Da die Kinder heute einmal wieder auf einer längeren Chorprobe waren, habe ich spät Pizza bestellt und nach dem Essen war es schon kurz vor 21 Uhr. Also habe ich nach einem kurzen Film in der Sammlung geschaut und bin auf „Dampfnudelblues“ gestoßen. Bisher hatte ich noch keinen Eberhofer-Krimi gesehen und kannte die Reihe nur aus Erzählungen z.B. meiner Mutter, die ein paar Teile der Reihe im Kino gesehen hat. Insofern war ich gespannt, was an dem Erfolg dran ist… 👮♂️

Dampfnudelblues (2013) | © Constantin Film Verleih GmbH
Eine unterhaltsamer Krimi voller Lokalkolorit
Auch wenn ich zu Beginn nicht sonderlich begeistert war, so hat mich der bayerische Irrsinn doch schnell in seinen Bann gezogen. Zunächst wirkt das alles etwas wie aus einer typischen Vorabendserie der Öffentlich-rechtlichen, doch hinter all der Komik liegt auch eine fast schon melancholische Stimmung und Düsterheit. Die Figuren rund um Franz Eberhofer sind echte Charaktere und das macht den Film letztendlich auch aus: Wenn im einzigen Wirtshaus des Ortes bei Bier und Schnaps Frauengeschichten verhandelt werden oder in der Metzgerei Leberkäse gleich kiloweise eingekauft wird, dann ist das wohlig unterhaltsam. Dem gegenüber stehen echte Schicksale, die erstaunlich realistisch und ungeschönt wiedergegeben werden. Ich mochte diese Mischung wirklich sehr.
Der eigentliche Kriminalfall ist dann eher auf typischem Kriminiveau. So wie man es auch von einem Tatort erwarten würde, nur eben aufgrund Figuren und Lokalkolorit deutlich unterhaltsamer. Die knapp 90 Minuten sind wie im Flug vergangen. Das Zappelinchen hat viel gelacht und sich köstlich amüsiert, der Zwergofant fand so manche Szene dann doch recht gruselig. Vermutlich weil hier eben, im Gegensatz zu anderen Filmen, die wir zuletzt geschaut haben, doch ein realistisches Setting vorliegt und ich danach erst einmal erklären durfte, dass dies kein Folterkeller war, sondern sich manche Menschen beim Sex auch ganz gerne mal verhauen. Da habe ich mir doch gleich zur Filmwahl des Abends gratuliert. Gut gemacht, Papa bullion!
Fazit
Ich hatte viel Spaß mit „Dampfnudelblues“, auch wenn der eigentliche Kriminalfall eher von der Stange war. Figuren und Setting haben mich schnell überzeugt und ich mochte das Zusammenspiel von Humor und doch ernsteren Tönen. Auf die kommenden Filme der Reihe freue ich mich durchaus. Aber vermutlich werden wir sie nicht am Stück schauen, denn der Zwergofant braucht erst einmal wieder etwas leichter Verdauliches. Wirklich sehr nette Krimikost: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)








