Das schönste Mädchen der Welt (2018)

Der Zwergofant weilt bereits seit heute Mittag auf einem Kindergeburtstag. Somit war der perfekte Zeitpunkt für das Zappelinchen, sich mit „Das schönste Mädchen der Welt“ endlich den Film anschauen, von dem sie schon ewig träumt und für den ihr Bruder noch zu jung ist. Als guter Vater habe ich mich natürlich mit ihr vor dem Fernseher eingefunden… 🎤❤

Das schönste Mädchen der Welt (2018) | © Tobis (Vertrieb LEONINE)

Das schönste Mädchen der Welt (2018) | © Tobis (Vertrieb LEONINE)

Eine schöne Teenie-Romanze aus Deutschland

Bisher haben wir mit den Kindern an Filmabenden eher Kinderfilme angeschaut. Irgendwie logisch. Mit dem Sprung in der Altersfreigabe ging es auch ab in die Teenie-Welt mit zotigen Sprüchen, Sex und Liebe. Auch das war zu erwarten. Ich habe mich dabei fast etwas alt gefühlt und mir vorgestellt, wie es gewesen wäre, hätten unsere Eltern damals „American Pie“ und Co. mit uns zusammen gesehen. Doch der Vergleich hinkt, denn „Das schönste Mädchen der Welt“ ist weit nicht so auf Sex und Fäkalhumor fokussiert, wie der US-Teenie-Klamauk, und ich hatte meine Teenager-Jahre damals schon so gut wie hinter mir. Außerdem hätten meine Eltern auch keine solchen Filme mit mir angeschaut. Auf jeden Fall habe ich mich sehr bewusst in der Rolle des Vaters gefühlt und eine beobachtende Perspektive im Hinblick auf das, was für das Zappelinchen noch ansteht, eingenommen.

Hinter all dem übertrieben coolen Jugendgehabe versteckt sich eine wirklich sehenswerte, moderne Cyrano-de-Bergerac-Adaption mit viel Musik, Humor und Herzschmerz. Die Schauspieler*innen, allen voran Luna Wedler als Roxy und Aaron Hilmer (u.a. „Sløborn“) als Cyril, harmonieren wunderbar miteinander und bringen eine enorme Energie mit. Natürlich ist die Handlung alles andere als überraschend und der Film endet so, wie eben jede andere Cyrano-de-Bergerac-Variante. Macht aber nichts, denn „Das schönste Mädchen der Welt“ hat das Herz am rechten Fleck.

Fazit

Mir hat „Das schönste Mädchen der Welt“ tatsächlich ziemlich gut gefallen. Ohne die (jetzt klinge ich wie der größte Boomer) übertrieben vulgäre Sprache vermutlich noch besser. Das Zappelinchen war auch begeistert, wobei man ihr schon angemerkt hat, dass dies (glücklicherweise!) auch noch nicht so richtig ihre Welt ist. Da stehen uns noch ein paar interessante Jahre bevor. Den Film an sich kann ich durchaus empfehlen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: auf einem Kindergeburtstag)

Die Besprechung ist Teil des CMARCH, der Blogaktion für Kinderfilme des Sneakfilm-Blogs.

Die Schule der magischen Tiere (2021)

Das Zappelinchen braucht ein neues Jugendzimmer, also sind wir heute durch diverse Möbelhäuser getingelt. Da sich mein letzter Kinobesuch gut angefühlt hat, habe ich vorgeschlagen, ob wir nach der Möbeltour nicht noch in „Die Schule der magischen Tiere“ gehen sollten. Immerhin waren wir ja eh schon in der Stadt. Somit war ich diese Woche zweimal im Kino. Verrückt. 🐢🦊

Die Schule der magischen Tiere (2021) | © LEONINE

Die Schule der magischen Tiere (2021) | © LEONINE

Kunterbuntes Kinoabenteuer mit Tier und Gesang

„Die Schule der magischen Tiere“ ist eine extrem populäre Buchreihe von Margit Auer und ich muss gestehen, dass ich die Vorlage nur am Rande kenne. Früher den Kids ein paar Kapitel vorgelesen und teils den Hörbüchern gelauscht. Aber nie richtig am Stück. Meine Kinder lieben die Bücher jedoch und somit waren sie heiß auf den Film, seit sie wussten, dass er ins Kino kommt. Inzwischen sind die Vorstellungen selten geworden, doch heute hat es einfach gepasst. Die Vorfreude war groß und ich habe mich mit den Kids gefreut. Schließlich waren wir schon ewig nicht mehr zusammen im Kino.

Der Film sieht aus wie ein typischer deutscher Kinderfilm: Eine idyllische Kleinstadt, die Farbsättigung schön nach oben gedreht, eine Schule in einem alten Schloss und eine Clique von Kids, die sich zusammenraufen muss. Nur eben statt Krimielementen, wie z.B. bei „Die drei !!!“, gibt es nun eben magische Tiere. Und diese sind wirklich toll animiert. Die Geschichte und Figuren funktionieren auch, selbst wenn es keinerlei Überraschungen gibt. Einzig befremdlich fand ich die Gesangnummern, die wie in einem Musical in den Film integriert waren. Das hätte es nicht gebraucht.

Fazit

Unser Kinobesuch von „Die Schule der magischen Tiere“ war toll, keine Frage. Das war überfällig nach zwei Jahren Pandemie. Der Film selbst ist auch nett, gerade für Kinder, welche die Vorlage kennen. Ich hatte auch meinen Spaß damit, selbst wenn weit nicht alles perfekt war: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Die Besprechung ist Teil des CMARCH, der Blogaktion für Kinderfilme des Sneakfilm-Blogs.

Prospect (2018)

Was für ein trüber Tag: Ich war laufen, habe ein wenig gelesen und mit dem Zwergofanten gespielt. Abends konnte ich mich lange für keinen Film entscheiden und habe letztendlich „Prospect“ aus dem Regal gezogen, der dort schon viel zu lange auf seine Sichtung wartet. Damit habe ich auch endlich die erste UHD Blu-ray meiner Sammlung gesehen. Zeit ist es geworden. Ob sich der Film gelohnt hat? 👩‍🚀👨‍🚀

Prospect (2018) | © Capelight (Alive)

Prospect (2018) | © Capelight (Alive)

Indie-Sci-Fi der faszinierenden Sorte

„Prospect“ wirft uns in eine fremde Welt mit ganz eigenen Regeln: Wir befinden uns am Rande des bekannten Universums und begleiten einen Vater und seine Tochter dabei, wie sie auf einem lebensfeindlichen Planeten Bodenschätze suchen. Dort kommt es zu einer Konfrontation und die Tochter (fantastisch gespielt von Sophie Thatcher) geht eine Zweckbeziehung mit einem weiteren Streuner (Pedro Pascal, bekannt aus „The Mandalorian“) ein. Nicht nur aufgrund des fremden Planeten und des Zusammenraufens zweier Charaktere hat mich der Film an Wolfgang Petersens „Enemy Mine: Geliebter Feind“ erinnert. Auch die handgemachte Inszenierung trägt ihren Teil dazu bei.

Überhaupt sind es hauptsächlich die formalen Aspekte, welche „Prospect“ aus dem Einheitsbrei herausheben: Das Worldbuilding ist dem Autoren- und Regieduo Zeek Earl und Chris Caldwell famos gelungen. Zudem zeigt sich dieses in der Ausstattung und der dargestellten Welt: Nahezu die gesamte Technik ist real im Film zu sehen und wirkt noch mehr benutzt und retro, als die Computer oder Raumanzüge in „Alien“ oder „Outland“. Auch der Planet besitzt einen ganz besonderen Look, bei dem 4K in Kombination mit HDR wirklich zum Tragen kommt. Inhaltlich dagegen tritt der Film ein wenig auf der Stelle und das Pacing wirkt teils unelegant und holprig. Macht aber nichts, denn für das geringe Budget und die limitierten Mittel ist „Prospect“ ein wahrlich faszinierender Film geworden.

Fazit

Ich liebe Sci-Fi-Filme, gerade solche, die einen frischen Wind ins Genre bringen. Mit „Prospect“ ist dies Zeek Earl und Chris Caldwell definitiv gelungen. Ich bin sehr daran interessiert, was die beiden als nächstes auf die Beine stellen. Bisher scheinen sie nur weitere Kurzfilme (auch „Prospect“ basiert auf einem Kurzfilm) inszeniert zu haben. Definitiv eine Empfehlung, wenn es nicht immer der große Actionkracher sein muss: 7/10 Punkte.

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings (2021)

Nach meinem Halbmarathon heute Mittag habe ich nicht mehr viel auf die Reihe bekommen. Abends stand dann mit „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ ein weiterer Film des Marvel Cinematic Universe (MCU) auf dem Plan. Wie bereits „Black Widow“ hat Disney+ auch diesen in einer speziellen IMAX-Version zur Verfügung gestellt. Letztendlich hat dies bedeutet, dass das Bild einfach auf 1,85:1 aufgemacht wurde. Ob der Film der netten Optik gerecht wurde? 🥋🐉

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings (2021) | © Walt Disney

Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings (2021) | © Walt Disney

Sympathisch bis zum Action-Overkill

Die erste Hälfte des Films habe ich wirklich geliebt. Da dachte ich noch, mit „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ stünde mir ein echtes Marvel-Highlight ins Haus. Ich mochte die Charaktereinführung in San Francisco samt Kampfszene im Bus wirklich gerne. Auch der Kampf auf dem Gerüst in Macau war einfach nur herausragend inszeniert. Sympathisch fand ich auch, dass nicht wieder das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel stand, sondern eine eher intime Familiengeschichte erzählt wurde. Die Schauspieler*innen sind allesamt toll in ihren Rollen. Auch wenn sie viele wohl nervig fanden, so hat mir besonders Awkwafina sehr gut gefallen, die nach „The Farewell“ für mich eh immer ein Highlight in jedem Film darstellt.

In der zweiten Hälfte wird es dann sehr fantastisch und übertrieben actionreich. Viel zu viel CGI und bombastische Kampfszenen, die es so gar nicht gebraucht hätte. Weniger wäre hier tatsächlich mehr gewesen. Ich fand das teils so ermüdend, dass ich wirklich mit dem Schlaf zu kämpfen hatte. Sehr, sehr schade nach dem überaus gelungenen Einstieg in die Geschichte. Am Ende bleibt ein stets unterhaltsamer Film, der jedoch gar nicht so überaus groß hätte werden müssen. Aber das ist ja leider eine bekannte und häufige Marvel-Krankheit.

Fazit

Ich mochte „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ wirklich gerne. Über weite Strecken wirkt der Film frisch und wir lernen neue Aspekte der Marvel-Welt kennen. Leider driftet er gegen Ende doch wieder in nur allzu bekannte Gefilde ab. Das hätte es nicht gebraucht. Somit bleibt es einfach ein guter MCU-Film, der mehr hätte sein können: 7/10 Punkte.

Jurassic World: Neue Abenteuer – OT: Jurassic World: Camp Cretaceous – Staffel 4

Animationsserien sind in Zeiten der Pandemie wohl viel einfacher zu produzieren, weshalb wir ein halbes Jahr nach der dritten Staffel auch schon in den Genuss  von „Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 4“ kamen. Die Freude war, gerade bei den Kids, riesig und auch ich war gespannt, wie das Abenteuer weitergeht… 🦖🤖

Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 4 | © Netflix

Jurassic World: Neue Abenteuer – Staffel 4 | © Netflix

Wenn Roboter gegen Dinosaurier kämpfen

Die erste Episode fand ich direkt großartig und ich habe mich sehr gefreut, wieder mit Darius, Brooklynn, Kenji, Sammy, Yaz und Ben vereint zu sein. Die Dynamik zwischen den Teenager*innen funktioniert inzwischen einfach und das Setting auf dem Boot hat mir auch gefallen. Danach geht es für unsere Gruppe auf eine neue Insel, wo sie sich zunächst mit einem Säbelzahntiger konfrontiert sehen. Das fand ich etwas schade, da ich tatsächliche Dinosaurier spannender finde als Säugetiere der Eiszeit. Dennoch hat dieses Element in die Welt gepasst und war eine durchaus konsequente Fortführung der Geschichte. Danach wird es recht wild und als größte Bedrohung werden Robotor, B.R.A.D.s genannt, eingeführt. Und ein Konzern, der durch Dinokämpfe Geld verdienen will. Da hatte mich die Serie ein wenig verloren.

Die Handlung spielt zu großen Teilen in steril wirkenden Laboren oder Fabrikhallen. Die Dinosaurier sind nicht mehr bedrohlich, sondern werden eher als Opfer inszeniert. Hinzu kommt der starke Fokus auf den Bösewicht Kash und seine B.R.A.D.s, was für mich eine seltsame Entscheidung war. Dabei bleibt „Jurassic World: Neue Abenteuer“ durchaus unterhaltsam, spannend und spaßig. Ich hätte mir jedoch eine andere Fortführung der Geschichte gewünscht. Ohne die nach wie vor gelungene Gruppendynamik und die Begeisterung meiner Kids hätte ich diese Staffel, nach dem starken Einstieg, wohl noch schwächer wahrgenommen.

Fazit

Nach der wirklich starken dritten Staffel war die vierte für mich eine kleine Enttäuschung. Immer noch sehenswert, doch wenn die Tendenz so weitergeht, wird mich die Serie über kurz oder lang verlieren. Den Cliffhanger am Ende fand ich gelungen und die Kids sind fast ausgerastet, weil die Staffel nun schon wieder vorbei ist. Mal sehen, wann es weitergeht: 7/10 (7.3) Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Black Widow (2021)

Nachdem ich letzte Woche mit „Spider-Man: Far From Home“ ins Marvel Cinematic Universe (MCU) zurückgekehrt bin, stand heute mit „Black Widow“ der erste Film der Phase 4 auf dem Programm. Auch der erste Marvel-Film, den ich auf Disney+ und nicht via 3D-Blu-ray gesehen habe, da Disney diese in Deutschland aus dem Programm genommen hat. Sehr schade. Immerhin gab es die IMAX-Version zu sehen…

Black Widow (2021) | © Walt Disney

Black Widow (2021) | © Walt Disney

Action-Overkill und sympathisches Familiendrama

Eigentlich hätte ich für den Start in Phase 4 des MCU auch noch die Marvel-Serien schauen müssen. Aber das wäre mir momentan zu viel gewesen. Somit müssen zunächst die Filme herhalten und mit „Black Widow“ war das auch ein einfacher Einstieg, ist die Figur doch bereits bekannt und hat die Geschichte kaum etwas mit den bisherigen Abenteuern der Avengers zu tun. Somit erleben wir im Grunde eine Rachegeschichte, während der wir auch den Hintergrund von Natasha Romanoff kennenlernen. Die sich daraus entspinnende Familiendynamik war für mich das Highlight des Films. Speziell Florence Pugh als Natashas Schwester und David Harbour (Jim Hopper aus „Stranger Things“) haben mir sehr gut gefallen.

Die Geschichte selbst ist ziemlich nach Schema F erzählt und bietet nur wenige Überraschungen. Die Action ist teils schön hart und realistisch, größtenteils aber doch zu sehr nach der Marvel-Formel inszeniert, sprich zu viel CGI und physikalisch unmögliche Stunts. Das lasse ich mich bei Spidey und Co. noch eher eingehen, als in diesem in der Realität verhaftetem Setting. Spaß macht der Film jedoch auch in diesen Szenen, keine Frage. Hätte man aber wohl auch in unter 120 Minuten erzählen können.

Fazit

Insgesamt hat mir „Black Widow“ gut gefallen. Scarlett Johansson ist in dieser Rolle schon ziemlich großartig. Auch der restliche Cast ihrer Familie ist ein deutlicher Zugewinn. Geschichte und Action sind dagegen ziemlich generisch. Auch was einen möglichen großen Handlungsbogen angeht, bringt der Film nichts auf den Tisch. Muss aber auch nicht sein. Recht vergnügliches Actionkino: 7/10 Punkte.

The Night Comes for Us (2018)

Die Kinder sind heute ausgeflogen. Somit habe ich den Nachmittag genutzt, um einen Film zu sehen, der schon länger auf der Liste stand und für Kinderaugen eher nicht geeignet ist. Ob „The Night Comes for Us“ dann auch tatsächlich die beschworene Tour-de-Force war, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🥋🔪

The Night Comes for Us (2018) | © Netflix

The Night Comes for Us (2018) | © Netflix

Was für eine unfassbare Schlachtplatte

Vermutlich war es Gareth Edwards‘ „The Raid: Redemption“, der diese moderne Art von Martial-Arts-Action auch im westlichen Mainstream populär machte. Ich kann mir auch vorstellen, dass es Filme wie die „John Wick“-Reihe ohne diese Welle nicht gegeben hätte. Mir fällt zudem noch der philippinische Actioner „BuyBust“ ein, der aus dem gleichen Jahr stammt wie „The Night Comes for Us“. Letzterem eilt vor allem der Ruf voraus einer der brutalsten, wenn nicht überhaupt der brutalste aller Actionfilme zu sein. Diesem Ruf wird Timo Tjahjanto Film tatsächlich auch gerecht. Es ist unfassbar, wie das Blut hier spritzt und die Knochen brechen. Noch mehr als bei den oben genannten Filmen. Leider nutzt sich dieser Aspekt aber auch recht schnell ab.

„The Night Comes for Us“ will dreckig und realistisch(?) sein. Man kann den Schmutz in den Fugen förmlich riechen. Und doch wirken so manche Aspekte seltsam: Die Wohnungen in den heruntergekommensten Gebäudekomplexen sind viel zu groß (es muss ja Raum zum Kämpfen da sein) und die Gegner*innen stellen sich meist in Reihe an, um dranzukommen. Sprich alles wie gehabt im Martial-Arts-Land, nur dass unfassbare Mengen an Blut spritzen. Die Geschichte selbst ist nett, aber im Grunde nicht der Rede wert. Hier hätte ich mir mehr Charaktermomente gewünscht, um auch wirklich mitfühlen zu können. Dafür ist der One-on-One-Endkampf herausragend inszeniert und überhaupt die Kämpfe: Wow, extrem beeindruckend! Da hätte es gar nicht so übertrieben brutal zugehen müssen, auch wenn dies schon zur besonderen Atmosphäre des Films beiträgt. Mehr gezielte Gewaltspitzen hätten den Film in meinen Augen aber noch effektiver gemacht als die Dauerbeschallung.

Fazit

Nun habe ich also auch diesen berüchtigten Film gesehen. Teils beeindruckend, teils ein wenig ermüdend, doch zweifellos eine Meisterleistung an Kampfchoreografie. Vor ein paar Jahren wäre „The Night Comes for Us“ noch mit Glück auf dem Index gelandet. Heute genügt ein Klick bei Netflix. Das fasziniert mich immer wieder. Ich hatte Spaß mit dem Film, doch man sollte enorme Mengen an Filmblut schon abkönnen. Durchaus sehenswert: 7/10 Punkte.

Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal – OT: Night at the Museum: Secret of the Tomb (2014)

Neujahr 2022. Der Tag mit einem ersten Lauf, weiteren Jahresrückblicken (zum Filmjahr  2021 geht es hier), Switch spielen mit dem Zwergofanten und sonst nicht viel, ging mit einem Filmabend zu Ende: Auf dem Plan stand „Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal“, von dem ich mir nicht viel erwartete und vielleicht auch deshalb positiv überrascht wurde… ⚔🦖

Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal (2014) | © 20th Century Fox

Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal (2014) | © 20th Century Fox

Ein überraschend witziger und runder Abschluss

Den Vorgänger „Nachts im Museum 2“ fand ich ganz nett, doch insgesamt schwächer als den ersten Teil der Reihe. Umso erstaunter war ich, dass „Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal“ nicht nur ungemein witziger war, sondern auch eine recht schlüssige Geschichte erzählt. Schon alleine den Prolog fand ich schön anzusehen, hat er mich doch an „Jäger des verlorenen Schatzes“ und noch mehr an „Die Mumie“ erinnert. Das Highlight war für mich wohl Dan Stevens (bekannt aus „Downton Abbey“ und „The Guest“), der als Lancelot einen herrlichen Fish-out-of-Water-Charakter übernehmen darf. Im Originalton bestimmt noch witziger.

Neben all den Gags, und wieder einmal übertriebenen CGI-Effekten, mochte ich tatsächlich, dass die Geschichte zu einem finalen Abschluss kommt. Selbst die völlig überzeichneten Figuren hatten ihre emotionalen Momente und als dann im Abspann die Widmung an Robin Williams kommt, hat mich das wirklich erwischt. Mir war nicht bewusst, dass „Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal“ sein letzter Film (Sprechrollen ausgenommen) war.

Fazit

Auch wenn „Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal“ nichts neu erfindet, so war ich doch positiv überrascht, dass sich die Reihe gegen Ende noch einmal steigern konnte. Ich hatte viel Spaß mit dem Film und die Kids waren auch begeistert. Was will man mehr vom ersten Filmabend des Jahres? 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant: 9/10 Punkte.)

A Quiet Place 2 – OT: A Quiet Place: Part II (2020)

Nachdem wir heute den zweiten Teil des Adventure-Games „Im Nebelreich“  gespielt haben, sind wir erst gegen 21:30 Uhr aufs Sofa gekommen. Eigentlich zu spät für einen Film, doch wollte ich unbedingt „A Quiet Place 2“ sehen, zumal der morgige Abend bereits verplant ist. Glücklicherweise war auch die Fortsetzung kein Film, bei dem die Müdigkeit durchschlägt. 🎙🤫

A Quiet Place 2 (2020) | © Paramount (Universal Pictures)

A Quiet Place 2 (2020) | © Paramount (Universal Pictures)

Eine gelungene und konsequente Fortsetzung

Gerade im Horrorgenre sind Fortsetzungen oft eher mit Vorsicht zu genießen. Auch der Überraschungshit „A Quiet Place“ war nie als Franchise geplant. Umso gespannter war ich, was sich John Krasinski für das Sequel hat einfallen lassen: Zunächst einmal beginnt es mit einem Rückblick zum ersten Tag des Monsterangriffs. Man begleitet erneut die Familie Abbott und lernt das Leben mit all seinen Geräuschen kennen. Diese ersten 10 Minuten wirken ein wenig unnötig, doch glücklicherweise platziert Krasinski hier bereits Elemente (Setup), welchen später in der Geschichte noch eine Bedeutung zukommt (Payoff). Dadurch wirkt auch diese Zeit nicht verschwendet und der Bruch vom lauten Alltag hin zur stillen Postapokalypse ist sehr wirkungsvoll.

War der erste Teil eher noch intimes Familiendrama, so macht „A Quiet Place 2“ seine Welt größer. Mit Cillian Murphy gesellt sich ein neuer Darsteller zum Cast, der sehr gut in diese Welt passt. Oft erleben wir drei parallele Handlungsstränge, welche stets durch eine dramaturgisch abgestimmte Parallelmontage inszeniert werden. Sehr effektvoll und mitreißend. Inhaltlich wird die Geschichte auch konsequent fortgeführt. Sie verläuft ziemlich genau so, wie man sich das nach dem ersten Teil hätte denken können. Es gibt kaum Überraschungen und auch wenn ich es schön fand, die Figuren bei ihrem weiteren Überlebenskampf zu begleiten, so habe ich mich doch gefragt, ob das denn überhaupt nötig war.

Fazit

Konnte mich „A Quiet Place“ durch seine Originalität uns sein intimes Familiendrama begeistern, so führt die Fortsetzung den eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Dabei ist sie inhaltlich nicht mehr so auf den Punkt geschrieben, was jedoch der Struktur der Geschichte geschuldet ist. Vermutlich das beste Sequel, das man hätte umsetzen können, jedoch bleibt es fraglich, ob es überhaupt eines gebraucht hätte: 7/10 Punkte.

Ron läuft schief – OT: Ron’s Gone Wrong (2021)

Nach einem entspannten zweiten Feiertag, an dem wir mit der Patin des Zwergofanten einem EXIT-Game entkommen sind, wollten die Kinder abends unbedingt noch einen Film schauen. Da ja Ferien sind, hatte ich dem wenig entgegenzusetzen und somit gab es heute mit „Ron läuft schief“ direkt den nächsten Filmabend. Der Animationsfilm aus dem Hause 20th Century Studios läuft momentan noch im Kino, aber auch bereits auf Disney+, was die Sichtung für uns deutlich einfacher macht… 🤖

Ron läuft schief (2021) | © Walt Disney

Ron läuft schief (2021) | © Walt Disney

Viele bekannte Elemente und doch charmant

Die Kinder hatten den Trailer zum Film bereits mehrfach gesehen. Ich dagegen wusste gar nichts von ihm. Nach ein paar Minuten wähnte ich mich in einer schlechteren Kopie von „Die Mitchells gegen die Maschinen“ – ein Gefühl, das mich über den gesamten Film nicht komplett verlassen hat. Weiterhin musste ich aufgrund der Freundschaft zwischen Jungen und Roboter sehr an „Baymax: Riesiges Robuwabohu“ und „Der Gigant aus dem All“ denken. Das Design von Ron erinnert dagegen sehr an EVE aus „WALL·E“. Ihr seht schon, in „Ron läuft schief“ stecken etliche Versatzstücke bekannter Animationsfilme und bis ca. zur Hälfte der Laufzeit hatte ich das Gefühl, dass er nicht viel aus diesen Ansätzen macht.

Am Ende ist die Botschaft durchaus eine schöne und ja, auch die Beziehung zwischen Barney und Ron konnte mein Herz erweichen. Davor ist jedoch zu viel Apple-Bling und Social-Media-Fanciness im Film, was ich recht anstrengend fand. Das hatte „Die Mitchells gegen die Maschinen“ für mich doch deutlich besser gelöst. Ich muss es „Ron läuft schief“ aber schon zugute halten, dass der Film gefühlt immer besser wird bzw. er und seine Figuren gegen Ende immer mehr Substanz bekommen. Das sieht man heutzutage nicht mehr so häufig, denn meist steigert sich nur der Actionanteil.

Fazit

„Ron läuft schief“ ist ein netter Animationsfilm, der zwar die Finesse von Pixar-Produktionen vermissen lässt, letztendlich aber doch gut zu unterhalten weiß. Ins Kino muss man dafür vielleicht nicht, doch für einen Filmabend in den Weihnachtsferien ist er schon durchaus gut geeignet: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant:  9/10 Punkte.)