Die Tribute von Panem: Flammender Zorn (Suzanne Collins)

tribute_von_panem_3Gestern habe ich nun auch den letzten Band von Suzanne Collins‘ dystopischer Romantrilogie beendet. Auch wenn ich teils so meine Probleme mit „Die Tribute von Panem: Flammender Zorn“ hatte, finde ich es schade diese Welt und ihre Charaktere zu verlassen. Letztendlich wundert es mich nicht, dass die Reihe ein so großer Erfolg war und bin erstaunt ob der Konsequenz mit der die Geschichte zum Abschluss gebracht wird. Spoiler sind zu erwarten.

Anders als beim Vorgänger „Die Tribute von Panem: Gefährliche Liebe“ wird die bisher bekannte Struktur ein wenig aufgebrochen, d.h. der Roman ist nicht mehr strikt in die Vorbereitungszeit in Distrikt 12 und den Kampf in der Arena unterteilt. Dennoch hat Collins den Aufbau den bisherigen Büchern in groben Zügen nachempfunden, nur dass sich Katniss nun eben in Distrikt 13 zurechtfinden muss und die Arena im Finale durch die Kampfhandlungen im Kapitol ersetzt wurde. Die Handlung dazwischen mäandert zwischen Kriegsaction, Beziehungdrama und dystopischer Science-Fiction.

Die Eingewöhnung in Distrikt 13 und den damit verbundenen militärischen Drill fand ich teils etwas anstrengend und unglaubwürdig. Inhaltlich macht es ja durchaus Sinn Katniss als Spotttölpel weiterhin in den Medienfokus zu stellen, doch sie in tatsächliche Kampfhandlungen stecken? Damit hatte ich teils so meine Schwierigkeiten. Auch erschien mir die Geschichte teils etwas unfokussiert und manche Ereignisse erinnerten mich an das Deus ex machina-Finale des zweiten Teils (z.B. Bomben vor dem Präsidentenpalast).

Der letzte Akt nach der Machterfreifung durch Präsident Coin wirkt aufgrund der psychischen Verfassung unserer Hauptfigur oft beinahe traum- oder rauschartig und ist auch unglaublich schnell wieder vorbei. Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – hat mich das Finale überzeugt, da es die Geschichte auf einer traurigen und doch hoffnungsvollen Note enden lässt. Das nächste Mal werde ich wohl erst mit der Verfilmung des zweiten Bandes in die Welt von Panem zurückkehren, worauf ich mich jetzt schon sehr freue. Eine wirklich sehr gelungene Trilogie: 8/10 Punkte.

Run, Fatboy, Run (239): Hundebiss #2

Nachdem ich es die letzten Tage habe schleifen lassen, wollte ich den Sonnenschein am heutigen Feiertag zu einem weiteren Lauf nutzen. Leider kam ich jedoch nicht weit, da mich bereits zum zweiten Mal innerhab von zwei Jahren ein Hund gebissen hat. Seit dem letzten Biss bin ich ja schon extrem vorsichtig geworden und gehe langsam an Hunden vorbei, die von ihren Herrchen oder Frauchen nicht an die Leine genommen werden. Hat es heute etwas genützt? Nein, natürlich nicht: ‚Das verstehe ich nun gar nicht. Sind Sie sicher, dass das mein Hund war?‘ – Nein, ich laufe immer blutend durch die Gegend!

hundebiss_2

Es ist wirklich unglaublich. Keine erst gemeinte Entschuldigung, kein Eingestehen des Fehlers. Nur Ausflüchte in Plattitüden. Nicht nur, dass ich meine Laufrunde abbrechen musste, nein ich habe den halben Tag in der Notaufnahme verbracht, meine Tochter ist total durch den Wind und der Feiertagsausflug ist gestrichen, da der Arzt Ruhe – am besten liegend – verordnet hat. Morgen früh muss ich dann noch einmal zum Nachschauen – aber natürlich nur, wenn es sonst zu keinen Komplikationen kommt, denn die eine Bisswunde – ja, es waren natürlich zwei! – sei schon sehr tief.

Warum habe die Halter diese Idioten ihre Drecksköter Tiere nicht besser im Griff? Warum schätzen sie die einfachsten Situation immer wieder falsch ein und sind zu faul ihre Hunde an die Leine zu nehmen? Ich habe so eine Wut im Bauch. Unverantwortliches Pack!

Distance: 4.23 km
Duration: 00:25:24
Avg Speed: 10.0 km/h
Avg Pace: 6:00 min/km
Energy: 351 kcal

Trotz allem ist es mir noch gelungen meinen Lauf zu stoppen. Somit war dieser Teil wenigstens nicht ganz umsonst. Die Zeit hätte noch ganz gut werden können, da ich die großen Steigungen bereits hinter mir hatte. Dennoch ist das ganze Erlebnis auch in dieser Hinsicht frustrierend, da ich die nächsten Tage erst einmal nicht laufen werde. Im Vergleich zum letzten Mal sind die Schmerzen in der Wade nämlich deutlich stärker. Ihr seht: Es hat sich einmal wieder gelohnt und die Kategorie-Bezeichnung Sport ist Mord habe ich nicht zum Spaß gewählt… 😉

Im ersten Ohr: Celluleute Folge #62: Jung und Alt
Im zweiten Ohr:
Nerdtalk Episode 300

Media Monday #99

Dank des heutigen Feiertages, komme ich wieder einmal dazu, die aktuellen Fragen des Medienjournals überpünktlich zu beantworten. Dies hilft mir zudem meinen Plan, auch den heutigen Tag – so denn das Wetter mitspielt – unter freiem Himmel zu verbringen, in die Tat umzusetzen. In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen und erholsamen Pfingstmontag!

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  1. George Clooney gefiel mir am besten in „Out of Sight“ und „From Dusk Till Dawn“.
  2. Stanley Kubrick hat mit „2001: Odysee im Weltraum“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich mich hier für einen der allesamt auf ihre Art und Weise großartigen Filme entscheiden muss und ich diesen in einer hypnotischen Vorführung im Kino erleben durfte.
  3. Jamie Lee Curtis gefiel mir am besten in „Ein Fisch namens Wanda“ und „True Lies“.
  4. In Musical-Filmen, wie „Moulin Rouge“ oder „Rock of Ages“, gehört es dazu und sehe ich es ganz gerne, wenn ständig gesungen und/oder getanzt wird.
  5. „Onkel Dagobert: Sein Leben, seine Milliarden“ wäre mal ein Comic ganz ohne Superhelden, den ich gerne verfilmt sehen wollen würde.
  6. Filme, die an bestimmten Feiertagen spielen – ganz speziell zu Weihnachten – sehe ich zu gegebenem Anlass recht gerne.
  7. Meine zuletzt gesehene Film Serie war das Finale der 4. Staffel von „Community“ und das war ziemlich unterhaltsam, weil man die düstere Zeitlinie wieder aufgegriffen hat und es so zu einigen schönen Anspielungen kommt.

Community – Season 4

Es stand ja bereits zu befürchten, dass es mit dem Weggang von Dan Harmon (Ex-Showrunner und kreativer Kopf hinter der Serie) zu Veränderungen bei „Community – Season 4“ kommen wird. Auch wenn ich es anfangs nicht wahrhaben wollte, so war der qualitative Abfall doch spürbar. Dennoch sollten sich Fans der Serie auch diese Staffel nicht entgehen lassen…

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Ich kann es nur schwer an etwas Konkretem festmachen, warum die 13 Episoden der jüngsten Staffel nicht mehr an die der vorangeganenen Jahre heranreichen. Oberflächlich betrachtet sind die Geschichten genauso abgedreht, ungewöhnlich und mit popkulturellen Anspielungen durchsetzt wie zuvor – doch irgendetwas fehlt. Jede einzelne Episode hätte so viel mehr sein können. Dabei waren die Prämissen oft ziemlich großartig: Ob die Inspector Spacetime-Convention in „Conventions of Space and Time“, die Ersetzung des Casts durch Puppen in „Intro to Felt Surrogacy“ oder die an Superhelden-Filme angelegte Episode „Heroic Origins“ – all das hat Großes versprochen, mich teils jedoch unbefriedigt zurückgelassen.

Die Dialoge waren nicht mehr so gut, der Rhythmus der Geschichten und die generelle Stimmung hatten sich verändert. Zwar nicht wirklich auffällig, doch die Wirkung der Serie ist in diesem Jahr spürbar anders. Nicht falsch verstehen: Ich hatte immer noch großen Spaß mit den abgefahrenen Erzählsträngen, insbesondere der Grusel-Epsiode „Paranormal Parentage“ und der Körpertauschfolge „Basic Human Anatomy“. Auch der Rest war recht unterhaltsam, doch wie auch die übergreifende Geschichte rund um Changs Kevins Changnesia leider oft zu inkonsequent und beliebig erzählt.

Letztendlich sollte ich vermutlich froh sein, dass es die Serie soweit geschafft hat und – wenn man den Gerüchten glauben mag – nächstes Jahr vielleicht sogar in eine finale Staffel mit Dan Harmon geht. Ich für meinen Teil bin jedoch etwas enttäuscht, dass „Community“ dieses Jahr nur gute Unterhaltung bot: 8/10 (7.6) Punkte.

Go On – Season 1

Matthew Perry hat einfach kein Glück. Seit seinem Erfolg mit „Friends“ versucht er erneut in der Serienlandschaft Fuß zu fassen, doch es scheint im einfach nicht gelingen zu wollen. Nachdem erst im vergangenen Jahr seine neue Serie „Mr. Sunshine“ abgesetzt wurde, hat es nun auch „Go On – Season 1“ getroffen. Für mich durchaus ein kleiner Verlust, da mir die Serie und ihre Charaktere über die 22 ausgestrahlten Episoden doch ans Herz gewachsen sind…

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Anfangs hatte ich noch so meine Schwierigkeiten mit der Prämisse der Show: Ryan King (Matthew Perry) hat seine Frau verloren und versucht nun mittels Selbsthilfegruppe den Weg zurück ins Leben zu finden. Das klingt weder sonderlich lustig, noch spannend oder erheiternd. Der Serie gelingt es erstaunlicherweise jedoch sehr schnell die einzelnen Charaktere und ihre Eigenheiten zu etablieren und genau den richtigen Mittelweg aus Humor und Drama zu finden. Dabei muss aber ganz klar gesagt werden, dass „Go On“ eine Comedy-Serie ist, die jedoch auch öfter einmal emotional ins Schwarze trifft.

Matthew Perry spielt großartig und auch der Rest des Ensembles weiß nach ein paar Folgen zu überzeugen. Ich hätte zu Beginn wahrlich nicht gedacht, dass die Serie zu einem meiner liebsten Neustarts werden sollte – auch wenn ich dieses Jahr zugegebenermaßen kaum neue Serien gesehen habe. Wirklich schade um die Show. Da hat nicht einmal der Gastauftritt von Courteney Cox etwas geholfen. Sorry, Matthew, ich hätte gerne weitergeschaut: 8/10 (7.9) Punkte.

Castle – Season 5

Wie in den letzten Jahren, habe ich mich auch in der vergangenen TV-Saison über meine wöchentliche Dosis „Castle – Season 5“ gefreut. Besonders nach dem Finale der vierten Staffel durfte man sich als langjähriger Zuschauer auf eine neue Dynamik zwischen den Charakteren freuen, was ich zu Beginn jedoch nicht ohne Vorbehalte sah – doch Vorsicht, denn Spoiler sind zu erwarten.

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Man kennt das als Serienfreund ja: Seit der Pilotfolge gibt es ein romantisches Knistern zwischen zwei Charakteren und jede weitere Episode ist darauf ausgelegt, den Zuschauer mit der Frage ‚Kriegen sie sich, oder kriegen sie sich nicht?‘ bei der Stange zu halten. Auch „Castle“ ist hier keine Ausnahme und es war nur eine Frage der Zeit, wann aus Richard Castle und Kate Beckett ein Paar wird. Oft geht Geschichten dieser Art – sei es nun in Film- oder Serienform – danach schnell die Puste aus, doch hier hat es für mich erstaunlich gut funktioniert und die Chemie zwischen den beiden Charakteren wird auch weiterhin aufrecht gehalten.

Neben ein paar Episoden, welche die übergreifende Handlung rund um den Mord an Becketts Mutter fortführen, bilden abgeschlossene Fälle weiterhin den Grundpfeiler der Serie. Dieses Konzept funktioniert auch nach wie vor tadellos, da sich die Charaktere durchaus weiterentwickeln und stets unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Highlights waren für mich dieses Mal die Episode, die auf einer Comic Convention spielte und damit natürlich die obligatorische „Firefly“-Referenz heraufbeschwor. Weiterhin gab es eine schöne Horror-Episode à la „The Ring“ und eine Doppelfolge, die teils an „96 Hours“ erinnerte. Für die 100. Episode hat man sich für eine unglaublich unterhaltsame Hommage an Alfred Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“ entschieden und das Finale setzt letztendlich voll und ganz auf emotionale Charaktermomente.

Auch wenn nicht jede Episode ein Higlight war, so habe ich mich jede Woche auf einen neuen Fall mit Castle, Beckett und Co. gefreut. Somit ist für mich „Castle“ eine dieser Serien, von denen ich glaube, dass sie auch nach ihrer x-ten Staffel noch funktionieren können. Für eine Procedural-Serie wirklich sehr ungewöhnlich. Nun bin ich schon gespannt, wie sich die Serie aufgrund der jüngsten Ereignisse entwickelt: 9/10 (8.5) Punkte.

Run, Fatboy, Run (238)

Heute fiel es mir – im Gegensatz zum Lauf vom Wochenende – schwer in meinen Rhythmus zu kommen. Nach den ersten paar hundert Metern war ich mir sogar sicher nur eine kleine Runde zu laufen, doch dann ist nach ca. 2 km der Knoten geplatzt und ich kam recht zügig voran. Umso tragischer, dass nach ca. 4 km mein Smartphone angestürzt ist und nach dem Reboot zu Beginn auch nicht mehr korrekt weitertracken wollte.

Distance: 7.64 km
Duration: 00:44:56
Avg Speed: 10.21 km/h
Avg Pace: 5:52 min/km
Energy: 631 kcal

Letztendlich musste ich einen neuen Lauf starten und die endgültige Strecke zu Hause in beinahe schon forensischer Kleinstarbeit rekonstruieren. Mit den Daten von den aufgezeichneten Teilen, den bekannten Streckenabschnitten und der gemessenen Zeit, bin ich nun wohl recht nah an den tatsächlichen Werten dran. Ärgerlich ist es trotzdem, denn ich war heute nach den Startschwierigkeiten wirklich gut unterwegs…

Im ersten Ohr: Sneakpod #285 – The Words
Im zweiten Ohr:
Flimmerfreunde #43: Porno, Popcorn, Kunst – Arthouse im Multiplex

Media Monday #98

Nach vier Tagen voll sonniger Vatertage, Muttertage und Geburtstage, ist der heutige Montag in seinem nasskalten Grau nicht sonderlich erbaulich. Doch immerhin gilt es die neuen Fragen des Medienjournals zu beantworten, was zumindest für ein wenig Licht im Dunkel sorgt…

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  1. Heath Ledger gefiel mir – abgesehen von „The Dark Knight“ – am besten in „Ritter aus Leidenschaft“.
  2. Danny Boyle hat mit „Trainspotting“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil er damit einen Film geschaffen hat, dem es gelingt ein Milieu gleichzeitig unglaublich unterhaltsam und zugleich ebenso schockierend darzustellen.
  3. Cameron Diaz gefiel mir am besten in „Verrückt nach Mary“.
  4. Hätte ich die Möglichkeit, einen Film zu drehen, würde ich auf alle Fälle folgende SchauspielerInnen verpflichten (und sei es nur, um sie einmal kennenzulernen): Nathan Fillion, Simon Pegg, Zooey Deschanel, Ewan McGregor, Natalie Portman, Lauren Graham, Julia Louis-Dreyfus, Matthew Perry, Kristen Bell und Zach Braff – mit dem Cast muss der Film doch einfach ein Erfolg werden…
  5. Wenn es ein Genre gibt, dem ich rein gar nichts abgewinnen kann, dann ist es mir bisher noch nicht untergekommen. Natürlich gibt es Vorlieben und Abneigungen, doch meist liegt es an genreübergreifenden Attributen, wenn ein Film für mich versagt oder mich vollends begeistern kann.
  6. Spoiler in Trailern finde ich okay, solange sie keine großen Wendungen oder bereits alle lustigen Szenen vorwegnehmen, was aber leider oft der Fall ist.
  7. Meine zuletzt gesehener Film war „James Bond 007: Ein Quantum Trost“ und der war im Vergleich zu seinem Vorgänger „Casino Royale“ deutlich schwächer, weil das Drehbuch zu viel Potential verschenkt hat und die Inszenierung oft anstrengend war.

James Bond 007: Ein Quantum Trost – OT: Quantum of Solace (2008)

Aktualisierung: Ich habe „James Bond 007: Ein Quantum Trost“ am 1. März 2025 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Nachdem ich vor zwei Tagen meiner Erinnerungen an „Casino Royale“ aufgefrischt habe, war es an der Zeit mir erstmalig die direkte Fortsetzung „James Bond 007: Ein Quantum Trost“ anzusehen. Der Film wird unter den Bond-Fans gemeinhin als schwächster der Craig-Ära angesehen, weshalb meine Erwartungen von Beginn an ein wenig gedämpft waren. Konnte mich Marc Forsters Film dennoch überzeugen?

James Bond 007: Ein Quantum Trost (2008) | © Warner Bros (Universal Pictures)

James Bond 007: Ein Quantum Trost (2008) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Ungewöhnlich für Bond ist „Quantum of Solace“ eine direkte Fortsetzung der Geschehnisse des Vorgängers. Für mich als Freund des seriellen Erzählens also ein dicker Pluspunkt. Inszenatorisch versucht Forster – noch mehr als Martin Campbell mit „Casino Royale“ – James Bond in der heutigen Zeit zu verankern und biedert sich stark an moderne Sehgewohnheiten an, d.h. Bond wirkt über weite Strecken eher wie Jason Bourne, was sich auch in einer übertriebenen Wackelkamera zeigt. Dennoch macht es weiterhin Spaß Daniel Craig in der Rolle des 007 zu sehen. Man hätte nur nicht auf Teufel komm raus versuchen sollen alles anders machen zu wollen.

Inhaltlich hatte ich mir eine mitreißende Rachegeschichte erhofft. Bond sinnt auch auf Rache, doch verpufft diese emotional leider größtenteils. Vielleicht hätten sowohl „Casino Royale“ als auch „Quantum of Solace“ gewonnen, wenn man die letzten 20 Minuten des ersten Films direkt vor den zweiten gepackt hätte. In seiner aktuellen Form hat mich der Film dem Geschehen leider recht unbeteiligt zuschauen lassen. Dabei gab es ein paar tolle Schauplätze zu bestaunen, deren Vielfalt tatsächlich an die alten Bond-Filme erinnert hat. Mein Favorit ist hier die Opernszene in Bregenz. Eine tolle Idee, die zudem sehr schön inszeniert wurde.

Das Finale, das eigentlich den Höhepunkt der Rache hätte darstellen müssen, verpufft leider vollkommen. Selbst für mich, als Zuschauer, der den Vorgänger erst vor ein paar Tagen gesehen hatte, war Vesper nur noch ein Name und die nicht wirklich ausgeübte Rache hing seltsam bedeutungslos in der Luft. Dabei hätte die Geschichte durchaus Potential gehabt und gerade Wasser als Motiv des Bösewichts zu benutzen, schien mir besonders gelungen. Man hätte mehr daraus machen müssen.

Fazit

Letztendlich ist „Ein Quantum Trost“ kein schlechter Film. Doch eben auch kein wirklich guter. Bond-Feeling kommt selten auf und die schönen Schauplätze können über die unbefriedigende Rachegeschichte leider auch nicht hinwegtäuschen. Schade also, dass der Fortsetzungscharakter verschenkt und so nur ein netter Actionfilm daraus wurde: 6/10 Punkte.