Dead End (2003)

Meine zweite Wahl für den gestrigen Filmabend war „Dead End“. Eine gewagte Wahl. Ungefähr zwei Drittel meiner Mitseher konnten mit diesem Film sichtlich nichts anfangen. Umso schlimmer, wenn man selbst überzeugt davon ist. Ich habe dann immer das Gefühl mich für meinen Filmgeschmack rechtfertigen zu müssen, was nie so ganz gelingt. Ich nehme mir dann auch stets vor das nächste Mal bekanntere Filme zu wählen, auf Nummer sicher zu gehen. Doch irgendwie kann ich es nicht lassen, außergewöhnliche Filmerlebnisse teilen zu wollen.

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Meine Erstsichtung von „Dead End“ war solch ein außergewöhnliches Filmerlebnis. Ich war bei meiner Schwester und wir haben uns den Film zu dritt angesehen. Jeder war konzentriert und hat sich auf den Film eingelassen. Beste Voraussetzungen also für einen unheimlichen Abend. Der Film hat auch tatsächlich Wirkung gezeigt und ist mir seither als einer der grusligsten Filme in Erinnerung. Wohl auch, weil ich an jenem Abend noch einen ca. 30-minütigen Heimweg mit dem Auto vor mir hatte. Natürlich durch den Wald. Natürlich in einer stürmische Winternacht. Natürlich ist mir auch kein Auto begegnet. Eine wahrlich einprägsame Autofahrt, die das Filmerlebnis deutlich erweitert hat.

Mir hat der Film auch gestern ausgezeichnet gefallen. Die Mischung aus schwarzem Humor, Grusel und Schockszenen weiß wirklich zu gefallen. Besonders stark ist zudem die Atmosphäre. Man wähnt sich als Zuschauer mit auf der endlosen Straße. Die Orientierung fehlt. Man weiß nur es geht immer weiter und weiter. Die beinahe schon surrealistischen Zwischenstops verstärken dieses Gefühl der Hilflosigkeit. Überwiegt anfangs noch der – mal mehr, mal weniger gelungene – schwarze Humor, so steigert sich die Spannung gegen Ende ins Unermessliche. Das Ende ist dann mehr oder weniger überraschend, kann aber aufgrund der vielen Anspielungen im Hauptteil des Films voll und ganz überzeugen. Der letzte Schlussgag wäre zwar nicht nötig gewesen, zeigt aber noch einmal die Freude der Regisseure am schwarzen Humor.

„Dead End“ ist ein wirklich außergewöhnlicher Film. Leider ziemlich unbekannt und ich befürchte von meinen Mitsehern wird er auch nicht besonders gute Mund-zu-Mund-Propaganda erfahren. Wer sich jedoch auf neue Seherlebnisse einlassen will und schwarzem Humor nicht abgeneigt ist, der bekommt mit „Dead End“ eine kleine Perle des modernen Horrorkinos zu sehen. Ungewohnt, schockierend, lustig. Hier stimmt einfach die Mischung: 8/10 Punkte.

4 Gedanken zu “Dead End (2003)

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