Outland: Planet der Verdammten (1981)

Nach beinahe drei Wochen Pause endlich einmal wieder ein Film. Die Auswahl ist groß, die berühmten Namen sind zahlreich – und doch hatte ich Lust auf einen kleinen Science-Fiction-Film aus den 1980er Jahren. Peter Hyams „Outland: Planet der Verdammten“ hatte ich das letzte Mal vor bestimmt 15 Jahren gesehen. Vermutlich im Nachtprogramm nach der Spätschicht im Zivildienst, wie so viele Filme. Trügen die guten Erinnerungen?

outland_1981

Ich liebe die Filme der 80er Jahre. Vermutlich weil ich mit ihnen aufgewachsen bin, aber auch besonders aufgrund ihrer handwerklichen Umsetzung. Auch wenn so mancher Effekt in gewissen Einstellungen ziemlich angestaubt wirkt, so transportieren andere Miniaturaufnahmen und Setdesigns so unglaublich viel mehr Atmosphäre, als dies heute mit CGIs möglich wäre – ein fantastischer Look, der nicht von ungefähr an Ridley Scotts „Alien: Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ erinnert. Beide Filme könnten direkt in einem Universum spielen, so ähnlich wirkt zeitweise das Produktionsdesign. Auch Jerry Goldsmiths atmosphärischer Score scheint Motive seiner eindringlichen 1979er Komposition aufzugreifen.

Auch inhaltlich rennt Peter Hyams mit „Outland“ bei mir offene Türen ein. Ich liebe die Sci-Fi-Geschichten der 70er/80er Jahre. Diese Kombination funktioniert für mich einfach, selbst wenn sie – wie in diesem Fall – nur das Setting für ein ganz anderes Genre bietet. Im Prinzip wird eine klassische Westerngeschichte erzählt: ein neuer Sheriff ist in der Stadt, der böse Minenbesitzer nutzt seine Mitarbeiter aus und zwischendurch trifft man sich zum Trinken in der Bar. Dies alles steuert natürlich auf die unausweichliche Konfrontation zwischen Gut und Böse zu, nicht jedoch ohne zuvor die obligatorischen Revolverhelden zum Showdown in die Stadt zu holen. „High Noon“ im Weltraum. Einfach, aber effektiv.

Für mich gehört „Outland“ zu den kleinen Sci-Fi-Klassikern, die zu unrecht ein wenig untergegangen sind. Mit Sean Connery bietet der Film zudem einen charismatichen Hauptdarsteller und Peter Hyams („Das Relikt: Museum der Angst“) hat auf der Hochzeit seines Schaffens alles aus dem Setting herausgeholt – einzig die Handlung hätte, besonders in der zweiten Filmhälfte, ein wenig mehr Eigenständigkeit vertragen dürfen. Dennoch ein unterschätzter Genremix der frühen 80er Jahre. Unbedingt sehenswert: 8/10 Punkte.

11 Gedanken zu “Outland: Planet der Verdammten (1981)

  1. @Bullion: Acht von Zehn für den Film? Scheint mir angemessen… Outland ist eine gute Erinnerung an meine Kindheit… Muss ihn auch unbedingt mal wieder nachholen… 🙂 Der Film ist so ein bisschen wie ein am Ende ungeschliffener Rohdiamant… Wer weiß was mit ihm Dank es eines Feintunings noch hätte werden können…

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    • Ein ungeschliffener Rohdiamant trifft es ganz gut. Look und Inszenierung waren für mich perfekt. Mit ein wenig mehr Feinschliff an der Geschichte, hätte da durchaus etwas ganz großes draus werden können. Ich mag den Film dennoch sehr – so wie er eben ist… 🙂

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      • @Bullion: Dito, was mich aber noch viel mehr interessiert ist, ob der Film auf der BluRay Disk erhältlich ist… Und wenn ja, ob die Qualität einer möglichen Umsetzung des Films auf der BluRay nichts zu wünschen übrig lässt… 🙂 Dann kommt der Film nämlich in die Sammlung… *freu

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      • Er ist auf Blu-ray erhältlich, auch nicht sonderlich teuer (7,97 Euro bei den üblichen Verdächtigen) und die Qualität fand ich auch in Ordnung. Manche dunklere Szenen waren ein wenig unscharf, aber mach dir doch selbst ein Bild… 🙂

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  2. Vor ein paar Wochen das erste Mal gesehen. Eigentlich ganz nett, aber wie du selber ja ansprichst, ist die Handlung in der zweiten Filmhälfte relativ unsinnig. In einem Western würde das eher fuktionieren, aber warum Connery sich auf dieses angeteaste High Noon einlässt, wo er doch das Mordkomplott als Beweismaterial auf Videoband hat… Zudem weiß er, wann und wo die Mörder eintreffen und anstatt ihnen dort einen Hinterhalt zu stellen, konstruiert er dieses langatmige Katz-und-Maus-Spiel. Da hat der Film für mich zu sehr abgebaut – für 6.5 (und damit in etwa unseren obligatorischen Unterschied) reicht’s dann dennoch.

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    • Da kann ich auch überhaupt nichts gegen sagen. Die Geschichte mit der Aufzeichnung lässt sich natürlich so erklären, dass O’Neil auch mit dieser den Konzern nicht rechtzeitig hätte kontaktieren können und es unwahrscheinlich ist, dass dieser üebrhaupt reagiert hätte. Ich stelle mir da immer so etwas wie Weyland-Yutani vor, der nicht wirklich viel auf das Leben von Angestellten gibt – und das Gesetz ist ja ohnehin korrupt. Der Showdown selbst war natürlich ein wenig quatschig, doch hatte er ein paar schöne Szenen. Insofern freut mich deine doch recht positive Bewertung – und würde ich den Film nicht schon lange zu schätzen wissen, hätte ich vielleicht auch nur 7 Punkte gegeben.

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