Ein Minecraft Film – OT: A Minecraft Movie (2025)

Wir waren zum ersten Mal in diesem Jahr im Kino! Nachdem wir aufgrund von Krankheiten und Terminen schon einige Filme verpasst hatten, war der Besuch von „Ein Minecraft Film“ allerdings Pflicht. Zumindest für den Zwergofanten, der sich schon lange und intensiv mit der Videospielvorlage beschäftigt hat. Auch mich hat er schon ein paarmal versucht in diese Welt einzuführen, was mehr oder weniger gut funktioniert hat. Am Sonntagnachmittag bin ich also mit fünf Kindern ins Kino aufgebrochen, um zwei Filme zu sehen. Wie es dazu kam, lest ihr hier… 🟩⚔️

Ein Minecraft Film (2025) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Ein Minecraft Film (2025) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Ein Kinoausflug ins Land der bunten Blöcke

Neben dem Zwergofanten habe ich noch seine zwei Cousins eingepackt, die den Film auch unbedingt sehen wollten. Das Zappelinchen dagegen hatte mit ihrer Cousine schon länger einen Kinobesuch geplant und da „Ein Minecraft Film“ und „Ein Mädchen namens Willow“ recht zeitgleich liefen, habe ich das große Auto vollgepackt und bin mit fünf Kids ab ins Kino. Davor haben wir jedoch noch Station bei einer großen Fast-Food-Kette gemacht, bei der es momentan Menüs zum Film gibt. Im Kino angekommen habe ich die Kids noch mit Popcorn und Getränken versorgt, bevor sich unsere Wege getrennt haben: Mit den Jungs bin ich in „Ein Minecraft Film“ abgebogen, während die Mädels noch kurz auf ihre Vorstellung warten mussten. Im Kinosaal war die Spannung schon groß und nach der Werbung ging es dann endlich los.

Nach einem kurzen Intro, bei dem wir Steve und die Oberwelt kennenlernen, biegen wir erst einmal in Richtung Realität ab und erleben dort eine Komödie, wie sie doch recht typisch für Jared Hess ist. Der Regisseur von u.a. „Napoleon Dynamite“ hat einen sehr speziellen Stil, den ich nicht sofort mit einer Mainstream-Videospielverfilmung verknüpft hätte. Es ist wirklich unglaublich, wie absurd der Humor teils daherkommt. Bei meiner ersten Begegnung mit Jared Hess konnte mich das noch nicht sonderlich begeistern, doch heute fand ich es fantastisch. Der Humor ist albern und oft zotig, die Figuren völlig überzeichnet und die Welt kein realistisches Abbild der Realität. Ich mochte das wirklich sehr. In der Oberwelt angekommen, verläuft der Film schon eher auf gewohnten Bahnen und ich musste teils an „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ denken, was auch an Jack Black liegen mag.

Die Welt ist ist liebevoll gestaltet und, wie ich aus nachfolgenden Gesprächen mit dem Zwergofanten und seines Cousins erfahren habe, voller Anspielungen auf die Vorlage. Die Spielmechanik muss, bis auf ein paar offensichtliche Fehler, wie man mir erklärte, wirklich gut abgebildet worden sein. Übrigens sitzen die Jungs gerade oben vor der Switch und bauen neue Welten. Das hat der Film auf jeden Fall erreicht. Ich selbst wurde definitiv gut unterhalten. Überraschend gut. Das hatte ich so nicht erwartet. Viele der absurden Gags haben mich zum Lachen gebracht. Da stört es auch nicht, dass es keine wirkliche Geschichte gibt. Mit einem weniger speziellen Regisseur hätte hier leicht generische Langeweile herrschen können. Jared Hess war anscheinend genau der richtige Mann für den Job, auch wenn seine Wahl nicht sonderlich naheliegend war. Hat (für mich) bestens funktioniert.

Fazit

Nach dem Film waren alle Kinder begeistert (die jungen Damen hatten auch viel Spaß mit „Ein Mädchen namens Willow“). Ich kann durchaus verstehen, dass „Ein Minecraft Film“ inzwischen ein mittelgroßes Phänomen ist. Auch wenn es mit Sicherheit nicht mein Lieblingsfilm wird, so bin ich doch sehr positiv überrascht und freue mich, dass ich durch den Film einen weiteren Einblick in ein Hobby der Kinder erhalten habe. Ein rundum gelungener Tag: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: hat mit ihrer Cousine „Ein Mädchen namens Willow“ in einem anderen Saal geschaut; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

James Bond 007: Ein Quantum Trost – OT: Quantum of Solace (2008) (WS1)

Beim heutigen Filmabend ging es weiter mit unserer James-Bond-Sichtung und es stand „James Bond 007: Ein Quantum Trost“ auf dem Programm. Meine Erinnerungen daran waren eher schwach ausgeprägt und ich konnte mich nur noch an ein paar Set-Pieces und die überaus hektische Inszenierung der Action-Szenen erinnern. Hat der Film tatsächlich mehr zu bieten?

James Bond 007: Ein Quantum Trost (2008) | © Warner Bros (Universal Pictures)

James Bond 007: Ein Quantum Trost (2008) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Eine durchaus gelungene Fortsetzung der Reihe

Ich kann es direkt vorwegnehmen, dass mir „Ein Quantum Trost“ dieses Mal besser gefallen hat als bei meiner ersten Sichtung vor 12 Jahren. Speziell die hektische Inszenierung hat mich nicht mehr so sehr gestört. Ich wusste die Kinetik zu schätzen und mochte auch die geerdete Brutalität. Passend für diese Rachegeschichte. Die Handlung selbst wirkt zunächst komplizierter als sie eigentlich ist. Im Grunde geht es um eine Hatz von A nach B nach C nach D und das bringt 007 an ein paar durchaus beeindruckende Schauplätze. Hat mir wirklich gut gefallen. Dennoch mag ich die Filme der Reihe lieber, in denen sich etwas mehr Zeit gelassen wird.

Olga Kurylenko ist ein tolles Bond-Girl, auch weil die Beziehung platonisch bleibt. Dafür fand ich Gemma Artertons Figur leider verschenkt und auch Bösewicht Dominic Greene ist kein Vergleich zu Le Chiffre. Auch das Finale in der Wüste hat mir dieses Mal besser gefallen, wenngleich ich mich doch gefragt habe, wie so ein Hotel gebaut sein muss, dass es gefühlt voller explosiver Bomben ist, hat es denn erst einmal Feuer gefangen. Aber nun gut, es ist eben immer noch ein James-Bond-Film. Da muss man Logik vermutlich nicht als Maßstab nehmen, selbst wenn Marc Forster sich Mühe gibt, den Film realistischer wirken zu lassen als die alten Filme der Reihe.

Fazit

„Ein Quantum Trost“ ist eine gelungene Fortsetzung, welche inhaltlich jedoch nur „Casino Royale“ abrundet, der in jeder Hinsicht stärker ist. Dennoch hatte ich meinen Spaß mit dem Film und die Kids waren auch wieder angetan. Am meisten freuen sie sich nun aber auf „Skyfall“, zu dem sie durch den Song einen größeren Bezug haben. Gute Unterhaltung: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Wo die Lüge hinfällt – OT: Anyone but You (2023)

Mal wieder geht eine extrem energieraubende Woche zu Ende. Da der Zwergofant noch beim Karate-Training war und die Pizza spät geliefert wurde, sind wir auch mit Verspätung aufs Sofa gekommen. Eigentlich hatten wir einen gewissen Plan, doch war es dafür schon zu spät. Somit haben wir uns recht spontan für „Wo die Lüge hinfällt“ entschieden, den eine Freundin des Zappelinchens neulich erwähnt hatte. ❤️‍🔥

Wo die Lüge hinfällt (2023) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Wo die Lüge hinfällt (2023) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Eine neue Art der romantischen Komödie

Ich muss sagen, dass ich recht schwer in den Film reingekommen bin. Wenn ich an romantische Komödien denke, dann habe oft Richard Curtis im Kopf. Filme wie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ oder „Notting Hill“. Auch amerikanische Filme der 1990er oder frühen 2000er Jahre, wie z.B. „Meine Braut, ihr Vater und ich“. Für diese hatte ich tatsächlich eine gewisse Schwäche. Die Figuren waren liebenswert trottelig und man konnte schnell Sympathien verteilen. „Wo die Lüge hinfällt“ wirkt in vielen Szenen dagegen wie ein wahr gewordener Influencer-Albtraum: Jede Person ist perfekt durchgestylt, besitzt Traummaße und hat mindestens ein paar Millionen auf dem Konto. All das wirkt so übertrieben künstlich, dass ich lange gebraucht habe, bis ich auch nur annähernd mit den Figuren mitfiebern konnte. Richtig sympathisch sind sie mir auch erst während der Gesangseinlage im Abspann geworden.

Weiterhin nervt es mich in RomComs immer, wenn die Liebenden (meist gegen Ende des zweiten Akts) sich plötzlich nicht mehr mögen, weil es irgendein nichtiges Problem gibt, das durch zwei Sätze aus der Welt zu schaffen wäre. Hier basiert der gesamte Film auf dieser Prämisse. Es hätte nach fünf Minuten ein Happy End geben können, wenn die beiden kurz miteinander gesprochen hätten. Ansonsten besitzt die eigentliche Geschichte durchaus Witz, was kein Wunder ist, stand doch William Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“ Pate für die Handlung. Wer das in einer gelungeneren, modernisierten Fassung sehen möchte, dem kann ich nur Joss Whedons Adaption von „Viel Lärm um Nichts“ ans Herz legen, die ich deutlich spritziger fand.

Fazit

Insgesamt wurde ich durchaus gut von „Wo die Lüge hinfällt“ unterhalten, auch wenn ich aufgrund des schwachen Drehbuchs häufiger mit den Augen rollen musste. Die Kinder haben teils laut gelacht und sich teils fremdgeschämt ob der vielen nackten Haut. Für das Auge ist auf jeden Fall einiges geboten. Doch auch das rettet „Wo die Lüge hinfällt“ nicht über das Mittelmaß hinaus. Die wunderbare Schlussmontage, in der der gesamte Cast singt, hat für mich noch einen Punkt wettgemacht: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 6/10 Punkte; Zwergofant: 6/10 Punkte.)

Zathura: Ein Abenteuer im Weltraum (2005)

Wieder einmal geht ein vollgestopfter Freitag zu Ende. Um 19:30 Uhr habe ich den Zwergofanten vom Karate-Training abgeholt, wo er heute zum Schüler der Tages gekürt wurde. Frau bullion und das Zappelinchen waren mit Freundinnen auf einer Autorenlesung und ich habe mit dem Zwergofanten „Zathura: Ein Abenteuer im Weltraum“ angeschaut. Die Verfilmung einer Geschichte des „Jumanji“-Autors hatte ich schon länger auf dem Schirm und die Gelegenheit war heute günstig. 🚀

Zathura: Ein Abenteuer im Weltraum (2005) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Zathura: Ein Abenteuer im Weltraum (2005) | © Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Ein wunderbar klassisches Kinderabenteuer

Während der Sichtung habe ich mich gefragt, aus welchem Jahr der Film denn stammt. Mir war bewusst, dass er deutlich nach dem originalen „Jumanji“ entstanden ist und doch konnte ich den Zeitpunkt nicht genau einordnen. Der Grund dafür liegt wohl in der klassischen Inszenierung. Regisseur Jon Favreau (bekannt für u.a. „Iron Man“) setzt auf größtenteils praktische Effekte und auch die Geschichte wirkt wie in den 1990er Jahren verankert. Apropos Geschichte: Diese ist nahezu 1:1 „Jumanji“ aus dem Jahr 1995 nachempfunden, nur dass das neue Brettspiel „Zathura“ heißt und den Dschungel gegen den Weltraum eintauscht. Die Mechanik ist also sehr ähnlich und doch wirkt „Zathura: Abenteuer im Weltraum“ wie ein ganz eigener Film.

Es war lustig Josh Hutcherson als Kinderdarsteller zu sehen, der Jahre später mit „Die Tribute von Panem: The Hunger Games“ weltberühmt wurde. Auch habe ich mich über den Auftritt von Dax Shepard gefreut, den ich seit der grandiosen Serie „Parenthood“ in mein Herz geschlossen habe. Zudem war es toll Tim Robbins einmal wieder zu sehen, auch wenn seine Rolle nicht sonderlich groß ist. Was macht „Zathura: Abenteuer im Weltraum“ nun so gelungen? Neben den praktischen Effekten ist es das kindgerechte Abenteuer, das mich komplett in den Film gezogen hat. Dieses besitzt viel Charme und weiß auch inhaltlich zu überzeugen. Ich mag diese Filmreihe einfach und habe ja selbst einen weichen Punkt für die modernen „Jumanji“-Sequels. Gegen die Hauptreihe ist „Zathura: Abenteuer im Weltraum“ leider etwas untergegangen. Umso froher bin ich, den Film nun endlich nachgeholt zu haben.

Fazit

Mir hat „Zathura: Abenteuer im Weltraum“ wirklich viel Freude bereitet. Auch der Zwergofant war sehr angetan, wobei er gerade die Szenen rund um die Zorgons doch ein wenig zu gruselig fand. Kann ich verstehen. Ich kann den Film allen Freund:innen von „Jumanji“ nur ans Herz legen: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: war mit Frau bullion auf einer Autorenlesung;  Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Twins: Zwillinge – OT: Twins (1988)

Der letzte Filmabend dieses seltsamen Urlaubs, an dem ich dennoch gearbeitet habe, und der auch sonst nicht sonderlich erholsam war: Sehr zur Freude der Kinder habe ich mit „Twins: Zwillinge“ die letzte Schwarzenegger-Komödie in den Player geschoben, die uns noch fehlte. Zumindest wenn man von den kinderfreundlicheren Filmen spricht. Ich hatte den Film schon ewig nicht mehr gesehen und mich darauf gefreut. 👨‍👦

Twins: Zwillinge (1988) | © Pandastorm (WVG Medien GmbH)

Twins: Zwillinge (1988) | © Pandastorm (WVG Medien GmbH)

Fast meine liebste Schwarzenegger-Komödie

Inzwischen haben wir schon einiges an Schwarzenegger-Komödien gesehen: „Last Action Hero“ möchte ich an dieser Stelle einmal außen vor lassen, da der Film doch sehr meta ist und die Action-Komponente betont. Bleiben also noch „Kindergarten Cop“, „Junior“ und „Versprochen ist versprochen“, wobei letzterer als Weihnachtsfilm auch eher rausfällt. Damit sprechen wir von den Ivan-Reitman-Komödien, denn der „Ghostbusters“-Regisseur hat die anderen drei Filme zu verantworten und alle ähneln sich tonal und was ihre Handlung angeht durchaus. „Twins: Zwillinge“ ist der älteste der drei Filme und in diesem hatte Reitman die Formel bereits perfektioniert. Arnold Schwarzenegger als sanfter Riese, der recht naiv durch die Welt stolpert. Während sein Einsatz im Kindergarten oder seine eigene Schwangerschaft in den anderen beiden Filmen die herausfordernden Elemente sind, ist es hier das Zusammenspiel mit seinem Zwillingsbruder, der von Danny DeVito verkörpert wird.

Das alles ist so wunderbar naiv im Stil der 1980er Jahre erzählt, dass es eine wahre Freude ist. Ivan Reitman mischt eine seichte Kleinkriminellengeschichte mit einer recht persönlichen Familiengeschichte. Das funktioniert im Zusammenspiel erstaunlich gut, was ich größtenteils der fantastischen Chemie zwischen Arnold Schwarzenegger und Danny DeVito zuschreiben will. Auch die beiden Frauenfiguren im Mix tun der Geschichte gut, wenngleich sie leider nur handlungstreibend für die Entwicklung der männlichen Charaktere sind. Die 1980er eben. Das Finale ist dann auch fast schon übertrieben versöhnlich, was mich jedoch nicht weiter gestört hat. Man bekommt hier ziemlich genau das, was man auch erwarten darf.

Fazit

Wir alle hatten mit „Twins: Zwillinge“ einen wirklich guten Abend. Die Kinder haben sehr viel gelacht und die Zeit ist wie im Flug vergangen. Nun sind wir leider durch mit den Arnold-Schwarzenegger-Komödien und müssen noch ein paar Jahre warten, bis dann die Action-Kracher anstehen. Darauf freue ich mich schon. Doch auch die Komödien haben uns eine sehr gute Zeit beschert: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant:  8/10 Punkte.)

Your Name. – Gestern, heute und für immer – OT: Kimi no Na wa. (2016)

Ein wilder Tag geht zu Ende. Gegen Abend musste ich spontan für ca. zwei Stunden arbeiten und das war nicht von Vorteil für meine Erholung. Frau bullion und das Zappelinchen waren unterwegs und haben Pizza mitgebracht. Danach hatten wir Lust auf einen entspannten Filmabend. Zum ersten Mal seit Wochen hatte ich dafür kein festes Programm. Also habe ich kurzerhand „Your Name. – Gestern, heute und für immer“ vorgeschlagen, den ich schon länger einmal sehen wollte… ☄

Your Name. – Gestern, heute und für immer (2016) | © LEONINE

Your Name. – Gestern, heute und für immer (2016) | © LEONINE

Ein audiovisuelles Meisterwerk

Ich habe schon lange keinen Anime mehr geschaut. Für die Kinder war es sogar das erste Mal. So richtig wusste im Vorfeld wohl niemand, was er von „Your Name.“ zu erwarten hatte. Die Körpertauschgeschichte hat mich sehr an „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ erinnert. Den Twist nach der Hälfte des Films hatte ich so auch nicht kommen sehen. Nachdem die die traumhafte Fantasy-Romanze zu Beginn viele Fragen aufwirft und uns Zuschauer*innen nur mit Brocken abspeist, so macht am Ende alles doch erstaunlich viel Sinn. „Your Name.“ ist somit nicht nur audiovisuell ein Meisterwerk, sondern auch inhaltlich meisterhaft erzählt. Dabei fand ich die erste Filmhälfte rund um das Kennenlernen der beiden Hauptfiguren deutlich gelungener. Der Mittelteil war mir beinahe schon zu dramatisch, dafür fand ich das Finale wieder sehr schön. Wen jedoch schon die Enden bei „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ überfordern, der muss hier richtig stark sein.

Neben der wundervollen Geschichte, kann „Your Name. – Gestern, heute und für immer“ vor allem durch seinen Animationsstil überzeugen. Man könnte sich jedes einzelne Bild an die Wand hängen. Makoto Shinkais Film sieht so unfassbar gut aus, ich bin teils aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen. Die unfassbar detailreichen Hintergründe, die Lichteffekte und die Figuren. All das macht den Film zu einem Kunstwerk. Auch die Montage unterstützt die Geschichte und bringt alle Elemente zu einem großen und gar wunderbaren Ganzen zusammen. Mir wird die Geschichte bestimmt noch länger nachhängen. In jeder Hinsicht großes Kino.

Fazit

So begeistert wie ich auch war, so hatte ich auch befürchtet, dass der, für unsere Sehgewohnheiten ungewöhnliche, Film bei den Kindern nicht sonderlich gut ankommt. Als jedoch die Regeln klar waren, wurden auch sie mitgerissen. Erstaunlicherweise hat „Your Name.“ dem Zwergofanten besser gefallen als dem Zappelinchen. Ich selbst habe nun Lust, selbst wieder tiefer in diese Kunstform einzutauchen. Wirklich extrem sehenswert: 9/10 Punkte.(Zappelinchen: 7/10 Punkte;  Zwergofant:  8/10 Punkte.)

The Lost City: Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2022)

Die erste Arbeitswoche ist geschafft. Nun ist endlich Wochenende. Nachmittags habe ich noch die weihnachtliche Außenbeleuchtung abgebaut und zum Abendessen eine Pizza bestellt. Danach hat es uns aufs Sofa gezogen. Um einen Film zu wählen, der allen gefallen könnte, habe ich „The Lost City: Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ gestartet. Ob die romantische Abenteuerkomödie bei uns zünden konnte? 👑

The Lost City: Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2022) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

The Lost City: Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2022) | © Paramount Pictures (Universal Pictures)

Ein 08/15-Remake von „Romancing the Stone“

Es ist schon verblüffend, wie sehr die Prämisse von „The Lost City“ der des 1984er Abenteuerklassikers „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ gleicht: Ein Autorin von Liebesschnulzen wird entführt und in ein tatsächliches Abenteuer gestürzt. Dabei muss sie sich mit einem unerwarteten Begleiter zusammenraufen und am Ende steht natürlich die große Romanze. Für mich schreit alles nach Remake, doch ein solches ist „The Lost City“ offiziell nicht. Schade eigentlich, denn dann wäre die Erklärung, warum das alles so uninspiriert und nach Schema F abläuft, einleuchtender gewesen. Auch wenn Sandra Bullock und Channing Tatum durchaus miteinander harmonieren, so bleibt das Abenteuer doch so seicht und ohne Höhepunkte, dass es fast schon traurig ist. Gerade im Vergleich zum Klassiker mit Kathleen Turner und Michael Douglas, der mit „Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil“ sogar eine Fortsetzung erhielt.

Die einzigen Highlight der sonst so vor sich hinplätschernden Abenteuergeschichte, waren für mich Daniel Radcliffe als charismatischer Bösewicht und Brad Pitt als als comichafter Actionheld. Gegen beide Charaktere bleiben alle anderen blass und vermutlich hätte man sowohl die beiden Hauptfiguren als auch die Geschichte auf elf drehen müssen, um Eindruck zu hinterlassen. Was hätte alles im Dschungel passieren können? Ich erwarte ja kein zweites „Jumanji: Welcome to the Jungle“, doch ein paar Tiere wären schon nett gewesen. Somit bleibt am Ende nur eine leidlich unterhaltsame Geschichte, die allerdings schon einmal besser erzählt wurde, ohne Höhepunkte.

Fazit

„The Lost City: Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ ist nette Unterhaltung. Die Zeit vergeht und ich konnte ein paar Mal schmunzeln. Am Ende bleibt leider nur Durchschnitt und ich bin sicher, den Film bald schon vergessen zu haben. Dann lieber noch einmal zurück in die 1980er und die deutlich inspiriertere Version der Geschichte erleben: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Ghostbusters 2 – OT: Ghostbusters II (1989)

Heute stand der letzte Filmabend des Urlaubs an. Damit haben ich sechs Filme gesehen, was ein wirklich guter Schnitt ist. Nächstes Wochenende ist schon komplett ausgebucht, so dass ich mir für heute „Ghostbusters 2“ gewünscht habe. Sehr zur Freude des Zwergofanten. Ein Augenrollen des Zappelinchens hat mir der Film auch eingebracht. Ich selbst habe diese Fortsetzung schon ewig (sprich ca. 20 Jahre) nicht mehr gesehen und war demnach sehr gespannt auf eine erneute Begegnung. 👻

Ghostbusters 2 (1989) | © Sony Pictures Entertainment

Ghostbusters 2 (1989) | © Sony Pictures Entertainment

Rosa Schleim unter New York City

Im Gegensatz zum ersten Teil „Ghostbusters: Die Geisterjäger“ ist der Nachfolger im filmhistorischen Kontext nicht sonderlich hoch angesehen. Für mich persönlich ist Ivan Reitmans Fortsetzung jedoch mindestens genauso wichtig wie das Original, denn ich kann mich noch genau an Schulhofgespräche über rosa Schleim unter New York City erinnern. Auch Bösewicht Vigo ist mir noch sehr präsent und ich mag die Dynamik zwischen den ehemaligen Geisterjägern immer wieder sehr gerne. Natürlich wird im Prinzip alles nur auf Null gesetzt, um die gleiche Geschichte leicht abgewandelt noch einmal erzählen zu können (siehe auch „Kevin allein in New York“), doch kaum eine Fortsetzung der 1980er Jahre bekommt das für mich so charmant und unterhaltsam hin, wie eben diese hier.

„Ghostbusters 2“ setzt auf die gleichen Stärken wie sein Vorgänger und Billy Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis, Ernie Hudson, Sigourney Weaver, Rick Moranis und Annie Potts bilden ein unfassbar starkes Ensemble. Da macht es auch gar nichts, dass die Handlung in manchen Szenen nicht wirklich fortschreitet. Ich könnte den ikonischen Schauspieler*innen stundenlang beim Fachsimpeln und Sprüche reißen zuschauen. Auch die Effekte konnten mich abermals überzeugen: Der Schleimfluss unter der Stadt hat sich mir als Bild eingebrannt und die Geister sehen abermals fantastisch aus. Auch die Freiheitsstatue am Ende ist imposant, wenngleich inhaltlich auch das schwächste Element des Films. Gesehen haben wir auch bei diesem Teil die UHD Blu-ray, welche für Fans von „Ghostbusters 2“ die erste Wahl sein sollte. So frisch hat der rosa Schleim noch nie gewirkt:

Fazit

Die zweite Begegnung mit den Geisterjägern war für mich erneut ein riesengroßes Vergnügen. Selbst wenn der Film inhaltlich nicht ganz so knackig geschrieben ist, wie sein Vorgänger. Für mich steht er diesem in fast nichts nach. Dem Zwergofant war es übrigens wichtig festzuhalten, dass ihm der zweite Teil sogar etwas besser gefallen hat. Vom Zappelinchen gab es dagegen nur eine Protestwertung. Mal sehen, ob es „Ghostbusters: Legacy“ noch herausreißen kann. Viel Liebe für diese Fortsetzung: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 4/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Ghostbusters: Die Geisterjäger – OT: Ghostbusters (1984)

Es ist Halloween. Traditionell also der Tag, an dem ein Horrorfilm Pflichtprogramm ist. Das Zappelinchen war bei einer Freundin auf einer Halloween-Party, der Zwergofant ist mit seinem Cousin um die Häuser gezogen und wir Eltern haben Süßigkeiten an die Nachbarskinder verteilt. Soweit ist es nach jahrelanger Halloween-Ablehnung also schon gekommen. Als Abschluss des Abends habe ich noch „Ghostbusters“ in den Player geschoben, der mir die perfekte Wahl für die beiden Jungs schien. Ob der Film auch nach knapp 40 Jahren noch zu überzeugen wusste? 👻

Ghostbusters: Die Geisterjäger (1984) | © Sony Pictures Entertainment

Ghostbusters: Die Geisterjäger (1984) | © Sony Pictures Entertainment

Who you gonna call? Ghostbusters!

Es ist schon erstaunlich, dass ich bisher noch keine Besprechung von „Ghostbusters“ auf meinem Blog geschrieben habe. Denn das bedeutet auch, dass ich den Film zuletzt vor über 17 Jahren gesehen habe. Unglaublich! Meine letzte Begegnung mit dem Franchise war tatsächlich der verhasste 2016er „Ghostbusters: Answer the Call“. Nun also die Rückkehr zu den Wurzeln. Ivan Reitmans Klassiker hat mich schon Jahre vor meiner ersten Sichtung beschäftigt, denn er war, zusammen mit der Fortsetzung, stets großes Thema auf dem Pausenhof der Grundschule. Erste und zweite Klasse wohlgemerkt. Ja, meine Freunde waren damals popkulturell deutlich weiter und doch spürte ich, wie groß die Faszination war, die von ihren Erzählungen ausging. Damals waren Spoiler übrigens keine Spoiler, sondern je detaillierter die Nacherzählungen, desto größer wurde der Wunsch, den Film auch endlich zu sehen. Bei mir sollte es noch ein paar Jahre dauern, doch als es dann endlich soweit war, habe ich den Film geliebt. Ebenso wie die Zeichentrickserie „The Real Ghostbusters“, doch um die soll es hier und heute nicht gehen.

Ich war tatsächlich auch skeptisch, ob der Zwergofant denn schon soweit ist, sich mit der Gruselkomödie auseinanderzusetzen. Schließlich gehört er, ganz der Vater, eher zur ängstlichen Sorte, wenn es um Filme geht. Es war somit ein langer Prozess der Hinführung und Auseinandersetzung mit dem Film. Ich hatte ihm mit „Hubie Halloween“ sogar ein harmloses Alternativprogramm angeboten, doch er wollte unbedingt in die Welt der Geisterjäger eintauchen. Nachdem er also mit seinem Cousin um die Häuser gezogen ist (und auch ich alle Kinder der Nachbarschaft mit Süßigkeiten versorgt hatte), ging es endlich los mit dem 1984er „Ghostbusters“.

Ein herrlich altmodischer Geisterspaß

Ich liebe die langsame Einführung in die Geschichte, die Vorstellung der vier Figuren und ihrer Eigenheiten. Die Besetzung ist aus heutiger Sicht natürlich Kult: Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis und Ernie Hudson harmonieren einfach fantastisch miteinander! Doch auch Sigourney Weaver und Rick Moranis sind als Nebendarsteller perfekt gewählt. Was die Handlung angeht, war ich erstaunt, wie wenig Geisterjagden es tatsächlich gibt. Vermutlich habe ich in meiner Erinnerung einiges mit dem zweiten Teil durcheinander geworfen. Sprich wir befinden uns ratzfatz in der Haupthandlung und ehe man sich versieht, ist der Film auch schon wieder vorbei. Verrückt!

Kurz gesagt: Ich hatte wieder enorm viel Spaß mit meinen liebsten Geisterjägern. Die herrlich schrägen Dialoge (die man heute natürlich nicht mehr so schreiben würde), die handgemachten Effekte und der gemütliche Spannungsaufbau. Einfach großartig! Den beiden Kids habe ich dagegen angesehen, dass es ihnen nicht schnell genug ging und die Effekte zu altmodisch waren. Verständlich, denn das wäre so gewesen, als hätte ich mit 10 Jahren einen Film aus den 1950ern gesehen. Zu gruselig war „Ghostbusters“ auf jeden Fall nicht und an so mancher Stelle haben sie beiden Cousins sogar gelacht. Gesehen haben wir übrigens erstmals die brandneue UHD Blu-ray, welche wirklich fantastisch aussieht:

Fazit

Ich habe mich mit „Ghostbusters“ direkt in meine Jugend zurückversetzt gefühlt. Einfach ein Film aus meiner persönlichen Filmhistorie. Liebe ich auch heute noch sehr und hatte enorm viel Spaß damit. Der Zwergofant hat mir danach gestanden, dass er „Gänsehaut“ doch besser fand, was mich jedoch auch nicht verwundert. Ich setze nun alles auf „Ghostbusters: Legacy“ und hoffe, dass wir so lange durchhalten. Für mich jedoch geht es nicht viel besser: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: war auf einer Halloween-Party;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Junior (1994)

Nach einem vollen Tag sind wir abends recht zeitig aufs Sofa gekommen. Die Kinder haben sich eine weitere Arnold-Schwarzenegger-Komödie gewünscht und somit fand „Junior“ den Weg in den Blu-ray-Player. Ich hatte den Film schon ewig nicht mehr gesehen und meine Erinnerungen beschränkten sich auf ein paar wenige Szenen. Auch deshalb war ich umso gespannter auf den Film mit dieser mehr als nur ungewöhnlichen Prämisse… 👶

Junior (1994) | © PLAION PICTURES

Junior (1994) | © PLAION PICTURES

„Junior“ hätte es eigentlich nicht geben dürfen

Die Geschichte liest sich so unglaublich, dass ich kaum glauben kann, dass dieser Film tatsächlich existiert. Er gehört eher in die Welt der Fake-Trailer oder der fiktiven Filme, wie sie z.B. in „Die Simpsons“ parodiert werden. Und doch existiert „Junior“. Arnold Schwarzenegger spielt einen Wissenschaftler, der selbst schwanger wird. Danny DeVito ist sein Gynäkologe. Am Ende kommt ein gesundes Baby zur Welt. Als wäre das nicht schon absurd genug, ist Ivan Reitmans Werk keinesfalls eine überdrehte Satire, sondern eher eine romantische Komödie, die sich und ihre Figuren durchaus ernst nimmt. Das ist vielleicht auch der befremdlichste Aspekt daran.

Ist „Junior“ nun politisch unkorrekt? Oder gar progressiv? Das lässt sich gar nicht so leicht sagen. Am ehesten ist er wohl absurd. Wenn Arnold Schwarzenegger seine mütterliche Seite entdeckt, dann entbehrt das nicht einer gewissen Komik. Doch oft ist der Film auch unfreiwillig komisch bzw. ziemlich cringe, wie die Kids heutzutage sagen. Einfach weil die Geschichte so ernsthaft durchgezogen wird. Dafür muss man Reitman und Co. fast schon bewundern. Neben Schwarzenegger und DeVito gibt es mit Emma Thompson und Frank Langella zwei durchaus hochkarätige Schauspieler*innen zu sehen, die man nicht in einem Film wie „Junior“ erwarten würde. All das macht wenig Sinn und ist dennoch auf seltsame Art und Weise unterhaltsam. Vor allem aber absurd. Habe ich das schon erwähnt?

Fazit

Nicht nur ich war ob der Absurdität von „Junior“ geplättet. Auch die Kinder waren sichtlich irritiert. Schon alleine deshalb ist dieser Film eine Sichtung wert. Weil es ihn gar nicht hätte geben dürfen. Wer gibt denn solch ein Drehbuch frei? Dafür funktioniert all das doch erstaunlich gut und man kommt aus dem Staunen kaum heraus. Nicht meine Lieblingskomödie mit Arnie, doch sicherlich die ungewöhnlichste: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 5/10 Punkte;  Zwergofant: 6/10 Punkte.)