Run, Fatboy, Run (240)

Frakking dogs and dog owners! Seit meinem traumatischen Lauf mit Hundebiss sind inzwischen knapp drei Wochen ins Land gezogen. Die erste Woche hatte ich mich so wenig bewegt wie möglich, die zweite bin höchstens mal langsam spazieren gegangen und seit ein paar Tagen ist das Bein wieder voll einsatzfähig. Es ziepft nur ab und zu noch. Dennoch habe ich meinen Lauf bis heute rausgezögert, weil ich keine Lust auf Hunde und ihre Besitzer hatte. Doch man kann ja nicht ewig warten…

Distance: 8.99 km
Duration: 00:56:08
Avg Speed: 9.61 km/h
Avg Pace: 6:14 min/km
Energy: 756 kcal

Also habe ich mich heute bei 25 °C im Schatten aufgemacht und eine Strecke ohne Wald- und Feldwege gewählt, d.h. an Straßen entlang und durch die Stadt. Nicht wirklich angenehm, da der Asphalt die Hitze reflektiert und Schatten äußerst spärlich gesäht ist. Doch was tut man nicht alles, um notfalls mal schnell die Straßenseite wechseln zu können, nur weil so eine Trulla denkt ihre drei Köter mitten in der Stadt ohne Leine auszuführen?

Mal abgesehen von ein paar zeitraubenden Ausweichmanövern und einer unbekannten Sackgasse, hat mir die Hitze ziemlich zu schaffen gemacht. Direkte Sonneneinstrahlung kann ich ohnehin nicht so gut ab und dann noch mit viel Bewegung nach drei Wochen Pause? Nicht so toll. Zudem beständig ein ungutes Gefühl beim laufen. Das ist wohl das Schlimmste. Beständig auf der Hut vor uneinsichtigen Hundehaltern und ihren Wadenbeißern zu sein.

Wie ich in Zukunft damit umgehe, kann ich noch nicht sagen. So macht laufen nur noch eingeschränkt Spaß. Meine Zeit war auch nicht besonders toll, die Strecke nur bedingt angenehm – wozu wohne ich denn auf dem Land, wenn ich an Straßen entlang laufen muss? – und am Ende war ich einfach nur geschafft. Dennoch bin ich froh, es einmal wieder angepackt zu haben…

Im Ohr: Der Game One-Plauschangriff: Monster Hunter & Blood Dragon

Mein Bewertungssystem

Ein Thema, das mich schon länger beschäftigt, ist die Bewertung von Filmen* in einem Punktesystem. Ob ein solches überhaupt nötig ist, wird ja oft diskutiert. Ich finde es schön, dass Leser auf einen Blick erfassen können, wie gut bzw. schlecht ein Film im Vergleich zu anderen Filmen abschneidet. Ob man sich nun in einem System mit 10 oder 5 Punkten, Sternen oder DeLoreans bewegt, ist beinahe egal. Ich für meinen Teil habe mich für ein 10 Punkte-System mit ganzen Schritten entschieden (was sich auch leicht auf ein 5 Punkte-System mit halben Schritten umrechnen lässt). Doch wofür stehen die einzelnen Punkte in meinem Bewertungssystem?

1 Punkt: Der Film ist ein Totalausfall. Hier stimmt wirklich so gut wie gar nichts.
2 Punkte: Es mag ein paar positive Aspekte geben, doch werden diese vom Rest des Films wieder völlig zunichte gemacht.
3 Punkte: Der Film hat ein paar unterhaltsame Momente, welche jedoch allenfalls von absoluten Genrefans geschätzt werden.
4 Punkte: Die Menge an ärgerlichen und unterhaltsamen Momenten nähert sich an. Insgesamt jedoch nichts, für das man seine Zeit opfern sollte.
5 Punkte: Knapp unter dem Durchschnitt. Genrefans können mit dem Film Spaß haben, alle anderen sollten sich eine Sichtung lieber zweimal überlegen.
6 Punkte: Knapp überdurchschnittliche Unterhaltung. Kann man sich als Zeitvertreib gut ansehen, ist meist jedoch schnell wieder vergessen. Kein Film für die Ewigkeit.
7 Punkte: Hier beginnt es interessant zu werden. Genrefans sollten auf jeden Fall reinschauen und alle anderen dürften zumindest gut unterhalten werden.
8 Punkte: Ein sehr guter Film, der jedoch ein paar kleinere Unstimmigkeiten beinhalten kann. Ein gelungener Filmabend ist auf jeden Fall garantiert.
9 Punkte: Großes Kino. Sollte man sich keinesfalls entgehen lassen, selbst wenn das Genre sonst nicht zum persönlichen Sichtungsspektrum gehört.
10 Punkte: So gut wie perfekt. Ein Pflichtfilm für jedermann. Kino, das bewegt und mitreißt – und im Idealfall noch Tage nach der Sichtung wirkt. Ein echtes Erlebnis.
Lieblingsfilm: Dieses Prädikat bekommen von mir Filme verliehen, die sich mir tief ins filmische Herz gespielt haben. Filme zum immer wieder sehen. Filme zum teilen. Filme zum lieben.

Ich hoffe durch diese Einordnung ist es ein wenig nachvollziehbarer geworden, warum bei mir ein Film mit 5 Punkten eben noch unter dem Durchschnitt liegt, 10 Punkte-Filme nicht zwangsweise zu den Lieblingsfilmen gehören müssen und die Abstufungen dazwischen je nach Genrevorlieben durchaus eine andere Bedeutung haben können.

* Dieses Bewertungssystem wende ich analog für Serien an.

96 Hours: Taken 2 – OT: Taken 2 (2012)

Was wurde über diesen Film geschimpft. Die schlechteste Fortsetzung aller Zeiten, kein Vergleich zum grandiosen Original und vieles mehr gab es in diversen Kritiken zu lesen. Dennoch hatte ich Lust Bryan Mills noch einmal in Aktion zu sehen und somit schob ich „96 Hours: Taken 2“ ohne große Erwartungen, jedoch mit einer gewissen Vorfreude, in den Player. Ob diese Fortsetzung tatsächlich so stark abfällt, lest ihr in der folgenden Besprechung…

taken_2_2

Der Vorgänger hatte mich damals – wie nahezu jeden seiner Zuschauer – wirklich begeistert. „Taken“ war ein geradliniger Actionfilm, der Liam Neeson in gehobenem Alter als Actionheld etablierte, und dabei eine angenehm erfrischende Härte an den Tag legte. Der zweite Teil beginnt, wie bereits sein Vorgänger, eher ruhig: Man lernt die aktuelle Lebenssituation der Charaktere kennen und wird auf das Setting vorbereitet. Ich fand diesen langsamen Einstieg erneut sehr gelungen, wenngleich es weder inhaltliche noch schauspielerische Offenbarungen zu sehen gibt. Für einen Actionfilm jedoch genau das richtige Quentchen an Charakterentwicklung und Spannungsaufbau.

Kaum in Istanbul angekommen, geht die Hatz auch schon los. Die Prämisse des Vorgängers wird auf den Kopf gestellt, die Regeln bleiben dabei jedoch die gleichen: Bryan Mills (Liam Neeson) hat erneut alles im Griff – und das obwohl er sich dieses Mal selbst in Gefangenschaft befindet. Per Mobiltelefon dirigiert er seine Tochter (Maggie Grace), bis er sich selbst wieder auf die Jagd machen kann. Viele Gegebenheiten sind hanebüchen, das gebe ich unumwunden zu. Angefangen bei den Fahrkünsten der Tochter, über örtliche Zusammenhänge, bis hin zur stereotypen Darstellung der Entführer: keineswegs logisch oder politisch korrekt, doch stets unterhaltsam.

Die Inszenierung der Actionszenen hat leider ein wenig gelitten. So gibt es zwar wunderschön anzusehende Totalen zu sehen, die einen guten Überblick geben, doch sobald die Kamera näher am Geschehen ist, verfällt Regisseur Olivier Megaton oftmals in krudes Schnittgewitter. Hart fand ich den Streifen dennoch, aber das mag auch daran liegen, dass ich den Extended Cut sah, der auch den Gewaltgrad im Vergleich zur Kinofassung etwas nach oben schraubte.

Letztendlich hat mich „Taken 2“ beinahe so gut unterhalten, wie der Vorgänger. Istanbul als Schauplatz fand ich toll und ernst nehmen darf man solch einen Film ohnehin nicht. Ich mochte die Charaktere nach wie vor und habe mich erneut an Liam Neesons körperlichem Einsatz erfreut. Sicher keineswegs originell und auch nicht so sauber ausgeführt, wie der Vorgänger, doch insgesamt für rund 90 Minuten erneut ein großer Actionspaß: 7/10 Punkte.

Happy Birthday Blog: 7 Jahre

Das vergangene Jahr ist wieder unglaublich schnell vergangen. Nun blogge ich hier also schon seit 7 Jahren über Filme, Serien und die restlichen Nettigkeiten des Lebens.

happy_anniversary_2013_miGeändert hat sich im vergangenen Jahr – zumindest im Bezug auf das Blog – nur wenig. Die, im Gegensatz zur ersten Vermutung, doch recht regelmäßige Teilnahme am Media Monday des Medienjournals dürfte wohl die größte Änderung gewesen sein, was – im Vergleich zum vergangenen Jahr – auch für leicht bessere Zahlen sorgte:

1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr
Aufrufe 15.218 57.411 55.891 58.343 44.259
Aufrufe/Tag 42 157 153 160 121
6. Jahr  7. Jahr
Aufrufe  44.034  46.860
Aufrufe/Tag  120  128
Aufrufe Beiträge Komm.
Gesamtsumme 322.016 1.568 13.761

Die vergangenen 12 Monate waren – auch abseits von den bewegten Bildern – wieder randvoll mit spannenden Ereignissen: Wir haben den zweiten Geburtstag unseres Zappelinchens gefeiert und der dritte steht in knapp einem Monat auch schon wieder vor der Tür – und das ist mindestens genauso erschreckend, wie großartig. Dann ist im November unsere Nummer zwei zu uns gestoßen, was nicht nur mein Leben noch einmal komplett umgekrempelt hat. Ihr seht: Die privaten Ereignisse waren voll und ganz vom Nachwuchs geprägt. Doch auch bezogen auf das Blog gab es ein paar Highlights, so bekam ich von Sebastian den Blog Award überreicht und wurde zu dem Thema „Vater und Filmblogger?“ und für „Die aktuelle Blogvorstellung“ interviewt.

Natürlich habe ich auch wieder etliche Filme und Serien gesehen: Insgesamt kam ich letztes Jahr auf 50 Filme und 43 Serienstaffeln. Das bedeutet im Vergleich zum vergangenen Jahr einen leichten Rückgang (-14 Filme / -2 Serienstaffeln), der wohl unserem Familienzuwachs zugeschrieben werden kann. Mein Sportprogramm musste mit 40 Läufen erneut eine Dämpfung (-14 Läufe) hinnehmen, dafür war ich zweimal Schwimmen (+2) und wurde beim Laufen erneut von einem Hund gebissen (±0). Was das geschriebene Wort angeht, bin ich wieder nicht weit gekommen und habe gerade einmal 4 Bücher geschafft (±0 Bücher), drei davon aber immerhin im letzten Vierteljahr.

Nun bin ich also schon seit 7 Jahren Teil der (filmischen) Blogosphäre. Wahnsinn. In letzter Zeit frage ich mich immer öfter, ob ich die Zeit nicht besser in etwas tatsächlich Sinnvolles investieren sollte. Und sei es nur Filme schauen, anstatt darüber zu schreiben. Oder ein neues Blog aufsetzen. Mit größerer Zielgruppe und Gewinnabsicht. Aber dafür seid ihr mir alle – ja genau ihr, liebe Leser – bereits viel zu sehr ans Herz gewachsen.

In diesem Sinne: Vielen Dank für eure treuen Besuche und die zahlreichen Kommentare. Ich hoffe wir lesen uns auch im kommenden Jahr wieder!

Happy Endings – Season 3

Wieder einmal wurde eine von mir geliebte Comedy abgesetzt. Wirklich schade, denn „Happy Endings – Season 3“ überzeugte durch einen ganz besonderen Mikrokosmos aus Popkultur-Referenzen, Insider-Humor und exzentrischen Persönlichkeiten. Innovativer, lustiger und abgefahrener als die meisten anderen „Friends“-like Comedys da draußen…

happy_endings_s3_1

Ich hatte bei „Happy Endings“ stets das Gefühl Teil dieser kleinen Clique zu sein. Weniger aufgrund der Tatsache, dass die Charaktere allesamt überaus sympathisch wären, als aufgrund der unzähligen Insider-Späße, die man als Zuschauer eben nur versteht, wenn man mehr als eine Episode gesehen hat. Das schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und zauberte mehr als nur einmal ein Lächeln auf meine Lippen. Insofern kaum verwunderlich, dass die Serie eine kleine, aber durchaus hartnäckige Anhängerschaft aufbauen konnte.

Nachdem die zweite Staffel eher von diversen Verrücktheiten lebte, gibt es mit den Planungen für Pennys Hochzeit einen fokussierteren Handlungsstrang, auf den in den meisten Episoden zumindest am Rande Bezug genommen wird. Dies schadet der Serie nicht wirklich, da stets genügend Platz für die Eskapaden von Max, Dave, Alex, Jane, Brad und Penny leibt. Insgesamt gesehen hatte die Serie mit ihrer zweiten Staffel ihren Höhepunkt erreicht, doch auch mit der finalen Staffel musste man kaum Qualitätseinbußen hinnehmen:

  1. „Happy Endings – Season 2“
  2. „Happy Endings – Season 3“
  3. „Happy Endings – Season 1“

Letztendlich wurde die Serie trotz eingeschworener, doch leider zu kleiner, Fangemeinde abgesetzt. Ich finde es wirklich schade, da sich die Serie zu einem wahren Highlight der Beziehungskomödie mit etlichen absurden Einfällen entwickelt hatte. Andersartigkeit wird in der TV-Landschaft eben leider nur selten belohnt. Macht’s gut, ihr Verrückten: 8/10 (8.3) Punkte.

Media Monday #101

Nach einem verregneten Wochenende, geht es in eine ebensolche Woche. Bei gerade einmal 6 °C. Wir haben Juni. Trotz Regen, düsteren Wolken und ebensolcher Laune, beantworte ich natürlich auch diesen Montag wieder voller Freude die aktuellen Fragen des Medienjournals. Auch wenn die Feiertage bis Oktober nun erst einmal vorbei sind: Habt ihr Wulf eigentlich schon zu 2 Jahren Medienjournal gratuliert?

media_monday_101

  1. Die größte Action-Ikone ist nach meinem Dafürhalten Arnold Schwarzenegger, dicht gefolgt von Bruce Willis – zumindest zu ihrer Glanzzeit in den 80er und 90er Jahren.
  2. AIMEE MANN gefiel mir am besten in dem Episodenfilm „Magnolia“, weil ihre Songs darin einen mindestens ebenso großen Stellenwert haben, wie die Dialoge der Schauspieler.
  3. Serien, die nur einen Case-of-the-Week haben und keine fortlaufende Handlung mag ich normalerweise nicht so gerne, doch können diese teils durch ihre Charaktere überzeugen. Mein Favorit in diesem Bereich ist eindeutig die Krimiserie „Castle“ mit Nathan Fillion.
  4. Die liebste Serie meiner Kindheit war wohl „Alf“, weil es meine erste Sitcom war und der subversive Humor der Hauptfigur bereits damals einen Nerv bei mir getroffen hat.
  5. Mir wurden einmal Kinokarten für die falsche Vorstellung verkauft, was mir jedoch nicht aufgefallen war. Nach einem vehementen Streit mit den rechtmäßigen Kartenbesitzern, machten uns diese auf die falsche Uhrzeit auf unseren Karten aufmerksam und dann musste ich einfach das Kino verlassen.
  6. Special Agent Aloysius Pendergast (u.a. „Dark Secret“) gefällt mir als literarische Figur mitunter am besten, weil er ein ganz anderer Typ von Ermittler ist und mich teils an eine abgefahrene Südstaaten-Version von Special Agent Dale Cooper („Twin Peaks“) erinnert.
  7. Mein zuletzt gesehener Film war „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“ und der war äußerst unterhaltsam, mitreißend und bewegend, weil Ang Lee das Kunststück gelungen ist eine überstilisierte Märchenwelt mit einer faszinierenden Erzählung und starken Gefühel zu kombinieren.

In eigener Sache: Schaut euch doch einmal die von Xander ins Leben gerufene Seite Film-Blogosphäre an und gebt Feedback. Vielen Dank!

Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger (2012)

Puh, was für ein Film. Ich weiß jetzt noch nicht so recht, wo ich mit dieser Besprechung letztendlich ankommen werde. Sicher ist zumindest, dass mich „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“ auch über seine Sichtung hinaus beschäftigen wird. Dabei hatte ich den Film im Vorfeld bereits abgeschrieben und wurde nur durch den Oscar-Rummel (Regie, Kamera, VFX, Score) wieder darauf gestoßen…

life_of_pie_1

Vom Buch hatte ich bereits gehört und dieses in eine Schublade mit dem Label Esoterik-Märchen gesteckt. Dann gab es vor einiger Zeit den Trailer im Kino zu sehen und ich wunderte mich noch, was denn Ang Lee mit solch einem Stoff anfangen will. Die Bilder fand ich gräßlich künstlich und abscheinend nur auf 3D und Effekt ausgelegt. Eine Sichtung stand für mich nicht zur Debatte. Letztendlich waren die Kritiken aber so gut, dass ich mir nun – mit einigem Abstand – doch selbst eine Meinung bilden wollte.

Die erste Überraschung kam mit der ausführlichen Rahmenhandlung. Es dauert beinahe 45 Minuten bis es die bereits im Trailer gezeigte Katastrophe zu sehen gibt – und bis dahin lernt man als Zuschauer den titelgebenden Pi und sein bisheriges Leben ziemlich gut kennen. Auch thematisch wird der Rahmen abgesteckt und man kann sich bereits denken, dass die Anspielungen auf die diversen Weltreligionen für den weiteren Verlauf des Films von Bedeutung sein werden. Ein wirklich schöner Einstieg in die Geschichte, doch der zweite Akt konnte daran unmöglich anschließen. Oder etwa doch?

Die im Trailer von mir noch als gräßlich künstlich wahrgenommenen Bilder hatten mich tatsächlich schnell für sich eingenommen. Zwar wirkten viele Einstellungen immer noch sehr artifiziell und auch der Videolook stieß mir manchmal etwas sauer auf, doch letztendlich gab es unzählige magische Momente, durch die ich immer tiefer in das Märchen – und als solches ist der Film ja auch erzählt – hineingesogen wurde. Rückblickend betrachtet macht die Künstlichkeit der Bilder sowieso Sinn und trägt zum Punkt bei, den Pi am Ende seiner Geschichte(n) zu machen versucht.

Der Regie-Oscar ist meiner Meinung nach wirklich verdient, denn es war bestimmt nicht einfach die eingeschränkte Handlung in solch zauberhafte Bilder zu fassen. Auch die Effekte sind atemberaubend und nach der Sichtung kann ich die Diskussion um die  Wahrnehmung der VFX-Branche – besonders im Hinblick auf „Life of Pi“ sowie Ang Lees Reaktion darauf – nur umso mehr verstehen. Ohne den immensen Einsatz von VFX wäre dieser Film einfach nicht möglich gewesen.

Auch inhaltlich und emotional hat mich der Film gepackt. Selbst wer mit Religion so gar nichts am Hut hat, wird sich eine schlüssige Interpretation aus der Geschichte ziehen können. Zwischen all den möglichen Bedeutungsebenen liegt letztendlich aber eine fantastisch gefilmte und spannend erzählte Abenteuergeschichte, der man sich nur schwer entziehen kann. Inzwischen bin ich am Ende meiner Besprechung angekommen und nun herrascht auch kein Zweifel mehr daran, wie ich den Film bewerten werde: 9/10 Punkte.