im Verdacht, die – besonders in gefühlvollen Szenen – öfters einmal zu versagen scheint.

Fazit

Alles in Allem ist „Spider-Man 3“ ein wirklich gelungener Abschluss. Tolles Popcornkino, das sich – und seinen Helden – selbst nicht zu ernst nimmt. Die Geschichte wirkt nun abgeschlossen und ich weiß nicht, inwiefern ein vierter Teil neue Aspekte zum Spinnendasein beitragen könnte. Sam Raimi hat mit den drei Teilen – meiner Meinung nach – die bisher unterhaltsamste Superheldentrilogie der Filmgeschichte geschaffen. Allen Freunden von Spidey sei der dritte Teil hiermit noch einmal ausdrücklich ans Herz gelegt: 8/10 Punkte.

Wunder der Technik

In der letzten Woche war ich dreimal zwecks Bring- bzw. Abholservice am Flughafen. Neben Fahrt- und Wartezeiten, sowie horrenden Parkgebühren, erfreuen dort besonders die harmonischen Abflugs- bzw. Ankunftszeiten das Herz der Daheimgebliebenen. Auch die variable Pünktlichkeit trägt viel zur Stimmung bei. Doch ich bin ja nicht dumm. Schließlich gibt es eine automatische SMS-Benachrichtugung für die jeweiligen Flüge. Gesagt, getan.

Nachdem die Ankunft des gestrigen Fluges bereits im Vorfeld um eine Stunde nach hinten (auf 00:30 Uhr) verschoben wurde, war ich natürlich schon wieder bestens gelaunt. Im Laufe des Abends kam dann noch eine SMS: Ankunftszeit doch eine halbe Stunde früher. Folglich bin ich zeitiger gestartet, als ursprünglich geplant. Eine halbe Stunde später (Flughafen bereits in Sicht) kommt eine neue SMS: Neue Ankunftszeit 01:15 Uhr. Wie gut, dass ich nun schon um 23:45 Uhr am Flughafen war. Was also tun? Lesestoff hatte ich in weiser Voraussicht natürlich nicht dabei. Zudem wollte ich die Parkzeit nicht unnötig in die Höhe treiben. Da ich ein leichtes Hungergefühl verspührte, habe ich mich auf den Weg zu einem nahegelegenen Fast Food-Restaurant gemacht. Dort komme ich kurz vor Ladenschluss an, bestelle und will mich gerade ans Essen machen: Neue Ankunftszeit doch wieder eine halbe Stunde früher. Schnell den Burger verdrückt, ins Auto, Parkplatz gesucht, drei Euro für eine Stunde gelöhnt und letztendlich doch noch eine halbe Stunde in der Ankunftshalle gewartet. Ich liebe es.

Die Wunder der Technik sind manchmal eben doch eher wundersam. Trotzdem: Manche Erfahrungen muss man einfach einmal gemacht haben.

Mission: Impossible 2 (2000)

Beinahe zwei Monate nach Sichtung des Vorgängers bin ich gestern nun endlich dazu gekommen, mir „Mission: Impossible 2“ anzusehen. Der Film hat ja bereits bei Erscheinen einiges an Schelte einstecken müssen. Ich wollte jedoch unbefangen an die Fortsetzung herangehen und habe mir im Vorfeld vorgenommen, dem Film trotz überzogener Actionsequenzen eine faire Chance zu geben. Gar nicht so einfach, zumal die Action noch das Beste an diesem Werk darstellt.

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Wo fange ich nun an? Am besten mit der Action. Diese ist – typisch für John Woo – bombastisch inszeniert. Der Mann hat tatsächlich ein Auge für solche Szenen. Das kann man ihm wirklich nicht nehmen. Ob die übertriebene Action nun zu „Mission: Impossible“ passt oder nicht, kann man finde ich schlecht sagen. Brian De Palma hat im ersten Teil gegen Ende ja auch bereits auf Action dieser Art gesetzt, weshalb ich John Woo an dieser Stelle nicht den Vorwurf machen will, den Film aufgrund seiner Actionregie an die Wand gefahren zu haben.

Das größte Problem von „Mission: Impossible 2“ ist ganz klar das verkorkste Drehbuch. Die Geschichte ist so unglaublich simplel, dass man sie locker in einer halben Stunde hätte erzählen können. Zusammen mit der Action wäre man nun bei einer Stunde Film. Was also passiert in der restlichen Stunde? Da gibt es endlose Gespräche. Sinnlose Gespräche. Langweilige Gespräche. Dieses Nichts an Inhalt wird von John Woo zudem mit der opernhaften Theatralik seiner Hongkong-Filme inszeniert. Ein Zusammenspiel, das hinten und vorne nicht passt. Da ich jedoch stets an das Gute in den Filmemachern glaube, habe ich einen Blick ins Making Of geworfen, um Begründunge für die Defizite in der Geschichte zu finden. Dort erzählt der Drehbuchautor dann tatsächlich, was für eine anspruchsvolle Arbeit es war, eine Geschichte um die vorab festgelegten Actionssequenzen zu basteln. Zudem ist er furchtbar stolz auf seine Idee mit dem Virus, den er allen Ernstes als MacGuffin bezeichnet. Hitchcock würde sich im Grabe umdrehen.

Ich war wirklich guter Dinge. Wirklich. Auch habe ich kein Problem damit, dass bei einer Fortsetzung neue Wege eingeschlagen werden. Doch „Mission: Impossible 2“ demontiert seinen Vorgänger. Ethan Hunt ist nicht mehr Ethan Hunt. Er ist nur noch Tom Cruise – und dieser Film ist das deutlichste Beispiel für den schlechten Ruf des Schauspielers. Gelackte Oberfläche und ein Grinsen. Mehr ist da – zumindest in diesem Werk – nicht zu holen.

„Mission: Impossible 2“ ist kein Totalausfall. Die Actionszenen machen wirklich Spaß, doch der Rest? Kann man getrost vergessen. Das Schlimmste ist: Ich habe nun nichtmal mehr groß Lust auf den dritten Teil. What did you do, John Woo? So sehr ich seine ersten Hollywood-Ausflüge („Operation: Broken Arrow“ und „Face/Off“) mag, so deutlich zeigt sich mit „Windtalkers“ und „Mission: Impossible 2“ nun der Untergang des besonderen Talents dieses Regisseurs. Schade: 4/10 Punkte.

Zwischenbericht

Heute habe ich die Arbeit endlich offiziell angemeldet. Wurde auch Zeit. Somit beginnt nun auch der unaufhaltsame Countdown: Less than three months to go…

Des Weiteren hatte ich ein Meeting mit einem Professor, der mir ein paar Tipps zur aktuellen Schnittfassung gegeben hat. Tat gut einmal wieder eine andere professionelle Meinung zu hören. Man selbst wird mit der Zeit blind für das Material. Ergebnis des Treffens: Es gibt noch viel zu tun, aber ich befinde mich auf dem richtigen Weg. Besonders mit dem ersten Compositing konnte ich Punkte sammeln. Der Rohschnitt selbst bedarf noch weiterer Kürzungen. Darunter viele liebgewonnene Einstellungen, die aber – und da hat er leider recht – nicht wirklich zur Geschichte beitragen.

Nun habe ich ca. eineinhalb Wochen Zeit weitere Schnittversionen anzufertigen. Dann treffe ich mich erneut mit o.g. Professor und meinem Betreuer – und dann geht es ans Eingemachte. Finally!

Gremlins 2: Die Rückkehr der kleinen Monster – OT: Gremlins 2: The New Batch (1990)

Oft sind Fortsetzungen nur ein müder Abklatsch des Originals. Manchmal – besonders bei persönlichen Klassikern – ist die Fortsetzung dem Original aber auch ebenbürtig. So wie „Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster“. Joe Dante konnte wieder das gesamte Team des ersten Teils versammeln und hat sich bei der Geschichte und Inszenierung auf die Stärken des Vorgängers konzentriert.

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Das neue Setting scheint anfangs ungewohnt, doch durch die bekannten Figuren lebt man sich relativ schnell in der Großstadt ein. Das Clamp Center scheint anfangs auch etwas übertrieben dargestellt, doch passt dieser fast schon satirische Tonfall ausgezeichnet zur „Gremlins“-Atmosphäre. Es gibt hier unzählige Filmanspielungen (u.a. „King Kong“, „Dracula“) und der schwarze Humor wurde ich Vergleich zum Vorgänger noch einmal gesteigert. Zwar wiederholt sich die Geschichte aus Kingston Falls nahezu 1:1, doch wirkt alles noch eine Spur größer, böser und unterhaltsamer. Zudem haben sich die bekannten Charaktere konsequent weiterentwickelt und durch Daniel Clamp, Forster und Doctor Catheter gibt es genügend Frischfleisch für die kleinen Monster.

Auffällig sind in „Gremlins 2“ besonders die verbesserten Effekte. Die Bewegungen wirken noch eine Spur runder und glaubwürdiger. Gizmo noch knuddeliger. Die platzenden Gremlins noch ekliger. Auch technisch macht die Fortsetzung folglich einen deutlichen Schritt nach vorne.

Hätte sich auch der zweite Film um die kleinen Monster nicht schon längst einen Platz in meinem filmischen Herzen gesichert, würde ich die – teilweise – Ideenlosigkeit der Fortsetzung vermutlich strenger beurteilen. „Gremlins 2“ macht jedoch auch heute noch genauso viel Spaß wie früher und erscheint mir keinen Deut schwächer als der Vorgänger: 9/10 Punkte.

Ein Trio zum Anbeißen – OT: Two Guys and a Girl

Es gibt unzählige Sitcoms da draußen. Ein paar ziemlich gelungene, wenige wirklich außergewöhnliche und recht viele belanglose. „Ein Trio zum Anbeißen“ (OT: „Two Guys and a Girl“) gehört zu den ziemlich gelungenen. Der Aufstieg in die nächst höhere Liga wurde – wie so oft – durch eine frühe Absetzung verhindert. Dennoch konnte sich „Two Guys, a Girl and a Pizza Place“ – der Titel wurde nach den ersten beiden Staffeln geändert – einen festen Platz in meinem Programm sichern.

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Zum ersten Mal habe ich die Serie wahrgenommen, als sie irgendwann im Mittagsprogramm auf SAT.1 lief. Das muss Ende der Schulzeit/Anfang der Zivizeit gewesen sein. Aufgrund des ungünstigen Termins habe ich die Show jedoch nicht regelmäßig verfolgt. Später folgten weitere Eindrücke bei der VOX-Ausstrahlung. Doch erst bei der aktuellen Ausstrahlung auf Comedy Central bin ich regelmäßig hängengeblieben.

Die Geschichten um Pete, Berg und Sharon erinnern mich etwas an „FRIENDS“. Die Stimmung ist ähnlich – und doch anders. Teils kam mir „Two Guys and a Girl“ wie eine Vorstufe zu „How I Met Your Mother“ vor. Auch hier ist die Stimmung ähnlich, wenngleich das Trio doch auf deutlich ausgetreteneren Sitcompfaden wandelt. Diese Vergleiche mögen für einige Leute hinken, aber wenn ich „Ein Trio zum Anbeißen“ einordnen müsste, würde ich es irgendwo zwischen „FRIENDS“ und „How I Met Your Mother“ platzieren – ohne dass die Show jedoch an die Qualitäten einer der beiden anderen Serien heranreicht.

Die Charaktere machen großen Spaß und werden – besonders im O-Ton – genial von ihren Schauspielern verkörpert. Ab Staffel 2 stößt zudem Nathan Fillion zum Ensemble, welcher die Serie in meiner Gunst noch einmal kräftig nach vorne bringt. Doch auch die restlichen Schauspieler wissen zu überzeugen: Richard Ruccolo – bekannt aus der ersten Staffel von „Joey“ – verkörpert Pete, der sich im Laufe der Serie zu einem wirklich interessanten Charakter wandelt. Mit Ryan Reynolds – u.a. „Blade: Trinity“ – hatte ich anfangs so meine Schwierigkeiten, doch sein Berg ist herrlich selbstironisch angelegt und er bietet den perfekten Gegenpol zu Pete. Traylor Howard – u.a. „Monk“ – spielt Sharon, den weibliche Teil des Trios. Alle drei Schauspieler harmonieren perfekt und machen damit den größten Teil der positiven Eigenschaften der Serie aus.

Nach der zweiten Staffel gab es viele Änderungen – nicht nur im Titel. Die wichtigste Location (Pizza Place) ist weggefallen und auch die Charaktere haben einige Änderungen durchgemacht. Wenn man so will, wurde die Serie erwachsener. Auch gegen Ende der vierten Staffel haben sich Neuerungen angebahnt. Diese wurden jedoch nie ausgeführt, da es zu einem abrupten Ende der Serie kam: Sie wurde eingestellt.

Was bleibt, sind vier äußerst unterhaltsame Staffeln mit einem sehr spielfreudigen Cast. Kein Sitcom-Highlight, doch wirklich gute Unterhaltung – und das hat in der Welt der unzähligen Sitcoms schon etwas zu bedeuten. Aufgrund des äußerst unwürdigen Abschlusses kann ich jedoch nicht mehr als 8/10 Punkte vergeben. Diese hat sich „Two Guys and a Girl“ aber redlich verdient.

Bullion

Heute werde ich eines der großen Rätsel dieser Seiten auflösen: Wenn ihr schon immer wissen wolltet, was es eigentlich mit bullion auf sich hat und warum man sich so ein dämliches Alias aussucht, dann seid ihr hier richtig.

Entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich nicht um die klare Brühe (auch Bouillon genannt). Auch die wörtliche Übersetzung aus dem Englischen (Gold- oder Silberbarren) habe ich mir nicht als Vorbild genommen.

Pate stand ein Songtitel der schwedischen Punkrocker MILLENCOLIN – nämlich BULLION vom 1996er Album LIFE ON A PLATE. Dieser Song hat mir eine Zeitlang wirklich aus dem Herzen gesprochen. Irgendwann musste ich mich dann irgendwo im Netz anmelden und es waren wieder einmal alle Namen vergeben – nur nicht bullion. Der Rest ist Geschichte… 😉

MILLENCOLIN – BULLION

Twenty one, feeling down
I tell you nothing with a thousand words
and I weaker get with every step
I waste my time on compact discs and staly fish
I can’t remember the last time I did something
that made me feel all right longer than a few hours
if I only had the time to make some muffins
then I swear that I would share them with you now

Am I odd or am I not?
that’s the question I spend time analyzing
I’m so soft but still I’m not
living up to what people want me to be
cause I’m busy with me, myself and I
can’t be understood by someone I don’t know too well
so I’m shutting out the whole world just to play Nintendo
I’ve got these games but I’m afraid you can’t join me

These last few years I’ve been struggling
and I’m tired of keeping a low profile
so now it’s time to show that I’m alive

I’m gonna change my life, plans, Vans, start to dance
change my thoughts, sox, moves
even change my pro fighter Q for you

Szenenwechel

Im Moment versuche ich etwas mehr Rhythmus und Dynamik in meinen Rohschnitt zu bekommen. Ist gar nicht so einfach. Immerhin habe ich die aktuelle Version bereits von 10 auf ca. 8 Minuten gekürzt. Tut zwar weh, kommt aber dem Film zugute.

Bei Szenenwechseln habe ich bereits diverse Übergänge probiert. Am liebsten waren mir bisher einfache Blenden. Doch bei der gestrigen Sichtung von „My Name is Earl“ sind mir einmal wieder die tollen Szenenwechsel aufgefallen. Kennt man u.a. auch aus „Scrubs“: Die Kamera wandert über eine schwarze Fläche von einer Szene in die nächste. Einfach, wirkungsvoll und anders. Die praktische Umsetzung hat sich dann doch etwas komplizierter gestaltet – vielleicht hätte ich es auch nicht mehr um 01:00 Uhr nachts testen sollen.

Wisst ihr überhaupt wovon ich rede? Hier mal ein kleiner Test (WMV, 1.1 MB):

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Wirkt das? Mir gefällt es eigentlich ganz gut. Es passt natürlich auch nicht immer, aber oft ist es ein schön dezenter Übergang, der eben doch nicht so langweilig wirkt, wie eine einfache Blende. Was meint ihr? Kann ich meinem Kurzfilm damit einen etwas interessanteren Look verpassen, oder wirkt es hier lächerlich? Ansonsten ist die Szene noch nicht farbkorrigiert oder sonstwie angepasst.

Deep Blue Sea (1999)

Nachdem unser Running Sushi-Abend gestern spontan ins Wasser gefallen ist, habe ich mich auf andere Art und Weise an Fischen erfreut: Mit Renny Harlins „Deep Blue Sea“. Dieser Film verbindet alles, was ich mir von einem reinen Unterhaltungsfilm erhoffe. Da wird ein Wissenschaftsthriller mit Tierhorror gemixt und all das spielt am, im und unter Wasser. Popcornherz, was willst du mehr?

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„Deep Blue Sea“ ist sicherlich nicht der intelligenteste und subtilste Film seiner Art, doch bestimmt einer der Filme mit dem perfektesten Spannungsaufbau. Harlin zieht hier wirklich alle Register. Auch inszenatorisch. Man fühlt sich selbst gefangen auf dieser fremdartigen Konstruktion mitten im Ozean. Den Elementen und den Haien ausgeliefert. Die Geschehnisse, die letztendlich in der großartigen Hubschrauberszene gipfeln, lassen mich – selbst nach der bestimmt dritten Sichtung – immer noch unruhig werden.

Erfreulich ist auch die Konstellation des Fischfutters. Zwar gibt es – wie immer in diesem Genre – nur Stereotypen, doch sind diese wenigstens einigermaßen glaubwürdig und sympathisch gezeichnet. Auch die Schauspieler wissen die Rollen gut auszufüllen. Selbst LL Cool J (was für ein Name) fällt als comic relief nicht sonderlich negativ auf und zeigt – im Gegensatz zu sonstigen Rapperkollegen – sogar ansatzweise Schauspieltalent.

Neben teils toll inszenierten Wasser- und Haiszenen, fallen allein ein paar CGI-Attacken negativ auf: Zu offensichtlich als Fremdkörper erkennbar. Ganz im Gegensatz zu den animatronischen Haien. Der Film hat allerdings auch schon 8 Jahre auf dem Buckel. Das darf man nicht vergessen.

Für mich ist „Deep Blue Sea“ immer noch einer der unterhaltsamsten Monsterfilme überhaupt. Renny Harlin hat seine Sache ausgezeichnet gemacht und ich finde es schade, dass er nicht mehr an die großen Budgets herangelassen wird – und ja, ich finde „Die Piratenbraut“ (OT: „Cutthroat Island“) klasse! Ich wünschte es gäbe mehr spaßige guilty pleasures, wie diesen Film: 8/10 Punkte.