Die Goonies – OT: The Goonies (1985) (WS2)

Nachdem sich meine freien Tagen momentan nur wenig ereignisreich gestalten, ist der gemeinsame Filmabend zumindest eine Konstante. Nachdem wir mit „Titanic“ bereits einen echten Klassiker geschaut haben, stand mit „Die Goonies“ nun einer meiner persönlichen Lieblingsfilme auf dem Programm. Zuletzt hatte ich ihn 2009 gesehen und ich habe mich sehr auf die erste gemeinsame Sichtung mit den Kids gefreut. ☠

Die Goonies (1985) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Die Goonies (1985) | © Warner Bros (Universal Pictures)

„Indiana Jones“ für Kinder in Perfektion

Meinen Kinder hatte ich bereits bei der Sichtung von „Abenteuer ʻOhana“ von „Die Goonies“ erzählt. Dieser Film nimmt sich quasi die Grundprämisse und verlagert die Handlung nach Hawaii. Das mochte ich recht gerne, zumal auch Ke Huy Quan (Data in „Die Goonies“) einen Gastauftritt hat. Doch die Rahmenhandlung ist gar nicht so wichtig. Es geht um das Abenteuergefühl und diese unbeschwerte Zeit der Kindheit, in die einen „Die Goonies“ wunderbar zurückzuversetzen weiß. Bei der heutigen Sichtung ist mir speziell die Tatsache aufgefallen, dass sich der Film anfühlt, als würde er bereits das x-te Abenteuer der Goonies erzählen. Vielleicht sogar das letzte? Es gibt etliche Anspielungen auf bereits vergangene Abenteuer und mit dem drohenden Umzug weht sogar ein wenig Abschied und Wehmut durch Astoria (übrigens wurde hier auch „Kindergarten Cop“ gedreht).

Die Abenteuergeschichte ist nach wie vor großartig inszeniert. Ich mag sehr, dass Richard Donner auch vor Tod und gruseligen Entdeckungen nicht zurückschreckt. Der Schlüssel zur kindgerechten Erzählung liegt eher am Umgang der Charaktere damit. Überhaupt ist es die Dynamik zwischen den Kindern, die den Film trägt. Aus heutiger Sicht ist es schon beinahe unfassbar, dass hier nie eine Fortsetzung kam. Heute hätte man „Die Goonies“ ausgeschlachtet, als gäbe es kein Morgen mehr. Auch wenn ich gerne noch ein paar Abenteuer der Jugendbande gesehen hätte, so bin ich doch auch froh, dass der Film genau in seiner Zeit entstanden ist und für sich alleine steht. Wer weiß, ob Sean Astin sonst Samweis Gamdschie geworden wäre oder Josh Brolin die Karriere gehabt hätte, auf die er heute zurückblicken kann?

Fazit

Ich liebe „Die Goonies“ auch heute noch. Die Kids waren auch gut unterhalten und  gerade beim Zwergofanten haben sich konstante Anspannung und erlösende Lachen teils im Sekundentakt abgewechselt. Mal sehen, ob ich sie demnächst noch für „Stand by Me“ gewinnen kann? Vielleicht muss ich aber auch einmal eine Pause einlegen und ihnen modernere Filme zugestehen. Meine Kinder gehen schon durch eine harte Schule filmischer Bildung. Unsere Bewertungen für „Die Goonies“: 10/10 Punkte.(Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant:  8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Titanic (1997)

Mein erster freier Tag war nicht sonderlich produktiv. Ich war laufen und habe sonst nur gelesen bzw. bin dabei fast eingeschlafen. Abends haben wir uns dann alle auf dem Sofa versammelt, um endlich „Titanic“ zu sehen. Das Zappelinchen wünscht sich den Film schon lange und da wir in den Weihnachtsferien viel Zeit in Mittelerde verbracht haben, hat sich diese Sichtung stets verzögert. Heute jedoch war es soweit und ich habe zum ersten Mal die 2012er 3D-Konvertierung gesehen. 🚢

Titanic (1997) | © 20th Century Fox

Titanic (1997) | © 20th Century Fox

Immer noch in jeder Hinsicht ein Meisterwerk

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als „Titanic“ damals im Kino lief. Als männlicher Teenager konnte ich dafür nur moderates Interesse aufbringen. Dann jedoch kam der große Hype und plötzlich waren alle Vorstellungen ausverkauft. Es war ohne größere Vorplanungen unmöglich an Karten zu kommen. So etwas hatte ich noch nicht erlebt. In einer Woche habe ich es tagelang versucht an Karten für meine Begleitung und mich zu kommen. Keine Chance. Somit habe ich „Titanic“ erst gesehen, als er wieder langsam aus den Kinos verschwand. Sehr spät also. Wenn ich mich recht erinnere auch ohne weibliche Begleitung, sondern im kleinen Dorfkino mit Freunden. Trotz der nicht idealen Umstände hatte mich der Film schon damals begeistert, wobei ich mit meiner Meinung in meinem Freundeskreis lange Zeit recht alleine dastand. In späteren Jahren hat James Camerons historisches Liebesdrama dann auch in der breiteren Masse an Respekt gewonnen. Heute kann ihm seinen Klassikerstatus niemand mehr absprechen.

„Titanic“ ist unfassbar geschickt erzählt: Der Start am Wrack, die Ankunft der alten Rose und dann der monumentale Rückblick auf diesen alles verändernden Ausschnitt ihres Lebens samt tragischem Ende. Das ist einfach brillant und drückt so viele Knöpfe. Zuvor kannte ich James Cameron nur von seinen Action-Filmen und auch wenn er hier das Genre wechselt, so fühlen sich die ersten 20 Minuten sehr typisch für den Regisseur an, gerade wenn man „The Abyss“ gesehen hat. Die in der Rückblende folgende Liebesgeschichte ist unfassbar ergreifend und mit Kate Winslet und Leonardo DiCaprio perfekt besetzt. Jack Dawson war für mich stets die perfekte Identifikationsfigur. Vermutlich weil die Figur so ganz anders ist als ich selbst. Die verbotene Liebe (James Cameron hat den Film als Romeo & Julia auf der Titanic gepitcht) ist reizvoll und drückt all die richtigen Knöpfe. Dabei geht Cameron alles andere als subtil vor, doch das stört kein bisschen und lässt uns mit einem Seufzer in diese nostalgische Geschichte abtauchen. Extrem ergreifend. Wer hätte gedacht, dass Mr. Terminator so etwas hinbekommt?

Eine herausragende 3D-Konvertierung

Den Untergang der Titanic erzählt James Cameron in technischer Brillanz und extremer Spannung. Die Kinder waren so unruhig und ergriffen, wie bei kaum einem zweiten Film. Zur großen Immersion in diesen Szenen hat auch die herausragende 3D-Konvertierung beigetragen, die 2012 für die Wiederaufführung im Kino angefertigt wurde. Besseres 3D habe ich selten gesehen, wozu auch die Öffnung des Bildformats von 2,39:1 auf 1,78:1 (16:9) ihren Teil beiträgt. Das tränenreiche Finale beendet den Film wunderbar bittersüß, was das Zappelinchen überhaupt nicht verstehen wollte. Warum konnte Jack nicht auch gerettet werden? Eine Diskussion, so alt wie der Film selbst. Apropos Alter: Man sieht „Titanic“ die inzwischen 27 Jahre wirklich nicht an. Der Film ist sehr gut gealtert. Ich möchte fast sagen zeitlos.

Fazit

Auch bei meiner inzwischen bestimmt vierten Sichtung hat „Titanic“ nichts von seiner Faszination verloren. Jede Szene belegt, dass er zurecht ein Hit war und ist. Das Zappelinchen hat sich komplett mitreißen lassen, der Zwergofant noch nicht 100% bereit für diese emotionale Liebesgeschichte. Ich selbst liebe den Film noch immer und werde bestimmt nicht zum letzten Mal mit der Titanic gereist sein: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant:  8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs – OT: The Lord of the Rings: The Return of the King – Extended Edition (2003) (WS2)

Es heißt Abschied nehmen. So langsam auch von den Weihnachtsferien, doch vor allem von Mittelerde. Der ausführliche Besuch mit sechs extrem langen Filmen hat meinen gesamten Medienkonsum über die letzten zwei Wochen bestimmt. Heute war folglich „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ an der Reihe. Das große Finale einer großen Filmreihe. Zuletzt hatte ich sie vor gut sieben Jahren gesehen, was mir unwahrscheinlich lange zurückliegend vorkommt. Heute das erste Mal zusammen mit den Kindern. Wie ihnen der Abschluss gefallen hat? 🌋

Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (2002) | © Warner Home Video

Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (2002) | © Warner Home Video

Ein unfassbar episches und emotionales Finale

Ich kann den Abschied von Mittelerde noch gar nicht so richtig verarbeiten. Vor eineinhalb Wochen haben wir uns mit „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ auf den Weg gemacht. Gut 20 Stunden mit diversen Gefährten liegen hinter uns. So lange saßen die Kinder noch nie vor dem Fernseher. Den Scheibenwechsel haben wir jeweils zum Abendessen genutzt, was eine schöne Einrichtung war. Nun ist dieses Abenteuer zu Ende. Einerseits bin ich ein wenig wehmütig, schließlich habe ich den Plan, die „Der Herr der Ringe“-Trilogie erst nächstes Jahr zu sehen, verworfen, um die gesamte Reise bereits diesen Winter anzutreten. Andererseits freue ich mich unglaublich, dass ich den Kinder eine meiner absoluten Lieblingstrilogien nahebringen konnte.

Der gesamte Film ist über die unfassbaren vier Stunden Laufzeit immer noch fantastisch. Er fühlt sich nie zu lange an und ich hätte mir in so mancher Szene sogar noch mehr Verweildauer gewünscht. Zeit im wunderschönen Mittelerde, Zeit mit liebgewonnenen Figuren. Die Schlacht um Minas Tirith ist gigantisch, keine Frage. Das Herz dieses letzten Abschnitts der Reise liegt jedoch bei Frodo und Sam. Und irgendwie auch Gollum. Gerade das Finale am Schicksalsberg ist so packend, dass die Kinder beide vor Anspannung den Figuren im Fernseher zugerufen haben. Diese konzentrierte Immersion habe ich bei ihnen so noch nicht erlebt. Mir selbst ging es nicht viel anders, denn Peter Jackson zieht hier wirklich alle inszenatorischen Register. Auch die ruhigeren Momente in Minas Tirith, speziell zwischen Gandalf und Pippin, haben wir wieder extrem gut gefallen.

Die unzähligen Abschiede in den letzten 20 Minuten hätte ich wieder durchheulen können. Auch wenn hier so manche Szene ausleuchtungstechnisch nicht komplett überzeugen kann, so sind sie inhaltlich doch unfassbar packend. Dann das Finale an den Grauen Anfurten und der Übergang zu Annie Lennox‘ „Into the West“. Ein Abschied, der dem Film würdig ist und der mich in den kommenden Tagen gedanklich noch häufiger nach Mittelerde führen wird. Ich habe so das Gefühl, dass die Kinder auch noch nicht ganz bereit sind, loszulassen. Wie sie damit umgehen werden?

Fazit

Das war es nun wieder mit dem filmischen Mittelerde. Zumindest für ein paar Jahre. Bei der letzten Sichtung hatte ich noch die Sichtung zusammen mit den Kindern in Aussicht gestellt. Diese ist nun vorbei. Werden sie bereit sein, sich in ein paar Jahren noch einmal mit ihrem alten Herren auf die Reise zu begeben? Oder werde ich dann wieder alleine mit Frau bullion losziehen? Alleine der Gedanke macht mich wehmütig. Ein Gefühl, das perfekt zu diesem Meilenstein von Fantasy-Film passt: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 10/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Der Herr der Ringe: Die zwei Türme – OT: The Lord of the Rings: The Two Towers – Extended Edition (2002) (WS2)

Die wilde Zeit der Feierei liegt hinter uns. Silvester haben wir recht ruhig verbracht und nach dem Raclette gab es noch einen ausgedehnten Spaziergang. Gegen 2 Uhr waren wir im Bett und entsprechend träge hat sich der heutige Tag gestaltet. Dennoch war ich laufen und habe über mein Sportjahr 2023 gebloggt. Abends stand mir der Sinn nach Sofa, auf dem wir uns schon um 17 Uhr eingefunden haben, um „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“  zu schauen. Ob die Fortsetzung bei den Kindern besser angekommen ist als „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“? 👁

Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (2002) | © Warner Home Video

Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (2002) | © Warner Home Video

Ein wirklich starker Mittelteil der Fantasy-Trilogie

Während meiner ersten Sichtungen von „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“ fand ich den Film etwas schwächer als den Auftakt und das Finale. Inzwischen hat sich das aber geändert und ich lieben ihn mindestens genauso. Das ging mir bereits bei der letzten Sichtung vor sieben Jahren so und heute fand ich ihn fast noch stärker als den ersten Teil. Dies mag aber auch an der Begeisterung der Kinder liegen und daran, dass ich die drei Filme ohnehin nicht getrennt betrachten kann, sondern sie als ein großes Werk sehe. Im zweiten Teil hat die Welt von Mittelerde deutlich an Komplexität gewonnen und wir begleiten unsere Figuren in verschiedenen Handlungssträngen. Das wirkt deutlich moderner und zeitgemäßer. Wie steht es jedoch um die Inszenierung und die Effekte des über 20 Jahre alten Films?

Peter Jackson ist die Erweiterung der filmischen Mittelerde wahrlich großartig gelungen. Speziell Gollum bleibt hier natürlich im Gedächtnis, der für mich die erste wirklich glaubhafte CGI-Figur war. Auch heute funktioniert er noch exzellent, was zu großen Teilen an Andy Serkis‘ fantastischer Performance liegt. Doch auch Rohan ist in jeder Hinsicht beeindruckend. Gerade das abgelegene Edoras, das nicht via CGI kreiert wurde, sondern tatsächlich auf einen schwer zugänglichen Berg gebaut wurde. So etwas würde man heute nicht mehr machen. Weiter geht es nach Helms Klamm, wo meine Lieblingsschlacht in Mittelerde stattfindet. Hier funktioniert wirklich alles und die Darstellung in Dunkelheit und Regen lässt die Bedrohung nicht nur intensiv wirken, sondern kaschiert auch wunderbar so manchen Effekt. Im Gegensatz zu einigen Tageslichtszenen, könnte man diese Schlacht heute noch 1:1 so inszenieren.

Die knapp vier Stunden sind heute wie im Flug vergangen und die Kinder waren von Anfang mit dabei. Das hätte ich nach der kurzen Nacht ja nicht gedacht. Warum genau ihnen „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“ so viel besser gefällt als der Vorgänger, muss ich in den nächsten Tagen noch ergründen. Dann folgt mit „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ auch schon das große Finale, auf das ich mich sehr freue. Diese Sichtung möchte ich in der verbleibenden Urlaubswoche noch unterbringen, die letztendlich sehr auf Mittelerde fokussiert war. Doch andere Filme kann man auch zu jeder anderen Jahreszeit gut schauen. Und überhaupt: Gibt es einen besseren Film zum Einstieg ins Filmsjahr 2024?

Fazit

„Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“ hat mich bestens unterhalten. Das Zappelinchen war nicht nur von den vielen Pferden angetan und der Zwergofant war fasziniert und abgestoßen zugleich von Gollum. Mich würde es wundern, wenn zu meinen Lebzeiten ein weiteres so monumentales Werk auf Zelluloid gebannt wird. Peter Jackson hat hier wahrlich ein Epos für die Ewigkeit geschaffen: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Der Herr der Ringe: Die Gefährten – OT: The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring – Extended Edition (2001) (WS2)

Ich hatte mir lange überlegt, ob wir nach erfolgreichen Sichtung von „Der Hobbit“ direkt mit „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ weitermachen sollen. Schließlich bedeutet das drei weitere und sehr lange Filmabende in den Weihnachtsferien. Doch danach würde es auch nicht mehr gehen, denn schließlich gehört die Trilogie für mich eindeutig in die Weihnachtszeit. Da die Kinder schon in der Welt drin waren, und um nicht ein Jahr zu warten, haben wir uns also erneut nach Mittelerde begeben… 💍

Der Herr der Ringe: Die Gefährten (2001) | © Warner Home Video

Der Herr der Ringe: Die Gefährten (2001) | © Warner Home Video

Immer noch der Meilenstein des Fantasy-Kinos

Aufgrund einer weiteren Brettspiel-Session mit „Dorfromantik“ sind wir fast schon zu spät für den doch sehr ausführlichen Film aufs Sofa gekommen. Auch haben wir den Scheibenwechsel erneut für ein Abendessen genutzt. Zu diesem Zeitpunkt war es fast schon 21:00 Uhr und der Film sollte danach noch knapp zwei Stunden laufen. Das muss ich bei den beiden Fortsetzungen definitiv besser planen, zumal „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ auch nicht sonderlich temporeich erzählt ist. Dies habe ich speziell an den Kindern gemerkt, denn bis das Abenteuer letztendlich los ging, ist noch mehr Zeit vergangen als bei „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“. Weiterhin hat es sie etwas verwirrt, dass die Vorgänger moderner inszeniert waren und die Fortsetzung deutlich älter ist. Das soll auch jemand verstehen:

„Papa, ist Gandalf wirklich tot? Ach nee, der muss ja noch leben. Er taucht ja in „Der Hobbit“ wieder auf.“

– Das Zappelinchen nach Gandalfs Absturz in Moria

Ich selbst habe mich auch sieben Jahre nach der letzten Sichtung sofort heimisch in Mittelerde gefühlt. Gerade das langsame Pacing und die viele Zeit für Details liebe ich immer noch sehr. Aber ja, man sieht „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ das Alter langsam an. Ich meine das überhaupt nicht negativ, zumal der Film in der restaurierten UHD-Blu-ray-Version einen durchaus modernen Look besitzt. Peter Jacksons Fantasy-Meilenstein hat einfach schon über 20 Jahre auf dem Buckel und das fällt heute auf. Gerade der jüngeren Generation. Dennoch haben sich die Kinder, speziell der Zwergofant, von der Geschichte mitreißen lassen. Die Verschiebung im Ton des Films war bei ihm wohl das Hauptthema: Weg von der lockeren Abenteuergeschichte, hin zu einer bedrückenden Pflicht, die unsere Helden erfüllen müssen. Der Ring nicht mehr das spannende Gimmick, sondern die pure Bedrohlichkeit:

„Papa, ich hasse diesen Ring! Der ist richtig unheimlich.“

– Der Zwergofant während einer Nahaufnahme des Rings

So nahtlos hintereinander habe ich beide Mittelerde-Trilogien noch nie gesehen. Ich hatte etwas befürchtet, dass „Der Hobbit“ im direkten Vergleich deutlich abfällt. Allerdings muss ich sagen, dass die beiden Filmreihen für mich eher noch gewinnen. Das hat Peter Jackson, und ich weiß, dass dies eine sehr subjektive und nicht weit verbreitete Meinung ist, schon wirklich gut hinbekommen. Die Kinder sind sich übrigens beide sehr einig, dass „Der Hobbit“ die deutlich gelungenere Filmreihe ist. Jedoch habe ich noch Hoffnung auf eine differenziertere Einschätzung, wenn sie den Gesamtkontext der Geschichte kennen.

Fazit

Ich liebe „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ immer noch. Die Faszination, die der Film auf mich ausstrahlt, ist ungebrochen. Meine Kinder sind sich da nicht so ganz einig. Speziell das Zappelinchen konnte die Geschichte nicht sonderlich gut abholen. Allerdings hatte sie auch einen schwierigen Tag. Ich setze alles auf „Die zwei Türme“ und plane eine zeitlich frühere Sichtung ein. Bis dahin wird speziell der Zwergofant bestimmt noch viele Fragen haben. Schon alleine deshalb hat sich die erneute Sichtung gelohnt: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Schöne Bescherung – OT: Christmas Vacation (1989) (WS14)

Ich sehe „Schöne Bescherung“ jedes Jahr und bespreche den Film danach auf meinem Blog. Du möchtest die komplette Dosis Griswolds? Du findest alle Besprechungen hier!

Die Vorweihnachtszeit ist quasi vorbei. Sie war geprägt von Arbeitsstress und Krankheit. Nicht sonderlich besinnlich. Doch nun ist es soweit: Ich habe endlich frei und Weihnachten steht vor der Tür. Am späten Nachmittag hatten die Kinder einen sehr verregneten Chorauftritt auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt, sprich wir waren nicht sonderlich früh zu Hause. Dennoch wollte ich unbedingt noch „Schöne Bescherung“ sehen. Schließlich ist (für mich bzw. inzwischen auch die Kinder) ohne die Griswolds kein Weihnachten. Viel Spaß mit der nun bereits 15. Besprechung (immerhin einen Tag früher als letztes Jahr) auf diesem Blog! 🎄🎅

Schöne Bescherung (1989) | © Warner Home Video

Schöne Bescherung (1989) | © Warner Home Video

Der beste unter den Griswold-Vacation-Filmen

In diesem Jahr kann ich der Besprechung tatsächlich etwas Neues hinzufügen, schließlich habe ich dieses Jahr, erstmals mit der Familie, die beiden Vorgänger-Griswold-Filme gesehen. „Die schrillen Vier auf Achse“ hat uns (und speziell mir) recht gut gefallen. Im direkten Vergleich richtet sich der Film doch mehr an ein erwachsenes Publikum. Auch mit „Hilfe, die Amis kommen“ hatten wir viel Spaß, selbst wenn es der schwächere der beiden Filme ist. Umso schöner war nun die Rückkehr zur einzig waren Griswold-Familie, was ich speziell auf die Besetzung der beiden Kinder beziehe, die mit Juliette Lewis und Johnny Galecki einfach perfekt besetzt sind. Auch der Humor ist deutlich familienkompatibler und die Geschichte fühlt sich geerdeter an. Vielleicht ist es aber auch nur das Gefühl des nach Hause Kommens, das ich mit diesem Film verbinde. Dieses nostalgische Weihnachtsgefühl eben.

Auch heute sind mir wieder die vielen kleinen Details aufgefallen, wie z.B. die beiden alten Herren, die gemeinsam vor dem Fernseher schnarchen. Oder die fantastische Inszenierung durch Jeremiah S. Chechik, welche ich von Mal zu Mal imposanter finde. Ich kann den Film auswendig mitsprechen und doch freue ich mich jedes Jahr aufs Neue, wenn eine neue Highlight-Szene kommt, ganz egal ob die  Befestigung der Weihnachtsbeleuchtung, die Schlittenfahrt oder die Eichhörnchenjagd ist. Immer wieder allerbeste Unterhaltung.

Fazit

Da es für uns alle ein extrem langer Tag war, ist dieses Jahr nicht nur Frau bullion auf dem Sofa eingeschlafen, sondern auch das Zappelinchen. Der Zwergofant hat sich dagegen mit mir amüsiert, auch wenn bei ihm die Luft ebenso schon raus war. Somit ist auch der heutige Filmabend mit „Schöne Bescherung“ stellvertretend für die gesamte Vorweihnachtszeit 2023, die insgesamt viel zu stressig war. Ab morgen bzw. dann spätestens dem 27.12. wird es auch bei uns endlich ruhiger. Bereit für Weihnachten sind wir nun auf jeden Fall: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: ist gegen Ende eingeschlafen und wollte deshalb keine Punkte geben; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Ghostbusters: Die Geisterjäger – OT: Ghostbusters (1984)

Es ist Halloween. Traditionell also der Tag, an dem ein Horrorfilm Pflichtprogramm ist. Das Zappelinchen war bei einer Freundin auf einer Halloween-Party, der Zwergofant ist mit seinem Cousin um die Häuser gezogen und wir Eltern haben Süßigkeiten an die Nachbarskinder verteilt. Soweit ist es nach jahrelanger Halloween-Ablehnung also schon gekommen. Als Abschluss des Abends habe ich noch „Ghostbusters“ in den Player geschoben, der mir die perfekte Wahl für die beiden Jungs schien. Ob der Film auch nach knapp 40 Jahren noch zu überzeugen wusste? 👻

Ghostbusters: Die Geisterjäger (1984) | © Sony Pictures Entertainment

Ghostbusters: Die Geisterjäger (1984) | © Sony Pictures Entertainment

Who you gonna call? Ghostbusters!

Es ist schon erstaunlich, dass ich bisher noch keine Besprechung von „Ghostbusters“ auf meinem Blog geschrieben habe. Denn das bedeutet auch, dass ich den Film zuletzt vor über 17 Jahren gesehen habe. Unglaublich! Meine letzte Begegnung mit dem Franchise war tatsächlich der verhasste 2016er „Ghostbusters: Answer the Call“. Nun also die Rückkehr zu den Wurzeln. Ivan Reitmans Klassiker hat mich schon Jahre vor meiner ersten Sichtung beschäftigt, denn er war, zusammen mit der Fortsetzung, stets großes Thema auf dem Pausenhof der Grundschule. Erste und zweite Klasse wohlgemerkt. Ja, meine Freunde waren damals popkulturell deutlich weiter und doch spürte ich, wie groß die Faszination war, die von ihren Erzählungen ausging. Damals waren Spoiler übrigens keine Spoiler, sondern je detaillierter die Nacherzählungen, desto größer wurde der Wunsch, den Film auch endlich zu sehen. Bei mir sollte es noch ein paar Jahre dauern, doch als es dann endlich soweit war, habe ich den Film geliebt. Ebenso wie die Zeichentrickserie „The Real Ghostbusters“, doch um die soll es hier und heute nicht gehen.

Ich war tatsächlich auch skeptisch, ob der Zwergofant denn schon soweit ist, sich mit der Gruselkomödie auseinanderzusetzen. Schließlich gehört er, ganz der Vater, eher zur ängstlichen Sorte, wenn es um Filme geht. Es war somit ein langer Prozess der Hinführung und Auseinandersetzung mit dem Film. Ich hatte ihm mit „Hubie Halloween“ sogar ein harmloses Alternativprogramm angeboten, doch er wollte unbedingt in die Welt der Geisterjäger eintauchen. Nachdem er also mit seinem Cousin um die Häuser gezogen ist (und auch ich alle Kinder der Nachbarschaft mit Süßigkeiten versorgt hatte), ging es endlich los mit dem 1984er „Ghostbusters“.

Ein herrlich altmodischer Geisterspaß

Ich liebe die langsame Einführung in die Geschichte, die Vorstellung der vier Figuren und ihrer Eigenheiten. Die Besetzung ist aus heutiger Sicht natürlich Kult: Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis und Ernie Hudson harmonieren einfach fantastisch miteinander! Doch auch Sigourney Weaver und Rick Moranis sind als Nebendarsteller perfekt gewählt. Was die Handlung angeht, war ich erstaunt, wie wenig Geisterjagden es tatsächlich gibt. Vermutlich habe ich in meiner Erinnerung einiges mit dem zweiten Teil durcheinander geworfen. Sprich wir befinden uns ratzfatz in der Haupthandlung und ehe man sich versieht, ist der Film auch schon wieder vorbei. Verrückt!

Kurz gesagt: Ich hatte wieder enorm viel Spaß mit meinen liebsten Geisterjägern. Die herrlich schrägen Dialoge (die man heute natürlich nicht mehr so schreiben würde), die handgemachten Effekte und der gemütliche Spannungsaufbau. Einfach großartig! Den beiden Kids habe ich dagegen angesehen, dass es ihnen nicht schnell genug ging und die Effekte zu altmodisch waren. Verständlich, denn das wäre so gewesen, als hätte ich mit 10 Jahren einen Film aus den 1950ern gesehen. Zu gruselig war „Ghostbusters“ auf jeden Fall nicht und an so mancher Stelle haben sie beiden Cousins sogar gelacht. Gesehen haben wir übrigens erstmals die brandneue UHD Blu-ray, welche wirklich fantastisch aussieht:

Fazit

Ich habe mich mit „Ghostbusters“ direkt in meine Jugend zurückversetzt gefühlt. Einfach ein Film aus meiner persönlichen Filmhistorie. Liebe ich auch heute noch sehr und hatte enorm viel Spaß damit. Der Zwergofant hat mir danach gestanden, dass er „Gänsehaut“ doch besser fand, was mich jedoch auch nicht verwundert. Ich setze nun alles auf „Ghostbusters: Legacy“ und hoffe, dass wir so lange durchhalten. Für mich jedoch geht es nicht viel besser: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: war auf einer Halloween-Party;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Pulp Fiction (1994)

Nachdem ihre Unkenntnis des Films jahrelang ein Running Gag zwischen uns war, hat mir eine befreundete Kollegin nicht nur diese wunderschöne Tasse, sondern auch einen Gutschein für einen gemeinsamen Filmabend zum Geburtstag geschenkt. Also haben wir uns gestern Abend auf den Weg gemacht, um endlich „Pulp Fiction“ zu sehen. Ein Freund hatte seine Wohnung, ganz im Sinne von Me casa es su casa, zur Verfügung gestellt und wir haben im Vorfeld noch leckere Burger gegrillt. 🍔

Pulp Fiction (1994) | © Paramount (Universal Pictures)

Pulp Fiction (1994) | © Paramount (Universal Pictures)

Zweifellos der prägende Film meiner Jugend

Es ist schon erstaunlich, dass ich „Pulp Fiction“ bisher noch nicht auf meinem Blog besprochen habe. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich den Film mindestens 17 Jahre lang nicht gesehen habe. Schon verrückt. Ich würde vermuten, dass sich die meisten Sichtungen in einen Zeitraum von fünf Jahren ballen, so zwischen meinem 16. und meinem 21. Lebensjahr und damit auch in meine filmische Erweckungsphase fallen. Angefangen hatte damals alles mit „From Dusk Till Dawn“ und ab diesem ersten Blick in diese etwas andere Filmwelt, haben wir im Freundeskreis alles aufgesogen, was auch nur annähernd nach Robert Rodriguez oder eben Quentin Tarantino roch.

„Pulp Fiction“ war natürlich einer der ersten Filme, die den Weg aus der Videothek in den Videorekorder fanden. Recht leicht zugänglich, da die deutsche FSK-16-Fassung seit jeher ungeschnitten ist. Seitdem war meine Wahrnehmung von Kino nicht mehr die selbe. Quentin Tarantinos Meilenstein war für mich so prägend, dass ich ein paar Jahre später meine Facharbeit im Leistungskurs Englisch über den Film geschrieben habe. Natürlich erst nachdem ich mir auf Kursfahrt nach London die englischsprachige Widescreen-VHS gekauft hatte (zusammen mit unzähligen anderen Filmen, an die man in Deutschland nicht so leicht herankommen konnte). Ich habe damals noch nicht Buch geführt, doch würde es mich nicht wundern, wenn der „Pulp Fiction“ bei mir an den 20 Sichtungen kratzt.

Wie wirkt „Pulp Fiction“ nach knapp 30 Jahren?

Seit meinem, mehr oder weniger, wissenschaftlichen Abtauchen in die Welt von „Pulp Fiction“ sind über 23 Jahre vergangen. Die Welt hat sich weitergedreht und ich war nicht nur gespannt, wie der Film bei meiner Kollegin ankommt, sondern auch, ob er für mich heute noch funktioniert. Schließlich wird das N-Wort inflationär genutzt, Frauen spielen außerhalb ihrer Beziehungen zu Männern kaum eine Rolle und Maskulinität  gepaart mit Gewalt wird groß geschrieben. Damit ist „Pulp Fiction“ eindeutig ein Produkt seiner Zeit, und wenn man das reflektiert betrachtet und im Hinterkopf hat, dann ist es immer noch ein fantastischer Film (siehe auch „True Romance“). Vor allem ist er unglaublich unterhaltsam und dabei großartig inszeniert. Lange Einstellungen, die Wirkung zeigen, die gezielt eingesetzte non-lineare Erzählweise, die ikonischen Figuren, die Dialoge, die aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken sind, der Soundtrack usw. usf. Der Film hatte mich sofort wieder und er ist trotz seiner pulpy bzw. trivialen Themen einfach unfassbar kunstvoll arrangiert.

„Pulp Fiction“ sah übrigens nie so gut aus, wie auf der neuen UHD Blu-ray in 4K-Auflösung. Zuletzt habe ich ihn wohl auf DVD gesehen, was schon ein deutlicher Sprung zu den VHS-Fassungen war, doch die neue Abtastung ist wirklich großes Kino. Kann ich Filmfreund*innen nur ans Herz legen:

Fazit

Mal abgesehen davon, dass ich einen wirklich schönen Abend im Kreise von guten Freund*innen hatte, hat mir das Filmerlebnis gezeigt, dass ich immer noch viel Liebe für „Pulp Fiction“ besitze. Ich hätte noch viel mehr über den Film schreiben können, doch das habe ich vor 23 Jahren schon getan. Somit bleibe ich dem Motto meines Blogs treu und teile meine ganz subjektiven Eindrücke des Films. Ich bin mir sicher, dass es bis zur nächsten Sichtung nicht noch einmal 17 Jahre dauern wird: 10/10 Punkte.

Prädikat: Lieblingsfilm

Alles steht Kopf – OT: Inside Out (2015) (WS1)

Nachdem wir am Wochenende keinen Filmabend mit der ganzen Familie hatten, habe ich kurzerhand beschlossen, den Feiertag mit „Alles steht Kopf“ ausklingen zu lassen. Schließlich liegt die letzte Sichtung schon viel zu lange zurück und ich hatte das Gefühl, dass sich das Gefühlschaos in Riley auch ganz gut auf das Zappelinchen übertragen lässt. Wobei wir dafür vermutlich auf die Fortsetzung samt rotem Pubertätsknopf warten müssen. 😊😢😡🤢😨

Alles steht Kopf (2015) | © Walt Disney

Alles steht Kopf (2015) | © Walt Disney

Ein meisterhaft inszenierter Coming-of-Age-Film

Mich hat „Alles steht Kopf“ heute noch mehr begeistert als damals vor sieben Jahren. Vermutlich weil meine Kinder auch älter geworden und einige ihrer kleinkindlichen Erinnerungen inzwischen verblasst sind. In den entsprechenden Szenen hatte ich wieder einen dicken Kloß im Hals und musste die eine oder andere Träne verdrücken. Die emotionale Ebene gelingt Pixar wahrlich meisterhaft, auch wenn wir uns den Großteil des Films in einer bonbonbunten Fantasiewelt befinden. Gerade der nahtlose Übergang zur Realität ist fabelhaft gelungen, obwohl oder weil beide Welten stilistisch durchaus größere Unterschiede aufweisen.

„Alles steht Kopf“ nimmt schon einmal vorweg, was später mit „Soul“ noch weitergetrieben wurde: Abstrakte Innenwelten, kombiniert mit einem realistischen Setting in der wirklichen Welt. Es ist schon erstaunlich, wie gut Pixar das Storytelling gelingt: Die durchaus komplexe Prämisse samt Einführung aller Hauptfiguren und Etablierung der Herausforderung für unsere Held*innen wird in den ersten zwanzig Minuten abgefeuert. Nach dreißig Minuten stecken wir mitten im Abenteuer. Das Tempo ist enorm hoch und doch nimmt sich der Film Zeit für seine Figuren. Die Bilder, die das Team rund um Pete Docter für Gefühle, Erinnerungen usw. findet, sind leicht verständlich und doch voller Witz und zauberhafter Momente. Einfach perfekt.

Fazit

Mit der heutigen Sichtung von „Alles steht Kopf“ hat sich der Pixar-Film in den Reigen meiner Lieblingsfilme gespielt. Die Kinder mochten den Film auch, fanden ihn jedoch nicht so überragend, wie wir Eltern. Das ist durchaus verständlich und für mich eine weitere Stärke des Animationsfilms: Er schafft es beide Zielgruppen anzusprechen und die Brücke zwischen ihnen zu schlagen. Die Ebene, die ich heute erleben durfte, katapultiert den Film ganz nach oben. Großes Kino: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Terminator 2: Tag der Abrechnung – OT: Terminator 2: Judgment Day – Kinofassung (1991) (WS1)

In letzter Zeit zieht es mich erstaunlicherweise immer dann ins Kino, wenn ein Klassiker wiederaufgeführt wird. Zuletzt war das bei „Der Pate“ der Fall. Diese Woche stand „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ auf dem Programm. Wobei es eher der Hartnäckigkeit eines gewissen Herren zuzuschreiben ist, dass ich mich aufgerafft habe. Zum Glück, denn so haben wir in netter Runde über Filme philosophiert und mussten am Ende des Films gemeinsam gegen den Schlaf kämpfen. Wenn alte Menschen ins Kino gehen… 🤖

Terminator 2: Tag der Abrechnung (1991) | © Studiocanal

Terminator 2: Tag der Abrechnung (1991) | © Studiocanal

Einer der stilprägenden Blockbuster der 1990er

Meine letzte Sichtung von „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ liegt bereits unfassbare 15 Jahre zurück. Das ist für mich kaum vorstellbar, habe ich den Film in meiner Jugend doch so häufig gesehen, dass ich mich noch an die meisten Details und Sprüche erinnern kann. Auch hätte ich gerne den ersten Teil „Der Terminator“ im Vorfeld aufgefrischt, der mir zuletzt sogar besser gefallen hatte, als die bombastischere Fortsetzung. Aber das hat nicht sein sollen. Wenn ich schon beim Vorgeplänkel bin, dann sollte ich zudem erwähnen, dass ich zum ersten Mal seit den Ausstrahlungen im Free-TV die Kinofassung gesehen habe und nicht die erweiterte Special Edition. Dennoch habe ich inhaltlich nichts vermisst. Es war auch erstmals die von James Cameron überarbeitete Fassung, in der Filmfehler ausgebessert wurden, welche aber an manchen Stellen unter sichtbarer DNR (Digital Noise Reduction) zu leiden hat.

Inhaltlich speist sich die Genialität von „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ aus dem Bruch mit der Erwartungshaltung der Zuschauer*innen: Die Auflösung, dass der von Arnold Schwarzenegger gespielte T-800 plötzlich in die Beschützerrolle schlüpft und der unscheinbarere Robert Patrick als T-1000 die zurückgeschickte Tötungsmaschine mit ganz neuen Fähigkeiten portraitiert, dürfte 1991 für offene Münder gesorgt haben. Doch auch bei der wiederholten Sichtung funktioniert der Spannungsaufbau exzellent und das folgende Zusammenspiel zwischen Arnold Schwarzenegger und Edward Furlong macht einen Großteil des Charmes aus. Inhaltlich baut der Film einen enormen Druck auf und das Tempo ist stets am Anschlag. Einzig das Finale wirkt etwas ausgewalzt, was vermutlich auch meiner Müdigkeit nach einem langen Tag zuzuschreiben ist. Von ein paar Dialogen abgesehen, die man heute definitiv anders schreiben würde, wirkt der Film so frisch, als wäre er erst gestern gedreht worden. Aber ich blicke natürlich auch durch die rosarote Nostalgiebrille.

Ein Meilenstein des Effektkinos

Was zweifellos exzellent gealtert ist, sind die Actionszenen und ihre Inszenierung. Obwohl „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ ein Meilenstein in Sachen CGI war, möchte ich jedoch speziell die praktischen Effekte bzw. die Kombination beider Technologien hervorheben, welche den Film auch nach 32 Jahren noch unglaublich beeindruckend wirken lassen. Ich denke hier z.B. an die Szenen im Sanatorium, in der nahezu übergangslos vom flüssigen Metall, dargestellt in CGI, zu einem durch Kugeln deformierten T-1000 umgeschnitten wird. In Kombination wirkt beides sehr realistisch und besitzt eine Haptik, die viele Blockbuster heute vermissen lassen. Ähnlich ging es mir mit den Verfolgungsszenen zwischen Motorrad und Truck. Man spürt einfach, dass hier tatsächlich gefahren wird und sich die Wucht der Karambolagen auf Stuntleute und Schauspieler*innen auswirkt. Bombastisch. Auch heute noch.

Fazit

Es war definitiv ein Erlebnis, „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ im Kino sehen zu können. Allerdings weniger aufgrund des Kinobesuchs an sich, als aufgrund des gemeinschaftlichen Erlebnisses und der dadurch entstandenen Gespräche im Vorfeld und im Nachgang. Auch habe ich wieder einmal festgestellt, dass ich langsam zu alt bin, um mich unter der Woche bis Mitternacht herumzutreiben. Das Erlebnis war es dennoch wert: 10/10 Punkte.

Prädikat: Lieblingsfilm