Die Häschenschule 2: Der große Eierklau (2022)

Ziemlich genau vor fünf Jahren haben wir den ersten gemeinsamen Familienfilmabend veranstaltet. Der Film hieß „Die Häschenschule: Jagd nach dem Goldenen Ei“ und es war der Start einer großartigen Tradition. Der Zwergofant war damals fünf Jahre und das Zappelinchen sieben Jahre alt. Seitdem sind nicht nur viele Jahre, sondern auch viele Filmabende ins Land gezogen. Heute haben wir mit „Die Häschenschule 2: Der große Eierklau“ die Fortsetzung dieses besonderen, ersten Films angeschaut. Und auch hier hat sich gezeigt, dass die Zeit nicht stillsteht… 🐰🥚🥕

Die Häschenschule 2: Der große Eierklau (2022) | © LEONINE

Die Häschenschule 2: Der große Eierklau (2022) | © LEONINE

Ein kindgerechter Kinderfilm für die ganz Kleinen

Wie es zu erwarten ist, hat der erste Teil einen besonderen Stellenwert in unserer Familie. In den letzten Tagen vor Ostern hat speziell der Zwergofant den Wunsch geäußert, einmal wieder einen Osterfilm zu schauen. Da die Fortsetzung von „Peter Hase“ nicht greifbar war, lag es nahe „Die Häschenschule 2: Der große Eierklau“ einzuschalten. Ich hatte im Vorfeld schon die Vermutung, dass unsere Kinder inzwischen zu alt dafür sind, doch waren alle Familienmitglieder durchaus angetan von der Idee, dem Film eine Chance zu geben. Vermutlich auch aufgrund unserer sehr persönlichen Geschichte mit der Filmreihe.

Tatsächlich hat sich letztendlich das zu erwartende Ergebnis eingestellt: Der Film war nett, doch eher für ganz junge Filmfans gemacht. Die Geschichte ist simpel, die Animation ebenso und auch Spannung sowie Humor sind sehr kindgerecht. Bei mir hat sich vor allem eine ziemliche Wehmut breitgemacht, denn mir ist klargeworden, dass die letzten fünf Jahre unglaublich schnell vergangen sind. In weiteren fünf Jahren ist das Zappelinchen quasi volljährig und Familienfilmabende werden sich wohl deutlich reduzieren. Schon alleine für diese Erkenntnis werde ich auch den zweiten Teil der Häschenschule stets als signifikant für uns im Gedächtnis behalten.

Fazit

„Die Häschenschule 2: Der große Eierklau“ ist die zu erwartende Fortsetzung des ersten Teils. Der Zwergofant hat am Schluss ziemlich mit sich gerungen und gemeint, dass er als jüngeres Kind einen Punkt mehr gegeben hätte. Das Zappelinchen war dagegen recht abgeklärt und hat klargemacht, dass sie eigentlich zu alt für den Film war. Und ich? Ich kann beide Positionen verstehen und gebe wehmütig 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 5/10 Punkte; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Die drei ??? – Erbe des Drachen (2023)

Nach einer kurzen Nacht und einem müden Morgenlauf, war die Stimmung im Hause bullion ziemlich aufgeladen. Vermutlich die Nachwehen des Skilagers. Also haben wir uns recht spontan entschlossen, ins Kino zu gehen und „Die drei ??? – Erbe des Drachen“ zu sehen. Die Kids sind große Fans der Reihe und auch ich kann deutschen Kinderkrimis (siehe „TKKG: Jede Legende hat ihren Anfang“, „Die drei !!!“ oder die „Fünf Freunde“-Reihe) durchaus einiges abgewinnen. 🦇

Die drei ??? – Erbe des Drachen (2023) | © Sony Pictures

Die drei ??? – Erbe des Drachen (2023) | © Sony Pictures

Ein nostalgischer und klassischer Jugendkrimi

Zunächst einmal hätten wir es beinahe nicht pünktlich ins Kino geschafft, da die halbe Stadt aufgrund von Faschingsumzügen gesperrt war. Letztendlich waren wir aber 15 Minuten vor Start im Kino und beinahe die einzige Familie im Vorführsaal. Sehr angenehm. Natürlich startet der Film in Rocky Beach und hier wirken die typisch deutschen Schauspieler*innen schon ein wenig seltsam, um als Amerikaner*innen durchzugehen. Aber nun gut, das ist in den Hörspielen ja auch nicht anders. Das Setting ist gut getroffen und Spanien macht sich auch nicht schlecht als Kalifornien. Dennoch sieht alles schon sehr nach einer deutschen Produktion aus, was „Die drei ??? – Erbe des Drachen“ natürlich auch ist.

In Rumänien fühlt sich der Film dann ein wenig natürlicher an, was vermutlich auch daran liegt, dass er an einem fiktiven Filmset spielt. Das Schloss ist sehr atmosphärisch und die Geschichte lädt zum Miträtseln ein, auch wenn die Handlung für erwachsene Zuschauer*innen doch recht leicht zu durschauen ist. Die Kinderdarsteller machen ihre Sache als Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews ziemlich gut, auch wenn die Konflikte zwischen ihnen teils zu sehr in den Vordergrund treten. Hier hätte ich mir mehr Teamwork gewünscht. Alles in allem kann die Geschichte aber durchaus überzeugen und sie findet zu einem runden Abschluss. Kindgerecht und dennoch mit Spannung inszeniert. Hat mir gefallen.

Fazit

„Die drei ??? – Erbe des Drachen“ ist eine durchaus gelungene Verfilmung der populären Hörspielreihe. Sie richtet sich eher an jüngere Zuschauer*innen, doch auch Erwachsene können ihren Spaß damit haben. Allerdings bin ich auch kein Hardcore-Fan und kenne die Hörspiele nur vom Mithören mit den Kids. So oder so war es ein netter Kinonachmittag. Ich würde mir eine Fortsetzung auch wieder anschauen und die Kinder waren ohnehin begeistert: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: 10/10 Punkte.)

Fack ju Göhte (2013)

Ist seit dem Filmabend mit „Zurück in die Zukunft“ tatsächlich erst eine Woche vergangen? Es fühlt sich eher an wie drei Wochen. Auch heute bin ich recht spät aus dem Büro nach Hause gekommen und habe den Zwergofant krank vorgefunden. Also nichts mit der Rückkehr in die Zukunft. Recht spontan haben wir also einen Film ausgesucht, der dem Zappelinchen gefallen könnte und sind, trotz Skepsis meinerseits, auf „Fack ju Göhte“ gestoßen. Hate to say I told you so… 👨‍🏫

Fack ju Göhte (2013) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Fack ju Göhte (2013) | © Constantin Film (Universal Pictures)

Wie kann solch ein Rotz so erfolgreich sein?

Wenn man widerwillig einen Film schaut, schwingt eine gewisse Voreingenommenheit natürlich immer mit. Dennoch wollte ich „Fack ju Göhte“ eine Chance geben. Schließlich konnten mich schon deutsche Teenie-Komödien, wie „Das schönste Mädchen der Welt“, durchaus überzeugen. Die Geschichte des Films schien mir zudem wie gemacht für einen seichten, aber unterhaltsamen Filmabend. Quasi „Dangerous Minds“ light gemixt mit „School of Rock“, den ich kürzlich erst wieder gesehen habe, und der wunderbar wertschätzend mit den portraitierten Schüler*innen umgeht. „Fack ju Göhte“ ist leider das krasse Gegenteil. Nimmt der von Jack Black gespielte Aushilfslehrer seine Schüler*innen ernst und ermutigt sie ins Rampenlicht zu treten, obwohl sie nicht dem fehlgeleiteten Schönheitsideal entsprechen, so gibt es von Elyas M’Bareks Lehrerfigur nur finsterstes Fat-Shaming. Später greift der Film das noch einmal auf, indem die kräftigere Schülerin durch den Boden der Turnhalle kracht. Haha, was haben wir gelacht!

Auch die sonstigen Witze, wenn man sie so nennen möchte, sind mehr als fragwürdig: K.O.-Tropfen in Kaffee? Oh man, noch so ein Kracher! Danach mit der bewusstlosen Frau ins Bett, um einen One-Night-Stand vorzugaukeln? Welch ein Schenkelklopfer! Darauf folgt ein Gag, in dem eine Lehrerin aufgrund ihres Burnouts einen Suizidversuch unternimmt. Natürlich nicht zum ersten Mal. Wie witzig! Und die suizidgefährdete Schwester der weiblichen Hauptfigur wird durch ein rosa Minikleid samt Stöckelschuhen endlich von ihrer Depression erlöst. Denn schließlich hat sie davor nur Holzfällerhemden getragen und das Äußere ist natürlich alles, was zählt. Ich war teils wirklich entsetzt, ob der Handlung dieses Machwerks. Von den zotigen Sprüchen und der stets vulgären Sprache möchte ich gar nicht erst anfangen. Für mich der schlimmste Film, den ich seit Langem ertragen musste. Oberflächlich betrachtet funktioniert er wohl ganz gut und die Chemie zwischen Elyas M’Barek und Karoline Herfurth ist definitiv vorhanden. Das Zappelinchen hat viel gelacht und ich musste erklären, was ich an dem Film so verwerflich finde. Natürlich ist das Geschmackssache und ich freue mich, dass sie einen guten Abend hatte. Die Botschaften, die „Fack ju Göhte“ unter der oberflächlichen Rahmenhandlung vermittelt, sind allerdings wirklich mies und dürften von der Zielgruppe ungefiltert aufgenommen werden, da das alles ja als hip und cool inszeniert wird.

Fazit

Schon lange hat mich kein Film mehr so geärgert, wie Fack ju Göhte“. Dabei stört es mich gar nicht, dass die Geschichte extrem vorhersehbar ist und die Gags ultraflach. Es sind die Botschaften zwischen den Zeilen, die nur unterbewusst ankommen. Kein Wunder, dass das deutsche Kino oft so einen schlechten Ruf besitzt, wenn Filme wie dieser zu Kassenschlagern werden. Schaut lieber zum hundertsten Mal „School of Rock“ und ihr habt den Fake-Aushilfslehrer-Film, den ihr sehen wollt: 2/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: leider krank)

Die Schule der magischen Tiere 2 (2022)

Heute war ein komplett verregneter Tag, weshalb wir uns am späteren Nachmittag recht spontan zu einem Kinobesuch aufgemacht haben. Zum ersten Mal seit einem guten halben Jahr. Gesehen haben wir zufälligerweise die Fortsetzung des Films, den wir beim letzten Kinobesuch geschaut haben und zwar „Die Schule der magischen Tiere 2″. Wie uns der erneute Besuch der Wintersteinschule  gefallen hat? 🦊🐧

Die Schule der magischen Tiere 2 (2022) | © LEONINE

Die Schule der magischen Tiere 2 (2022) | © LEONINE

Wohlfühlkino für die ganze Familie

Da die Sichtung von „Die Schule der magischen Tiere“ noch nicht allzu lange her ist, habe ich mich sogleich heimisch gefühlt. Besonders deshalb, weil die Stadt Bamberg, welche ganz bei mir in der Nähe ist und deren Drehorte wir vor zwei Jahren besucht haben, die Kulisse für die Außenszenen abseits der Schule bildet. Das fand ich, wie immer wenn ich Drehorte kenne, großartig. Doch auch abseits davon konnte mich „Die Schule der magischen Tiere 2“ ausgezeichnet unterhalten. Also für einen typisch deutschen Kinderfilm mit sprechenden Tieren, Teenie-Romanzen und Gesang.

Man merkt der Geschichte und ihren Figuren an, dass mit der Vorlage von Margit Auer durchaus Substanz im Hintergrund ist. Die Welt und ihre Regeln wirkt durchdacht und ich mochte die Charaktere, auch wenn diese natürlich weiterhin extrem klischeehaft sind und agieren. Nein, große Überraschungen gibt es auch in Fortsetzung nicht, dafür wurden die Gesangsnummern natürlicher in die Handlung integriert. Das funktioniert alles schon recht gut und auch die Kinder hatten Spaß mit dem Film. Ob man ihn unbedingt im Kino sehen muss, ist dagegen fraglich. Schaden kann es aber auch nicht.

Fazit

Ich muss gestehen, dass mir „Die Schule der magischen Tiere 2“ besser gefallen hat, als er vermutlich sollte. Es war toll, einmal wieder im Kino gewesen zu sein und die strahlenden Augen der Kinder zu sehen. Der nächste Kinobesuch ist schon vorgeplant. Dann aber etwas Größeres. Das hier war rundum sympathisches Familienkino: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Das schönste Mädchen der Welt (2018)

Der Zwergofant weilt bereits seit heute Mittag auf einem Kindergeburtstag. Somit war der perfekte Zeitpunkt für das Zappelinchen, sich mit „Das schönste Mädchen der Welt“ endlich den Film anschauen, von dem sie schon ewig träumt und für den ihr Bruder noch zu jung ist. Als guter Vater habe ich mich natürlich mit ihr vor dem Fernseher eingefunden… 🎤❤

Das schönste Mädchen der Welt (2018) | © Tobis (Vertrieb LEONINE)

Das schönste Mädchen der Welt (2018) | © Tobis (Vertrieb LEONINE)

Eine schöne Teenie-Romanze aus Deutschland

Bisher haben wir mit den Kindern an Filmabenden eher Kinderfilme angeschaut. Irgendwie logisch. Mit dem Sprung in der Altersfreigabe ging es auch ab in die Teenie-Welt mit zotigen Sprüchen, Sex und Liebe. Auch das war zu erwarten. Ich habe mich dabei fast etwas alt gefühlt und mir vorgestellt, wie es gewesen wäre, hätten unsere Eltern damals „American Pie“ und Co. mit uns zusammen gesehen. Doch der Vergleich hinkt, denn „Das schönste Mädchen der Welt“ ist weit nicht so auf Sex und Fäkalhumor fokussiert, wie der US-Teenie-Klamauk, und ich hatte meine Teenager-Jahre damals schon so gut wie hinter mir. Außerdem hätten meine Eltern auch keine solchen Filme mit mir angeschaut. Auf jeden Fall habe ich mich sehr bewusst in der Rolle des Vaters gefühlt und eine beobachtende Perspektive im Hinblick auf das, was für das Zappelinchen noch ansteht, eingenommen.

Hinter all dem übertrieben coolen Jugendgehabe versteckt sich eine wirklich sehenswerte, moderne Cyrano-de-Bergerac-Adaption mit viel Musik, Humor und Herzschmerz. Die Schauspieler*innen, allen voran Luna Wedler als Roxy und Aaron Hilmer (u.a. „Sløborn“) als Cyril, harmonieren wunderbar miteinander und bringen eine enorme Energie mit. Natürlich ist die Handlung alles andere als überraschend und der Film endet so, wie eben jede andere Cyrano-de-Bergerac-Variante. Macht aber nichts, denn „Das schönste Mädchen der Welt“ hat das Herz am rechten Fleck.

Fazit

Mir hat „Das schönste Mädchen der Welt“ tatsächlich ziemlich gut gefallen. Ohne die (jetzt klinge ich wie der größte Boomer) übertrieben vulgäre Sprache vermutlich noch besser. Das Zappelinchen war auch begeistert, wobei man ihr schon angemerkt hat, dass dies (glücklicherweise!) auch noch nicht so richtig ihre Welt ist. Da stehen uns noch ein paar interessante Jahre bevor. Den Film an sich kann ich durchaus empfehlen: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 9/10 Punkte;  Zwergofant: auf einem Kindergeburtstag)

Die Besprechung ist Teil des CMARCH, der Blogaktion für Kinderfilme des Sneakfilm-Blogs.

Die Schule der magischen Tiere (2021)

Das Zappelinchen braucht ein neues Jugendzimmer, also sind wir heute durch diverse Möbelhäuser getingelt. Da sich mein letzter Kinobesuch gut angefühlt hat, habe ich vorgeschlagen, ob wir nach der Möbeltour nicht noch in „Die Schule der magischen Tiere“ gehen sollten. Immerhin waren wir ja eh schon in der Stadt. Somit war ich diese Woche zweimal im Kino. Verrückt. 🐢🦊

Die Schule der magischen Tiere (2021) | © LEONINE

Die Schule der magischen Tiere (2021) | © LEONINE

Kunterbuntes Kinoabenteuer mit Tier und Gesang

„Die Schule der magischen Tiere“ ist eine extrem populäre Buchreihe von Margit Auer und ich muss gestehen, dass ich die Vorlage nur am Rande kenne. Früher den Kids ein paar Kapitel vorgelesen und teils den Hörbüchern gelauscht. Aber nie richtig am Stück. Meine Kinder lieben die Bücher jedoch und somit waren sie heiß auf den Film, seit sie wussten, dass er ins Kino kommt. Inzwischen sind die Vorstellungen selten geworden, doch heute hat es einfach gepasst. Die Vorfreude war groß und ich habe mich mit den Kids gefreut. Schließlich waren wir schon ewig nicht mehr zusammen im Kino.

Der Film sieht aus wie ein typischer deutscher Kinderfilm: Eine idyllische Kleinstadt, die Farbsättigung schön nach oben gedreht, eine Schule in einem alten Schloss und eine Clique von Kids, die sich zusammenraufen muss. Nur eben statt Krimielementen, wie z.B. bei „Die drei !!!“, gibt es nun eben magische Tiere. Und diese sind wirklich toll animiert. Die Geschichte und Figuren funktionieren auch, selbst wenn es keinerlei Überraschungen gibt. Einzig befremdlich fand ich die Gesangnummern, die wie in einem Musical in den Film integriert waren. Das hätte es nicht gebraucht.

Fazit

Unser Kinobesuch von „Die Schule der magischen Tiere“ war toll, keine Frage. Das war überfällig nach zwei Jahren Pandemie. Der Film selbst ist auch nett, gerade für Kinder, welche die Vorlage kennen. Ich hatte auch meinen Spaß damit, selbst wenn weit nicht alles perfekt war: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant: 9/10 Punkte.)

Die Besprechung ist Teil des CMARCH, der Blogaktion für Kinderfilme des Sneakfilm-Blogs.

Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft (2018)

Schon wieder eine Woche vorbei, schon wieder Freitagabend. Heute gab es einen Film, auf den die Kinder schon lange heiß waren: „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ stand auf dem Programm. Den ersten Teil haben die Kids geliebt und nun gab es auch die Fortsetzung endlich im Streaming-Abo. Meine Erwartungen waren nicht allzu hoch, doch habe ich mich natürlich überraschen lassen… 🏫🧙‍♀️

Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft (2018) | © Sony Pictures Home Entertainment GmbH

Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft (2018) | © Sony Pictures Home Entertainment GmbH

Nette Familienunterhaltung mit zu wenig Witz

Schon „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“ konnte mich nicht sonderlich begeistern. Die Fortsetzung begeht nahezu die gleichen Fehler: Wieder dauert es beinahe eine halbe Stunde, bis die Geschichte richtig in Fahrt kommt und wieder wird danach kaum etwas aus der Prämisse der geschrumpften Eltern gemacht. Da hat selbst die Direct-to-Video-Fortsetzung „Liebling, jetzt haben wir uns geschrumpft“ des 1980er-Jahre-Hits „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ deutlich mehr aus der Idee herausgeholt. Wirklich schade, denn die Effekte können sich durchaus sehen lassen. Warum nicht ein wenig mehr Energie ins Drehbuch stecken?

Am besten hat mir noch die Dynamik innerhalb der Kindergruppe gefallen. Die geschrumpften Eltern waren dagegen eher nervig. Warum sich diese plötzlich wie Kleinkinder benehmen müssen? Nicht wirklich logisch. Die mystisch-gruselige Handlung in der Schule hat dieses Mal ein wenig besser für mich funktioniert. Aber auch nur, weil ich mich bereits darauf einstellen konnte. Albern bleibt dieses Vehikel, um die Geschichte zum Laufen zu bringen, dennoch weiterhin.

Fazit

„Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ ist eine erwartbare Fortsetzung, die man sich durchaus anschauen kann. Die Inszenierung funktioniert ziemlich gut, das Drehbuch fällt dagegen leider ziemlich ab. Dafür hatten die Kinder wieder sehr viel Spaß und das ist ja schließlich die Hauptsache. Tut nicht weh, ist aber auch kein Muss: 6/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Jim Knopf und die Wilde 13 (2020)

Die erste Arbeitswoche des Jahres liegt hinter mir. Es war schön, einige Kolleg*innen wieder live zu sehen und doch hat es sich angefühlt, als hätte man locker drei Wochen aus den fünf Tagen machen können. Zudem rückt Corona näher, gerade die Zahlen der positiven Fälle aus den Schulen sind erschreckend. Somit haben wir uns alle auf einen entspannten Filmabend gefreut, an dem ich „Jim Knopf und die Wilde 13“ in den Player geschoben habe… 🚂🧜‍♀️

Jim Knopf und die Wilde 13 (2020) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Jim Knopf und die Wilde 13 (2020) | © Warner Bros (Universal Pictures)

Eine herrliche Fortsetzung für die ganze Familie

Der erste Teil „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ war mir noch gut im Kopf, auch wenn die Sichtung bereits ein halbes Jahr zurückliegt. Somit habe ich mich bei der Rückkehr nach Lummerland schnell heimisch gefühlt und mich zugleich auf ein neues Abenteuer gefreut. Auch dieses war für mich nicht neu, ist mir doch die Adaption der Augsburger Puppenkiste bestens bekannt. Dennoch konnte ich mich an den genauen Ablauf der Geschichte nicht mehr erinnern. Die Struktur des Films ist recht ähnlich zum ersten und doch gibt es genügend neue Schauplätze und Figuren, dass keine Langeweile aufkommt. Ich mochte das alles wieder sehr gerne.

Die Inszenierung ist absolut hochwertig und teils durchaus auf Hollywood-Niveau. Sehr beeindruckend für einen deutschen Kinderfilm. Dadurch besitzt auch „Jim Knopf und die Wilde 13“ etwas Episches, das an große Fantasy-Filme erinnert. Dennoch bleibt es im Kern ein Kinderfilm, in dem jede Figur einfach nur gut zueinander ist. Selbst die gar nicht so bedrohlichen Bösewichte. Das mag für Erwachsene naiv wirken, doch ist des so herzlich inszeniert, dass es eine Freude ist.

Fazit

Auch „Jim Knopf und die Wilde 13“ bietet famose Familienunterhaltung. Die Inszenierung ist beeindruckend und die Geschichte samt Figuren liebevoll ausgestaltet. Wahrlich perfekt für einen Filmabend mit der ganzen Familie: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 10/10 Punkte.)

Das letzte Einhorn – OT: The Last Unicorn (1982)

Der erste Weihnachtsfeiertag liegt hinter uns. Wieder einmal habe ich zu viel gegessen und mich, trotz Lauf am Morgen, zu wenig bewegt. Am späten Nachmittag haben sich die Kinder mit ihren Geschenken beschäftigt und ich Fotos bearbeitet. Danach war noch ein Filmabend geplant, bei dem ich „Das letzte Einhorn“ eingelegt habe. Einer der wichtigsten Filme meiner Kindheit und ich war gespannt, wie er heute noch funktionieren würde… 🦄

Das letzte Einhorn (1982) | © Concorde Video

Das letzte Einhorn (1982) | © Concorde Video

Ein Zeichentrickfilm wie kein zweiter

Ich kann nicht mehr sagen, wann ich „Das letzte Einhorn“ zum ersten Mal gesehen habe. Ich weiß nur noch, wie sehr mich der Film beeindruckt und auch geängstigt hat: Die Harpyie, der rote Stier oder das sprechende Skelett. All diese Elemente haben sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich hatte Albträume davon und selbst bei den späteren Sichtungen habe ich vor diesen Szenen, ganz ähnlich wie bei „Die unendliche Geschichte“, einen gesunden Respekt gehabt. Am meisten ist mir jedoch die magische bzw. traumartige Geschichte in Erinnerung geblieben. Es wird nicht alles auserzählt und Teile der Handlung und der Motivation der Figuren bleiben der Interpretation überlassen. Ungewöhnlich für einen kindgerechten Zeichentrickfilm.

Auch stilistisch ist „Das letzte Einhorn“ ein besonderer Film. Der Stil erinnert an Anime, was kein Wunder ist, wurde er doch von dem Studio animiert, aus dem später Studio Ghibli (u.a. „Chihiros Reise ins Zauberland“) hervorging. Dabei sind die Animationen eher hakelig und nicht sonderlich flüssig. Auch die Hintergründe strotzen nicht vor Details, besitzen jedoch einen ganz eigenen Charme. Alles wirkt sehr kunstvoll und eigen. Damit ergänzt der Stil wunderbar die einerseits spröde, andererseits aber auch höchst emotionale und fast schon kitschige Geschichte. Das habe ich in dieser Mischung noch kein zweites Mal gesehen. Erwähnt werden muss natürlich auch der Soundtrack von Jimmy Webb und America, der selbst großartiger Kitsch ist und heute vermutlich bekannter als der Film selbst.

Fazit

Für mich war die heutige Sichtung stark von Nostalgie geprägt. Mich konnte der Film jedoch auch bestimmt 20 Jahre nach der letzten Sichtung erneut abholen. Er ist einfach etwas Besonderes. Der Rest der Familie war nicht sonderlich begeistert. Am ehesten noch der Zwergofant, wobei ich auch bei ihn eher das Gefühl hatte, er wolle sich mir zuliebe auf den Film einlassen. Für mich ein großer Teil meiner persönlichen Filmgeschichte und immer noch ein Lieblingsfilm: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 5/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Krabat (2008) (WS1)

Nach einer ziemlich anstrengenden und recht deprimierenden Woche, hängt mir die Booster-Impfung immer noch in den Knochen. Ich habe mich somit sehr auf einen entspannten Freitagsfilmabend gefreut. Leider hatte der Zwergofant diese Woche Fernsehverbot, so dass die Wahl mit „Krabat“ auf einen etwas erwachseneren Film gefallen ist. Das Zappelinchen war gespannt und ich auch… 🧙‍♂️💀

Krabat (2008) | © 20th Century Fox

Krabat (2008) | © 20th Century Fox

Ein düsteres Coming-of-Age-Märchen

Ich habe „Krabat“ zuletzt 2008 im Kino gesehen. Damals konnte mich die Verfilmung eines meiner liebsten Jugendbücher durchaus überzeugen. Dennoch war es nur ein guter Film, dem gegenüber ein herausragendes Buch steht. Auch heute mochte ich die Ausstattung, die Kostüme und die generelle Atmosphäre sehr. Gerade das winterliche Setting hatte es mir angetan. Die meisten Schauspieler*innen können ebenfalls überzeugen, doch wirkte die Montage auf mich teils zu gewollt und auf Hollywood getrimmt. Hinzu kommt, dass der Film viel ausformuliert, was im Buch, so zumindest meine Erinnerung, nur angedeutet wird.

Das Zappelinchen war sehr im Film drin. Gerade Elemente, wie explizit gezeigte und blutige Leichen waren schon viel für sie. Doch sie hat es gut weggesteckt und war von der Geschichte gefangen. Zuträglich war vermutlich, dass sie in der Schule bereits eine der intensivsten Szenen in Textform analysiert hatten. Ich bin mir sicher, dass für sie viele Filme mit FSK-12-Freigabe nun möglich wären. Aber ich freue mich auch, wenn demnächst der Zwergofant wieder mit dabei ist.

Fazit

Ich habe die Zeit mit „Krabat“ erneut genossen und hätte nun Lust, einmal wieder das Buch zu lesen. Das Zappelinchen war sehr angetan und ich freue mich jetzt schon darauf, wenn beide Kinder alt genug sind, um den Filmabend auf den nächsten Level zu bringen. Bis dahin genieße ich auch noch die jugendfreien Filme. Diese Zeit geht ohnehin viel zu schnell vorbei: 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte.)