Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH – OT: The Secret of NIMH (1982)

Eine recht anstrengende Woche geht zu Ende. Sie war nicht so katastrophal wie die Vorwoche, doch meine Energie ist ziemlich aufgebraucht. Da das Zappelinchen heute beim Solo-Casting für den kommenden Chorauftritt war, habe ich mit „Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH“ einen Film gewählt, der sie ohnehin nicht interessiert hätte. Was der Zwergofant und ich zu dem Animationsfilm sagen, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung… 🐭

Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH (1982) | © PLAION PICTURES

Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH (1982) | © PLAION PICTURES

Ein mutiger und erwachsener Animationsfilm

Ich mag die Animationsfilme von Don Bluth. Allen voran natürlich „In einem Land vor unserer Zeit“ (in dieser Besprechung habe ich auch eine interessante Dokumentation über das Animationsstudio eingebettet), doch auch „Titan A.E.“ ist einer meiner persönlichen Klassiker. Ob ich „Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH“ schon einmal gesehen habe, kann ich gar nicht so genau sagen. Nach der heutigen Sichtung würde ich fast von nein ausgehen, doch manche Szenen kamen mir durchaus bekannt vor. So oder so ist der Film sehr bemerkenswert. Es war der erste Langfilm des Studios und bietet einerseits extrem hohe Animationsqualität, die Disney in nichts nachsteht, ist dabei aber extrem düster und schreckt auch vor grafischer Gewalt nicht zurück.

Diese Mischung aus süßen Charakteren (natürlich Mäuse) und teils alptraumhaften Schauplätzen sowie existenziellen Ängsten ist ungewöhnlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Publikum davon doch sehr irritiert war und der große Erfolg ausblieb. Aufgrund seines geringen Budgets hat der Film die Produktionskosten dennoch mehr als eingespielt. Ich finde den Ansatz sehr faszinierend und habe die Herangehensweise von Don Bluth wirklich genossen. Einzig so manche Feinheiten in der Geschichte (eher realistischer Setting mit ungewöhnlichen Fantasy-Elementen) hätten besser erklärt werden müssen. Davon abgesehen ist der Film sehr rund und gerade visuell wirklich beeindruckend. Hut ab dafür, solch ein Werk für nicht einmal sieben Millionen Dollar Budget umzusetzen.

Fazit

Ich kann jede:r Animationsfilmfreund:in nur empfehlen, sich einmal „Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH“ zu widmen. Schon alleine aus filmhistorischer Sicht. Doch auch als Werk an sich macht die Geschichte rund um Mrs. Brisby viel Spaß und ist moderner als viele heutige Animationsfilme. Dicke Empfehlung: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: war beim Solo-Casting für den Chorauftritt; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Theater Camp (2023)

Endlich einmal wieder ein Familienfilmabend. Da wir gerade nicht mitten in einer Reihe stecken, wollte ich den Kids einen Gefallen tun und habe mit „Theater Camp“ einen recht aktuellen Film vorgeschlagen. Warum ausgerechnet dieser? Ich habe die Besprechung im Sneakpod gehört und da auch das Zappelinchen und der Zwergofant letzte Woche wieder auf der Bühne gestanden haben, dachte ich der Film könnte den beiden gut gefallen. Ob ich damit recht behalten habe? 🎭

Theater Camp (2023) | © Searchlight Pictures

Theater Camp (2023) | © Searchlight Pictures

Sympathisch erzählt, doch zu wenig Charakter

Musikfilme funktionieren eigentlich immer. Gerade die „Pitch Perfect“-Reihe haben die Kinder geliebt. In „Theater Camp“ geht es um die Rettung eben dieses Theatercamps, die Kinder und speziell ihre Lehrer:innen. Der Film wird im Stil einer Mockumentary erzählt und ich befürchte, dass der im Impro-Stil inszenierte Film durch die deutsche Synchronisation einiges von seinem Charakter und Charme verloren hat. Doch auch davon abgesehen ist die Geschichte nicht so rund, wie ich mir es erhofft hatte. Speziell den starken Fokus auf die Lehrerschaft fand ich seltsam. Die Kinder im Camp verkommen fast schon zur Staffage, was ich sehr schade fand. Warum man sie nicht ins Zentrum gerückt hat, mag sich mir nicht erschließen. Potenzial wäre auf jeden Fall da gewesen. Wie gut das funktionieren kann, wissen wir spätestens seit „School of Rock“.

In der Verschrobenheit seiner Figuren liegt auch die wahre Stärke von „Theater Camp“, was der Film vor allem in seinem letzten Drittel auszuspielen weiß. Der finale Musical-Auftritt ist dann auch das Highlight, in dem endlich die Kinder als die Stars gefeiert werden, die sie sind. Alles davor plätschert ein wenig vor sich hin, ist durchaus sympathisch erzählt, aber wirklich witzig fand ich den Film kaum. Da hatte ich mir deutlich mehr erwartet. Auch Zappelinchen und Zwergofant waren nicht extrem begeistert, was schon seltsam ist für einen aktuellen Film, der inhaltlich auch noch so nah an ihrem Interessengebiet liegt.

Fazit

„Theater Camp“ ist nette Unterhaltung, mehr leider auch nicht. Die Sympathie für den zusammengewürfelten Haufen ist auf jeden Fall da, doch hätte man viel mehr Fokus auf die Kinder geben müssen. Das ist zumindest meine Einschätzung. So bleibt am Ende eine Geschichte über ein schrulliges Camp mit sehenswerter Musical-Sequenz. Mehr leider nicht: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant:  7/10 Punkte.)

Your Name. – Gestern, heute und für immer – OT: Kimi no Na wa. (2016)

Ein wilder Tag geht zu Ende. Gegen Abend musste ich spontan für ca. zwei Stunden arbeiten und das war nicht von Vorteil für meine Erholung. Frau bullion und das Zappelinchen waren unterwegs und haben Pizza mitgebracht. Danach hatten wir Lust auf einen entspannten Filmabend. Zum ersten Mal seit Wochen hatte ich dafür kein festes Programm. Also habe ich kurzerhand „Your Name. – Gestern, heute und für immer“ vorgeschlagen, den ich schon länger einmal sehen wollte… ☄

Your Name. – Gestern, heute und für immer (2016) | © LEONINE

Your Name. – Gestern, heute und für immer (2016) | © LEONINE

Ein audiovisuelles Meisterwerk

Ich habe schon lange keinen Anime mehr geschaut. Für die Kinder war es sogar das erste Mal. So richtig wusste im Vorfeld wohl niemand, was er von „Your Name.“ zu erwarten hatte. Die Körpertauschgeschichte hat mich sehr an „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ erinnert. Den Twist nach der Hälfte des Films hatte ich so auch nicht kommen sehen. Nachdem die die traumhafte Fantasy-Romanze zu Beginn viele Fragen aufwirft und uns Zuschauer*innen nur mit Brocken abspeist, so macht am Ende alles doch erstaunlich viel Sinn. „Your Name.“ ist somit nicht nur audiovisuell ein Meisterwerk, sondern auch inhaltlich meisterhaft erzählt. Dabei fand ich die erste Filmhälfte rund um das Kennenlernen der beiden Hauptfiguren deutlich gelungener. Der Mittelteil war mir beinahe schon zu dramatisch, dafür fand ich das Finale wieder sehr schön. Wen jedoch schon die Enden bei „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ überfordern, der muss hier richtig stark sein.

Neben der wundervollen Geschichte, kann „Your Name. – Gestern, heute und für immer“ vor allem durch seinen Animationsstil überzeugen. Man könnte sich jedes einzelne Bild an die Wand hängen. Makoto Shinkais Film sieht so unfassbar gut aus, ich bin teils aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen. Die unfassbar detailreichen Hintergründe, die Lichteffekte und die Figuren. All das macht den Film zu einem Kunstwerk. Auch die Montage unterstützt die Geschichte und bringt alle Elemente zu einem großen und gar wunderbaren Ganzen zusammen. Mir wird die Geschichte bestimmt noch länger nachhängen. In jeder Hinsicht großes Kino.

Fazit

So begeistert wie ich auch war, so hatte ich auch befürchtet, dass der, für unsere Sehgewohnheiten ungewöhnliche, Film bei den Kindern nicht sonderlich gut ankommt. Als jedoch die Regeln klar waren, wurden auch sie mitgerissen. Erstaunlicherweise hat „Your Name.“ dem Zwergofanten besser gefallen als dem Zappelinchen. Ich selbst habe nun Lust, selbst wieder tiefer in diese Kunstform einzutauchen. Wirklich extrem sehenswert: 9/10 Punkte.(Zappelinchen: 7/10 Punkte;  Zwergofant:  8/10 Punkte.)

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023)

Da sich Frau bullion und das Zappelinchen heute außer Haus rumtreiben, haben der Zwergofant und ich mit „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ einen entspannten Filmnachmittag veranstaltet. Der jüngste Turtles-Film stand ohnehin auf meiner Liste und dies schien mir die perfekte Gelegenheit, um ein wenig Zeit mit den vier ungewöhnlichen Teenagern zu verbringen… 🐢

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023) | © Paramount Pictures

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (2023) | © Paramount Pictures

Kann man Schildkröten melken?

Nachdem wir erst letztes Jahr die Michael-Bay-Adaptionen gesehen haben, und immer noch mit der 2012er Nickelodeon-Serie beschäftigt sind, war es für uns wie nach Hause zu kommen. Dabei hatte uns der Look des Trailers erst ein wenig irritiert. Klar, nach „Spider-Man: A New Universe“ ist diese Art von Comic-Look recht angesagt, doch „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“ geht noch zwei Schritte weiter und häufig wirken einzelne Bilder wie grobe Skizzen. Allerdings wie Skizzen, die unglaublich viel Dynamik und Charakter besitzen. Nach den ersten paar Minuten war ich komplett drin in diesem Stil und er könnte nicht besser zu diesem frischen Ansatz der Turtles passen. Denn auch was die Figuren angeht, beschreitet Jeff Rowes Adaption neue Wege, indem er das Teenagertum der vier Schildkröten herausstellt. Auch Splinters Charakter ist ein anderer und April, wie bereits in der oben erwähnten Serienadaption, ebenfalls eine Teenagerin.

Das alles funktioniert wunderbar und ich hatte unfassbar viel Spaß mit dieser Neuinterpretation der Figuren. Einzig die Geschichte wirkt so, als wäre sie schon unzählige Male erzählt worden. Mal wieder geht es um das Ooze und eine Armee von Mutanten. Alles alte Bekannte, was schon wieder schön war. Wenn sich Superfly in bester Kaiju-Manier durch New York City kämpft, dann hat sich bei mir fast schon ein Ermüdungseffekt eingestellt. Dafür war das Finale so übertrieben positiv, dass ich auf dem Sofa einen dicken Seufzer ausgestoßen habe: Die Turtles sind endlich angekommen und werden akzeptiert. Zu schön, um wahr zu sein. Stil und Figuren schlagen die Geschichte somit um Längen und doch passt das alles wunderbar zusammen. Die in der Mid-Credit-Szene angedeutete Fortsetzung darf von uns aus gerne kommen!

Fazit

Sowohl der Zwergofant als auch ich hatten sehr viel Spaß mit „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“. So viel gelacht haben wir bisher bei kaum einer Turtles-Adaption. Nach den beiden 90er-Jahre-Filmen wohl meine bisher liebste Adaption (von den Serien einmal abgesehen). Ein großer Spaß und stilistisch wirklich eine Wucht. Gerne mehr davon: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: war mit Frau bullion außer Haus; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Schöne Bescherung – OT: Christmas Vacation (1989) (WS14)

Ich sehe „Schöne Bescherung“ jedes Jahr und bespreche den Film danach auf meinem Blog. Du möchtest die komplette Dosis Griswolds? Du findest alle Besprechungen hier!

Die Vorweihnachtszeit ist quasi vorbei. Sie war geprägt von Arbeitsstress und Krankheit. Nicht sonderlich besinnlich. Doch nun ist es soweit: Ich habe endlich frei und Weihnachten steht vor der Tür. Am späten Nachmittag hatten die Kinder einen sehr verregneten Chorauftritt auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt, sprich wir waren nicht sonderlich früh zu Hause. Dennoch wollte ich unbedingt noch „Schöne Bescherung“ sehen. Schließlich ist (für mich bzw. inzwischen auch die Kinder) ohne die Griswolds kein Weihnachten. Viel Spaß mit der nun bereits 15. Besprechung (immerhin einen Tag früher als letztes Jahr) auf diesem Blog! 🎄🎅

Schöne Bescherung (1989) | © Warner Home Video

Schöne Bescherung (1989) | © Warner Home Video

Der beste unter den Griswold-Vacation-Filmen

In diesem Jahr kann ich der Besprechung tatsächlich etwas Neues hinzufügen, schließlich habe ich dieses Jahr, erstmals mit der Familie, die beiden Vorgänger-Griswold-Filme gesehen. „Die schrillen Vier auf Achse“ hat uns (und speziell mir) recht gut gefallen. Im direkten Vergleich richtet sich der Film doch mehr an ein erwachsenes Publikum. Auch mit „Hilfe, die Amis kommen“ hatten wir viel Spaß, selbst wenn es der schwächere der beiden Filme ist. Umso schöner war nun die Rückkehr zur einzig waren Griswold-Familie, was ich speziell auf die Besetzung der beiden Kinder beziehe, die mit Juliette Lewis und Johnny Galecki einfach perfekt besetzt sind. Auch der Humor ist deutlich familienkompatibler und die Geschichte fühlt sich geerdeter an. Vielleicht ist es aber auch nur das Gefühl des nach Hause Kommens, das ich mit diesem Film verbinde. Dieses nostalgische Weihnachtsgefühl eben.

Auch heute sind mir wieder die vielen kleinen Details aufgefallen, wie z.B. die beiden alten Herren, die gemeinsam vor dem Fernseher schnarchen. Oder die fantastische Inszenierung durch Jeremiah S. Chechik, welche ich von Mal zu Mal imposanter finde. Ich kann den Film auswendig mitsprechen und doch freue ich mich jedes Jahr aufs Neue, wenn eine neue Highlight-Szene kommt, ganz egal ob die  Befestigung der Weihnachtsbeleuchtung, die Schlittenfahrt oder die Eichhörnchenjagd ist. Immer wieder allerbeste Unterhaltung.

Fazit

Da es für uns alle ein extrem langer Tag war, ist dieses Jahr nicht nur Frau bullion auf dem Sofa eingeschlafen, sondern auch das Zappelinchen. Der Zwergofant hat sich dagegen mit mir amüsiert, auch wenn bei ihm die Luft ebenso schon raus war. Somit ist auch der heutige Filmabend mit „Schöne Bescherung“ stellvertretend für die gesamte Vorweihnachtszeit 2023, die insgesamt viel zu stressig war. Ab morgen bzw. dann spätestens dem 27.12. wird es auch bei uns endlich ruhiger. Bereit für Weihnachten sind wir nun auf jeden Fall: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: ist gegen Ende eingeschlafen und wollte deshalb keine Punkte geben; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Pitch Perfect 3 (2017)

Ein voller Tag geht zu Ende. Nach dem Weihnachtskonzert, ging es für uns (minus Frau bullion wegen hausinterner Corona-Quarantäne) aufs Sofa und wir haben uns „Pitch Perfect 3“ angesehen. Nach dem großen Chorauftritt des Zappelinchens auch ein sehr passender Film. Nach dem nicht mehr ganz so gelungenen Vorgänger hatte ich mich nicht sonderlich darauf gefreut, doch wurde ich letztendlich gut unterhalten. 🎶

Pitch Perfect 3 (2017) | © Universal Pictures Germany GmbH

Pitch Perfect 3 (2017) | © Universal Pictures Germany GmbH

Ein alberner und doch emotionaler Abschluss(?)

Nach dem Verlassen des College wirkt das erneute Zusammenbringen der Barden Bellas extrem konstruiert: Sie nehmen an einem Wettbewerb Teil, den ein bekannter DJ auf US-Armeestützpunkten in Europa austrägt. So weit, so unglaubwürdig. Dennoch funktioniert auch „Pitch Perfect 3“ wieder dort, wo er zweifellos seine Stärken hat: Die Gesangsszenen sind erneut mitreißend und stark performt. Das macht richtig viel Spaß, speziell wenn man es schafft die alberne Geschichte darum auszublenden. Davon abgesehen ist es schön, die Figuren wiederzusehen und die Schauspielerinnen (allen voran Anna Kendrick) machen ihre Sache erneut richtig gut.

Später wird noch ein völlig hanebüchener Entführungsplot erzählt, bei den John Lithgow (bekannt u.a. aus „Cliffhanger“) den Bösewicht mimt. Rebel Wilson darf als Fat Amy in ein paar Actionszenen brillieren, die zwar extrem quatschig sind, doch auch viel Spaß machen. Am besten funktioniert hat „Pitch Perfect 3“ für mich im emotionalen Finale, das sich bis in den Abspann zieht. Dranbleiben lohnt sich also. Das wäre nun wirklich ein runder Abschluss der musikalischen Filmreihe, auch wenn ein vierter Teil anscheinend noch geplant ist.

Fazit

Auch wenn der Film objektiv betrachtet nicht wirklich gut ist, so sind die Auftritte gewohnt stark und die Figuren nach wie vor sympathisch. Der Plot ist dagegen ziemlich an den Haaren herbeigezogen, was aber auch nicht weiter schlimm ist. Ich hatte meinen Spaß damit und die Kids waren sogar richtig begeistert: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Versprochen ist versprochen – OT: Jingle All the Way (1996)

Da Frau bullion und das Zappelinchen heute noch einkaufen waren (wie passend bei dem Film), sind wir erst kurz vor 21 Uhr aufs Sofa gekommen. Da die kommenden Wochenenden schon verplant sind, wollte ich heute mit dem ersten der beiden Weihnachtsfilme starten und habe deshalb „Versprochen ist versprochen“ in den Player geschoben, der auch perfekt unsere Schwarzenegger-Reihe fortführt. 🎅

Versprochen ist versprochen (1996) | © Walt Disney / LEONINE

Versprochen ist versprochen (1996) | © Walt Disney / LEONINE

Turbo-Man oder Konsumrausch the Movie

„Versprochen ist versprochen“ gehört für mich zu den Schwarzenegger-Filmen, die ich noch nicht sonderlich oft gesehen habe. Als er rauskam, war ich schon etwas zu alt für die Zielgruppe und doch mochte ich ihn schon damals. Meine letzte Sichtung liegt weit über 20 Jahre zurück und ich konnte mich nur noch an die grobe Prämisse erinnern. Während der Sichtung sind dann aber viele Szenen zu mir zurückgekommen. Vermutlich schon alleine deshalb, weil die Weihnachtskomödie so herrlich überzogen ist, dass sie schon mehr einem Comic gleicht. Die komplette Fokussierung auf ein Spielzeug, und damit den Inbegriff des weihnachtlichen Konsums, ist komplett übertrieben und macht den Weg frei für die Holzhammerbotschaft des Films. Aber auch das passt zum stimmigen Gesamteindruck.

Arnold Schwarzenegger spielt einmal wieder sich selbst, dieses Mal im Familien-Setting. Das hat mehr Charme, als ich zugeben möchte. Jake Lloyd (genau, der junge Anakin aus „Star Wars: Die dunkle Bedrohung“) gibt seinen Filmsohn und darf dabei zuckersüß in die Kamera blicken. Mit Jim Belushi als Weihnachtsmann, der illegale Geschäfte betreibt, gibt es auch bei den Nebendarstellern viel zu lachen. Überhaupt ist der Film teils wirklich witzig, was sich aber vor allem aus Slapstick-Humor speist. Muss man mögen. Ich kann damit durchaus etwas anfangen und kombiniert mit der schönen, wenn auch klischeehaften, Familiengeschichte sowie dem Weihnachtsflair ergibt sich daraus ein runder und sehr unterhaltsamer Film.

Fazit

Mit „Versprochen ist versprochen“ haben wir nun den Anfang in die filmische Vorweihnachtszeit gemacht. Spätestens am 23. Dezember wird noch „Schöne Bescherung“ folgen und dann ist es auch schon wieder soweit. Dieser Einstieg war sehr schön und die knapp 90 Minuten (sehr angenehm!) sind wirklich wie im Flug vergangen. Lustigerweise mochte ich den Film noch mehr als die Kinder: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Pitch Perfect 2 (2015)

Heute war ein richtig langer Tag. Ich habe bereits um 7 Uhr mit dem Arbeiten begonnen, da ich nachmittags schon früh Schluss machen wollte. Es wurde nämlich musikalisch und ich bin mit Frau bullion losgezogen, um ihr ein Digital-Piano zu kaufen. Knapp fünf Stunden hat dieses Abenteuer gedauert. Danach hatten wir den Kids einen Filmabend versprochen, bei dem es musikalisch blieb: Nach dem durchschlagenden Erfolg des ersten Teils, haben wir „Pitch Perfect 2“ geschaut. 🎶

Pitch Perfect 2 (2015) | © Universal Pictures Germany GmbH

Pitch Perfect 2 (2015) | © Universal Pictures Germany GmbH

Eine wenig originelle, doch spaßige Fortsetzung

Im Grunde bekommt man noch einmal die Geschichte aus „Pitch Perfect“ nacherzählt, nur dass die Zotigkeit zugenommen und man noch ein paar seltsame Charaktere in den Film geworfen hat. Allen voran die deutsche A-capella-Combo Das Sound Machine, die so klischeehaft daherkommt, dass ich mich zunächst geärgert habe. Allerdings ist das Schauspiel von Flula Borg (übrigens aus dem benachbarten Erlangen) wunderbar überzogen und bildet einen schönen Kontrast zu den Barden Bellas. Diese treten in leicht veränderter Besetzung auf, was ganz gut funktioniert. Am meisten genervt haben mich die deutlich stärker vertretenen Furz- und Dickenwitze. Das wäre nicht nötig gewesen und fand ich eher störend.

Die sonstige Rahmenhandlung um Becas (Anna Kendrick) Praktikum ist erwartbar klischeehaft. Hailee Steinfeld ist eine nette Ergänzung und darf das Repertoire der Bellas um einen Originalsong erweitern. Überhaupt sind es wieder die Auftritte und Songvariationen, welche „Pitch Perfect 2“ sehenswert machen. Über die Handlung sieht man am besten hinweg. Wäre ich nicht so müde gewesen, hätte mich diese vermutlich auch mehr geärgert. So war sie einfach nur da.

Fazit

„Pitch Perfect 2“ fehlt der Charme des ersten Teils, doch diesen versucht der Film durch absurde Figuren und Auftritte wettzumachen. Das funktioniert im Großen und Ganzen recht gut. Die Synchro fand ich übrigens schrecklich und ich kann mir gut vorstellen, dass ich im Original noch einen Punkt mehr gezückt hätte: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Alle für Ella (2022)

Der Zwergofant nächtigt heute auswärts, weshalb das Zappelinchen freie Bahn für einen Wunschfilm hatte. Schon seit längerer Zeit wollte sie „Alle für Ella“ sehen und war stets der Meinung, dass dieser zu erwachsen für den Zwergofanten sei. Quasi wie letztes Jahr mit „Das schönste Mädchen der Welt“, der in eine ähnliche Kategorie fiel. Wie also hat uns der Wunschfilm des Abends gefallen? 🎤🎸

Alle für Ella (2022) | © Weltkino Filmverleih GmbH (Vertrieb LEONINE)

Alle für Ella (2022) | © Weltkino Filmverleih GmbH (Vertrieb LEONINE)

Ein netter Teenie-Musikfilm aus Deutschland

Die Geschichte ist super simpel: Eine Girl-Band will an einem Bandwettbewerb teilnehmen und Leadsängerin Ella verliebt sich in den konkurrierenden Rapper, unter dessen harter Rich-Kid-Schale doch ein Herz aus Gold steckt. Die Handlung ist wahrlich nichts Besonderes und lebt vom Charme der vier Freundinnen, die mit allerlei Coming-of-Age-Problemen zu kämpfen haben. In diesen Szenen hat der Film das Herz am rechten Fleck und auch wenn ich mir als 43-jähriger Vater manchmal Cringe! dachte, so konnte ich die Nöte der Jugend tatsächlich noch nachvollziehen. Auch wenn sich Sprache und Look geändert haben, so sind ihre Herausforderungen doch zeitlos und universell. Quasi wie damals.

Die Musik des Films geht ins Ohr und es macht Spaß, den jungen Talenten bei ihrem Werdegang zuzusehen. Sowohl vor als auch hinter der Kamera. Der größte Schwachpunkt war für mich tatsächlich Hauptdarstellerin Lina Larissa Strahl, die zu alt für ihre Rolle wirkte und mich schauspielerisch am wenigsten überzeugen konnte. Im großen Ganzen fällt aber auch dieser Aspekt nur wenig ins Gewicht und der „Alle für Ella“ macht, bis zum vorhersehbaren Finale, viel Spaß.

Fazit

„Alle für Ella“ konnte mich deutlich mehr begeistern als der letzte Wunschfilm des Zappelinchens. Er ist sympathisch und hat das Herz am rechten Fleck. Man sollte kein Meisterwerk erwarten, doch wenn man sich in die Zielgruppe hineinversetzen kann, dann macht der Musikfilm viel Spaß. Durchaus gelungen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: auf einer Übernachtungsparty)

Junior (1994)

Nach einem vollen Tag sind wir abends recht zeitig aufs Sofa gekommen. Die Kinder haben sich eine weitere Arnold-Schwarzenegger-Komödie gewünscht und somit fand „Junior“ den Weg in den Blu-ray-Player. Ich hatte den Film schon ewig nicht mehr gesehen und meine Erinnerungen beschränkten sich auf ein paar wenige Szenen. Auch deshalb war ich umso gespannter auf den Film mit dieser mehr als nur ungewöhnlichen Prämisse… 👶

Junior (1994) | © PLAION PICTURES

Junior (1994) | © PLAION PICTURES

„Junior“ hätte es eigentlich nicht geben dürfen

Die Geschichte liest sich so unglaublich, dass ich kaum glauben kann, dass dieser Film tatsächlich existiert. Er gehört eher in die Welt der Fake-Trailer oder der fiktiven Filme, wie sie z.B. in „Die Simpsons“ parodiert werden. Und doch existiert „Junior“. Arnold Schwarzenegger spielt einen Wissenschaftler, der selbst schwanger wird. Danny DeVito ist sein Gynäkologe. Am Ende kommt ein gesundes Baby zur Welt. Als wäre das nicht schon absurd genug, ist Ivan Reitmans Werk keinesfalls eine überdrehte Satire, sondern eher eine romantische Komödie, die sich und ihre Figuren durchaus ernst nimmt. Das ist vielleicht auch der befremdlichste Aspekt daran.

Ist „Junior“ nun politisch unkorrekt? Oder gar progressiv? Das lässt sich gar nicht so leicht sagen. Am ehesten ist er wohl absurd. Wenn Arnold Schwarzenegger seine mütterliche Seite entdeckt, dann entbehrt das nicht einer gewissen Komik. Doch oft ist der Film auch unfreiwillig komisch bzw. ziemlich cringe, wie die Kids heutzutage sagen. Einfach weil die Geschichte so ernsthaft durchgezogen wird. Dafür muss man Reitman und Co. fast schon bewundern. Neben Schwarzenegger und DeVito gibt es mit Emma Thompson und Frank Langella zwei durchaus hochkarätige Schauspieler*innen zu sehen, die man nicht in einem Film wie „Junior“ erwarten würde. All das macht wenig Sinn und ist dennoch auf seltsame Art und Weise unterhaltsam. Vor allem aber absurd. Habe ich das schon erwähnt?

Fazit

Nicht nur ich war ob der Absurdität von „Junior“ geplättet. Auch die Kinder waren sichtlich irritiert. Schon alleine deshalb ist dieser Film eine Sichtung wert. Weil es ihn gar nicht hätte geben dürfen. Wer gibt denn solch ein Drehbuch frei? Dafür funktioniert all das doch erstaunlich gut und man kommt aus dem Staunen kaum heraus. Nicht meine Lieblingskomödie mit Arnie, doch sicherlich die ungewöhnlichste: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 5/10 Punkte;  Zwergofant: 6/10 Punkte.)