Black Sea (2014)

Die erste Arbeitswoche nach dem Urlaub ist vorbei. Wie zu erwarten, war sie sehr anstrengend und ich freue mich nun wirklich auf das Wochenende. Nach einem kurzen Spaziergang und leckerer, selbstgemachter Calzone war es schon wieder recht spät, doch ein Film musste einfach noch sein: Die Entscheidung fiel auf „Black Sea“, der eigentlich nur deshalb den Weg in die Sammlung fand, weil wir dieses Jahr am Schwarzen Meer Urlaub gemacht hatten. Ob das eine gute Wahl war?

Black Sea (2014)

„Das Boot“ trifft „Jäger des verlorenen Schatzes“

Ich war zu Beginn wirklich erstaunt, dass man zunächst eine Art Sozialdrama zu sehen bekommt. Die Hauptfigur Robinson (gespielt von einem ausnahmsweise nicht attraktiv in Szene gesetzten Jude Law) verliert den Job und bekommt über zwei Ecken eine abenteuerliche Geschichte serviert: Ein verschollenes Nazi-U-Boot mit einem Haufen Gold an Bord, ein mysteriöser Investor und eine bunt zusammengewürfelte Crew. Fertig ist das Rezept zu einem Abenteuerfilm mit ungewöhnlichem Setting.

In der zweiten Filmhälfte jedoch, spitzen sich die Konflikte zu, so dass „Black Sea“ eher einem klaustrophobischen Thriller gleicht. Ich mochte die raue Atmosphäre auf dem alten, verkommenen U-Boot wirklich sehr. Auch die zusammengewürfelte Crew und die Aussicht nach dem großen Gewinn hatte seinen Reiz. Als die unterschwelligen Spannungen dann aber an die Oberfläche treten, wurde es mir fast schon zuviel. Der Twist wirkte zudem sehr unmotiviert und die Rettung in letzter Sekunde roch für mich zu sehr nach Deus ex machina.

Fazit

Regisseur Kevin Macdonald (u.a. „Sturz ins Leere“ oder „Der letzte König von Schottland“) hat mit „Black Sea“ einen atmosphärisch dichten U-Boot-Thriller inszeniert. Leider driftet der Film im letzten Drittel zu sehr in klischeehafte Gewässer ab, als dass er sich mit großen Genre-Klassikern würde messen können. Hat mir insgesamt dennoch wirklich gut gefallen: 7/10 Punkte.

Die 5 Filme, auf die ich mich im Herbst am meisten freue

Mit ihrer Aufgabenstellung für die aktuelle Ausgabe von Die 5 BESTEN am DONNERSTAG macht es Gorana mir nicht leicht, gehöre ich doch inzwischen auch zu denjenigen, die kaum noch ins Kino kommen. Deshalb bin ich auf Heimkino-Releases ausgewichen und habe dort tatsächlich auch ein paar interessante Filme gefunden…

Die 5 BESTEN am DONNERSTAG #60

Das Thema für Ausgabe #60 lautet:

Die 5 Filme, auf die ich mich im Herbst am meisten freue

  1. „Alien: Covenant“ (Ridley Scott) – Ich habe den Film bereits im Kino gesehen und fand ihn zwar gut, aber er besaß leider auch ein paar größere Schwächen. Ich bin deshalb sehr gespannt, wie er bei einer Zweitsichtung abschneiden wird.  (Heimkino-Release: September)
  2. „Blade Runner 2049“ (Denis Villeneuve) – Da „Blade Runner“ zu meinen absoluten Lieblingsfilmen zählt und mich Denis Villeneuve spätestens mit „Arrival“ extrem beeindruckt hat, nehme ich mir fest vor „Blade Runner 2049“ im Kino zu sehen. (Kinostart: Oktober)
  3. „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ (James Gunn) – Ich mochte den ersten Teil sehr und habe große Hoffnung, hiermit einen nahezu perfekten Popcorn-Film zu erleben. (Heimkino-Release: September)
  4. „Pirates Of The Caribbean: Salazars Rache“ (Joachim Rønning & Espen Sandberg) – Ja, ich weiß. Den Film braucht eigentlich niemand. Schon den vierten Teil fand ich unnötig, doch ist mir bei meiner Recherche keine spannendere Neuveröffentlichung über den Weg gelaufen – und ein wenig Lust hätte ich ja schon, mich bei nasskaltem Herbstwetter in eine Decke einzuwickeln, einen Rum zu schlürfen und dabei einmal wieder in die Karibik aufzubrechen… (Heimkino-Release: Oktober)
  5. „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (Juan Antonio Bayona) – Den Trailer fand ich extrem beeindruckend. So sehr, dass ich meiner Frau das Buch schenkte, die davon auch sehr begeistert war. Der Film war leider ein kompletter Flop, soll aber sehr gelungen sein. Perfekt für einen kalten Herbstabend. (Heimkino-Release: Oktober)

Shameless (US) – Season 6

Wie ihr an den ausgebliebenen Einträgen sehen könnt, ist mein TV-Konsum in den letzten Wochen trotz des neuen Fernsehers rapide zurückgegangen. Urlaub, Arbeit und Familie haben meinen Fokus auf die wichtigeren Dinge des Lebens gelenkt. Dennoch habe ich mir die letzten Wochen sporadisch mit „Shameless – Season 6“ versüßt. Und wie ihr euch denken könnt, war der Besuch bei den Gallaghers einmal wieder mehr als nur turbulent…

Shameless – Season 6

Der unterhaltsame Verlust der Bodenhaftung

Puh, es passiert wieder einiges im Leben unserer Vorzeigefamilie. Unfassbar. Dabei werden auch schwierige Themen nicht ausgespart, doch immer wenn man denkt es wird nun ernst und dramatisch, legt vermutlich Frank noch einmal eine Schippe drauf, um die Situation völlig ins Absurde zu drehen. Teils hatte ich hier das Gefühl, die Serie verliert so langsam die Bodenhaftung und gewissen Handlungsstränge (z.B. Lips Affäre mit seiner Professorin) würden zu breit ausgewalzt. Dem Unterhaltungswert schadet dies nicht unbedingt, zumal es auch noch genügend Elemente gibt, die unsere Figuren und auch uns Zuschauer ziemlich schlucken lassen. Dennoch kam es mir teils so vor als würde Showtime vermehrt nackte Tatsachen oder auch Schockmomente ohne eine wirkliche Motivation für die Handlung ins Spiel bringen. Ich bin gespannt, wie sich die Serie in dieser Hinsicht in den nächsten Staffeln noch entwickeln wird.

Fazit

Dieses Mal hat es deutlich länger gedauert, bis ich richtig drin war und die Eskapaden der Gallaghers ohne Scham genießen konnte. Am Ende der Staffel hätte ich (wie immer) unglaublich gerne noch weitergeschaut, da die Welt unserer Hauptfiguren einmal mehr in sich zusammenfällt und man nun gespannt sein darf, in welche Richtung sich speziell Fiona entwickelt. Immer noch sehr stark, doch nicht die beste Staffel dieser nach wie vor famos unterhaltsamen Serie: 9/10 (8.8) Punkte.

Media Monday #323

Zwei Wochen Urlaub sind vorbei, der Alltag kehrt zurück. Ich kann es noch gar nicht glauben und möchte die Zeit am liebsten zurückdrehen. Heute habe ich die letzten Fotos unseres Leipzig-Urlaubs bearbeitet und viel in Erinnerungen geschwelgt. Um nicht zu sehr der Melancholie zu verfallen, beantworte ich nun die aktuellen Fragen des Medienjournals und wünsche euch in diesem Zuge einen guten Start in die Woche.

Media Monday #323

  1. Im September freue ich mich wohl am meisten auf die letzten sonnigen Tage auf der Terrasse.
  2. Mein fortgeschrittenes Alter läuft mir in letzter Zeit quasi ständig über den Weg, sei es an meinem Geburtstag oder aufgrund diverser Gebrechlichkeiten.
  3. Von all diesen mega-gehypten Serien schaue ich nur einen Bruchteil und hänge meist Jahre hinterher.
  4. Vergleiche ich meinen Enthusiasmus für das Thema/Hobby Film, Serien und Bücher bzw. generell erzählte Geschichten mit anderen Themenfeldern, dann ziehen diese oft den Kürzeren.
  5. Habe ich die Wahl zwischen Buch oder Film entscheide ich mich im Zweifel für beides .
  6. Die Geschichte reizt mich ja ganz besonders an „Arrival“, weshalb mich nun auch Ted Chiangs Kurzgeschichte „Story of Your Life“ interessiert.
  7. Zuletzt habe ich „Jurassic World“ in 3D auf meinem neuen Fernseher gesehen und das war eine ziemlich beeindruckende Erfahrung, weil 3D im Heimkino sehr angenehm ist und den Unterhaltungswert noch einmal steigern konnte.

Jurassic World (2015) (WS1)

Aktualisierung: Ich habe „Jurassic World“ am 7. Dezember 2024 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und eine aktualisierte Besprechung veröffentlicht.

Nach einem turbulenten Tag, den wir aufgrund des regnerischen Herbstwetters in einem Indoor-Spielplatz verbracht haben, sind wir abends müde aufs Sofa gefallen. Die perfekte Gelegenheit also, die 3D-Fähigkeiten des neuen Fernsehers zu testen. Im Player landete „Jurassic World“, den ich vor etwas mehr als zwei Jahren bereits im Kino gesehen hatte. Damals allerdings nur in 2D und mit mäßiger Begeisterung. Wie der Film bei der Zweitsichtung wirkt, lest ihr in der folgenden Besprechung…

Jurassic World (2015) | © Universal Pictures Germany GmbH

Jurassic World (2015) | © Universal Pictures Germany GmbH

Ein Film wie ein Besuch im Freizeitpark

Dieses Mal wusste ich ja schon ziemlich genau, was mich erwartet. Somit blieb die Enttäuschung darüber aus, einen viel zu vollgestopften Film zu sehen, der sich an jede mögliche Zielgruppe anbiedert. Ich hatte sogar extrem viel Spaß damit: Wie bei einem Freizeitpark sollte man sich einfach auf die Attraktionen einlassen, denn dann weiß „Jurassic World“ auch zu unterhalten. Durch verschiedenste Meta-Anspielungen scheint durch, dass die Drehbuchautoren sich dessen auch bewusst waren. Für mich hat diese Mixtur heute sehr gut funktioniert, wenngleich einige Elemente, wie z.B. die trainierten Raptoren, immer noch ziemlich lächerlich wirken.

Tatsächlich begeistert war ich vom 3D-Effekt, der das Freizeitpark-Gefühl noch einmal mehr unterstreicht. Hat mir deutlich besser gefallen, als meine bisherigen Erfahrungen mit 3D im Kino. Vielleicht liegt es am kleineren Bild oder der generell besseren Qualität. Da werde ich bestimmt noch den einen oder anderen Film in 3D nachholen. Selbst meine Frau war begeistert.

Fazit

Auch wenn von „Jurassic World“ nur wenig hängen bleibt, so war die Fahrt selbst äußerst unterhaltsam. Bryce Dallas Howard und Chris Pratt harmonieren sehr gut zusammen, die Effekte wissen zu überzeugen und es gibt massenhaft Dinos zu sehen. Das aufdringliche Drehen an der Nostalgie-Schraube hätte sich Colin Trevorrow sparen können, ich komme jedoch nicht umhin zuzugeben, dass es auch bei mir wieder funktioniert hat. Nun freue ich mich tatsächlich auf den zweiten Teil: 7/10 Punkte.