Sauerkrautkoma (2018)

Nach einer kurzen Nacht, ging es morgens früh los, um die Konfirmation unseres Patenkindes zu feiern. Es war ein sehr schöner Tag und abends sind wir platt aber glücklich nach Hause gekommen. Wir waren noch eine kurze Runde spazieren und danach habe ich die Fotos des Tages bearbeitet. Somit sind wir recht spät aufs Sofa gekommen und mit „Sauerkrautkoma“ stand der bereits fünfte Teil der Eberhofer-Reihe auf dem Programm. 💍

Sauerkrautkoma (2018) | © Constantin Film Verleih GmbH

Sauerkrautkoma (2018) | © Constantin Film Verleih GmbH

Private Turbulenzen mit langweiligem Fall

Eigentlich kann ich inzwischen immer das gleiche über die Eberhofer-Krimis erzählen: Die privaten Verwicklungen sind abermals urkomisch und interessant; der Kriminalfall dagegen eher vernachlässigbar. Im Vorgänger „Grießnockerlaffäre“ haben beide Aspekte außergewöhnlich gut zusammengespielt, doch in „Sauerkrautkoma“ ist der Fall des Films leider recht vorhersehbar und nichtssagend. Das Spannendste daran ist noch, dass Franz Eberhofer nach München versetzt wird, was aber nur am Rande mit der Kriminalgeschichte zu tun hat. Die daraus entstehende und aus der Not geborene WG mit Rudi Birkenberger sorgt für einige Schmunzler, doch letztendlich gehört Franz einfach nach Niederkaltenkirchen.

Die Bemühungen seiner Freunde, ihn dorthin zurückzubewegen, sind auch mit das Witzigste am Film. Auch Eberhofers unbeholfenen Versuche, endlich den nächsten Schritt mit seiner Dauerfreundin Susi zu gehen, besitzen Charme. Alles in allem also ein recht typischer Eberhofer-Krimi, den ich insgesamt jedoch ein wenig schwächer fand, als die drei vorherigen Geschichten um den Provinzpolizisten.

Fazit

„Sauerkrautkoma“ hat mir viel Spaß gemacht, doch so langsam beginnt sich die immer gleiche Formel abzunutzen. Vielleicht war mir auch nur der Fall zu mau. Die Kinder hatten durchaus Spaß, was nach dem vollen Tag und der späten Stunde durchaus ein gutes Zeichen ist. Wir werden auf jeden Fall nach Niederkaltenkirchen zurückkehren: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Grießnockerlaffäre (2017)

Nachdem ich von einem völlig durchnässten Lauf zurückgekommen bin, wollte ich nur noch aufs Sofa. Das Zappelinchen war beim Solo-Casting für den nächsten Chorauftritt und somit hat sich alles ein wenig verzögert. Folglich war es nach dem Essen zu spät für einen langen Film und somit wanderte mit „Grießnockerlaffäre“ abermals ein Eberhofer-Krimi in den Player. Warum auch nicht? 🍜

Grießnockerlaffäre (2017) | © Constantin Film Verleih GmbH

Grießnockerlaffäre (2017) | © Constantin Film Verleih GmbH

Dieses Mal mit mehr Herz und Ernsthaftigkeit

Nachdem der Vorgänger „Schweinskopf al dente“ eine eher leichte Geschichte erzählt hat, geht es in „Grießnockerlaffäre“ um zwei Missbrauchsfälle sowie auch eine späte Liebe. Der Ton wird wieder etwas ernsthafter, was ich aber nicht negativ fand. Zudem drehen die albernen Szenen so richtig auf, wenn Eberhofer und Co. zu „Whiskey in the Jar“ in der Version von Thin Lizzy völlig betrunken Dummheiten mit dem Dienstfahrzeug anstellen. Völlig übertrieben, doch ein schöner Kontrast und einfach herrlich inszeniert. Diese Nebenschauplätze nehmen bestimmt ein Drittel der Laufzeit ein und machen den Charme der Filmreihe aus.

Der Kriminalfall, bei dem Eberhofer selbst der Hauptverdächtige ist, gewinnt durch den ernsten Hintergrund. Hier geht Regisseur Ed Herzog behutsam vor und lässt die Täterinnen nicht Teil der Albernheiten werden, sondern nimmt ihre Geschichten durchaus ernst. Ein Drama ist natürlich auch „Grießnockerlaffäre“ nicht und sonderlich viel Tiefgang sollte man auch nicht erwarten. Dennoch funktionieren beide Teile sehr gut zusammen und festigen den Ruf der Reihe als sehenswerte Krimi-Komödien.

Fazit

„Grießnockerlaffäre“ setzt den positiven Trend gekonnt fort. Speziell die Kinder mochten ihn noch lieber als die bisherigen Filme. Nun warten noch drei weitere Eberhofer-Krimis im Filmregal und ich bin mir sicher, dass auch die verbleibenden zwei samt Neuerscheinungen irgendwann den Weg zu uns finden. Wer hätte gedacht, dass wir so viel Spaß mit dieser Reihe haben würden? 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Schweinskopf al dente (2016)

Nach einer durchaus fordernden Woche, die ein Großteil der Familie gesundheitlich angeschlagen durchlebt hat, habe ich den Freitag wirklich herbeigesehnt. Da es wieder recht spät und die Luft auch raus war, stand am Filmabend mit „Schweinskopf al dente“ der dritte Teil der Eberhofer-Reihe auf dem Programm. Sehr zur Freude des Zappelinchens. Der Zwergofant hätte lieber etwas anderes geschaut. 🐷

Schweinskopf al dente (2016) | © Constantin Film Verleih GmbH

Schweinskopf al dente (2016) | © Constantin Film Verleih GmbH

Die Eberhofer-Reihe hat ihren Groove gefunden

Hat mir bereits der Vorgänger „Winterkartoffelknödel“ ausgezeichnet gefallen, so hat „Schweinskopf al dente“ die bekannte Formel perfektioniert. Die Figuren harmonieren perfekt miteinander und ihre Eigenheiten werden auf die Spitze getrieben, ohne dass es zu übertrieben wirkt. Gerade die neuen Figurenkonstellationen, wie z.B. Papa Eberhofer und Herr Moratschek, harmonieren großartig! Es ist eine Freude dem Ensemble beim Spielen zuzusehen. Dazu kommt, dass ich dieses Mal auch den Kriminalfall gelungener in die Geschichte integriert fand. Eine wirklich runde Sache. Selbst der Ausflug nach Italien in der zweiten Filmhälfte wirkt nicht aufgesetzt, sondern sorgt noch für so einige Lacher.

Inszenatorisch haben die Eberhofer-Krimis nun auch ihren Stil gefunden: Die sehr weitwinkligen Aufnahmen rücken die Figuren nahe an uns heran und unterstreichen die überhöhte Realität bzw. ihre Absurdität und Komik. Regisseur Ed Herzog hat hier inhaltlich und audiovisuell eine Marke geschaffen, welche die Eberhofer-Filme über normale Vorabendkrimis hinaushebt. Selbst wenn inhaltlich vielleicht gar nicht so viel Unterschied ist. Mag ich immer noch sehr gerne.

Fazit

„Schweinskopf al dente“ war ein großes Vergnügen und genau die richtige Art leichter Unterhaltung für einen Freitagabend. Das Zappelinchen war erneut sehr begeistert und der Zwergofant eher abgeneigt, was vor allem am realistischeren Setting und dem Kriminalfall lag. So oder so werden wir die Reihe weiterschauen und ich bin gespannt, wann sich die inzwischen perfektionierte Formel abzunutzen beginnt: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 6/10 Punkte.)

Winterkartoffelknödel (2014)

Endlich Wochenende! Ich war erneut im Büro und habe den Tag mit einem Feierabendlauf ausklingen lassen. Danach haben wir gegessen und uns für den Filmabend vor den Fernseher begeben. Zu sehen gab es „Winterkartoffelknödel“, allerdings ohne den Zwergofanten, denn der weilt auf einem Kindergeburtstag samt Übernachtung. Was der zweite Eberhofer-Krimi so kann? 🏗

Winterkartoffelknödel (2014) | © Constantin Film Verleih GmbH

Winterkartoffelknödel (2014) | © Constantin Film Verleih GmbH

Witz, Herz und bayerische Gepflogenheiten

Ich habe mich sofort wieder heimisch gefühlt in Niederkaltenkirchen. Die Figuren waren mir ja schon bei „Dampfnudelblues“ ans Herz gewachsen und es war herrlich, erneut Zeit mit ihnen zu verbringen. Der Mordfall ist ähnlich simpel gestrickt, wie im Vorgänger, doch fand ich ihn amüsanter umgesetzt. Gerade auch weil unsere Helden der neu zugezogenen Femme fatale alle erliegen und diese natürlich auch eine zentrale Rolle im Mordfall spielt. Kein Spoiler, da von der ersten Sekunde an offensichtlich. Das macht aber auch nichts, denn erneut ist der Fall nur der Rahmen, um kleine und größere Geschichten im Eberhofer-Kosmos zu erzählen. Ob sich Papa Eberhofer nun den halben Fuß abhackt, weil er zu viel gekifft hat, oder eine Kneipenparty eskaliert: Das bunte Treiben in Niederaltenkirchen ist einfach sehr unterhaltsam.

Am Ende geht es für Franz und Rudi auch noch nach Teneriffa, was für mich mit der schwächste Teil des Films war. Ja, eine exotischere Kulisse und müde Gags, weil die zwei Männer ja für ein Paar gehalten werden. Schmerzhaft wird das glücklicherweise nie, aber für mich funktioniert Eberhofer in Niederaltenkirchen einfach besser. Dahin kehren wir am Ende des Films zum Glück zurück. Im Vergleich zu „Dampfnudelblues“ sieht man „Winterkartoffelknödel“ seine Kinoverwertung durchaus an, sprich die Kamera bewegt sich mehr und es gibt ein paar inszenatorische Spielereien, die gut zur Stimmung des Films passen. Hat mir gefallen.

Fazit

Mit „Winterkartoffelknödel“ konnte Franz Eberhofer seinen Stellenwert als TV- bzw. Kino-Ermittler bei mir festigen. Die Reihe ist tatsächlich sehr sympathisch und ich freue mich jetzt schon auf den dritten Teil. Mal sehen, ob der Zwergofant dann wieder mit am Start ist. Das Zappelinchen fand den ersten Teil übrigens gelungener. Mir geht es genau andersrum. Sehr unterhaltsam sind zweifellos beide Filme: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: war auf einem Kindergeburtstag samt Übernachtung)

Dampfnudelblues (2013)

Da die Kinder heute einmal wieder auf einer längeren Chorprobe waren, habe ich spät Pizza bestellt und nach dem Essen war es schon kurz vor 21 Uhr. Also habe ich nach einem kurzen Film in der Sammlung geschaut und bin auf „Dampfnudelblues“ gestoßen. Bisher hatte ich noch keinen Eberhofer-Krimi gesehen und kannte die Reihe nur aus Erzählungen z.B. meiner Mutter, die ein paar Teile der Reihe im Kino gesehen hat. Insofern war ich gespannt, was an dem Erfolg dran ist… 👮‍♂️

Dampfnudelblues (2013) | © Constantin Film Verleih GmbH

Dampfnudelblues (2013) | © Constantin Film Verleih GmbH

Eine unterhaltsamer Krimi voller Lokalkolorit

Auch wenn ich zu Beginn nicht sonderlich begeistert war, so hat mich der bayerische Irrsinn doch schnell in seinen Bann gezogen. Zunächst wirkt das alles etwas wie aus einer typischen Vorabendserie der Öffentlich-rechtlichen, doch hinter all der Komik liegt auch eine fast schon melancholische Stimmung und Düsterheit. Die Figuren rund um Franz Eberhofer sind echte Charaktere und das macht den Film letztendlich auch aus: Wenn im  einzigen Wirtshaus des Ortes bei Bier und Schnaps Frauengeschichten verhandelt werden oder in der Metzgerei Leberkäse gleich kiloweise eingekauft wird, dann ist das wohlig unterhaltsam. Dem gegenüber stehen echte Schicksale, die erstaunlich realistisch und ungeschönt wiedergegeben werden. Ich mochte diese Mischung wirklich sehr.

Der eigentliche Kriminalfall ist dann eher auf typischem Kriminiveau. So wie man es auch von einem Tatort erwarten würde, nur eben aufgrund Figuren und Lokalkolorit deutlich unterhaltsamer. Die knapp 90 Minuten sind wie im Flug vergangen. Das Zappelinchen hat viel gelacht und sich köstlich amüsiert, der Zwergofant fand so manche Szene dann doch recht gruselig. Vermutlich weil hier eben, im Gegensatz zu anderen Filmen, die wir zuletzt geschaut haben, doch ein realistisches Setting vorliegt und ich danach erst einmal erklären durfte, dass dies kein Folterkeller war, sondern sich manche Menschen beim Sex auch ganz gerne mal verhauen. Da habe ich mir doch gleich zur Filmwahl des Abends gratuliert. Gut gemacht, Papa bullion!

Fazit

Ich hatte viel Spaß mit „Dampfnudelblues“, auch wenn der eigentliche Kriminalfall eher von der Stange war. Figuren und Setting haben mich schnell überzeugt und ich mochte das Zusammenspiel von Humor und doch ernsteren Tönen. Auf die kommenden Filme der Reihe freue ich mich durchaus. Aber vermutlich werden wir sie nicht am Stück schauen, denn der Zwergofant braucht erst einmal wieder etwas leichter Verdauliches. Wirklich sehr nette Krimikost: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Alle für Ella (2022)

Der Zwergofant nächtigt heute auswärts, weshalb das Zappelinchen freie Bahn für einen Wunschfilm hatte. Schon seit längerer Zeit wollte sie „Alle für Ella“ sehen und war stets der Meinung, dass dieser zu erwachsen für den Zwergofanten sei. Quasi wie letztes Jahr mit „Das schönste Mädchen der Welt“, der in eine ähnliche Kategorie fiel. Wie also hat uns der Wunschfilm des Abends gefallen? 🎤🎸

Alle für Ella (2022) | © Weltkino Filmverleih GmbH (Vertrieb LEONINE)

Alle für Ella (2022) | © Weltkino Filmverleih GmbH (Vertrieb LEONINE)

Ein netter Teenie-Musikfilm aus Deutschland

Die Geschichte ist super simpel: Eine Girl-Band will an einem Bandwettbewerb teilnehmen und Leadsängerin Ella verliebt sich in den konkurrierenden Rapper, unter dessen harter Rich-Kid-Schale doch ein Herz aus Gold steckt. Die Handlung ist wahrlich nichts Besonderes und lebt vom Charme der vier Freundinnen, die mit allerlei Coming-of-Age-Problemen zu kämpfen haben. In diesen Szenen hat der Film das Herz am rechten Fleck und auch wenn ich mir als 43-jähriger Vater manchmal Cringe! dachte, so konnte ich die Nöte der Jugend tatsächlich noch nachvollziehen. Auch wenn sich Sprache und Look geändert haben, so sind ihre Herausforderungen doch zeitlos und universell. Quasi wie damals.

Die Musik des Films geht ins Ohr und es macht Spaß, den jungen Talenten bei ihrem Werdegang zuzusehen. Sowohl vor als auch hinter der Kamera. Der größte Schwachpunkt war für mich tatsächlich Hauptdarstellerin Lina Larissa Strahl, die zu alt für ihre Rolle wirkte und mich schauspielerisch am wenigsten überzeugen konnte. Im großen Ganzen fällt aber auch dieser Aspekt nur wenig ins Gewicht und der „Alle für Ella“ macht, bis zum vorhersehbaren Finale, viel Spaß.

Fazit

„Alle für Ella“ konnte mich deutlich mehr begeistern als der letzte Wunschfilm des Zappelinchens. Er ist sympathisch und hat das Herz am rechten Fleck. Man sollte kein Meisterwerk erwarten, doch wenn man sich in die Zielgruppe hineinversetzen kann, dann macht der Musikfilm viel Spaß. Durchaus gelungen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: auf einer Übernachtungsparty)

Stowaway: Blinder Passagier – OT: Stowaway (2021)

Obwohl ich nach meinem späten Halbmarathon abends recht platt war, haben wir uns noch auf dem Sofa versammelt und „Stowaway: Blinder Passagier“ ausgewählt, der in Deutschland auf Amazon Prime läuft. Was uns bewegt hat, ausgerechnet diesen Film einzuschalten? Vor ein paar Tagen haben wir das Set des Films bei unserem Ausflug in die Bavaria Filmstadt besucht. Das fanden wir so imposant, dass der Sci-Fi-Thriller schnell einen Platz in unserem Filmprogramm fand. 🚀👩‍🚀

Stowaway: Blinder Passagier (2021) | © Amazon Prime Video

Stowaway: Blinder Passagier (2021) | © Amazon Prime Video

Ein wunderbar intimer Sci-Fi-Thriller

Die Geschichte des Films ist so simpel wie effektiv: Ein blinder Passagier befindet sind, aus nicht näher definierten Gründen, auf einem Forschungsraumschiff, das gerade auf dem Weg Richtung Mars ist. Die Mission soll zwei Jahre dauern und aufgrund eines defekten Bauteils reicht der Sauerstoff nur für die Basis-Crew von drei Personen. Was also tun? Dieses moralische Dilemma ist der Kern des Films. Der Aufbau bis dorthin ist wunderbar langsam und wir lernen die Figuren und das Schiff im Detail kennen. Das hat mir richtig gut gefallen. Ebenso stark fand ich, dass niemand die oder der Böse ist oder es zu völlig übertriebenen Eskalationen kommt. Jede Person auf dem Schiff ist daran interessiert, eine Lösung zu finden. Mehr oder weniger stark motiviert davon, dass auch alle überleben.

Bis zum letzten Drittel passiert nur recht wenig in „Stowaway“. Es wird viel geredet und versucht eine Lösung für das Problem zu finden. Hier kommen auch die wunderbaren Schauspieler*innen zum Zug: Ein starkes Ensemble mit Anna Kendrick,  Toni Collette, Daniel Dae Kim und Shamier Anderson. Insgesamt ein erfrischender Low-Key-Ansatz in der heutigen Welt der übertriebenen Action. Im letzten Drittel folgt eine extrem nervenaufreibende Sequenz, die mich wirklich an die Sofakante rutschen ließ. Hat mir gut gefallen, auch wenn hier (so wie im restlichen Film auch) nicht immer alles logisch erscheint. Das tatsächliche Finale war mir dann zu einfach und kam zu plötzlich. Klar war die Geschichte irgendwie auserzählt, doch fand ich es in dieser Form einfach nicht befriedigend.

Fazit

„Stowaway“ ist ein kleiner, netter Sci-Fi-Thriller, der keine bahnbrechende Geschichte erzählt und der gerade deshalb eine ziemliche Sogwirkung entfaltet. Über weite Strecken hat mir der Film wirklich ausgezeichnet gefallen. Einzig das antiklimaktische Finale samt plötzlichem Ende hat „Stowaway“ in meiner Gunst doch ziemlich nach unten gezogen. Auch der Rest der Familie war davon nicht angetan, doch davon abgesehen sind die Kids ziemlich mitgegangen. Das dürfte auch einer der erwachsensten Filme gewesen sein, die sie bisher gesehen haben. Definitiv einer der besseren für Streaming produzierten Filme: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte;  Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft (2021)

Heute hat das Zappelinchen entdeckt, dass mit „Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ endlich ein Film auf Netflix verfügbar ist, den sie schon ewig sehen wollte. Den zweiten Teil der Filmreihe hat sie geliebt und somit war die Vorfreude groß. Mich selbst hat die Ankündigung eher kalt gelassen, da ich die beiden Vorgänger bestenfalls ganz okay fand. Was also hatte der dritte Teil zu bieten? 🧙‍♀️

Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft (2021) | © Sony Pictures Home Entertainment GmbH

Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft (2021) | © Sony Pictures Home Entertainment GmbH

Eher Teenie-Soap als Fantasy-Abenteuer

Schon im ersten Teil „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“ hat es ewig gedauert, bis das Schrumpf-Abenteuer in Fahrt kam. Im zweiten Teil war es nicht besser und im Finale(?) der Trilogie(?) beschränken sich die Schrumpf-Szenen auf ein Minimum. Schade, denn damit bleibt der eigentlich interessante Aspekt des Films nahezu komplett auf der Strecke, zumal die Effekte auch nicht sonderlich gut aussehen. Da  hatte „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ vor 34 Jahren deutlich mehr zu bieten. Ganz nett anzusehen ist all das dennoch, da will ich mit dem Film gar nicht zu hart ins Gericht gehen.

Durchaus nett sind auch die Teenie-Soap-Szenen, welche den Großteil des Films ausmachen. Aber eben auch komplett austausch- und vorhersehbar. Zwar habe ich mich nicht durchgehend gelangweilt, doch sonderlich spannend anzusehen war all das Hin und Her auch nicht. Selbst meine Kinder waren nicht mehr übermäßig begeistert, was bei der Vorfreude schon einiges heißen mag. Die immerhin engagierten Schauspieler*innen machen da einiges wett.

Fazit

„Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ ist noch einmal eine Spur schwächer als die ohnehin schon nicht sonderlich herausragenden Vorgänger. Ziemliche Durchschnittsware im deutschen Kinderfilm. Und das schreibe ich als jemand, der durchaus Gefallen am deutschen Kinderfilm gefunden hat. Kann man sehen, muss man aber definitiv nicht: 5/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Die Piratenbraut – OT: Cutthroat Island (1995) (WS1)

Nach unserem Urlaub an der Nordsee habe ich nun wieder Lust auf Filme, die am Meer spielen. Da STUDIOCANAL den Film erst kürzlich in einer aufwändig restaurierten 4K-Fassung (siehe Foto unten) veröffentlich hat, war dies der perfekte Anlass, um mit den Kindern erneut den Abenteuern von „Die Piratenbraut“ beizuwohnen. Da meine letzte Sichtung schon 16 Jahre(!) zurückliegt, wurde es auch höchste Zeit dafür. 🏴‍☠️

Die Piratenbraut (1995) | © STUDIOCANAL

Die Piratenbraut (1995) | © STUDIOCANAL

Ein Piratenabenteuer, das seiner Zeit voraus war

Für mich gehört „Cutthroat Island“, so der weniger plakative Originaltitel, wohl zu meinen meistgesehenen Filmen. Damals habe ich schon jede TV-Ausstrahlung mitgenommen, dann die Kinowelt-DVD etliche Male gesehen, nur das Blu-ray-Mediabook (siehe Foto unten) stand ewig ungesehen im Regal. Nach der heutigen Sichtung kann ich das umso weniger verstehen, denn der Film ist einfach großartige Unterhaltung. Er hat quasi schon alles vorweggenommen, was „Fluch der Karibik“ nur acht Jahre später zu einem riesen Erfolg machen sollte: Ein bombastischer Score, Schlachten auf hoher See, ein mythischer Schatz, ein sympathisches Schlitzohr, das jeden hintergeht, eine Liebesgeschichte, die aus dem Abenteuer geboren wird, ein fieser Piratenkapitän als Gegenspieler, eine mit all dem verstrickte Familiengeschichte usw. Nur die Fantasy-Elemente fehlen. Ansonsten besitzt Renny Harlins Film all das, was die Saga um Captain Jack Sparrow so erfolgreich werden ließ. Teils nimmt er ganze Action-Sequenzen vorweg. Er war seiner Zeit eindeutig voraus, was wirklich schade ist.

Auf der Habenseite steht weiterhin eine moderne, weibliche Protagonistin, die keine Gefangenen macht. Eine solche Figur würde man vielleicht heute, immerhin 28 Jahre später, erwarten und würde ihr dann vermutlich den Wokeness-Stempel aufdrücken. Geena Davis liebe ich in dieser Rolle, doch auch Matthew Modine und Frank Langella (zuletzt in „The Americans“ gesehen) sind fantastisch. Der Film galt jahrelang als der teuerste Flop der Filmgeschichte und das hohe Budget sieht man ihm in jeder Szene an: Alleine die Ausstattung, die Set-Pieces und die Inszenierung der Action-Szenen sind großartig. Renny Harlin beweist wirklich ein Händchen für Timing und Pacing. Fantastisch anzusehen und der Film wirkt nicht so, als hätte er schon 28 Jahre auf dem Buckel. Dem zuträglich ist bestimmt auch die fantastische 4K-Restaurierung, die ein wenig ins Grünliche (der berühmte Teal-Look) abrutscht, aber unfassbare Details und einen frischen Look bietet. Fans des Films kann ich die neue STUDIOCANAL-UHD-Blu-ray  im Steelbook nur empfehlen:

Fazit

„Die Piratenbraut“ hat uns bestens unterhalten. Besonders ich war begeistert. Viel fehlt nicht zum Lieblingsfilm und auch die Kinder waren sehr angetan. Es ist für mich nach wie vor unfassbar, dass dieser Film, gerade im Vergleich zum Erfolg von „Fluch der Karibik“ mit vier Fortsetzungen, so floppen konnte. Marketing? Zeitgeist? Vermutlich beides. Solltet ihr Lust auf Piratenabenteuer und den Film bisher gemieden haben, dann sei er euch hiermit dringend ans Herz gelegt: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Die Häschenschule 2: Der große Eierklau (2022)

Ziemlich genau vor fünf Jahren haben wir den ersten gemeinsamen Familienfilmabend veranstaltet. Der Film hieß „Die Häschenschule: Jagd nach dem Goldenen Ei“ und es war der Start einer großartigen Tradition. Der Zwergofant war damals fünf Jahre und das Zappelinchen sieben Jahre alt. Seitdem sind nicht nur viele Jahre, sondern auch viele Filmabende ins Land gezogen. Heute haben wir mit „Die Häschenschule 2: Der große Eierklau“ die Fortsetzung dieses besonderen, ersten Films angeschaut. Und auch hier hat sich gezeigt, dass die Zeit nicht stillsteht… 🐰🥚🥕

Die Häschenschule 2: Der große Eierklau (2022) | © LEONINE

Die Häschenschule 2: Der große Eierklau (2022) | © LEONINE

Ein kindgerechter Kinderfilm für die ganz Kleinen

Wie es zu erwarten ist, hat der erste Teil einen besonderen Stellenwert in unserer Familie. In den letzten Tagen vor Ostern hat speziell der Zwergofant den Wunsch geäußert, einmal wieder einen Osterfilm zu schauen. Da die Fortsetzung von „Peter Hase“ nicht greifbar war, lag es nahe „Die Häschenschule 2: Der große Eierklau“ einzuschalten. Ich hatte im Vorfeld schon die Vermutung, dass unsere Kinder inzwischen zu alt dafür sind, doch waren alle Familienmitglieder durchaus angetan von der Idee, dem Film eine Chance zu geben. Vermutlich auch aufgrund unserer sehr persönlichen Geschichte mit der Filmreihe.

Tatsächlich hat sich letztendlich das zu erwartende Ergebnis eingestellt: Der Film war nett, doch eher für ganz junge Filmfans gemacht. Die Geschichte ist simpel, die Animation ebenso und auch Spannung sowie Humor sind sehr kindgerecht. Bei mir hat sich vor allem eine ziemliche Wehmut breitgemacht, denn mir ist klargeworden, dass die letzten fünf Jahre unglaublich schnell vergangen sind. In weiteren fünf Jahren ist das Zappelinchen quasi volljährig und Familienfilmabende werden sich wohl deutlich reduzieren. Schon alleine für diese Erkenntnis werde ich auch den zweiten Teil der Häschenschule stets als signifikant für uns im Gedächtnis behalten.

Fazit

„Die Häschenschule 2: Der große Eierklau“ ist die zu erwartende Fortsetzung des ersten Teils. Der Zwergofant hat am Schluss ziemlich mit sich gerungen und gemeint, dass er als jüngeres Kind einen Punkt mehr gegeben hätte. Das Zappelinchen war dagegen recht abgeklärt und hat klargemacht, dass sie eigentlich zu alt für den Film war. Und ich? Ich kann beide Positionen verstehen und gebe wehmütig 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 5/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)