Nie wieder Sex mit der Ex – OT: Forgetting Sarah Marshall

Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Dame, gab es gestern einmal wieder eine Komödie. Doch nicht irgendeine, denn „Nie wieder Sex mit der Ex“ (so der unglaublich kreative deutsche Titel von „Forgetting Sarah Marshall“) stand schon länger auf meiner Liste der noch zu sehenden Filme. Somit stand einem unterhaltsamen Filmabend nichts mehr im Wege.

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Der Hauptgrund mir den Film anzusehen war eindeutig das Mitwirken von Jason Segel, der bereits in der grandiosen Sitcom „How I Met Your Mother“ eine meiner Lieblingsrollen spielt. Hier verkörpert er nicht nur die Hauptrolle, sondern lieferte auch die Idee und das Drehbuch. Vom Dracula-Musical „A Taste for Love“ einmal ganz zu schweigen. Ergänzt wird der Cast um Kristen Bell („Veronica Mars“ herself), welche die titelgebende Sarah Marshall verkörpert. Erwähnensert ist zudem Jack McBrayer (Kenneth Parcell, „30 Rock“) als verklemmter Ehemann, welcher Nachhilfeunterricht in Sachen Sex bekommt. Ansonsten gibt es unzählige Schauspieler aus Judd Apatows Filmuniversum zu bewundern, welche nahezu jede Szene auflockern. Habe ich nun die hinreißende Mila Kunis  (Jackie, „That ’70s Show“) vergessen? Ebenfalls eine echte Bereicherung des Ensembles.

Wie man sieht lebt der Film stark von seinen Schauspielern. Zudem ist „Forgetting Sarah Marshall“ nicht der Film, den man erwarten würde. Im Vergleich zu „Beim ersten Mal“ (mein letzter Film aus der Apatow-Schmiede) gibt sich der Humor des Films deutlich zurückgenommener und – zumindest etwas – subtiler. Oftmals blitzt sogar echtes Drama durch und man leidet wahrlich mit Segels Charakter, der offensichtlich durch die Hölle geht. Das lässt den Film echt und sympathisch erscheinen und man gönnt seinen Figuren das wohlverdiente – und mehr als fulminante – Happy End.

Frei von Kritik ist der Film natürlich nicht. So ist die Geschichte äußerst durchschaubar und es gibt keine größeren Überraschungen im Handlungsablauf. Sieht man einmal von den diversen Nacktszenen Segels ab. Ob da mehr Feinschliff nötig gewesen wäre? Ich weiß es nicht, denn auch in seiner Aneinanderreihung von unterhaltsamen Einzelszenen kann der Film auf ganzer Linie überzeugen.

„Forgetting Sarah Marshall“ ist wohl die beste Komödie, die ich seit langem gesehen habe. Allein schon aufgrund der herrlichen Parodien auf Crime-TV-Shows und egozentrische Popstars. Einen Bonuspunkt bekommt ganz klar das Dracula-Musical. Für leichte Unterhaltung eine absolut Runde Sache: 8/10 Punkte.

19 Gedanken zu “Nie wieder Sex mit der Ex – OT: Forgetting Sarah Marshall

  1. Da kann man mal wieder Sehen, wie unterschiedlich Humor ist. 😉

    Für mich war das eine lediglich durchschnittliche Komödie, mit 1, 2 lichten Momenten, aber sonst business as usual.

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  2. Ja, an Humor scheiden sich die Geister. Mir hat der Film einfach nur unglaublich viel Spaß gemacht und spätestens als Segel DRACULA’S LAMENT vorgetragen hat, wusste ich: Das ist genau meine Art von Film!

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  3. Hatte auch ne Menge Spass bei dem Film. War ein spontan Kauf, da mir der Trailer schon gut gefallen hatte.
    Und ich wurde nicht enttäuscht.

    Habe mir den Film nach der ersten Sichtung am Tag darauf gleich nochmals angeschaut. 🙂

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  4. Hehe, dann muss dir der Film ja richtig gut gefallen haben! Ich glaube das letzte Mal, dass ich mir einen Film am folgenden Tag direkt noch einmal angesehen habe, war bei der Erstsichtung von „From Dusk Till Dawn“ …aber damals hatte man auch einfach noch Zeit für so etwas! 😉

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  5. Dracula’s Lament ist natürlich absolut und vollkommen großartig und das Wiedersehen mit den ganzen Serienhelden ist natürlich auch ganz toll.

    Dennoch blieb der Film für mich auch nur auf leicht über-durchschnittlichem Niveau (sprich 6/10).

    Aber mögen tat ich ihn auf jeden Fall.

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  6. Vermutlich muss man auch für diesen Film in der richtigen Stimmung sein. An jenem Tag hätte mich etwas schweres, ein Thriller, Horror o.ä. vermutlich alles andere als begeistert. Da kam diese sympathische Komödie gerade recht. Je nach Tagesform eben grandiose Unterhaltung oder eben nur nett. Kann bei der kommenden Sichtung auch wieder ganz anders aussehen… 😉

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  7. Das will ich gar nicht bestreiten. Die Rahmenbedingungen wirken sich eigentlich fast immer auch direkt auf die Rezeption eines Films aus.

    Ich würde sogar behaupten, dass es nur ganz wenige -herausragende bzw. furchtbare- Filme gibt, die unabhängig von Stimmungslage und Umfeld ständig gleich funktionieren (oder eben nicht).

    Wohl fast alle Filme, die so im Bereich 3-8/10 liegen, dürften ziemlichen Schwankungen unterlegen sein, je nachdem wie und wo man den Film gesehen hat.

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  8. Wohl fast alle Filme, die so im Bereich 3-8/10 liegen, dürften ziemlichen Schwankungen unterlegen sein, je nachdem wie und wo man den Film gesehen hat.

    …was nun ja alle Filmkritiken ad absurdum führen würde – und das wunderbare ist ja: Es ist wirklich so. Zumindest in bestimmt 50% aller Fälle. Insofern sollte man das mit der Punktewertung nicht zu eng sehen und in der Kritik möglichst nach objektiven und subjektiven Kriterien trennen bzw. seine Ansichten möglichst gut verargumentieren.

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  9. was nun ja alle Filmkritiken ad absurdum führen würde

    Und genau so ist es. =) Ich verweise da nur auf Dead Poets Society, wo genau dieses zwanghafte Einordnen von Kunst in feste Bewertungsschemas ja hinreichend thematisiert wurde.

    Aber es macht halt eben großen Spaß, sich dennoch genau darum immer zu streiten.

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  10. Aber es macht halt eben großen Spaß, sich dennoch genau darum immer zu streiten.

    …und genau deshalb macht man sich ja schließlich auch die Mühe, Kritiken zu verfassen. Also nicht aufgrund des Streitens, sondern um die Leser zu inspirieren und angeregte Diskussionen zu führen – und natürlich als Gedächtnisstütze, denn man wird ja schließlich nicht jünger! 😉

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  11. Pingback: How I Met Your Mother – Season 1 « Tonight is gonna be a large one.

  12. Heute nach langen Hinhalten (wollte den Film allein wegen Daniel Ho’s Song nochmals sehen) endlich zur Zweitsichtung gekommen und hat mir besser gefallen als beim ersten Mal (daher inzwischen 6.5 von mir). Etwas arg lang ist das Ganze mit 110 Minuten dann allerdings doch, aber da die Rollen mit so vielen bekannten Gesichtern wie McBrayer, Hader, Wiig und Co. ausstaffiert waren, verzeihlich.

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  13. Bzgl. der Länge: Hast du die Langfassung (Blu-ray) oder Kinoversion (DVD) gesehen? Mir kam der Film – zumindest damals – nicht viel zu lang vor. Aber immerhin hast du dich dieses Mal gut unterhalten und recht viel mehr kann man von solch einem Film ja auch nicht erwarten, oder? 🙂

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  14. Die Extended-Version (daher erwähnte ich ja auch Wiig). Wobei die Länge nicht mit den neuen Szenen zusammenhängt, sondern einfach mit der dramaturgischen Entwicklung der Geschichte.

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  15. Puh, also die ist nur 7 Minuten länger und das meiste davon geht für eine Yoga-Szene mit Wiig drauf, aber da ich Kristen Wiig immer sehr gerne sehe, würde ich generell schon sagen, dass sie sich lohnt.

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  16. Kristen Wiig sagt mir so erst einmal gar nichts, aber danke für die Info. Spätestens wenn die Blu-ray so günstig zu haben ist, wie die typischen DVDs heute, wird sie sowieso geholt… 😉

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