Run, Fatboy, Run (294)

Das war heute wieder einer dieser Tage. Große Pläne für einen Feiertagsausflug, über 60 km zur nächsten Sommerrodelbahn gefahren, nur um festzustellen, dass diesen Gedanken natürlich auch alle anderen Bewohner der Region plus Feriengäste hatten. Also schnell Alternativprogramm gesucht und zu einem Kinderfreizeitpark gefahren. Dieser hatte natürlich geschlossen. Inzwischen war die Stimmung nach ca. 90 Minuten im Auto am Kippen – folglich noch schnell in der nächsten Stadt eine Eisdiele aufgesucht und danach frustriert nach Hause. Alles für die Katz. Der Frust musste raus, also habe ich mich trotz Hitze und Sonnenschein aufgemacht…

Distance: 8.30 km
Duration: 00:48:34
Avg Speed: 10.26 km/h
Avg Pace: 5:50 min/km
Energy: 659 kcal

Eigentlich wollte ich nur eine kleine, schnelle Rund zum Abreagieren laufen. Dann ging es – trotz vorangegangenem feuchtfröhlichen Männerabend und zu wenig Schlaf – eigentlich recht gut voran und so habe ich doch noch bei unserem Grundstück vorbeigeschaut. Alles unverändert. Der Frust ist nun etwas weniger und ich hoffe, dass wir den morgigen Brückentag sinnvoller zu nutzen wissen, als 2 Stunden sinnlos durch die Gegend zu fahren…

Im ersten Ohr: Sneakpod #342 – Sport tut weh (auch ohne Film)
Im zweiten Ohr: Jimmy Eat World, Death Cab for Cutie, Of Mountains and Seas

Amazon with Bruce Parry (2008)

Nachdem ich mich vor ca. einem halben Jahr noch recht regelmäßig mit Doku-Serien beschäftigt hatte, bin ich, was diese Art der Unterhaltung angeht, in letzter Zeit nicht wirklich weitergekommen. Zumindest habe ich mit „Amazon with Bruce Parry“ erneut auf eine Reise begeben, was ein 6-stündiges Vergnügen war. Ein Abenteuer, das ich nur empfehlen kann…

bruce_parry_amazon

Im Gegensatz zu den drei Staffeln der Vorgängerserie „Tribe“, bei der Bruce Parry in jeder Episode einen anderen Stamm – von Jägern und Sammlern im Regenwald bis hin zu Nomaden in der Tundra – besuchte, verfolgt der Dokumentarfilmer in dieser Serie ein spezielles Ziel: die Lebensbedingungen der Menschen am größten Fluss der Erde, dem Amazonas, aufzuzeigen. Erneut widmet sich Parry dabei wieder unterschiedlichsten Lebensmodellen, von naturverbundenen Waldvölkern, über Kokain-Bauern bis hin zu Goldgräbern: das Spektrum ist schier endlos. Im Mittelpunkt steht jedoch immer der Fluss und wie er das Leben der Menschen beeinflusst bzw. überhaupt erst ermöglicht. Ein wahrer Mikrokosmos des Lebens!

Erneut hat mich Bruce Parrys äußerst sympathische und vor allem empathische Art wirklich begeistert. Er begegnet allen Menschen mit unglaublich viel Respekt und versucht jeden Aspekt des Lebens nachzuvollziehen. Das macht die Dokuserie spannend, interessant und wirklich unterhaltsam. Die Laufzeit von sechs Stunden ist genau richtig, um einen ausreichend großen Einblick in diesen wunderbaren und bedeutenden Abschnitt unserer Welt zu präsentieren. Teils enorm bewegend, mitreißend und in tollen Bildern festgehalten: Der Amazonas mit Bruce Parry als Reiseführer ist wirklich einen Besuch wert. Ich kann diese Serie allen Dokufreunden nur ans Herz legen: 10/10 Punkte.

Raising Hope – Season 1

Mit „Raising Hope – Season 1“ habe ich einmal mehr eine Sitcom nachgeholt, die ich schon längere Zeit auf dem Schirm hatte. Okay, ich gebe zu, ausschlaggebend war hauptsächlich der Fokus der Handlung auf das Kind im Haushalt – und die Neugier, ob diese Prämisse besser genutzt wurde als in der Serie „Up All Night“, die ein Jahr später starten sollte…

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Schon in den ersten Minuten wird schnell klar, dass hinter der Serie die gleichen kreativen Köpfe stecken, die sich auch schon für „My Name is Earl“ verantwortlich zeigten. Ein ähnliches White-Trash-Setting, in dem die Figuren mit viel Herz und Sympathie gezeichnet werden. Die Handlung reicht von nett bis völlig abgefahren und der Humor ist doch eher speziell, was die Serie aber umso sehenswerter macht. Jeder, der die Geschichten um Earl Hickey mochte, wird wohl auch mit Familie Chance seinen Spaß haben.

Was die Handlung angeht, so zeichnet es sich schon bald ab, dass Baby Hope auch nur der Aufhänger ist und eher andere Charaktere und Gegebenheiten im Mittelpunkt stehen. Die Serie findet aber stets wieder zu ihrer Prämisse zurück, indem die Autoren Hope als moralische Instanz etablieren – für mich eine sehr gelungene Art, ein Baby als Handlungselement sinnvoll in eine Serie zu integrieren. Manchmal bringt ein Kind eben doch die positivsten Seiten der Menschen in seinem Umfeld hervor.

Auch wenn ich verhältnismäßig lange gebraucht habe, um mich in der Serie endgültig zu Hause zu fühlen, so hätte ich Familie Chance am Ende am liebsten gar nicht mehr verlassen wollen. Die Gastauftritte aller wichtigen „My Name is Earl“-Schauspieler haben zudem dazu beigetragen, dass ich mich in der Serie wirklich wohl gefühlt habe. Nach einem etwas holprigen Einstieg ein tolles, frisches Comedy-Erlebnis: 8/10 (7.7) Punkte.

Media Monday #155

Während die ganze Welt Fußball schaut, habe ich die letzten Details unserer Baufinanzierung geklärt und mache mich nun daran die aktuellen Fragen des Medienjournals zu beantworten – glücklicherweise ohne WM-Special, danke Wulf!

media_monday_155

  1. Der beste Beitrag oder die beste Kritik, die ich in der vergangenen Woche auf einem Blog gelesen habe, war „Denial of service attack [Neutralized]“ auf dem Blog von Feedly (Beitrag) sowie „Boyhood (Richard Linklater, USA 2014)“ von der Singenden Lehrerin (Kritik).
  2. Die achte und letzte Staffel von „Dexter“ hatte ein wirklich enttäuschendes Ende, denn die Autoren haben damit so ziemlich alles über Bord geworfen, was sie sich und ihren Figuren in den vorhergehenden sieben Jahren der Serie erarbeitet hatten.
  3. In der zweiten Jahreshälfte 2014 freue ich mich am meisten auf den tatsächlich beginnenden Hausbau, weil meine Familie Mitte 2015 dann hoffentlich endlich den Platz zur Verfügung hat, den wir dringend benötigen.
  4. Demnächst möchte ich „House of Cards“ sehen/lesen/o. ä., weil ich von der Serie bisher nur Gutes gehört habe – und ich Washington, D.C. als Schauplatz stets faszinierend finde.
  5. Zuletzt enttäuscht von einer Figur, die plötzlich völlig out-of-character agiert hat, war ich von – wer hätte es gedacht? – Dexter Morgan.
  6. Das größte Geschenk, das man mir in punkto Medien machen könnte, wäre die Veröffentlichung von „Wunderbare Jahre“ auf DVD, was ja tatsächlich passieren soll!
  7. Zuletzt gesehen habe ich eine Episode der TV-Serie „Girls“ und das war sehr unterhaltsam, weil Lena Dunham wirklich sehr frisch schreibt und inszeniert.

Run, Fatboy, Run (293)

Nachdem ich mir heute den ganzen Tag den Kopf über so schöne Themen wie Bereitstellungszinsen zerbrochen hatte, war ein Lauf dringend nötig. Somit habe ich mir meine lange 10 Kilometer-Strecke ausgesucht, bei der ich mir jedoch die ersten zwei Kilometer erschummelt hatte: Die Schwägerin war mit ihren Kids zu Besuch und so nahm ich gerne den Chauffeurservice die erste lange Steigung hinauf in Anspruch. Perfekt! Ich lief also viel mehr bergab, als bergauf – und das bei angenehmen 16 °C und leichtem Wind.

Distance: 8.07 km
Duration: 00:45:25
Avg Speed: 10.67 km/h
Avg Pace: 5:37 min/km
Energy: 636 kcal

Aufgrund der idealen Voraussetzungen ist die Zeit auch wirklich gut. Anfangs dachte ich noch, ich wüde einen 5:30er Pace nach Hause bringen, doch die letzte große Steigung hatte mir dann doch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zufrieden bin ich dennoch. Und der Kopf ist zumindest ein klein wenig freier. Mal schauen wie lange das noch anhält…

Im ersten Ohr: Nerdtalk Episode 347
Im zweiten Ohr: Fortsetzung folgt S04E21 – Still Untitled

Dexter – Season 8

Mit dem Finale von „Dexter – Season 8“ verlässt mich eine Serie, um die ich anfangs einen weiten Bogen gemacht hatte. Doch zum Glück kannte ich bereits damals das wunderbare Blog Inishmores Blick auf die Welt, dessen Autor unablässig die Werbetrommel für die Serie rührte – und ich wurde zum Fan. Über die letzten Jahre hatte die Qualität jedoch abgenommen und besonders das Finale wurde stark kritisiert. Wie ich dazu stehe, lest ihr in der folgenden Besprechung… Spoiler sind zu erwarten.

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Der Einstieg ist mir in dieser Staffel tatsächlich nicht leicht gefallen, fand ich doch den Handlungsstrang rund um Dr. Evelyn Vogel ein wenig zu gewollt. Solch eine intensive Beziehung nach all den Jahren? Außerdem hatte ich den Eindruck, dass plötzlich jeder zweite Charakter von Dexters Doppelleben wusste, was die Spannung und Plausibilität in meinen Augen auf ein Minimum reduzierte. Auch wenn mich Debras Zusammenbruch nicht sonderlich begeistert hat, so machte er im Kontext der Handlung doch Sinn. Die Umsetzung dagegen hätte man durchaus stimmiger gestalten können – vor allem Dr. Vogels, ähm, interessante Ansätze für eine Familientherapie. Hatte ich schon erwähnt, dass Plausibilität nicht die Stärke dieser finalen Staffel ist?

Sehr gelungen fand ich dagegen den Handlungsstrang rund um Zack. Meiner Meinung nach hätten sich die Autoren in der finalen Staffel unter anderem auf diese Geschichte konzentrieren sollen. Mit Zack als Dexters Schüler gab es ein paar wirklich witzige und erfrischende Szenen, doch leider war nach ein paar Episoden schon wieder Schluss damit: Zack wurde dem Erzählstrang rund um Dr. Vogel geopfert. Schockierend und gewissermaßen überraschend – auch wenn mir schon zuvor klar war, dass der Brain Surgeon noch irgendwo da draußen sein musste. Die Verwendung von MAKE YOUR OWN KIND OF MUSIC als Erkennungsmelodie des Serienkillers zeugt zudem von akuter Ideenarmut, wurde der Song doch bereits prominent in „Lost“ eingesetzt – er hatte seinen Platz im kollektiven popkulturellen Gedächtnis somit schon sicher.

Bis zur letzten Episode war die 8. Staffel von „Dexter“ brauchbare bis gute Unterhaltung, die zwar qualitativ nicht mehr mit den ersten Jahren der Serie mithalten konnte, aber durchaus Spaß gemacht hat. Mit dem unerwarteten und – keine Überraschung an dieser Stelle – nicht sonderlich plausiblen Auftritt von Hannah McKay (Yvonne Strahovski) knüpfte die Serie direkt an das Vorjahr an, konnte jedoch nicht mit deren rundum positiven Eindruck mithalten. Somit reiht sich diese letzte Staffel noch deutlich hinter der 6. Staffel ein:

  1. „Dexter – Season 1“ (10 Punkte)
  2. „Dexter – Season 4“ (9 Punkte)
  3. „Dexter – Season 3“ (9 Punkte)
  4. „Dexter – Season 2“ (9 Punkte)
  5. „Dexter – Season 5“ (8.7 Punkte)
  6. „Dexter – Season 7“ (8.2 Punkte)
  7. „Dexter – Season 6“ (7.4 Punkte)
  8. „Dexter – Season 8“ (6.9 Punkte)

Nach dem endgültigen Finale, für das es von mir ganze 3/10 Punkte gab, scheint mir die Wertung der gesamten Staffel noch deutlich zu hoch, denn die Autoren haben in der letzten Episode so ziemlich alles falsch gemacht, was man auch nur hätte falsch machen können. Wirklich unglaublich. Meiner Meinung nach gibt es nur zwei Möglichkeiten, wie man die Serie zu einem zufriedenstellenden Ende hätte führen können:

  1. Das völlig übertriebene Happy End: Inhaltlich wäre dies wohl die schwächere Variante gewesen, die jedoch wunderbar emotional befriedigen bzw. verstören hätte können. Man stelle sich vor: Dexter sitzt mit Hannah, Harrison und Debra am Strand, Palmen wiegen im Wind, der Cocktail in der Hand strahlt in den buntesten Farben. Es ist die perfekte Idylle. Dazu noch ein spritziger Voice-over, der uns Zuschauer schlecht fühlen lässt, weil wir dem Serienmörder Dexter am Ende komplett verfallen sind – und der nächste Mord sich schon andeutet…
  2. Die Dekonstruktion des Dexter Morgan: Ich hätte schwören können, dass die Autoren diesen Weg einschlagen würden. Über den Verlauf der Staffel wäre die Schlinge rund um Dexter immer enger geworden – und am Ende hätten es alle gewusst: Batista, Masuka, Quinn, Matthews, Jamie, Harrison und seine Stiefkinder. Ich sehe die Zeitlupenfahrt über die entsetzten Gesichter quasi vor mir. Ganz am Ende dann natürlich Dexters Tod, sei es durch eine angedeutete Hinrichtung oder durch einen ehemaligen Vertrauten. Inhaltlich und emotional wäre diese Variante für mich wohl am bedriedigendsten gewesen…

Was haben wir dagegen bekommen? Ein völlig konfuses Finale mit etlichen hanebüchenen Handlungssträngen. Der Tod von Debra ist nicht nur völlig sinnlos, sondern auch emotional überhaupt nicht involvierend – immerhin war sie ein Charakter, den wir über acht Jahre lang begleitet hatten. Völlig vergeigt. Dann Harrison mit Hannah: wirklich? Was für ein Leben mit einer gesuchten Serienmörderin! Doch ganz besonders Dexter benimmt sich so, als hätte es die Staffeln davor nie gegeben. Der völlig nichtssagende Epilog lässt die vorangegangenen Minuten dann in völliger Bedeutungslosigkeit verpuffen. Weder emotional, noch schockierend – einfach nur doof.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass man mit dieser letzten Staffel von „Dexter“ durchaus seinen Spaß haben kann. Logik und glaubwürdige Charakterentwicklung wurden zwar weitestgehend über Bord geworfen, doch ist die Serie weiterhin spannend, wendungsreich und nett gespielt. Gegen Ende der Staffel baut die Geschichte jedoch immer mehr ab und besonders das Finale ist einfach nur ärgerlich. Ich mag Fans der Serie dennoch nicht davon abraten reinzuschauen – die Erwartungen für den endgültigen Abschluss solltet ihr jedoch stark drosseln: 7/10 (6.9) Punkte.

Run, Fatboy, Run (292)

Laufen während Hitzewellen ist immer so eine Sache. Am Wochenende hatte ich es ganz aufgegeben, da es bereits sehr früh unerträglich wurde, und auch am Abend war kaum Abkühlung spürbar. Heute jedoch ging ein angenehmer Wind, Wolken verdeckten die Sonne und die Luft war auf 23 °C abgekült – denkste! Nachdem ich mich für eine etwas längere Runde entschieden hatte, klarte es plötzlich auf und die letzten knapp 4 km waren ein echter Kampf. Puh!

Distance: 7.70 km
Duration: 00:45:46
Avg Speed: 10.09 km/h
Avg Pace: 5:56 min/km
Energy: 614 kcal

Aufgrund der Umstände bin ich ganz froh die 10 km/h im Schnitt noch knapp beibehalten zu haben, was gegen Ende gar nicht mehr so einfach war. Die letzte Schleife hatte ich auch abgekürzt, denn in praller Sonne war das kein Spaß. Nun bin ich dennoch froh mich rausgewagt zu haben und freue mich schon auf den nächsten Lauf, bei dem es hoffentlich wieder etwas kühler ist…

Im Ohr: Der Game One-Plauschangriff: E3 2014 ~ Der Talk #1

Media Monday #154

Die Hitzewelle hat uns voll im Griff. Die Tage werden schwitzend im Garten verbracht, die Nächte in der Dachwohnung sind unerträglich heiß. An kühlenden Badespaß ist dennoch nicht zu denken, plagt unser Zappelinchen doch einmal wieder ein fieser Husten. Puh! Ich selbst komme gerade aus einer Aufführung des Musicals „My Fair Lady“ und da die Kinder sowieso wach sind, husten und weinen, kann ich nebenbei gleich die Fragen des Medienjournals beantworten…

media_monday_154

  1. Filme werden für das Kino gemacht – sagt man ja so schön. Doch dann gibt es da ja auch noch Fernsehfilme. Die zeichnen sich für mich zuvorderst dadurch aus, dass sie meist komplett an mir vorübergehen, weil ich mit ihnen dröge TV-Dramen über Problemthemen (ÖRs) oder generische Liebeskomödien (Private) verbinde.
  2. Als Literatur kann man ja vieles bezeichnen. Für mich ist das eine Kategorie ohne jegliche Wertung – es gibt eben solche und solche Literatur.
  3. Übermächtige Helden, die nicht sterben zu können scheinen gehören um Actionkino der 80er Jahre, doch auch heute werden immer wieder Exemplare dieser Spezies gesichtet.
  4. Nicht, dass man den Namen des Kameramannes kennen müsste, aber gerade Michael Ballhaus ist mir im Gedächtnis geblieben ob der ungewöhnlichen Blickwinkel und des einzigartigen Looks, denn ohne ihn müssten Martin Scorseses Filme, wie z.B. „GoodFellas“, wohl mit weniger Plansequenzen auskommen.
  5. Animes schaue ich selten – „Akira“, „Prinzessin Mononoke“ und „Chihiros Reise ins Zauberland“ fand ich aber toll.
  6. Mobile Games – sprich Apps – zu aktuellen Kinofilmen sind inzwischen wichtige Marketing-Instrumente.
  7. Zuletzt gesehen habe ich „Trance: Gefährliche Erinnerung“ und das war ein toll anzusehendes Filmerlebnis mit inhaltlichen Abstrichen, weil Danny Boyle mehr Augenmerk auf die Insenierung, als auf das Drehbuch gelegt hat.

Trance: Gefährliche Erinnerung (2013)

Nach Wulfs euphorischer Besprechung im Medienjournal, wollte ich „Trance: Gefährliche Erinnerung“ unbedingt baldmöglichst nachholen; dass es letztendlich so schnell gehen würde, hätte ich allerdings auch nicht gedacht. Die Erwartungen waren ziemlich hoch, auch wenn ich – für einen Film von Danny Boyle in den letzten Jahren eher ungewöhnlich – im Vorfeld eher wenig über den Film gehört hatte. Für die Sichtung eines Mystery-Thrillers vielleicht auch nicht die schlechtesten Voraussetzungen…

trance_2013

Auch wenn „Trance“ äußerst hochwertig aussieht, so wirkt er jedoch wie ein kleineres Projekt Danny Boyles. Kein Opus magnum, kein zweiter „Slumdog Millionaire“, sondern einmal wieder ein gänzlich anderes Genre als seine bisherigen Filme: ein Mystery-Thriller mit starken Neo-noir anleihen. Der Film hätte sich wahrlich in jede nur erdenkliche Richtung entwickeln können, doch schon bald wird klar, dass das Element der Hypnose und die damit verbundene unzuverlässige Erzählung im Vordergrund steht. Als geneigter Genrefreund begann ich somit nach spätestens 15 Minuten mir alle möglichen Szenarien auszumalen: Sollte es sich bei den Gangsterkumpanen nur um verschiedene Aspekte einer einzelnen Persönlichkeit handeln? Befindet sich die Hauptfigur (toll gespielt von James McAvoy) von Beginn an in Hypnose? Die endgültige Auflösung hatte ich im Vorfeld allerdings nur in Teilaspekten erraten.

Die Inszenierung des Films ist unglaublich treibend. Weniger Neo-noir als Neon-noir. Einstellungen, Farben und Score bilden einen Neon-Alptraum, der nicht nur James McAvoys Figure in den Wahnsinn treibt. Am auffälligsten war wohl, dass man in nahezu jeder Einstellung die einzelnen Charaktere über Spiegel oder durch Glasflächen betrachtet. Ein starkes Stilmittel, das die traumhafte Atmosphäre unterstreicht. Trotz seiner verspielten Bildsprache wirkt „Trance“ unglaublich leicht und ohne Anstrengung inszeniert. Leider lässt sich dies nicht zu 100% auf die Handlung des Films übertragen.

So gerne ich filmische Mysterien mag, so schnell nutzen sich überkonstruierte Geschichten doch leider ab. Auch „Trance“ verliert sich irgendwann in seinen aufgeworfenen Mysterien, die zwar nicht sonderlich komplex sind, denen die Charaktere doch eindeutig untergeordnet werden. Somit glaube ich nicht, dass „Trance“ mich bei einer Zweitsichtung noch ebenso bei der Stange halten würde. Diese einmalige Sichtung hat mir jedoch enorm viel Spaß bereitet, was u.a. auch an Rosario Dawsons Darstellung der genretypischen Femme fatale liegt. Nicht nur für Fans des Ausnahmeregisseurs durchaus empfehlenswert: 7/10 Punkte.

Happy Birthday Blog: 8 Jahre

Schon wieder ein Jahr ist ein Jahr vorüber. Somit führe ich dieses Blog inzwischen schon 8 Jahre. Manchmal kann ich selbst nicht glauben, wie lange ich dieses Hobby schon betreibe. Höchste Zeit also einmal wieder ein Resümee zu ziehen…

8_jahre_blog

Das Blog in Zahlen
Im Vergleich zum vergangenen Jahr sehen die Zahlen leider wieder schlechter aus. Wenn man dagegen eBuzzing glauben mag, hat das Blog zumindest nicht an Einfluss verloren. Auch wenn es schön wäre nach solch einer langen Zeit (immerhin 8 Jahre) ein paar langfristigere Erfolge zu sehen, so bin ich aufgrund meiner treuen Stammleserschaft doch recht zufrieden:

1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr
Aufrufe 15.218 57.411 55.891 58.343 44.259
Aufrufe/Tag 42 157 153 160 121
6. Jahr  7. Jahr  8. Jahr
Aufrufe  44.034  46.860  44.258
Aufrufe/Tag  120  128  121
Aufrufe Beiträge Komm.
Gesamtsumme 366.274 1.813 18.784

Das vergangene Jahr als turbulent zu bezeichnen ist noch reichlich untertrieben. Nicht alle Ereignisse haben den Weg ins Blog gefunden, doch schon allein die niedergeschriebenen würden ausreichen, um 12 Monate ohne Probleme zu füllen:

Privates
Beim Ausräumen meines Elternhauses habe ich mit alten SNES- und PC-Spielen „Eine Reise in die Vergangenheit“ unternommen, mit „Abenteuer Kind #13: Drei Jahre“ wurde ausführlichst der dritte Geburtstag unseres Zappelinchens gefeiert, danach haben wir einen wundervollen Urlaub im Bayerischen Wald verlebt, mich selbst hat „Die dritte Schnapszahl“ eingeholt, mit unserer Nummer zwei haben wir mit „Abenteuer Kind #14: Das zweite erste Jahr“ erlebt und Ende 2013 standen bei mir größere berufliche „Ch-Ch-Changes“ an. Anfang 2014 habe ich mir dann endlich ein Herz gefasst und den Prolog meines geplanten Buches „Immersion – Das Erwachen“ veröffentlicht. Und wir werden dieses Jahr bauen – auch wenn die Informationen dazu noch keine eigene Kategorie gefunden haben und somit über diverse Blogeinträge verteilt sind.

Neu im Blog
Was das Blog angeht, so habe ich „Mein Bewertungssystem“ ausführlich vorgestellt, nach monatelanger Arbeit endlich das Projekt „Es ist vollbracht: Finde (d)einen Film“ als bisher leider nur wenig genutzten Leserservice fertiggestellt, analog dazu das Projekt „Blog Update: Finde (d)eine Serie“ gestartet, die grafisch aufbereitete „Analyse meiner Sehgewohnheiten“ veröffentlicht und mit „Filmsammler: Eine aussterbende Spezies?“ einen der bisher erfolgreichsten Artikel meiner Bloggerkarriere geschrieben. Weiterhin erwähnenswert ist natürlich die von Xander ins Leben gerufene Aktion „Film-Blogosphäre: Social Filmblogging“ – leider ein recht kurzlebiges Projekt. Es hat sich also einiges getan!

…und ewig lockt das Sofa
Der Film- und Serienkonsum hat im letzten Jahr wieder ein wenig abgenommen: Insgesamt kam ich auf 48 Filme und 39 Serienstaffeln. Das bedeutet im Vergleich zum vorangegangenen Jahr einen leichten Rückgang (-2 Filme / -4 Serienstaffeln), ist insgesamt aber immer noch mehr als ich zu hoffen gewagt hatte. Mit 52 Läufen habe ich zumindest mein Sportpensum wieder deutlich erhöhen (+12 Läufe) können, war kein einziges Mal schwimmen (-2) und wurde auch von keinem Hund gebissen (-1). Was die Literatur angeht, so stagniert mein Konsum wie gehabt bei 4 Büchern (±0), was ich erneut fast schon erschütternd finde.

Bestandsaufnahme
Mit dem heutigen Tag bin ich also schon seit 8 Jahren Teil der (filmischen) Blogosphäre. So irgendwie zumindest. In letzter Zeit redet alle Welt vom Zusammenwachsen, einer großen Community und Zusammengehörigkeit. Eigentlich eine schöne Entwicklung. Ich habe in den 8 Jahren viele Blogs kommen und gehen sehen; nur die wenigsten, die mich von Anfang an begleitet haben, gibt es heute noch. Auch ich fühle mich so langsam ein wenig ausgebrannt und kann gar nicht mehr allen hungrigen jungen Filmblogger folgen, die Tag für Tag ihre hochwertigen Artikel in die Welt schicken. Bin ich etwa schon zu alt für den Scheiß?

Meine treuen Leser
Wie man es auch dreht und wendet: Ohne euch wäre dieses Blog nicht das was es ist, deshalb vielen Dank für eure treuen Besuche und die zahlreichen Kommentare. Ich hoffe wir lesen uns auch im kommenden 9. Jahr wieder!