Meine 5 Lieblingsbücher

In dieser Ausgabe von Die 5 BESTEN am DONNERSTAG möchte Gorana unsere fünf Lieblingsbücher wissen. Eine unfassbar schwierige Aufgabe, hätte ich doch zumindest noch fünf weitere Bücher (z.B. „Die unendliche Geschichte“ oder „Krabat“) in meiner Liste unterbringen müssen. Ich hoffe dennoch, dass meine Wahl letztendlich einen ganz guten Einblick in meine favorisierten Lesewelten bietet…

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Das Thema für Ausgabe #32 lautet:

Meine 5 Lieblingsbücher

  1. „Der Hobbit“ (J. R. R. Tolien, 1937) – Wohl das Buch, das ich bisher am häufigsten gelesen habe. Es fühlt sich jedes Mal wie nach Hause kommen an. Ich liebe J. R. R. Tolkiens erste Mittelerde-Geschichte, gerade weil sie ein eher einfaches Abenteuer beschreibt (auch die Verfilmung schätze ich trotz ihrer epischen Dimension sehr).
  2. „Die Farben der Magie“ (Terry Pratchett, 1983) – An dieser Stelle hätte genauso gut Douglas Adams‘ „Per Anhalter durch die Galaxis“ stehen können, doch letztendlich habe ich schon mehr Zeit auf der Scheibenwelt als auf der Herz aus Gold verbracht. Die Verfilmung der ersten beiden Scheibenwelt-Romane kann sich übrigens trotz des geringen Budgets auch sehen lassen.
  3. „In eisige Höhen: Das Drama am Mount Everest“ (Jon Krakauer, 1996) – Das letzte Buch, das mich in einen regelrechten Lesetaumel gestürzt hat. in meiner Freizeit komme ich kaum noch zum Lesen, so dass es auf jeden Fall eine Besonderheit ist, wenn ich ein Buch in nur vier Tagen verschlinge. Dieser Bericht Jon Krakauers ist so dicht und unglaublich packend erzählt, dass man sich fast schon selbst auf dem Mount Everest wähnt.
  4. „Jurassic Park“ (Michael Crichton, 1990) – Nach „Der Hobbit“ der Roman, den ich bisher am häufigsten gelesen habe. Ich war gerade einmal 11 Jahre alt, als das Buch unter dem Titel „DinoPark“ in Deutschland erschienen ist. Genau im richtigen Alter also, um auf der Dino-Welle mitzuschwimmen. Was habe ich es geliebt! Und wie begeistert war ich ein Jahr später von Steven Spielbergs bahnbrechender Verfilmung. Bis heute trage ich diesen Wissenschaftsthriller ganz nah an meinem Herzen.
  5. „Replay: Das zweite Spiel“ (Ken Grimwood, 1986) – Ich liebe Geschichten, die Zeitschleifen thematisieren und Ken Grimwoods Roman ist wohl die gelungenste Variante dieses Subgenres. Unglaublich packend erzählt und detailliert in seiner Beschreibung, hat mich „Replay: Das zweite Spiel“ komplett umgehauen. Selten bin ich so intensiv in eine Welt eingetaucht.

The Walking Dead – Season 6

Wie auch schon letztes Jahr im Januar, stand auch 2017 die neue (zumindest für mich als Amazon-Prime-Nutzer) Staffel von „The Walking Dead“ auf dem Programm. Nachdem ich mich in der Zwischenzeit recht erfolglos durch „Fear the Walking Dead“ (genauer gesagt die ersten Episoden der zweiten Staffel) gequält hatte, habe ich mich durchaus auf eine Rückkehr zu den altbekannten Figuren aus „The Walking Dead – Season 6“ gefreut. Ob mich auch die aktuelle Staffel wieder mitreißen konnte, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Das sechste Jahr der Serie schließt unmittelbar an die fünfte Staffel an und eröffnet mit einer mitreißenden Episode, die mich sofort wieder in den Bann dieses Settings gezogen hat. Die erste große Bedrohung zieht sich bis in die zweite Hälfte der Staffel und geht, wie zu erwarten, nur bedingt von den Walkern aus. Immer erst wenn feindlich gesinnte menschliche Parteien ins Spiel kommen, wird es wirklich kritisch für unsere Gruppe. Daran hat sich auch im sechsten Jahr nichts geändert. Besonders gut hat mir das Spannungsfeld zwischen den untrainierten Bewohnern Alexandrias und Ricks abgehärteter Truppe gefallen, welches wohl auch das übergreifende Motiv der Staffel darstellen dürfte. Ruhige Episoden wechseln sich  mit ereignisreichen ab, Gespräche mit Action. Insofern also eine typische „The Walking Dead“-Staffel.

In der zweiten Hälfte der Staffel wird die Welt unserer Gruppe, die inzwischen wirklich in Alexandria angekommen zu sein scheint, größer: Wir lernen zwei weitere Parteien kennen, die sich ebenfalls durch unterschiedliche Strategien in der von Zombies bevölkerten Welt behaupten wollen. Rick uns sein Team werden in einen Konflikt hineingezogen, der sie erstmals zu Agitatoren macht. Dies empfand ich als sehr interessanten Aspekt, der leider nicht sonderlich gut ausgearbeitet wird. Dafür gibt es einiges an Action zu sehen, die sich zwischen schmerzhaft und unterhaltsam bewegt. Die Serie macht wirklich keine Gefangenen und so mancher Todesfall kam selbst nach sechs Jahren noch überraschend. Auch das Finale setzt in Sachen Perfidität neue Maßstäbe, strapaziert dabei jedoch das Cliffhanger-Konzept auf übertriebene Art und Weise. Nun heißt es (für mich) ein Jahr warten.

Insgesamt bin ich immer noch fasziniert, wie gut diese Serie und die dargestellte Welt für mich funktioniert. Es mag Logiklöcher (siehe die Besprechung der Singenden Lehrerin) und teils nicht durchdachte Entscheidungen geben, doch fallen mir diese während der Sichtung nicht auf: Die Handlung reißt mich einfach zu sehr mit. Trotz aller Vorzüge merkt man, dass sich die Serie in ihrem inzwischen schon sechsten Jahr befindet. Nicht mehr alles wirkt neu und frisch, so dass ich wirklich erfreut bin, mit Negan, nach dem Governor, erneut einen starken Gegenspieler zu sehen. Damit sollte auch das siebte Jahr einiges an aufregendem Stoff zu bieten haben: 8/10 (8.4) Punkte.

Media Monday #294

Schneller und schneller scheint die Zeit zu vergehen (siehe Frage 6). Den gesamten Samstag habe ich damit verbracht das neue Kinderzimmer unseres Zwergofanten aufzubauen, die Baby-Möbel zu zerlegen und in den Keller zu verfrachten. Da soll man nicht wehmütig werden. Den heutigen Sonntag habe ich größtenteils mit Brett- und Kartenspielen sowie mit einem Besuch bei den Großeltern verbracht. Und nun ist das Wochenende auch schon wieder vorbei. Die gewissenhafte Beantwortung der Fragen des Medienjournals bildet abermals den offiziellen Abschluss. Mal sehen, was die kommende Woche so an Herausforderungen mit sich bringt…

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  1. Film gewordene Theaterstücke wie „Arsen und Spitzenhäubchen“ oder „Der Gott des Gemetzels“ können einen enormen Unterhaltungswert aufweisen.
  2. Die negative Resonanz auf den Reboot von „Ghostbusters“ war mir irgendwann einfach zu vehement als dass ich darauf hätte verzichten können, mir selbst eine Meinung zu bilden.
  3. Stolz kann ich behaupten, von Quentin Tarantino so ziemlich alle Filme gesehen zu haben. Kein Wunder, hat der Regisseur in den 90er Jahren meine Liebe zum Kino doch erst so richtig entfacht.
  4. „Tintenherz“ wäre besser „nur“ ein Buch geblieben, denn der Film wird der famosen Geschichte leider überhaupt nicht gerecht.
  5. Filme schaue ich mir ja überwiegend am Wochenende und im Urlaub an.
  6. 2017 schreckt mich allein schon dahingehend, dass die Zeit unglaublich schnell vergeht: Wir haben tatsächlich schon Mitte Februar! o_O
  7. Zuletzt habe ich den Film „10 Cloverfield Lane“ gesehen und das war ein sehr intensives Erlebnis, weil der kammespielartige Thriller extrem an der Spannungsschraube dreht.

10 Cloverfield Lane (2016)

Heute habe ich einmal wieder einen Film gesehen, der brandneu im Programm von Amazon Prime erschienen ist – und das sogar im richtigen Bildformat. Tatsächlich stand „10 Cloverfield Lane“ schon lange auf meiner Liste und es war eine gute Gelegenheit, mir selbst eine Meinung zu dem Film zu bilden, der – speziell in Hinsicht auf sein Finale – wild diskutiert wurde. Alles Weitere in der folgenden Besprechung…

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J. J. Abrams hat es einmal wieder geschafft ein großes Mysterium um einen Film zu stricken: Nachdem er mit „Cloverfield“ einen Hype um Teaser, Trailer und jede neue Information zu dem Film geschaffen hatte, bleibt bei diesem ähnlich klingenden Werk die Frage offen, ob es sich nun um ein offizielles Sequel handelt oder der Titel nur zufällig gewählt wurde. Natürlich wurde er das nicht. Dies sollte allen Zuschauern auch bewusst sein, doch der nagende Zweifel schwingt eben immer mit. Nach „Super 8“ also ein weiterer Film aus seiner Schmiede Bad Robot, der im Vorfeld bewusst ungreifbar bleibt. Bei mir hat es funktioniert und ich war sehr gespannt auf das Ergebnis.

Inzwischen ist es auch ein offenes Geheimnis, dass der Film ursprünglich auf einem Drehbuch namens „The Cellar“ beruht und erst in der Vorproduktionsphase zu „10 Cloverfield Lane“ umgeschrieben wurde. Schaut man sich den Film an, ist diese Tatsache nicht weiter verwunderlich und ich kann mir ziemlich gut vorstellen, an welchen Stellen Abrams und Co. geschraubt haben, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Die ersten 90 Minuten sind ein ziemlich dichtes Kammerspiel, in dem Mary Elizabeth Winstead, John Goodman und John Gallagher Jr. („The Newsroom“) zu brillieren wissen. Sehr dicht inszeniert, teils unerwartet humorvoll und zugleich extrem schockierend. Danach folgt die Auflösung, die mich keinesfalls überrascht hat, doch nicht so ganz zu dem vorherigen Film passen will. Ich verstehe die Diskussion darüber, jedoch kann eigentlich niemand behaupten damit nicht gerechnet zu haben.

Ich frage mich gerade, ob mir der Film als „The Cellar“ nicht besser gefallen hätte. Vermutlich hätte er das. Dennoch funktioniert er auch als Geschichte aus dem „Cloverfield“-Universum ziemlich gut, was jedoch hauptsächlich den Mystery- und Thriller-Elementen in den ersten beiden Filmdritteln zuzuschreiben ist. Regisseur Dan Trachtenberg schafft es eine extrem dichte Atmosphäre zu kreieren und die drei Schauspieler liefern exzellente Arbeit ab. Bis ins letzte Detail perfekt ist der Film nicht, doch ließ mich schon lange kein Thriller mehr so stark mitfiebern: 8/10 Punkte.

Ghostbusters – OT: Ghostbusters: Answer the Call – Extended Edition (2016)

Eine weitere anstrengende Arbeitswoche geht zu Ende. Zeit für einen Film. Am besten für einen der Neuzugänge in meiner Sammlung. Die Wahl fiel letztendlich auf den Reboot von „Ghostbusters“ in der erweiterten Fassung und somit auf einen der am meisten diskutierten Filme des letzten Jahres. Als großer Fan des Franchises war ich auch eher skeptisch, doch wollte ich möglichst unbefangen an die Neuauflage herangehen. Ob das geklappt hat?

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Ich liebe den originalen „Ghostbusters“ und seine Fortsetzung. Beide Filme waren damals ein Mythos auf dem Schulhof der Grundschule. Angst vor Spoilern kannte man noch nicht und bevor ich die Filme zum ersten Mal sah, habe ich bereits jedes Detail gekannt. Die Erzählungen und bildhaften Schilderungen ließen die Grusel-Komödien zur Legende werden. Zuletzt habe ich sie vor über 10 Jahren gesehen und sie funktionierten immer noch. Es sind Filme, die ich stets nahe an meinem Herzen tragen werde. Umso skeptischer hätte ich nach der Ankündigung, dass Paul Feig die Regie des Reboots übernimmt, eigentlich sein müssen. Seinen „Brautalarm“ fand ich allenfalls nett und hatte Angst vor einer Überdosis Fäkalhumor.

Als bekannt wurde, dass es einen weiblichen Cast geben solle, ging ein Shitstorm durch das Internet. An mir ging dieser glücklicherweise vorüber, da ich mich größtenteils unter euch bewege, der netten Ecke der filmischen Blogosphäre. Ich fand den Ansatz spannend, denn wenn es schon keine offizielle Fortsetzung geben sollte (eine solche war spätestens mit Harold Ramis‘ Ableben keine Option mehr), dann doch bitte etwas Neues. Ich mag Kristen Wiig und selbst Melissa McCarthy hat ihre Momente. Also einfach einmal abwarten. Dann kam der erste Trailer und erneut flippte das Internet aus, dann irgendwann der Film und die Besprechungen gingen in alle nur erdenklichen Richtungen. Nun gut. Also musste ich mir doch selbst eine Meinung bilden…

Zunächst einmal war ich erstaunt, wie sehr sich der Film teils wie die damalige Reihe anfühlt. Ich kann das nicht einmal an etwas Konkretem festmachen, denn weder die Effekte, noch die Musik oder die Darstellerinnen haben sonderlich viel mit den Originalen gemeinsam. Nein, es liegt auch nicht an den erzwungenen Referenzen. Vermutlich ist es Paul Feig und Co. einfach gelungen – Achtung, Wortspiel! – den Geist von „Ghostbusters“ einzufangen: Ja, ich hatte Spaß mit dem Film. Ich mochte die Dynamik unter den Geisterjägerinnen und auch der Humor hat größtenteils gezündet. Nein, die Geschichte nicht und der Song von Fall Out Boy war eine Katastrophe (und ich mag Fall Out Boy). Wo ist nur Ray Parker, Jr. wenn man ihn braucht?

Was für ein Wirbel wurde um diesen Film gemacht! Dabei zerstört er weder das Original, noch ist er eine Beleidigung für Neueinsteiger. Tatsächlich ist der 2016er „Ghostbusters“ eine unterhaltsame Fantasy-Komödie, die einfach Spaß macht. Ich würde mich tatsächlich über eine Fortsetzung freuen, auch wenn diese vermutlich nie gedreht werden wird. Wie kann man einen Film nur so hassen? Dafür ist er viel zu belanglos und nein, er wird keine neue Welle für die Geisterjäger lostreten. Schade eigentlich: 7/10 Punkte.

Die 5 sehenswertesten Liebesbeziehungen in Filmen

Nachdem die Umstände letzte Woche alles andere als optimal waren, beantworte ich Die 5 BESTEN am DONNERSTAG heute beinahe schon entspannt. Frau Margarete hat sich dieses Mal eine schöne Frage ausgedacht, welche Gorana an uns weitergibt. Nun denn, lasst uns die sehenswertesten Liebesbeziehungen küren! ❤

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Das Thema für Ausgabe #31 lautet:

Die 5 sehenswertesten Liebesbeziehungen in Filmen

  1. Celine & Jesse in „Before Sunrise“, „Before Sunset“ und „Before Midnight“ (1995-2013) – Wir begleiten die beiden vom knisternden Kennenlernen, über das aufregende Wiederfinden bis hin zur bitteren Routine. Celine und Jesse sind für mich das Filmpaar überhaupt.
  2. Andrew & Sam in „Garden State“ (2004) – Eine wunderbare Liebesgeschichte versteckt sich in diesem Indie-Klassiker: Andrew und Sam finden sich zur richtigen Zeit und geben sich genau das was sie brauchen.
  3. Theodore & Samantha in „Her“ (2013) – Wohl die ungewöhnlichste Liebesbeziehung in dieser Liste: Ein Mann verliebt sich in ein Betriebssystem. So etwas hat man zuvor noch nicht gesehen und ist doch glaubwürdig und wunderbar umgesetzt.
  4. Satin & Christian in „Moulin Rouge!“ (2001) – Es wird tragisch: Bei dieser völlig überstilisierten Liebe bleibt kein Auge trocken. Baz Luhrmann hat mit Satin und Christian eine der großen, tragischen Liebesbeziehungen geschaffen.
  5. Clarence & Alabama in „True Romance“ (1993) – Das Filmpaar, das mich bereits am längsten begleitet: Auch wenn die Geschichte völlig abgedreht ist, so finde ich die Beziehung zwischen Clarence und Alabama nach wie vor wunderbar. Fast wie ein modernes Märchen. Nur eben mit viel Blut und Gangstern. Aber ja, doch irgendwie ein Märchen.

Media Monday #293

Was hatte ich mich nach vier extrem anstrengenden Arbeitswochen auf dieses lange, dreitägige Wochenende gefreut. Wir hatten so viele Pläne: Jahrestag, Geburtstag und vieles mehr. Doch es sollte anders kommen: Mittwochabend ereilte das Zappelinchen ein Magen-Darm-Infekt (ich berichtete) und am Samstag lag der Zwergofant mit 40 °C Fieber flach. Unser Jahrestag ist somit ins Wasser gefallen und den morgigen Geburtstag werden wir beim Kinderarzt beginnen. Aber ich will mich ja nicht beschweren: Bei Ausfällen an freien Tagen muss zumindest die Arbeit nicht organisiert werden. So oder so hatte ich mir das alles ganz anders vorgestellt und werde nun mit den Fragen des Medienjournals immerhin einen festen Programmpunkt abhaken. In diesem Sinne: Habt einen guten Start in die neue Woche!

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  1. Fällt der Begriff „Indie“, denke ich immer zuerst an Bands wie Death Cab for Cutie, die mir zuletzt in der zweiten Staffel von „The O.C.“ wiederbegegnet ist.
  2. Der Pacific Crest Trail ist mir schlichtweg zu weit entfernt, denn sonst hätte ich durchaus Lust ihn bzw. Abschnitte davon einmal – wie die Protagonistin in „Wild: Der große Trip“ – zu bewandern.
  3. Prädikat Hassfilm: Puh, um so negative Emotionen in einen Film zu stecken, ist meine Vorselektion wohl zu gut.
  4. Werden Filme später erneut als Director’s oder Extended Cut veröffentlicht, ist dies manchmal ein Marketing-Schachzug, etliche Filme (z.B. „Der Herr der Ringe“ oder „Königreich der Himmel“) gewinnen dadurch aber tatsächlich.
  5. Wenn es um Serien geht ist alleine die Zeit ein beschränkender Faktor, dennoch habe ich in den letzten Jahren so einiges gesehen.
  6. „BFG: Big Friendly Giant“ bzw. „Sophiechen und der Riese“ ist mehr als ungewöhnliche Lektüre, schließlich katapultiert einen das Buch zurück in die Kindheit: Man kann auch als Vorleser gar nicht anders als die Sprache der Riesen anzunehmen.
  7. Zuletzt habe ich „Maze Runner: Die Auserwählten in der Brandwüste“ gesehen und das war durchaus brauchbare Unterhaltung, weil sich Regisseur Wes Ball weit genug von der Vorlage entfernt hat, um sein eigenes Ding auf die Beine zu stellen.

Maze Runner: Die Auserwählten in der Brandwüste – OT: Maze Runner: The Scorch Trials (2015)

Aktualisierung: Ich habe „Maze Runner: Die Auserwählten im Labyrinth“ am 18. August 2020 und am 11. Januar 2025 erneut gesehen und jeweils eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

An diesem langen Wochenende, an dem alles anders kommt als geplant, habe ich es zumindest auch heute geschafft einen Film zu schauen. Wenn auch mit mehreren Unterbrechungen. Die Wahl fiel auf „Maze Runner: Die Auserwählten in der Brandwüste“, der bereits seit geraumer Zeit ungesehen im Regal stand. Seit meiner Sichtung des ersten Teils „Maze Runner: Die Auserwählten im Labyrinth“ habe ich auch die Trilogie fertig gelesen und war somit gespannt, wie Regisseur Wes Ball den zweiten Teil auf die große Leinwand transportiert…

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Maze Runner: Die Auserwählten in der Brandwüste (2015) | © 20th Century Fox

Bereits im Vorfeld habe ich davon gelesen, dass der Film ziemlich von James Dashners Vorlage „Die Auserwählten in der Brandwüste“ abweicht. Dies hat meine Vorfreude nicht gerade gesteigert, speziell da ich auch von den Änderungen des ersten Films im Vergleich zur Vorlage nicht sonderlich begeistert war. Und ja, außer den Figuren, dem Setting und der groben Rahmenhandlung hat „The Scorch Trials“ nicht mehr viel mit dem Roman gemein. Erstaunlicherweise funktioniert der Film dennoch – oder gerade deshalb? – ziemlich gut und ließ auch mich als Buchkenner mitfiebern. Hier zeigt sich einmal mehr, dass es kaum einen richtigen oder falschen Weg gibt, wenn Romane adaptiert werden. Der Kern der Geschichte muss rüberkommen, alles andere richtet sich wohl nach der Art des Buches und der Vision des Regisseurs.

Im Grunde erzählt auch die Verfilmung eine typische Dystopie, streut ein paar Monster ein, die einmal mehr an Zombies erinnern, und lässt uns an der Reise unserer Helden zum vermeintlich sicheren Hafen teilhaben. Das alles ist flott inszeniert und zu keiner Sekunde langweilig. Speziell möchte ich die Spezialeffekte loben, für die Wes Ball definitiv ein Händchen hat. Obwohl vieles dem Computer entspringt, wirkt die Welt doch echt und dreckig. Auch wenn keine komplett neuen Bilder geschaffen werden, so habe ich mich daran doch nicht satt gesehen. Unser Ensemble wird durch etliche neue Schauspieler ergänzt, so geben unter anderem Aiden Gillen („Game of Thrones“), Giancarlo Esposito („Breaking Bad“) und Alan Tudyk („Firefly“) ihr Stelldichein.

Fazit

Auch wenn die Verfilmung in Teilen stark von ihrer Vorlage abweicht, so hatte ich doch das Gefühl eine würdige Umsetzung zu sehen. Viel Neues gibt es nicht in der Young-Adult-Welt, doch hatte ich damit mehr Spaß als mit dem Finale der „The Hunger Games“-Reihe. Wenn sich auch der dritte Teil seine Eigenständigkeit bewahrt, könnte er mir sogar besser gefallen als der Abschluss der Vorlage. Ich werde auf jeden Fall reinschauen und hoffe auf ebenso gelungene Unterhaltung: 7/10 Punkte.

Wild: Der große Trip – OT: Wild (2014)

Der erste Monat des Jahres ist vorüber. Es war ein beruflich sehr anstrengender Monat. Auf privater Seite hätten es gerne weniger Krankheitsphasen sein können. Immerhin habe ich fünf Filme gesehen, was zumindest ein Anfang ist. Also gleich weitermachen: Heute Abend fiel die Wahl mit „Wild: Der große Trip“ auf einen weiteren Wanderfilm. Ist das überhaupt ein Genre? Dies ist wohl auch ein Ausdruck davon, dass ich manchmal selbst einfach gerne draufloslaufen würde…

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Bei filmischen Selbstfindungstrips, die den Helden in die Wildnis führen, denke ich immer sofort an den großartigen „Into the Wild“ – und tatsächlich erinnert der namensverwandte „Wild“ in einigen Szenen durchaus an Sean Penns Meisterwerk. Auch hatte ich mich an „Dein Weg“ erinnert gefühlt, in dem auf dem Jakobsweg ebenfalls eine Eltern-Kind-Beziehung verarbeitet wird. Die Motive von „Der große Trip“ sind also nicht neu, doch wirklich eindringlich und sehr emotional erzählt, was wohl auch an der engen Beteiligung der echten Cheryl Strayed lag.

Nick Hornbys Drehbuch (genau, der Autor von „About a Boy“) bricht die Geschichte in unzählige kurze Rückblenden auf, die auch für uns Zuschauer wie spontane Erinnerungsschnipsel wirken. Ebenso werden Dialogzeilen, Zitate und Musikstücke eingebunden, die fragmentarisch entlang des Pacific Crest Trails verstreut wirken. Dadurch entfaltet der eigentlich sehr geradlinige Film (eben eine Reise von A nach B) eine ziemlich imposante Sogwirkung. Vergessen darf man auch nicht das famose Spiel Reese Witherspoons: Ihre gefallene Heldin ist völlig uneitel und doch wunderbar kraftvoll und bewahrt sich trotz ihrer Vergangenheit einen durchaus positiven Blick auf das Leben. Ich glaube ihr, dass diese Wanderung ihr Leben verändert.

Auch wenn „Wild“ nicht ganz an die vergleichbaren Filme heranreicht, so hat er mich doch tief bewegt und über zwei Stunden famos unterhalten. Auch mag ich die Idee sehr, dass man seine Vergangenheit durch solch eine Erfahrung verarbeiten kann und daran wächst. Letztendlich kann ich auf jeden Fall eine Empfehlung für all diejenigen aussprechen, die diesen Gedanken nachvollziehen können und selbst gerne in der Natur unterwegs sind: 8/10 Punkte.

The O.C. – Season 2

Gerade einmal zwei Wochen habe ich für meine Rückkehr nach Orange County benötigt. So schnell bin ich in letzter Zeit kaum durch eine Serie gesprintet. Bedeutet dies nun, dass „The O.C. – Season 2“ eine unfassbar herausragende Serie ist? Das leider nicht. Es zeichnet eher ein trauriges Bild von meinen momentanen Abenden. Die Arbeit ist fordernd, viele Familienmitglieder gesundheitlich angeschlagen und ich schlafe regelmäßig ab 21 Uhr auf dem Sofa ein – und für diese Konstellation ist „O.C., California“ wahrlich die perfekte Serie…

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Nachdem der Status quo am Ende der ersten Staffel ein wenig durcheinander gewürfelt wurde, befindet sich bereits in der zweiten Episode wieder (fast) alles beim Alten. Sowieso klar. Das ist auch gar nicht so schlimm, denn etwas anderes hätten wir Zuschauer ja eh nicht sehen wollen. Im Laufe der Staffel wird dieser Aspekt ganz meta auch von den Charakteren, allen voran Seth Cohen, aufgegriffen und kommentiert. In solchen Momenten macht mir die Serie unglaublich viel Spaß. Da kann ich auch gerne über das beständige Soap-Opera-Gefühl und das Auf und Ab der Beziehungen unserer Hauptfiguren hinwegsehen. Zudem hat die Serie in ihrem zweiten Jahr auch noch andere Highlights zu bieten.

Was Fall Out Boy für „One Tree Hill“ waren, sind Death Cab for Cutie für „The O.C.“ – kaum wurde ein Club als Schauplatz eingeführt, geben sich mehrere Indie-Bands die Klinke in die Hand. Na, wem kommt das bekannt vor? Mir scheint als hätten diese zwei parallel laufenden Teen-Dramen ziemlich exakt auf die gleichen Trends gesetzt, nur in unterschiedlicher Geschmacksrichtung. Funktioniert hat es auf jeden Fall und ich bin mir sicher, die popkulturelle Relevanz war einer der Erfolgsfaktoren für beide Serien. Auch heute ist das noch sehr angenehm zu schauen. George Lucas höchstpersönlich hat übrigens auch einen Gastauftritt.

Im letzten Drittel der Staffel driftet „The O.C.“ leider ziemlich ab. Die Geschehnisse werden immer übertriebener, Charaktere brechen aus ihren Rollen aus und das Drama wird auf unangenehme Art und Weise auf die Spitze getrieben. Irgendwie immer noch unterhaltsam, aber weit nicht mehr so gelungen, wie während der ersten 15 Episoden. Was man so liest, scheint es in der dritten Staffel leider so weiterzugehen. Dies stimmt mich nicht gerade positiv. Ich lasse mich überraschen: 8/10 (7.7) Punkte.