Bubba Ho-Tep (2002)

Nach etlichen Jahren hat es „Bubba Ho-Tep“ nun endlich auch bei uns auf DVD geschafft. Der Film wurde mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht und hat dann doch viele Zuschauer enttäuscht. Was soll man auch erwarten von einer Geschichte, in der ein schrumpliger Elvis Presley und ein schwarzer John F. Kennedy eine seelensaugende Mumie in einem Altersheim jagen? Vermutlich eine Horrorkomödie im „Evil Dead“-Stil, zumal Bruce Campbell der große Name in der Produktion ist.

„Bubba Ho-Tep“ lässt sich allerdings nicht so leicht in eine Schublade stecken. Ist er ein Horrorfilm? Eine Komödie? Gar ein Drama? Erstaunlicherweise ist der Film tatsächlich oft näher am Drama, als an den anderen Genres. Das hat mich wirklich erstaunt und wurde von den meisten Zuschauern wohl auch nicht so erwartet und dementsprechend skeptisch aufgenommen. Ich war jedoch von Anfang an gefangen von der dichten Atmosphäre, sowie der Betrachtung des Alters durch die Augen des dahinsiechenden Elvis Presley. Teils – trotz derber Sprache – fast schon poetisch und wirklich ergreifend.

Die Geschichte um die Mumie – und damit der Horroranteil – dient eigentlich nur als Funke, die den letzten Lebenswillen der beiden geschichtsträchtigen Helden entfacht. Ihr Dasein bekommt wieder einen Sinn. Etwas, das den meisten alten Menschen in solchen Heimen wohl abgeht. Man kann sich – auch durch die Visualisierung der Erinnerungen – gut in Elvis hineinversetzen und ist sich des Verlusts der Jugend bewusst. Dieser Sehnsucht nach längst vergangener Zeit. Hier steckt weit mehr in „Bubba Ho-Tep“, als sich auf den ersten Blick vermuten ließe.

Neben den ruhigen, emotionalen Szenen gibt es dennoch genügend Albernheiten. Allein die beiden Hauptcharaktere sind so absurd, dass es eine wahre Freude ist. Ihre Erklärungen für das Auftauchen der Mumie und die dementsprechenden Nachforschungen sind teils irre komisch. Der Kampf gegen die Mumie ist dann noch auf typische B-Movie-Art inszeniert und verbreitet trotz offensichtlichem Gummianzug mehr Charme, als jegliches CGI-Gewitter. Dabei wird der Film von einem fantastischen Score unterstützt, der wirklich ins Ohr geht.

„Bubba Ho-Tep“ hat sich als viel mehr entpuppt, als ein simpler Horrorfilm. Er besitzt Tiefe und echten Charakter. Teils regt er sogar zum Nachdenken an. Sicherlich gibt es einige budgetbedingte Abstriche zu machen und die Dramaturgie könnte etwas ausgefeilter sein, doch all das trübt den Spaß nicht im Geringsten. Wer Freude an skurrilen Geschichten hat, sollte auf jeden Fall einmal im Altersheim von Elvis reinschauen: 8/10 Punkte.

Dexter – Season 1

Zu sagen ich bin begeistert wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Dabei habe ich mich anfangs nur äußerst zögerlich an „Dexter – Season 1“ herangewagt. Eine TV-Serie, die von einem Serienkiller handelt? Ich hatte befürchtet einer unsympathischen Figur zu begegnen. In einer Serie, die schockieren will. Die oberflächlich den Blutdurst der Zuschauer stillt. Viel mehr daneben hätte ich mit meinen Annahmen nicht liegen können.

Dexter ist wie du und ich. Er ist der netty Typ, der gegenüber wohnt. Doch das ist nur die Oberfläche. In Dexter brodelt es. Ihn umgiebt ein dunkles Geheimnis. Wie oft wird gesagt, dass stille Wasser tief sind oder dass sich Abgründe auftun. Auf niemanden trifft das besser zu, als auf Dexter. Er ist das Monster in uns allen. Er ist der sympathische Serienkiller von nebenan. Kann solch eine Figur sympathisch sein? Kann sie eine gesamte TV-Serie tragen? Ja und ja. Man wird bereits in der ersten Folge mit der dunklen Seite konfrontiert. Doch Dexter tötet nicht wahllos. Er lebt nach einem Code. Dieser unterscheidet ihn von den anderen seiner Art. Dieser lässt Dexter menschlich erscheinen.

Durch das Voice-over bekommen wir als Zuschauer einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt Dexters. Man kann ihn sogar bis zu einem gewissen Grad verstehen. Erschreckend? Wohl war. Wer hat sich noch nie wie ein Alien in seiner Umgebung gefühlt? Fremd. Isoliert. Diese bekannten Gefühle schaffen eine Verbindung zum Zuschauer. Man kann sich bis zu einem gewissen Grad mit Dexter identifizieren. Mit einem Serienkiller. Was ist diese Serie doch gut geschrieben.

In „Dexter“ wird – neben den besonderen Umständen der titelgebenden Hauptfigur – eine weitere Serienkillergeschichte erzählt. Diese steht enger in Zusammenhang mit Dexters Leben, als man anfangs auch nur zu vermuten wagt. Gegen Ende wird die Handlung immer dichter und es entsteht ein Sog, wie ich ihn schon lange nicht mehr erlebt habe. Dies möchte ich vor allem dem grandiosen Drehbuch und den fantastisch ausgearbeiteten Figuren zuschreiben. Hier macht jede Rolle Sinn. Es gibt kein Flüllmaterial. Alles ist wichtig, unterhaltsam und für den Gesamtzusammenhang unabdingbar.

Man merkt, dass „Dexter“ auf einer Romanvorlage – „Darkly Dreaming Dexter“ (deutsch: „Des Todes dunkler Bruder“) von Jeff Lindsay – basiert. Ich habe mir ja schon oft gewünscht, man würde sich für Romanverfilmungen mehr Zeit nehmen. Hier scheint dieser Wunsch realisiert worden zu sein. Auch wenn ich die Vorlage nicht kenne, wage ich doch von einer perfekten Adaption zu sprechen. Die Serie hat sich als das perfekte Medium zum Erzählen einer komplexen Geschichte erwiesen. Wie gerne würde ich mehr davon sehen.

Im Fall „Dexter“ kann man wohl auch davon ausgehen mehr zu sehen, läuft Ende des Jahres doch die zweite Staffel an. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf „Dearly Devoted Dexter“ freue. Die perfekte Unterhaltung: 10/10 Punkte.

Panic (Mark T. Sullivan)

Es hat auch Vorteile, wenn die Arbeit durch einen rendernden Computer vorübergehend blockiert wird. Man kommt immer mal wieder dazu ein paar Seiten zu lesen. So habe ich Mark T. Sullivans Thriller „Panic“ in knapp zwei Wochen verschlungen. Im Moment eine fast schon rekordverdächtige Zeit, die auch für den Roman spricht.

„Panic“ ist ein klassischer Thriller, mit gekonntem Spannungsaufbau und einer interessanten Hauptfigur. Die Ausgangssituation ist dabei nicht wirklich neu: Eine Gruppe von Menschen wird in der eisigen Wildnis von der Außenwelt abgeschnitten und von einem Unbekannten gejagt. Interessant wird die Geschichte durch die stets eingestreuten Erinnerungen – im Film wären es Flashbacks – der Ich-Erzählerin. Diese stehen in engem Kontext mit der eigentlichen Handlung und tragen eindeutig zur dichten Atmosphäre bei.

Einen besonderen Stellenwert nehmen in „Panic“ Jagdrituale und Naturverbundenheit ein. Der Unterschied in der Sichtweise naturverbundener Völker und der des modernen Menschen, bildet – nicht immer ganz frei von Klischees – eines der Hauptthemen des Romans. Da mein Großvater selbst Förster war, konnte ich – selbst wenn ich persönlich nicht viel von der Jagd halte – durchaus viele der Grundgedanken nachvollziehen.

Schwächen des Romans sind meiner Meinung nach die vielen Figuren. Weniger wäre hier mehr gewesen, zudem einige einzig als Kanonenfutter zu dienen scheinen. Des Weiteren fand ich die Auflösung furchtbar vorhersehbar. Die Geschichte des Killers wird bereits auf den ersten Seiten erwähnt und mir war sofort klar, was im Folgenden passieren wird. Vielleicht habe ich auch nur schon zu viel Übung in solchen Dingen, doch ist mir durch dieses frühe Wissen einiges an Spannung verloren gegangen.

„Panic“ ist ein äußerst kurzweiliges Lesevergnügen. Sicher nicht frei von Fehlern, aber höchst unterhaltsam. Dies war wohl nicht mein letzter Roman von Mark T. Sullivan: 7/10 Punkte.

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Vielleicht geht es ja sonst noch jemandem ähnlich: Ich habe neulich die nächstgelegene Weltbild-Filiale abgeklappert und geschaut ob nette Schnäppchen – wie z.B. die DVD von „Space Cowboys“ für 2,99 € – auch dort erhältlich sind. Dem war nicht so und für eine Lieferung direkt in die Filiale komme ich zu selten dort hin. Was also tun?

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Poseidon (2006)

Wolfgang Petersen. Der alte Mann und das Meer. Seine Wiederbelebung der „Poseidon“ bildet den Abschluss seiner Meerestrilogie, die 1985 so furios mit „Das Boot“ eingeläutet wurde. Ich mag das Meer. Ich mag Filme, in denen das Meer beinahe schon ein eigener Charakter ist. Leider ist es in „Poseidon“ auch der einzige interessante Charakter.

Petersen hechelt in „Poseidon“ alle Stationen ab, die man von solch einem Katastrophenfilm erwartet: Die Charaktere werden eingeführt, die Katastrophe bricht los, die bekannte Gruppe wird isoliert, es kommt zu Verlusten, Menschen werden in letzter Sekunde gerettet, der Held opfert sich, Sicherheit. Keine Überraschung, kein nicht schon einmal da gewesenes Element, kein Grund diese Geschichte noch einmal zu erzählen. Klingt hart, ist aber so.

Bereits nach ein paar Minuten konnte ich sagen, dass sich der Vater am Ende des Films opfert. Als es dann wirklich so kam, habe ich das eher mit Gelassenheit hingenommen. So wie den gesamten Film. Er ist ja gut inszeniert, die Schauspieler machen ihre Sache auch nicht schlecht, doch leider sind ihre Charaktere so schablonenhaft gezeichnet, dass ich stets das Gefühl hatte nur einen Film zu sehen. Ich war nicht dabei. War nicht auf dem Schiff. Die Geschehnisse waren mir insofern irgendwie gleichgültig.

Ich frage mich bei solch teuren Filmen immer, warum da niemand darauf achtet, dass wenigstens die Grundvorraussetzungen – sprich ein gutes Drehbuch – für einen Erfolg vorhanden sind. Da lässt man lieber Josh Lucas minutenlang über ein CGI-Schiff rennen. Warum auch immer. Die Optik ist sicherlich bombastisch und es macht Spaß das Wasser beim Eindringen in das Schiff zu beobachten, die Räume auf dem Kopf stehen zu sehen. Aber das sind nur die Effekte. In der einzigen Szene, die mich wirklich mitgerissen hat, waren die Figuren im Lüftungsschaft gefangen und wurden vom steigenden Wasser bedrängt, während sie ein Gitter am Ende lösen mussten und teils mit Platzangst zu kämpfen hatten. Garantiert eine der günstigsten Szenen im Film und doch so wunderbar packend.

Bei den Schauspielern habe ich ein paar bekannte Gesichter wieder entdeckt. Es war schön Kurt Russell und Richard Dreyfuss einmal wieder zu sehen, wenngleich sie auch nicht annähernd gefordert werden. Besonders gefreut habe ich mich über Mía Maestro (Nadia aus „ALIAS“) und Kevin Dillon (Johnny Drama aus „Entourage“). Auch hier sollte man allerdings keine besonderen Leistungen erwarten.

Insgesamt ist „Poseidon“ weder gut noch schlecht. Man sieht sich das Treiben an, wird aber emotional in keinster Weise involviert. Der Film plätschert eben so vor sich hin. Unterhaltsam ist er trotzdem irgendwie. Wenn man allerdings das Budget bedenkt, dann kommen mir einmal mehr Zweifel an Hollywood. Knappe 5/10 Punkte sind dennoch drin.

Domino

Es gibt Filme, die lassen einen etwas unschlüssig zurück. Zu diesen gehört seit heute Tony Scotts Bilderrausch „Domino“. Zwar kommt der Film den beiden Extremen – Meisterwerk bzw. Schrott – nicht wirklich nahe, doch dazwischen ist beinahe die gesamte Bandbreite vorhanden. Wie sagt Domino so schön? There are three kinds of people in the world. The rich. The poor. And everyone in between. Dieser Film ist irgendwo dazwischen.

Im Vorfeld hatte ich – wie so oft – ein paar Dinge über den Film gelesen. Spoilerfrei natürlich. Am meisten wurde auf Tony Scotts berühmt/berüchtigte Montage eingegangen. Etwas, das mir bereits in Scotts „Man of Fire“ etwas sauer aufgestoßen ist und das ich in „Domino“ verstärkt zu sehen befürchtet hatte. Dem war dann auch so. Doch seltsamer- bzw. glücklicherweise sind mir die Bildverfremdungen hier passender erschienen. Sie haben nicht so sehr wie Fremdkörper in der Geschichte gewirkt. Stimmiger. Schwer zu beschreiben.

Auch wenn der visuelle Overkill also annehmbar war, so hat er teils doch etwas meine Nerven strapaziert. Besonders da auch ruhige Sequenzen (z.B. Beerdigung) nicht verschont geblieben sind. In solchen Szenen gab es dann auch keinerlei Verbindung zwischen Montage und Inhalt. Hier hat sich Scotts Stil als das offenbart, was er oft leider auch ganz einfach ist: Spielerei. Trotzdem darf ich für alle Entwarnung geben, die den Film völlig durch die Montage ruiniert wähnen: In vielen Szenen gibt es wunderbare Bildsequenzen zu bewundern, die Sinn und Spaß machen.

Inhaltlich ist auch nicht alles im grünen Bereich. Die Geschichte um Domino Harvey ist interessant und es gibt charismatische Figuren. Die Handlung braucht etwas bis sie in die Gänge kommt und oft werden – da haben wir es wieder – zu verspielte Sequenzen eingestreut. Ich denke nur an die Jerry Springer-Show, die ausgedehnte Drogensequenz oder auch einige der Interviewszenen. Eine halbe Stunde weniger hätte dem Film meiner Meinung nicht geschadet. Neben dem inhaltlichen Balast und den visuellen Auswüchsen wird nämlich eine spannende Geschichte erzählt, die zudem mit interessanten Figuren bevölkert ist.

Erwähnenswert finde ich zudem Keira Knightley, die mich hier sehr positiv überrascht hat, sowie Mickey Rourke, der endlich wieder zur alten Form zurückgefunden zu haben scheint. Das große Shoot Out am Ende hat mich übrigens sowohl vom Spannungsaufbau, als auch von der Inszenierung sehr an Scotts „True Romance“-Finale erinnert. Überhaupt fand ich das Ende unerwartet emotional, besonders da die wunderschönen End Credits mit der echten Domino Harvey enden, die 2005 an einer Überdosis gestorben ist.

„Domino“ ist gefällt mir besser, als ich gedacht hatte. Teils beeindruckend gespielt und in tollen Bildern erzählt. Teils abschweifend und zu verspielt. Als Gesamtwerk auf jeden Fall sehenswert und durchaus mit Potential: 7/10 Punkte.

Riddick: Chroniken eines Kriegers – Director’s Cut – OT: The Chronicles of Riddick

Im Anschluss an „Pitch Black“ habe ich mir gestern noch David Twohys Fortsetzung „Riddick: Chroniken eines Kriegers“ im Director’s Cut angesehen. Dies war meine erste Sichtung und aufgrund diverser vernichtender Kritiken war meine Erwartungshaltung nicht all zu groß. Letztendlich bekam ich dann genau das, womit ich gerechnet hatte: Einen großen, albernen Sci-Fi-Actionfilm.

Zunächst einmal finde ich die grundlegende Idee des Films samt Übernahme des Charakters aus „Pitch Black“ sehr gelungen. Viele Kritiker haben sich daran gestört, dass eine Nebenfigur aufgeblasen wird, doch ich finde den Schritt nur konsequent, war Riddick im Vorgänger doch eindeutig der interessanteste Charakter. Ich hatte zudem immer gedacht, dass die beiden Filme außer dem Antihelden nichts gemein haben. Dem ist allerdings nicht so: Es wird Bezug auf die Ereignisse aus „Pitch Black“ genommen und die Überlebenden spielen tragende Rollen in der Fortsetzung. All das wirkt seltsamerweise nicht erzwungen oder aufgesetzt – und das obwohl „The Chronicles of Riddick“ eine ganz andere Art Film darstellt, wie sein Vorgänger.

In den Chroniken wird eine episch anmutende Geschichte erzählt. Fantasyelemente übernehmen die tragende Rolle und das Design scheint Filmen wie „Stargate“ oder „Dune“ entsprungen. Die erste halbe Stunde konnte mich auch wirklich begeistern: Es wird von Planet zu Planet gereist, gibt unzählige Figuren und mystische Namen. Die Einführung der Charaktere fand ich zudem sehr gelungen. Doch dann betreten die Bösewichte die Bühne. Diese sind – neben ihrer Eigenschaft Welten auszulöschen – leider überhaupt nicht furcheinflößend. Da hatte ich selbst vor den Grashüpfern aus „Galaxy Quest“ mehr Respekt. Die Kostüme wirken wie aus der originalen „Star Trek“-Serie und die Dialoge sind teils so haarsträubend, dass es an Körperverletzung grenzt. Ich habe mich oft wirklich in einer Parodie gewähnt. Unglaublich.

Sobald die Handlung wieder direkt bei Riddick und Co. ist, macht der Film allerdings wirklich Spaß. Der Gefängnisaufenthalt samt Ausbruch ist sehr gelungen. Sowohl vom Produktionsdesign, als auch von der Action. Man darf  allerdings keine Sekunde über Logik, sowie Sinn und Zweck des Ganzen nachdenken, dann kann man den Unterhaltungswert auch voll und ganz genießen. Denn den besitzt der Film auf jeden Fall. Davon abgesehen ist Riddick wirklich eine tolle Figur. Sicher sollte man von Vin Diesel keine Shakespearschen Schauspielleistungen erwarten, doch als Actionheld taugt er allemal.

Die Geschichte an sich wäre auch gar nicht schlecht wären da nicht, ja wären da nicht die Necromonger. Ich weiß auch nicht was Twohy hier geritten hat. Die Idee (Aufzwingen einer dubiosen Religion) wäre ja an sich noch ganz brauchbar, aber die Handlungen der Figuren, die wirklich dummen Dialoge und die schrecklichen Kostüme machen aus den Villains einfach nur Witzfiguren. Dieser Umstand nimmt dem Film so viel. Es ist wahrlich eine Schande.

„The Chronicles of Riddick“ ist ein wirklich unterhaltsamer Sci-Fi-Actioner, der eigentlich alles besitzt, was man als Genrefreund braucht: Fremde Welten, Raumschiffe, Action, einen schnittigen Helden, Effekte en masse und eine einigermaßen brauchbare Geschichte. Doch leider besitzt der Film auch die Necromonger. Somit sind mehr als 6/10 Punkte leider nicht drin.

Pitch Black: Planet der Finsternis (2000)

Das Jahr, in dem „Pitch Black: Planet der Finsternis“ in die Kinos kam, war für mich das Jahr der Sneak Previews. Das letzte Schuljahr. Unendlich viel Zeit. Parties. Kino. So wurde der Besuch der Sneak zum wöchentlichen Ritual. Irgendwann kamen vermehrt Gerüchte auf, es würde ein Science-Fiction-Film gezeigt. Eine gelungene Abwechslung im Komödiensumpf. Nach drei Wochen war es schließlich soweit und ich sah mit „Pitch Black“ einen meiner unterhaltsamsten Sneak-Filme. Für das Folgende droht Spoilergefahr.

Auch heute noch mach David Twohys Sci-Fi-Actioner Spaß. Viel Spaß. Zudem ist er einem im Kino selten gewordenen Genre zugehörig: Dem klassichen Weltraumfilm. Ein Weltraumfilm mit Monstern. Gab es so etwas – sieht man einmal von diversen B- und C-Movies ab – überhaupt außerhalb der „ALIEN“-Reihe? „Pitch Black“ hat – für mich – eine Lücke gefüllt. Sicherlich darf man ihn qualitativ nicht mit den Scott/Cameron-Meisterwerken vergleichen, doch das muss man auch gar nicht. Der Film besitzt genug Eigenständigkeit um einfach nur gut zu unterhalten.

Die Figuren sind zwar alle etwas klischeehaft, aber gut gezeichnet. Keine seelenlosen Abziehbilder – und das ist in einem Monsterfilm schon einmal viel Wert. Zudem gibt es mit Riddick einen Charakter, der nur schwer zu durchschauen ist und der – netter Einfall – seine Fähigkeiten mit den Monstern teilt. Zwar ist diese Figur bewusst cool angelegt und hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen, doch darf man trotz allem nicht den Fehler machen und „Pitch Black“ als reines Vin Diesel-Vehikel à la „xXx“ sehen.

Neben einer spannenden Handlung und – innerhalb der Genregrenzen – überzeugenden Figuren, kann besonders die Optik überzeugen. Das Licht der drei Sonnen wird sehr glaubwürdig dargestellt und auch der Look der Aliens weiß zu gefallen, wenngleich sich das niedrige Budget hier doch ab und zu bemerkbar macht. Das Ende weiß dann auch inhaltlich zu gefallen, kann sich die Ripley-Gedächtnis-Amazone nicht ins Schiff retten, sondern wird in letzter Sekunde zu Hackfleisch. Eine augenzwinkernde Verbeugung vor dem Vorbild? Ich will es einmal glauben.

„Pitch Black“ ist alles andere als großes Kino. Zu großartigem Unterhaltungskino reicht es aber allemal – und das ist manchmal schon viel Wert. Wer auf Filme wie „The Cave“ steht, der wird auch mit diesem kleinen, feinen Sci-Fi-Schocker glücklich: 7/10 Punkte.

Happy Birthday Blog: 1 Jahr

Nun hätte ich es beinahe verpasst, doch ein kurzer Blick ins Archiv bestätigt meine Vermutung: Vor einem Jahr fing alles an. Mein Blog feiert seinen ersten Geburtstag. Unglaublich wie die Zeit vergeht. Unglaublich, dass man dies nicht mehr nur an seinem eigenen Geburtstag feststellt, sondern auch an dem des eigenen Blogs. Verrückte Welt.

In schnöden Zahlen ausgedrückt, hat mein Blog in seinem jungen Leben schon Folgendes erreicht:

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Von den 699 Spam-Kommentaren einmal ganz zu schweigen. Und ich? Was habe ich in der Zeit auf die Reihe gebracht?

Unter anderem 107 Filme und 23 Serien gesehen, 9 Bücher gelesen, ein Konzert besucht, etwas Musik gehört, Kanu gefahren, an meiner Diplomarbeit gewerkelt und geheiratet. Das nächste Jahr scheint nun nicht minder spannend zu werden. Mal sehen, ob ich es schaffe das gesunde Verhältnis zwischen Medienkonsum und den wichtigen Dingen des Lebens aufrecht zu erhalten. Irgendwie habe ich da so meine Zweifel.

Im Namen meines Blogs möchte ich mich nun bei allen Leserinnen und Lesern, sowie allen eifrigen Kommentatorinnen und Kommentatoren für ihr Interesse bedanken. Es war ein tolles Jahr mit euch. Nicht vergessen möchte ich natürlich auch die eifrigen Spammer, die mein Bloghaustier Akismet mit vollem Einsatz auf Trab gehalten haben… 😉

The Class – Season 1

Wieder einmal habe ich einen nicht erfreulichen Eintrag zu verfassen. Wieder einmal handelt er von der zu frühen Absetzung einer TV-Serie. Dieses Mal hat es „The Class“ von „Friends“-Schöpfer David Crane erwischt. Nach nur einer Staffel. Die Networks haben einfach kein Vertrauen mehr in ihre Shows. „Seinfeld“ hatte damals auch schlechte Quoten in den ersten Staffeln und man hat der Serie trotzdem eine Chance gegeben. Qualität setzt sich eben mit der Zeit doch durch.

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„The Class“ mit „Seinfeld“ zu vergleichen ist natürlich nicht ganz richtig. Die Serie fällt eher in eine Linie mit ihrem indirekten Vorgänger. Würde es nicht schon „How I Met Your Mother“ gäben, hätten alle Freunde der „Friends“ hiermit die perfekte Ersatzdroge gefunden. Der Umstand, dass die Konkurrenzserie auch auf CBS läuft, wurde „The Class“ letztendlich auch zum Verhängnis. Auch wenn ich die Serie um Barney und Co. noch um einiges gelungener finde, so denke ich trotzdem, dass beide Shows perfekt nebeneinander existieren hätten können. Schade drum.

David Cranes Schöpfung bietet im Gegensatz zu „How I Met Your Mother“ eher altbackene Sitcom-Kost. Die Erzählstruktur ist weniger verspielt, es gibt kaum Zeitsprünge, die Geschichte ist vorhersehbarer und doch wirkt die Serie nicht wie eine reine „Friends“-Kopie. Dies liegt schon einmal am Ensemble. Dies besteht aus acht Figuren – und das sind nur die Kerncharaktere. Durch diese Vielzahl gibt es mehr Sprünge in der Handlung und die Show wirkt dynamischer. Anfangs hatte ich mich zwar etwas schwer damit getan, mir die einzelnen Figuren zu merken (evtl. ein Grund für die schlechte Quote), doch bereits nach ein paar Episoden habe ich mich superwohl in der heilen Sitcomwelt gefühlt. Ein wenig zuhause. Eigentlich hätte ich erwartet, dass es jedem „Friends“-Seher so gehen würde.

Die letzte Episode endet nun sehr unbefriedigend. Eben ein typischer Cliffhanger im „Friends“-Stil. Ich hätte furchtbar gern gesehen, wie es mit der bunten Truppe (mein Favorit: Richie Velch) weitergeht. Schade: 9/10 Punkte.