Die Muppets – OT: The Muppets (2011)

In den heutigen Filmgenuss bin ich durch die Jungs von Nerdtalk gekommen, dank deren Gewinnspiel ich heute die brandneue Blu-ray von „Die Muppets“ im Briefkasten vorfand. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Phil, Andy und Lars! Vermutlich wäre ich über kurz oder lang sowieso über den Film gestolpert, da mich Jason Segels Engagement die Muppets wieder auf die große Leindwand zu bringen ohnehin beeindruckt hat. Was hat das 2011er Comeback der bunten Truppe also zu bieten?

Würde ich ich mich als großen Muppet-Fan bezeichnen, dann würde ich lügen. Zwar habe ich in meiner Kindheit bzw. Jugend einige Episoden der TV-Serie sowie die Kinofilme (z.B. „The Muppet Christmas Carol“) gesehen, doch größtenteils sind bei mir wohl ihre kindgerechten Auftritte in „Die Sesamstraße“ hängen geblieben. Folglich bin ich bei Weitem kein Experte, was „Die Muppets“ angeht – auch wenn ich bei meiner USA-Reise 2008 tatsächlich einige der Original-Puppen in der Ausstellung „Jim Henson’s Fantastic World“ sehen durfte. Mein Interesse an dem aktuellen Film liegt tatsächlich hauptsächlich an Jason Segel, den ich in „How I Met Your Mother“ liebe und der bereits im Finale von „Forgetting Sarah Marshall“ seine Vorliebe für das Puppentheater ausleben durfte.

Bereits nach nur wenigen Sekunden von „The Muppets“ war ich dem Charme der Puppen komplett erlegen. Zuvor hatte ich ja so meine Zweifel, ob das Zusammenspiel zwischen Mensch und Puppe für mich als – zumindest größtenteils – erwachsenen Zuschauer noch funktionieren würde, doch diese Sorge war unbegründet. Spätestens bei der ersten großen Musicalnummer hatte ich ein Lächeln auf den Lippen, das bis zum Abspann nicht mehr verschwinden sollte. So verhersehbar die Handlung, so lustig, herzerwärmend und herrlich altmodisch ist der Film inszeniert. Von der Puppentechnik einmal ganz abgesehen. Der Film lebt, hat Charakter und eine Botschaft. Er ist kitschig und völlig überdreht. Es ist ein Film, den ich mir selbst sofort noch einmal anschauen würde und den ich ohne jegliche Bedenken meinen Kindern vorführen könnte.

Besonders für Freunde von US-Serien bietet der Film einige Gastauftritte und Cameos, dass es eine wahre Freude ist. Egal, ob Donald Glover (Troy Barnes, „Community“), Jim Parsons (Sheldon Cooper, „The Big Bang Theory“), Rashida Jones (Ann Perkins, „Parks and Recreation“), Neil Patrick Harris (Barney Stinson, „How I Met Your Mother“), John Krasinski (Jim Halpert, „The Office“) oder Rico Rodriguez (Manny Delgado, „Modern Family“) – hier zeigt sich die unglaubliche Spielfreude und das Engagement jedes einzelnen Schauspielers. Selbstironie und augenzwinkernder Humor sind hier selbstredend.

Schon lange hatte ich keinen solch ungezwungenen Spaß mehr mit einem Film. Vermutlich sollte man nicht der zynischste Mensch auf Erden sein, um das volle Potential aus „Die Muppets“ zu ziehen – doch selbst als solcher wird man nicht umhin kommen freudig im Takt zu wippen und sich an Kermit, Miss Piggy und Co. zu erfreuen. Ein großartiger Filmspaß, dessen Blu-ray garantiert noch öfter im Player landen wird: 9/10 Punkte.

Captain America: The First Avenger (2011)

Aktualisierung: Ich habe „Captain America: The First Avenger“ am 4. April 2024 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Als ich vor zwei Wochen damit begonnen habe die Prequel-Filme zu „The Avengers“ zu sichten, hatte ich noch angenommen, dass ich frühestens zu dessen Heimkino-Auswertung mit ihnen durch bin. Jedoch weit gefehlt: Gestern Abend stand mit „Captain America: The First Avenger“ auch schon die letzte der aktuellen Marvel-Verfilmungen auf dem Programm. Fünf Filme in knapp zwei Wochen – das dürfe die höchste Filmdichte seit Beginn des Jahres sein…

Captain America: The First Avenger (2011) | © Walt Disney

Captain America: The First Avenger (2011) | © Walt Disney

Nach größtenteils durchwachsenen Kritiken waren meine Erwartungen gedämpft. Doch bereits nach den ersten paar Minuten war mir klar, dass „Captain America: The First Avenger“ genau den richtigen Ton trifft, um mich bei der Stange zu halten. Was wurde nicht alles geschrieben: übertriebener US-Patriotismus, selbstgerechte Charaktere und generell nehme sich der Film viel zu ernst. Ich jedoch war hoch erfreut hier weniger einen Kriegsfilm mit Superheld zu sehen, als einen Abenteuerfilm mit Retro-Sci-Fi-Anleihen. Schon von Anfang an war klar, dass es sich hier um eine Fantasiewelt handelt und eben nicht das uns nur allzu bekannte WW2-Szenario. Insofern sticht der Film unter den bisherigen Marvel-Verfilmungen auch heraus, da er mehr an Abenteuerfilme, wie die „Indiana Jones“-Reihe oder den Retro-Sci-Fi-Klassiker „Sky Captain and the World of Tomorrow“, als an „Iron Man“ und Co. erinnert.

Patriotismus und Heldenverehrung gibt es natürlich auch, aber was will man bei einem Film namens „Captain America“ auch erwarten, der zudem auf einem Comic basiert, das 1941 mit den Nazis als Gegenspieler eingeführt wurde? Insofern kann man noch froh sein, dass sich der Film deutlich dazu bekennt ein phantastisches Werk zu sein und durchaus mit Humor an die Sache herangeht. Besonders die erste Hälfte des Films fand ich richtig gelungen und nach Tony Starks Verwandlung zu Iron Man wohl die beste Heldenentstehung der bisherigen Marvel-Verfilmungen: langsam, ausführlich und mit bedacht auf die Charaktere erzählt. So lobe ich mir das!

Auch wenn Hugo Weavings Red Skull als Bösewicht durchaus Potential geboten hätte, sehe ich hier doch den Schwachpunkt des Films. So richtig fies und hassenswert will der Rotschädel nicht erscheinen, zumal er sich auch meist im Hintergrund hält. Auch die finale Konfrontation fand ich eher schwach und durch die erzählerische Klammer war das Schicksal des Captains ohnehin prädestiniert. Die angedeutete Liebesgeschichte verpufft natürlich ebenso, wie die Beziehung zu all den anderen Charakteren. Schade, doch das wäre in Bezug auf „The Avengers“ wohl nicht anders möglich gewesen.

Fazit

Ingesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Film und wurde mindestens ebenso gut unterhalten, wie von „Thor“ – und mit diesem darf sich „Captain America: The First Avenger“ auch um den zweiten Platz in der Prequel-Reihe streiten. Wirklich gute Unterhaltung mit ein paar offensichtlichen Schwächen, die jedoch nicht allzu schwer ins Gewicht fallen: 7/10 Punkte mit Option zur Aufwertung…

Run, Fatboy, Run (200): Spezialausgabe

Aufgrund einer erneuten Erkältung habe ich zum ich weiß nicht wievielten Male in diesem Jahr eine Laufpause einlegen müssen. Unsere Kleine scheint im Moment auch wirklich alles mitzunehmen, was sich wie ein Multiplikator im nähesten Familienumfeld auswirkt. Dennoch habe ich den heutigen Feiertag genutzt, um langsam wieder anzufangen. Übrigens handelt es sich – wie ihr unschwer erkennen könnt – wieder einmal um ein kleines Jubiläum. Später als gedacht, aber immerhin.

Distance: 5.48 km
Duration: 00:30:19
Avg Speed: 10.8 km/h
Avg Pace: 5:32 min/km
Energy: 422 kcal

Seit meinem 175. Lauf Ende Oktober habe ich gut sieben Monate für die nächsten 25 Läufe benötigt – eine lange Zeit. Auch wenn es sich jetzt schon abzeichnet, dass dies ein recht schwaches Laufjahr werden wird, möchte ich kurz Bilanz ziehen:

2008 2009 2010 2011 2012
Länge 130,60 143,53 382,31 426,62 116,77
Laufzeit 15:32:00 15:37:00 38:48:45 41:55:03 11:29:42
kCal 12416 11838 32184 33147 8990
min/km 7:05 6:31 6:05 5:53 5:54
Gesamt
Länge  1199,84
Laufzeit  123:22:30
kCal  98575
min/km  6:10

Im Moment bezweifle ich stark, dass ich am ursprünglich für Anfang Juli geplanten Lauf-Event teilnehmen werde. Doch darüber werden die nächsten Wochen entscheiden. Mein Kalorienverbrauch hat mir dieses Jahr immerhin schon 17 Tafeln Schokolade oder 39 Flaschen Bier eingespart – was vom realen Konsum leider weit übertroffen wird… 😉

Im Ohr: Nerdtalk Episode 257

Modern Family – Season 3

Wie ihr merkt, komme ich so nach und nach dazu die finalen Episoden der aktuellen Staffeln nachzuholen. Auch „Modern Family – Season  3“ wurde zu einem gelungenen Abschluss geführt, der mich bereits jetzt voller Vorfreude auf das kommende Jahr blicken lässt. Bis dahin werde ich allerdings noch einmal die dritte Staffel Revue passieren lassen…

Wie bereits im vergangenen Jahr kommt es innerhalb der Staffel kaum zu Qualitätsschwankungen. Die Serie ist beständig stark und kombiniert erneut wunderbar skurrile und humorvolle Szenen mit emotionalen Momenten. Der Mockumentary-Stil passt nach wie vor überraschend gut und lässt uns somit hautnah am Leben der Großfamilie Pritchett teilhaben. Einzig die Einführung größerer Handlungsstränge (z.B. Claires Wahlkampf) ist wirklich als Neuerung zu werten. Insgesamt lebt die Serie aber auch in ihrem dritten Jahr hauptsächlich von ihren Charakteren und deren Eigenheiten.

Gab es dieses Jahr besondere Lieblingscharaktere? Ich muss sagen, dass mich besonders die Famile Dunphy – allen voran Phil – wieder exzellent unterhalten hat. Doch auch Cameron und Mitchell haben etliche Lacher auf ihrer Seite. Erstmals war ich ein wenig von Gloria genervt, deren Humor sich einzig und allein auf ihr Temperament und ihre Aussprachefehler zu beschränken scheint. Dafür reißen Jay und Manny wieder viel raus und insgesamt kann auch dieser Teil der Familie seine Stärken ausspielen. Tolle Charaktere, dargestellt von fantastischen Darstellern. Nach wie vor ein enorm starkes Ensemble.

Mit einem wirklich gelungenem Staffelfinale entlässt uns die Serie schließlich in die Sommerpause. Wie sich die angekündigten Ereignisse letztendlich auf die Handlung der kommenden Staffel auswirken, bleibt abzuwarten. Ich freue mich jedoch bereits jetzt schon ungemein auf ein weiteres Jahr mit den Dunphys, Pritchett-Delgados und Tucker-Pritchetts: 9/10 (8.6) Punkte.

Happy Birthday Blog: 6 Jahre

Dieses Jahr hätte ich den Blog-Geburtstag beinahe verpasst. Aber nur beinahe. Nun gibt es dieses Blog also schon seit sechs Jahren. Was hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr geändert? Am offensichtlichsten ist wohl der Wechsel des Themes, an den sich sowohl alteingesessene Leser, als auch ich mich selbst, erst einmal gewöhnen mussten. Ob sich diese Aktion auch auf die Zahlen ausgewirkt hat, ist nicht wirklich nachvollziehbar – in den letzten Monaten ist es auf jeden Fall wieder aufwärts gegangen:

1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr
Aufrufe 15.218 57.411 55.891 58.343 44.259
Aufrufe/Tag 42 157 153 160 121
6. Jahr
Aufrufe  44.034
Aufrufe/Tag  120
Aufrufe Beiträge Komm.
Gesamtsumme 275.156 1.344 10.392

Auch die vergangenen 12 Monate waren wieder vollgestopft mit schönen und mit weniger schönen Ereignissen: Wir haben unseren ersten Kindergeburtstag überstanden, waren zum ersten Mal als Familie im Urlaub und ich wurde – kurz vor meinem ersten großen Lauf-Event – während des Trainings von einem Hund gebissen. Oktober und November waren schließlich von einem großen persönlichen Verlust überschattet, der immer noch an mir knabbert. Vor ein paar Wochen gab es dann aber eine äußerst positive Nachricht zu vermelden: Nummer zwei ist unterwegs! Das letzte große Ereignis des vergangenen Jahres war schließlich unser zweiter Familienurlaub, von dem ich erst vor zwei Wochen – und insgesamt viel zu bald – zurückgekommen bin…

Natürlich habe ich auch dem Popkulturkomsum gefröhnt: Gesehen habe ich insgesamt 64 Filme und 45 Serienstaffeln. Das bedeutet im Vergleich zum vergangenen Jahr tatsächlich ein Steigerung (+15 Filme / +6 Serienstaffeln) und ist eine höchst erfreuliche Tendenz, die sich spätestens mit Nummer zwei wieder ins Gegenteil umkehren wird. Mein Sportprogramm musste mit 54 Läufen eine kleine Dämpfung (-11 Läufe) hinnehmen und auch das geschriebene Wort hat mit gerade einmal 4 Büchern auch sehr gelitten (-3 Bücher).

Neben dem Wechsel des Themes und der Teilnahme am Media Monday war wohl das Anlegen einer Facebook-Seite das größte bloginterne Ereignis. Wer immer noch kein Fan ist, darf hier gerne noch auf ‚Gefällt mir‘ klicken:

Das kommende Jahr schickt sich an wieder sehr spannend zu werden und ich freue mich schon darauf die diversen Erlebnisse und vor allem natürlich meine Film- und Serienbesprechungen mit euch zu teilen. In diesem Sinne: Vielen Dank für eure treuen Besuche und die zahlreichen Kommentare. Ich hoffe wir lesen uns auch im verflixten siebten Jahr wieder!

Community – Season 3

Meine zurzeit liebste Comedy hat inzwischen auch schon ihr drittes Jahr hinter sich. Es war ein turbulentes Jahr. Nicht nur vor der Kamera mussten sich unsere Greendalians in „Community – Season 3“ mit widrigen Umständen auseinandersetzen, auch hinter der Kamera flogen die Fetzen. Letztendlich musste Showrunner Dan Harmon gehen, was mich mit Sorge auf die Zukunft der Serie blicken lässt. Doch nun erst einmal zum erneut fantastischen dritten Jahr…

Waren das drei grandiose Episoden vor dem Finale oder was? Wäre die ganze Staffel so verlaufen, dann hätte man das bisher beste Jahr am Greendale Community College erleben dürfen. Leider gab es zuvor jedoch ein paar schwächere Episoden, welche das ansonsten hohe Niveau nicht durchgehend halten konnten. Nachdem es in der ersten Staffelhälfte hauptsächlich Einzelepisoden zu sehen gibt, versucht man sich gegen Ende an einem größeren Handlungsbogen, was im Rahmen der Serie teils durchaus skurrile Formen annimmt – so wird z.B. ein Twist angedeutet, der für einen kurzen Moment die gesamte Serie in Frage stellt. Herrlich!

Meine Lieblingsepisoden in dieser Staffel waren „Remedial Chaos Theory“, welche die Parallelwelten-Theorie auf die Spitze treibt, „Regional Holiday Music“, eine urkomische Satire auf die TV-Serie „Glee“, „Pillows and Blankets“, die flauschigste Kriegsdokumentation aller Zeiten, „Digital Estate Planning“, eine komplette Episode als 16 Bit-Konsolenabenteuer, und „The First Chang Dynasty“, in der ein klassischer Heist-Movie inszeniert wird. Schön auch, dass man sich im Finale dieses Jahr nicht auf den üblichen Paintball-Eskapaden ausgeruht hat – auch wenn der Ersatz leider nicht zu den Highlights der Staffel zählt.

Ihr seht schon, an Ideen mangelte es der Serie auch im dritten Jahr nicht. Insgesamt war die zweite Staffel vielleicht etwas stärker, doch ist dies nur ein flüchtiger Eindruck und kann sich bei einer – auf jeden Fall geplanten – Wiederholungssichtung durchaus noch ändern. Wie man es auch dreht und wendet: „Community“ ist die innovativste und lustigste aktuell laufende Comedy. Freunde von Popkultur-Referenzen müssen einfach reinschauen: 9/10 (8.9) Punkte.

Media Monday #49

Wie jeden Montag stelle ich mir die Frage, wo denn das Wochenende geblieben ist. Abgesehen davon sind heute eigentlich nur die Fragen des Medienjournals relevant. Zumindest bis das Telefon zum ersten klingelt, doch bis dahin…

  1. Der beste Film mit Clark Gable ist für mich der, den ich noch sehen muss.
  2. Pedro Almodóvar hat mit einem seiner Filme seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich das aufgrund der Unkenntnis seiner Werke bisher nicht besser einschätzen kann.
  3. Der beste Film mit Jennifer Connelly ist für mich „Blood Diamond“ – die Sichtung von „Once Upon a Time in America“ liegt schon zu lange zurück.
  4. Jeder hat so seine Filme, von denen sie/er glaubt, dass sie außer einem selbst kaum jemand kennt, obwohl sie unglaublich gut, spannend, witzig oder was auch immer sind. Raus damit, was sind eure Geheimtipps?
    Puh, das ist doch einmal eine spannende Frage, deren Antwort ich aufgrund meines Gedächtnisses vermutlich nach und nach ergänzen muss. Den Anfang macht „Smoke“, ein wunderschöner episodenhaft erzählter Film aus dem Herzen Brooklyns mit Harvey Keitel, William Hurt und Forest Whitaker. Für Animationsfreunde schicke ich die deutsche Produktion „Felidae“ und Don Bluths Sci-Fi-Oper „Titan A.E.“ ins Rennen. Ebenfalls sollte „Absolute Giganten“ genannt werden, der nicht nur für einen deutschen Film absolut gigantisch ist. Mit „Nobody’s Fool“ möchte ich meine Tipps dann vorerst abschließen…
  5. Ein neuer Film von Joss Whedon kann ja nur großartig werden. Schön, dass dies nun auch der Rest der Menschheit verstanden zu haben scheint.
  6. Wenn mich ein Film für zwei Stunden in eine fremde Welt entführt und mich alles andere um mich herum vergessen lässt, dann ist das für mich der perfekte Filmeabend.
  7. Mein zuletzt gesehener Film ist „Thor“ und der war ein absolut gelungenes Erlebnis, weil er ein gänzlich anderer Superheldenfilm ist und von Regisseur Kenneth Branagh bombastisch und mit viel Humor in Szene gesetzt wurde.

Thor (2011)

Aktualisierung: Ich habe „Thor“ am 2. April 2024 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Irgendwie habe ich mich bei meiner filmischen Vorbereitung zu Marvels „The Avengers“ doch deutlich verschätzt. So sah ich gestern mit „Thor“ bereits den vorletzten Prolog zu Joss Whedons Superheldenepos. Wer hätte gedacht, dass meine Begeisterung für diese Art von Film so lange anhält? Teils hatte ich beinahe schon das Gefühl eine überlange Episode einer imposant inszenierten TV-Serie zu sehen. Marvel ist mit dieser übergreifenden Filmstruktur wirklich ein Coup gelungen – und das nicht nur aus Marketing-Sicht.

Thor (2011) | © Walt Disney

Thor (2011) | © Walt Disney

Als ich hörte, dass Kenneth Branagh die Regie von „Thor“ übernimmt, war zumindest mein Interesse geweckt. Was hatte man bei dieser seltsam anmutenden Kombination zu erwarten? Nachdem ich den Film nun gesehen habe, macht die Wahl Branaghs durchaus Sinn. Die Szenen in Asgard wirken fast schon wie eine Parodie auf die Shakespeare-Verfilmungen, für die der Regisseur und Schauspieler bekannt ist. Man kann die Inszenierungsfreude in jeder Szene spüren und ich bin mir sicher, dass es für Branagh ein großer Spaß war Thor, Odin, Loki und Co. ihre Wortgefechte austragen zu lassen.

„Thor“ ist anders, als die bisherigen Marvel-Verfilmungen. Zu Beginn wähnt man sich eher in einem klassischen Fantasyfilm, der mit bombastischen Bildern und übermäßigem CGI-Einsatz auftrumpft. Die Schlacht auf Jotunheim ist großer Actionquatsch, der einfach nur Spaß macht. Im krassen Gegensatz zu diesem effektüberladenem Prolog, ist Thors Ankuft in einem kleinen Kaff in New Mexico beinahe schon intim inszeniert. An dieser Stelle wird der Film zunächst zur Komödie, die ihren Humor größtenteils aus dem Zusammenprall der Kulturen zieht. Mit Natalie Portman, Stellan Skarsgård und Kat Dennings trifft unser gefallener Gott zudem auf ein merkwürdiges Trio, dessen Besetzung stellvertretend für den gesamten Film zu sein scheint.

Innerhalb des Marvel-Universums knüpft „Thor“ direkt an „Iron Man 2“ an und man bekommt erstmals einen Eindruck, wie groß und mächtig S.H.I.E.L.D. tatsächlich zu sein scheint. Durch die Aufteilung der Handlung auf zwei große Schauplätze – die Erde und Asgard/Jotunheim – kam es mir vor, als hätte ich jeweils nur einen Bruchteil der Geschichte gesehen. Als der Film zu seinem wenig einfallsreichen Showdown einsetze und kurz danach auch schon wieder vorbei war, hatte ich das Gefühl maximal die ersten zwei Akte gesehen zu haben. Das konnte es doch nicht schon gewesen sein? Trotz seiner teils absurden Handlung und Inszenierung hatte ich folglich enorm viel Spaß mit dem Film und die Zeit ist nur so verflogen.

Fazit

Wie soll ich „Thor“ nun bewerten? Es ist sicherlich die experimentellste der bisherigen Marvel-Verfilmungen und auch eine der kurzweiligsten. Leider fühlt sich der Film über weite Strecken sehr gehetzt an und ich hätte von beiden Schauplätzen und ihren Charakteren gerne mehr gesehen. Die Bilder sind teils kitschig, teils beeindruckend bombastisch und teils einfach nur irritierend. Die Schauspieler in ihren Rollen zwar oft verschenkt, doch man merkt die Spielfreude in jeder Szene. Ich zücke zunächst vorsichtig die 7/10 Punkte – mit deutlicher Tendenz nach oben…

The Office (US) – Season 8

Auch wenn ich mich oft über zu frühe Absetzungen beschwere, so ist es manchmal doch auch erschreckend mit anzusehen, wie ehemalige Lieblingsserien langsam aber sicher in die Durchschnittlichkeit abdriften. Leider ist auch „The Office (US) – Season 8“ von diesem Schicksal betroffen. Erfolg beim Publikum ist manchmal eben doch nicht alles. Gab es dennoch ein paar Lichtblicke im achten Jahr bei Dunder Mifflin?

Zunächst einmal wiegt natürlich der Verlust schwer, den die Serie im letzten Jahr durch den Weggang von Steve Carell erlitten hat. Ohne Michael Scott fehlt „The Office“ eben doch das Zugpferd und weder Andy Bernard noch Robert California können diese Fußstapfen auch nur annähernd ausfüllen. Man merkt nun, da die anderen Charaktere weiter in den Vordergrund rücken, dass Michael Scott doch der Mittelpunkt der Serie war und manche Figuren im Hintergrund doch besser aufgehoben wären. Selbst Jim und Pam erscheinen erstmals nicht mehr so rundum sympathisch, wie noch die Staffeln zuvor.

Sehr erfrischend fand ich den Ausflug nach Florida. Auch wenn Dwight hier teilweise absurde Anstrengungen anstellt, um in die Gunst seiner neuen Chefin zu rücken, so hat mich dieser Handlungsstrang doch wirklich oft zum Lachen gebracht. Viele der Geschichten in Scranton waren dagegen teils sogar schon etwas langweilig, was ich aus den vorhergehenden Staffeln so gar nicht kannte.

Letztendlich hat mich nahezu jede Episode ausreichend gut unterhalten, um weiterzuschauen. Lachen durfte ich auch genug und die Entwicklung in den letzten Folgen lässt zumindest hoffen – mit Sabre wurde ich nämlich nie so richtig warm. Realistisch gesehen wird „The Office“ aber nicht mehr an alte Stärken anknüpfen können. Schade, aber so ist das eben nach acht Jahren. Fans werden ohnehin dran bleiben und alle anderen sollten lieber bei den ersten drei Staffeln einsteigen. Nicht schlecht, aber weit von den legendären Glanzzeiten entfernt: 7/10 (6.9) Punkte.

Iron Man 2 (2010)

Aktualisierung: Ich habe „Iron Man 2“ am 1. April 2024 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Nach einer anstrengenden Arbeitswoche, freute ich mich heute ganz besonders auf einen entspannten Filmabend. Meine Sichtung der Prolog-Filme zu Marvels „The Avengers“ geht mit „Iron Man 2“ somit bereits in die dritte Runde. Damit komme ich schneller vorwärts, als ich ursprünglich gedacht hatte. Das Franchise bereitet mir immer noch großen Spaß und inzwischen ist die Vorfreude auf das große Finale schon ziemlich gewachsen…

Iron Man 2 (2010) | © Walt Disney

Iron Man 2 (2010) | © Walt Disney

Nach der letztwöchigen Sichtung von „Der unglaubliche Hulk“, ging es heute wieder zurück zu den Anfängen der Superheldensaga. Die Geschichte setzt ein paar Monate nach dem ersten Teil ein und ich hatte irgendwie das Gefühl die Hochphase des eisernen Helden verpasst zu haben. Man erfährt zwar, dass Iron Man der Welt Frieden gebracht hat, doch springt der Film sofort zur Demontage seines Ansehens in der Öffentlichkeit. Dies fand ich ein wenig schade, doch letztendlich brauchte man wohl das persönliche Drama, um die Handlung zügig nach vorne zu bringen.

Die Bösewichte sind meiner Meinung nach wieder die Schwachpunkte des Films. Nach dem großartigen ersten Auftritt Whiplashs (Mickey Rourke), lässt man diesen wieder verschwinden, nur um ihn am Ende gegen langweilige Dronen und einen weiteren Roboteranzug auszutauschen. Sehr schade, denn das erste Design war fantastisch und dürfte wohl die ikonografischste Szene des Films bilden – von Black Widows (Scarlett Johansson) erstem Kampfeinsatz einmal abgesehen.

Im Vergleich zu „Iron Man“ wirkt das Sequel holpriger erzählt und unstrukturierter. Der erweiterte Cast (u.a. Sam Rockwell) hat mir zwar sehr gut gefallen, doch bleiben die neuen Figuren größtenteils leider recht blass. Sehr schön fand ich dagegen die größere Rolle, welche die S.H.I.E.L.D.-Agenten in dem Film einnehmen. Habe ich Scarlett Johansson schon erwähnt? Sehr sehenswert. Auch Samual L. Jacksons Nick Fury bekommt langsam Profil und wirkt nicht mehr nur wie eine undefinierbare graue Eminenz.

Fazit

Insgesamt wirkte „Iron Man 2“ auf mich etwas schwächer als sein Vorgänger. Dieser hatte mich bei seiner Erstsichtung allerdings auch noch nicht vollständig überzeugt. Letztendlich bin ich mit dem Film durchaus zufrieden, da er wie das typische Sequel von allem einfach nur mehr bietet, was natürlich nicht immer der ideale Weg ist, doch hier größtenteils funktioniert: 7/10 Punkte.