Wir verlassen die Insel, vermutlich da sie dank Dauerregen inzwischen im Meer versunken ist. Dennoch hält Gorana in dieser Ausgabe von Die 5 BESTEN am DONNERSTAG wieder eine spannende Ausgabe für uns parat: Die teils auch absurden deutschen Titel des 80er-Jahre-Kinos habe ich bewusst außen vor gelassen, da mir diese inzwischen ans Herz gewachsen sind. Dennoch habe ich ein paar Varianten der jüngeren Vergangenheit für euch zusammengestellt. Was ist eure Meinung dazu?
Das Thema für Ausgabe #55 lautet:
Die 5 absurdesten deutschen Filmtitel-Übersetzungen
- „96 Hours“ – OT: „Taken“ (2008) – Ein typischer Fall von generischer englischer Titel ersetzt einen anderen englischen Titel. Hier riecht man förmlich die Fokusgruppe, die zur Titelfindung herangezogen wurde. Die Masse hat sich vermutlich für die Kombination aus Zahlen und Zeit entschieden. Traurig, aber wahr. Ob der Film unter dem Titel „Entführt“ in den deutschsprachigen Ländern genauso erfolgreich gewesen wäre?
- „Journey of Love: Das wahre Abenteuer ist die Liebe“ – OT: „Safety Not Guaranteed“ (2012) – Oh je, ein ganz schlimmer deutscher Titel. Hier hat man den herrlichen Originaltitel genommen und ihn durch eine völlig generische deutsch-englische Variante ersetzt, die man jeder x-beliebigen RomCom voranstellen könnte. Kein Wunder, dass der Film hierzulande ziemlich untergegangen ist.
- „Vaiana: Das Paradies hat einen Haken“ – OT: „Moana“ (2016) – Eines der prominentesten Beispiele der letzten Zeit, zu der es verschiedenste Begründungen zu lesen gab: von einem gleichnamigen Filmtitel bis hin zu einem Pornostar dieses Namens – die Wahrheit steckt wohl irgendwo dazwischen. Letztendlich dürfte auch die Zielgruppenanalyse bei Disney ihren Teil zum Titel beigetragen haben.
- „Tödliches Kommando“ – OT: „The Hurt Locker“ (2008) – Kathryn Bigelows famos spannender Kriegsfilm hätte einen besseren deutschen Titel verdient gehabt, als den völlig generischen „Tödliches Kommando“. Da erwartet man förmlich ein hirnloses Action-Vehikel aus den 80ern und „The Hurt Locker“ hat tatsächlich viel mehr zu bieten.
- „Wie ein einziger Tag“ – OT: „The Notebook“ (2004) – Ich gehöre vermutlich zu den wenigen (männlichen) Zuschauern, die dem Film tatsächlich etwas abgewinnen können. Dennoch kann ich mir den deutschen Titel nie merken, weil er so völlig austauschbar ist. Der Originaltitel ist einfach und prägnant – und bleibt dadurch im Gedächtnis.
„Safety Not Guaranteed“ ist wirklich das Paradebeispiel für Vermarktungsstrategie durch einen völlig unpassenden Titel. Der deutsche Titel hat ja einfach gar nix mehr mit dem eigentlichen Film zu tun.
„Hurt Locker“ ist nebenbei mit jedem Titel einfach nur strunzdoof und langweilig. Ein typischer Oscargewinner irgendwie. Andererseits war die Auswahl der Nominierten in dem Jahr ohnehin ziemlich grauenhaft.
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Ja, den Titel haben sie leider ziemlich versaut. Fällt für mich in eine Kategorie mit „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“. Da bleibt im Deutschen auch nicht mehr viel übrig…
Ich fand „The Hurt Locker“ sehr überzeugend und mitreißend. Hätte aber auch „Avatar“ den Oscar gegönnt… 😉
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Eternal Sunshine“ ist definitiv meine Nummer 1. Ich kann ja sogar verstehen, dass man den Titel geändert hat, weil der nun mal nicht sehr zugänglich ist. Aber dann so eine lahme unpassende Scheiße zu wählen ist mal wieder typisch.
Avatar? Du willst mich wirklich zum Feind haben, oder?
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Yep, einen spezielleren Titel hätte der Film auch in der deutschen Fassung verdient gehabt. Schade drum.
Hehe, ja, ich mag „Avatar“. Das sollte inzwischen aber doch bekannt sein… 😉
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Vaiana hat mich auch sehr überrascht.
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Ja, das ist aber anscheinend europaweit so. In Italien heißt der Film z.B. „Oceania“. Da hat wohl jede Marketing-Abteilung etwas eigenes gezaubert… 😉
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Echt jetzt? Damit könnten wir hier auch noch leben 😉
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Ja, Disney lokalisiert anscheinend recht gerne.
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Sieht so aus 😉
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MIr hat man erzählt, es gäbe einen dänischen Vergnügungspark namens Moana.
DEINE ERKLÄRUNG HAT JETZT DAS KIND IN MIR ZERSTÖRT!!!!
😉
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Haha, wer weiß, was das für ein „Vergnügungspark“ ist… 😉
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Mir als Parkfan ist kein solcher Park in Dänemark bekannt.
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Aha! Der Mythos ist enttarnt… 😆
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Deine Plätze 4 und 5 sind echt treffend und Dinger, die mir immer nicht einfallen, einfach weil sie so vollkommen generisch sind. „Tödliches Kommando“ könnte auch ein Chuck Norris Streifen von 1982 sein, soviel Aussagekraft hat der Titel. Furchtbar!
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Völlig richtig, das war dabei auch mein Gedanke. Gibt noch viel mehr Beispiele, doch diese hier fand ich schon auffällig austauschbar.
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Nichts anderes als fünf tolle Auswüchse habe ich erwartet und genau diese bekommen!
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So soll das sein… 😀
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Sehr gute Liste….hab mich ja schon von Anfang an gefragt warum Moana zu Vaiana werden musste ;-)?!
Auch diese Angewohnheit den Titeln dann noch einen Zusatz zu verpassen ist doch irgendwie merkwürdig….braucht es unweigerlich immer einen Zusatztitel, die deutschsprachige Bevölkerung ins Kino zu locken?! Bin ja nur froh, dass Dunkirk so geblieben ist und nicht zu Dunkirk – Entscheidung am Strand mutierte ;-)!
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Ja, die Zusätze sind oft wahrlich seltsam. Gehören sie zum Titel? Sind sie „nur“ eine Tagline? Früher hatten sie ja noch teils Charme, doch heutzutage wirken sie schon sehr plump.
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Du sagst es….was sollen sie überhaupt bringen oder darstellen? Bei Alien bin ich in meinem Artikel einfach mal davon ausgegangen, dass sich die deutschen Kinogänger den Blick ins Lexikon durch den Zusatz ersparen konnten.
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Haha, „Alien“ wäre tatsächlich auch ein positives Beispiel gewesen. Da hat der Filmtitel Charme und man spart sich tatsächlich den Weg zum Bücherregal… 😉
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Du sagst es….das war auch irgendwie revolutionär, wenn man einmal bedenkt, dass heutzutage wahrscheinlich in den wenigsten Haushalten überhaupt noch Lexika zu finden sein dürften 😉
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Heute wäre der Untertitel ein Link zu Wikipedia… 😁
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Auch eine bahnbrechende Idee….und so vernetzend 😉
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Pingback: Once upon a Trinkgeld: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG #55 – Rubinkatze
Was für ein herrliches Reizthema, was für eine großartige Auswahl an Beispielen. Sagenhaft grausam.
Als ich meinen ersten Wallace im Fernsehen – ich war wohl 10 oder 11 – gesehen habe, war das „Der Frosch mit der Maske“. Im Film kam dann aber auch nicht ein Frosch vor, der sich ein (Menschen?)Maske über den Kopf gezogen hat. Hat mich irgendwie enttäuscht damals. Aber hierin sieht man, dass es schon immer merkwürdige deutsche Filmtitel gab, schon bei dieser dänisch-deutschen Koproduktion. Es konnte einem schon Angst und Bange werden, wenn man verfolgt hat, wie Filme durch die Verschandelung ihrer Titel für den deutschen Kinomarkt quasi geschändet wurden. Ich habe mich hierbei immer schon gefragt, ob die deutschen Titel von ausländischen Filmen nicht irgendeinem Gremium (Verleih, Produktionsfirma…) zur Genehmigung vorgelegt werden müssen…..
Mein ewiger Favorit ist der Film „Now You See Him, Now You Don’t“ der bei uns unter (ich habe es vorhin extra noch ein im Netz geprüft) unter dem Titel *Es kracht, es zischt, zu seh’n ist nischt“ lief. Einfach wunderbar….. Ob Kurt Russell wohl davon weiß?
Aber gehen andere Länder sensibler mit dem Thema um?
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Wie die Filmtitel früher entstanden sind, kann ich nicht sagen. Da hat man wohl viel in die kreativen Hände der Verleiher gelegt. Heute jedoch wird bestimmt genau mit Fokusgruppen, Umfragen usw. analysiert, welcher Titel für die Zielgruppe ansprechender ist. Da dürfte wenig dem Zufall überlassen bleiben, denn Film ist für den Verleiher in erster Linie Geschäft. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass das in anderen Ländern ähnlich ist, zumindest wenn sie Filme überhaupt lokalisieren.
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Ich hasse „The Notebook“. Hasse hasse hasse.
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Das Thema hatten wir an anderer Stelle schon einmal, oder? 😉
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Ich weiß, ich kann mich einfach nicht beherrschen. *lach*
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Nichts anderes hätte ich erwartet… 😉
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