Run, Fatboy, Run (326)

Nachdem wir den heutigen Tag größtenteils auf der Baustelle mit dem Einzeichnen von Bohrplänen für Steckdosen, Schalter usw. verbracht haben, bin ich erst sehr spät zum Laufen gekommen. Doch auch um 19:30 Uhr hatte es noch 14 °C bei strahlendem Sonnenschein. Wirklich das perfekte Laufwetter!

Distance: 9.53 km
Duration: 00:54:35
Avg Speed: 10.48 km/h
Avg Pace: 5:43 min/km
Energy: 763 kcal

Ich kam wirklich gut voran. Das erste Mal seit meiner Pause hatte ich das Gefühl es geht etwas. Eigentlich wollte ich auch nur eine kleine Runde laufen, doch da ein Weg mit zu vielen Hunden (ohne Leine und Herrchen bzw. Frauchen in Sichtweite) bevölkert war, musste ich ausweichen und habe die Strecke somit unfreiwillig verlängert. Eigentlich hätte ich die 10 km auch noch vollmachen können, doch dank GPS-Problemen dachte ich es wären noch 300 Meter mehr gewesen. Nun gut, ein Ziel für den nächsten Lauf…

Im Ohr: FatBoysRun – Episode 12: Rotterdam Marathon (12 km)

Hilfe, wo bin ich denn hier gelandet?

Falls ihr euch diese Frage stellt, kann ich euch beruhigen: Ihr seid richtig. Es gibt weiterhin fickende Käfer, sporadische Filmbesprechungen, langweilige Laufberichte und Impressionen vom Bau. Nur das Theme hat sich geändert. Nachdem Gorana ihre ERGOThek mit einem neuen Design ausgestattet hat, bin ich selbst auf die Suche nach dem perfekten Theme gegangen. Gefunden habe ich es zwar nicht, doch bin ich mit dem „Hemingway Rewritten“-Theme schon einigermaßen zufrieden. Weiterhin habe ich mich vom dreispaltigen Design gelöst, mehr Platz für die Einträge zur Verfügung und der Look ist generell ein wenig moderner geworden.

In den 9 Jahren des Bloggens ist dies erst mein zweiter Theme-Wechsel. Dieses Mal ist er auch komplett ohne Umfrage unter meinen Lesern vonstatten gegangen – und auch die Sentimentalität dem alten Theme gegenüber hielt sich in Grenzen. Ungewohnt ist es dennoch. Ich werde bestimmt noch ein wenig ausprobieren müssen, viele Einträge sind noch auf die alte Breite optimiert und überhaupt gibt es nun viel zu tun – doch das ist es jetzt erst einmal.

Über Feedback freue ich mich natürlich dennoch – auch wenn ihr dieses Mal vor vollendete Tatsachen gestellt wurdet… 🙂

Test: VRIZZMO Virtual Reality Headset

Seit ich meinem Artikel „Virtual Reality mit Oculus Rift, Google Cardboard und ähnlichen Systemen“ bin ich fasziniert von Virtual Reality mit dem Smartphone. Nach ein wenig Recherche bin ich schnell auf professionelle Anbieter gestoßen und hätte am liebsten gleich bei dem einen oder anderen Modell zugeschlagen, denn mein Google Cardboard ist inzwischen doch schon ziemlich mitgenommen. Da die Kassen aufgrund des Hausbaus für solch unnötige Luxusausgaben jedoch leer sind, dachte ich mir: Warum nicht einmal von meinem Blog profitieren?

vrizzmo_box

Virtual Reality Made in Poland

Also habe ich ein paar Firmen angeschrieben, die solche Headsets herstellen und höflich gefragt, ob denn nicht Interesse an einer Besprechung ihrer Produkte bestünde. Von einer französischen und einer deutschen Firma habe ich nicht einmal eine Antwort erhalten, was aus Kommunikationssicht wirklich schwach ist, dafür hat sich der polnische Hersteller VRIZZMO völlig unbürokratisch dazu bereit erklärt mir zwei VR-Brillen zu schicken: Eine VR-Brille für mich und eine für meine lieben Leser – dazu jedoch mehr in einem der folgenden Einträge… 🙂

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Schon beim Auspacken war ich überrascht, wie wertig die VRIZZMO-Brille im Vergleich zur bereits getesteten Billigvariante aus China wirkt – selbst die Pappbox ist ansprechend gestaltet. Neben dem VR-Headset selbst findet sich noch eine Anleitung und weitere Polster aus Schaumgummi in der Packung, die bei häufiger Nutzung als Ersatz dienen können. Mit 400 Gramm (ohne Smartphone) ist die Brille kein Leichtgewicht, speziell im Vergleich zum Google Cardboard (66 Gramm). Dies wird jedoch durch das stabile Kopfband ausgeglichen, das für einen sicheren Halt sorgt. Besonders gefreut habe ich mich über das spezielle Branding der Brille – der Schriftzug „Tonight is gonna be a large one.“ auf der Front macht sich auf jeden Fall gut.

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Duales Linsensystem sorgt für großes Sichtfeld

Eine Besonderheit der VRIZZMO-Brille ist das verwendete Linsensystem: Im Gegensatz zu Google Cardboard oder den billigen VR-Brillen wird nicht nur ein Linsenpaar verwendet, sondern es sind pro Auge jeweils zwei Linsen übereinander angeordnet. Dies ermöglicht die Darstellung eines größeren Sichtfeldes (engl. field of view, FOV), was die Immersion deutlich erhöht – wahrlich kein Vergleich zur Billigvariante. Der ebenfalls schön große FOV des original Cardboards scheint mir aber immer noch am besten auf die meisten VR-Apps abgestimmt zu sein.

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In der Anwendung ist auch das VRIZZMO-System sehr einfach: Das Smartphone in den passenden Halter (unterstützt werden 4,5 bis 5,7 Zoll) und losgelegt! Das Google Cardboard ermöglicht die Steuerung von Anwendungen durch einen Magneten; diese Lösung fällt selbst bei höherwertigen VR-Headsets weg. VRIZZMO hat sich jedoch ein eigenes System überlegt: Auf der Oberseite der VR-Brille befinden sich zwei Buttons, die bei Betätigung direkt das Touch-Display berühren und somit eine Aktion auslösen. Dies funktioniert in der Praxis recht gut und ist somit eine willkommene Zusatzfunktion, auch wenn sie nicht mit jeder VR-App zusammenspielt.

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Es gibt noch Verbesserungspotential

Negativ ist mir der Tragekomfort aufgefallen, der leider nicht wirklich sonderlich hoch ist. Somit ist auch diese Virtual-Reality-Brille eher für kürzere Testzwecke geeignet, als um damit stundenlang zu spielen oder Filme zu schauen. Ebenso hätte ich mir ein Linsensystem gewünscht, mit dem Brillenträger ihre Sehschwäche ausgleichen können. Noch funktioniert die VR-Brille bei mir (leichte Kurzsichtigkeit), doch in ein paar Jahren mag dies anders aussehen. Andere Lösungen bieten teilweise Möglichkeiten zum Ausgleich durch ein justierbares Linsensystem. Zudem ist gestern der Smartphone-Halter abgebrochen, obwohl ich durchaus bedacht damit umgegangen bin. Das spricht nicht gerade für die Materialqualität – und hätte ich tatsächlich den vollen Preis gezahlt, wäre ich wohl ziemlich verärgert gewesen. Letztendlich jedoch nichts, was nicht mit ein wenig Gaffer-Tape lösen ließ… 😉

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Fazit

Wenn ihr nur einmal in die virtuelle Welt reinschauen wollt, dann würde ich euch zunächst zur Cardboard-Variante (ca. 5-10 Euro) raten. Solltet ihr damit Spaß haben und eine stabilere Lösung bevorzugen, spart euch die billige Noname-Variante (ca. 25 Euro) und kauft euch gleich eine hochwertigere Lösung, wie z.B. das VRIZZMO Virtual Reality Headset (ca. 60 Euro). Apps gibt es reichlich, doch nur die wenigsten bieten aktuell Langzeitspaß. Mit tatsächliche VR-Erlebnissen, wie sie voraussichtlich die Oculus Rift oder ähnliche Systeme bieten werden, kann Smartphone-VR noch nicht konkurrieren – allerdings steckt die Technik auch noch in den Anfängen. Gerne hätte ich auch einen Vergleich zwischen verschiedenen, hochwertigeren VR-Brillen präsentiert, doch scheinen die meisten Hersteller keinen Wert auf Testberichte zu legen, was ja schon einmal viel aussagt…

Habt ihr weiterhin Interesse an dieser Thematik? Oder habt ihr inzwischen vielleicht selbst schon Erfahrungen gesammelt? Fall euer Virtual-Reality-Erlebnis noch aussteht, schaut doch innerhalb der nächsten Tage einmal wieder hier vorbei: Ich werde ein exklusives, mit „Tonight is gonna be a large one.“ gebrandetes, VRIZZMO Virtual Reality Headset verlosen – und gerade Stammleser dürften gute Chancen haben… 🙂

Run, Fatboy, Run (325): Spezialausgabe

Nachdem ich bereits die zweite Nacht in Folge ziemlich schlecht geschlafen habe (inklusive extrem wirren Träumen) und heute Vormittag einen Termin in München hatte, während dem die restliche Arbeit leider nicht still stand, hielt ich einen Lauf eigentlich für nicht machbar. Trotz Müdigkeit lockten mich die 24 °C um 19:00 Uhr noch vor die Haustür – und es lief (bis auf die gigantische Fleischwunde Blase am Innenfuß) erstaunlich gut.

Distance: 8.54 km
Duration: 00:50:08
Avg Speed: 10.22 km/h
Avg Pace: 5:52 min/km
Energy: 688 kcal

Also ich im Juli letzten Jahres den Eintrag zum 300. Lauf veröffentlichte, hatte ich noch Hoffnung bis Ende 2014 die 325 Läufe vollzumachen. Wie wir wissen hat das aufgrund diverser unfreiwilliger Pausen nicht so wirklich funktioniert – insofern habe ich 2015 noch einiges aufzuholen:

2008 2009 2010 2011 2012
Länge 130,60 143,53 382,31 426,62 291,15
Laufzeit 15:32:00 15:37:00 38:48:45 41:55:03 28:39:25
kCal 12416 11838 32184 33147 22415
min/km 7:05 6:31 6:05 5:53 5:54
2013 2014 2015 Gesamt 
Länge 388,03 319,01 55,63 2136,89
Laufzeit 39:02:57 31:23:04 05:35:27 216:33:40
kCal 29878 24563 4285 170726
min/km 6:02 5:54 06:01 6:04

Seit den Osterfeiertagen ist meine Ernährung aufgrund diverser Ostereier und anderer Nervennahrung nicht die beste – dabei hatte ich den Weihnachtsspeck schon so gut im Griff! Noch ein Grund mehr wieder regelmäßiger laufen zu gehen, denn bisher habe ich in diesem Jahr erst 8 Tafeln Schokolade oder 18 Flaschen Bier runtertrainiert – und das steht noch in keinem besonders guten Verhältnis zum tatsächlichen Verzehr… 😉

Im Ohr: FatBoysRun – Episode 11: Utrecht Marathon 2015 (entspannte 11 km)

Impressionen vom Bau #9: Ziegel auf dem Dach

Nachdem die Ziegel vor ein paar Tagen noch vor dem Haus gelegen haben, befinden sie sich nun dort wo sie hingehören: auf dem Dach. Ansonsten gibt es nur wenig Neuigkeiten: Wir kaufen nach und nach immer mehr Möbel, zeichnen schon einmal Steckdosen, Lichtschalter usw. an und ich plane die Lautsprecherverkabelung im Wohnzimmer. Die nächsten Schritte werden visuell wohl weniger spannend, weil es sich um die Vorarbeit für die Elektroinstallation handeln wird…

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Von außen sieht das Haus schon fast fertig aus…

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Schneefanggitter in strahlendem Sonnenschein

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Ziegel über Ziegel…

Alle Artikel zu unserem Bauvorhaben…

Media Monday #198

Ein Wochenende ohne Hausbau, dafür mit zwei groß angelegten Kinderveranstaltungen liegt hinter uns. Das Wetter hat größtenteils gepasst und somit war es eine Freude den Großteil der beiden Tage an der frischen Luft zu verbringen. Dies ging auch auf Kosten des Medienkonsums, denn einen Film habe ich nicht gesehen – dafür „The Wire“ abgeschlossen, was mindestens ebenso beeindruckend war. Mit dem Montag gilt es nun die Fragen des Medienjournals zu beantworten. Und wie war euer Wochenende so?

media_monday_198

  1. Mein Serien-Konsum/-Verhalten hat sich in den letzten Jahren – genaugenommen seit 2007 – dahingehend geändert, dass ich inzwischen nur noch im Originalton und per DVD bzw. Blu-ray schaue; in Zukunft vermutlich auch via Streaming (z.B. Netflix).
  2. Sommerlektüre schön und gut, aber was ist die perfekte Frühlingslektüre?
    Hmm, gibt es für mich in dieser Form nicht. Einzig Winterlektüre (Tendenz zu Fantasy) könnte ich bei mir noch identifiezieren. Was sonst noch auf dem Plan steht, gibt es hier vermutlich bald zu lesen, da von Miss Booleana ein entsprechendes Stöckchen angeflogen kam…
  3. Mal abgesehen davon, dass in Filmen kaum je jemand auf die Toilette muss, sieht man noch viel seltener, wie alltägliche Aufgaben (Tisch abräumen, abspülen usw.) erledigt werden.
  4. So richtig zum Gruseln ist, wie schnell das Wochenende stets verstreicht.
  5. Harrison Ford und Nathan Fillion wäre meine Traumbesetzung, um die Zepter- bzw. Peitschenübergabe für Indiana Jones richtig anzugehen – leider jedoch hat man diese Chance 2008 bekannterweise  nicht ergriffen.
  6. Entlehnt von 1LIVE, weil ich die Frage so gut fand: Welche Serie und welche Figur kommen eurem Leben am nächsten?
    Vermutlich etwas irgendwo zwischen Adam Braverman aus „Parenthood“, Jim Halpert aus „The Office“ und Eric Forman aus „That ’70s Show“ – natürlich in chronologisch umgekehrter Reihenfolge. Allerdings würde sich solch eine Serie mit all den Alltagsaufgaben (siehe Frage 3) doch niemand anschauen wollen… 😉
  7. Zuletzt gesehen habe ich den ersten fränkischen Tatort „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“ und das war ziemlich ernüchternd, weil die Geschichte an Belanglosigkeit und Vorhersehbarkeit kaum zu überbieten war – immerhin gab es ein paar nette Aufnahmen aus Nürnberg zu sehen…

Tatort: Der Himmel ist ein Platz auf Erden (2015)

Normalerweise geht der überall grassierende „Tatort“-Hype völlig an mir vorüber. Ich versuche es alle paar Jahre, doch der Funke will nie überspringen. Gestern war es schließlich einmal wieder soweit: Ein neues Ermittlerteam betritt die Bühne – und als Nürnberger muss man den ersten Franken-Tatort natürlich gesehen haben. Ob denn „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“ meine Meinung zur erfolgreichen Krimireihe revidieren konnte, lest ihr in der folgenden Besprechung…

franken_tatort_1

Ich komme gleich zum Punkt: Nein, auch der Franken-Tatort konnte mich nicht bekehren. Ich bin mir sogar sicher, dass ich „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“ ohne den Schauplatz Nürnberg nicht zu Ende geschaut hätte. Vielleicht bin ich gerade einfach zu verwöhnt von „The Wire“, doch das was ich gestern über 90 Minuten verfolgt habe, war einfach biederste Krimikost ohne jeglichen Kniff – dabei wären durchaus spannende Ansätze vorhanden gewesen und Nürnberg als Setting hat mir naturgemäß auch sehr gut gefallen. Leider war die Identifikation der einzelnen Schauplätze dann auch das Interessanteste an der ganzen Geschichte.

Mit Felix Voss (Fabian Hinrichs) hätte man die perfekte Gelegenheit gehabt, Elemente einer Culture-Clash-Komödie in die Handlung zu integrieren. Immerhin kommt der Kriminalhauptkommissar aus dem fernen Hamburg in die Frankenmetropole. Leider wird diese Möglichkeit nahezu komplett außer Acht gelassen. Einzig durch das fränkische Urgestein Mathias Egersdörfer, der den Leiter der Spurensicherung spielt, zeigt sich ein wenig fränkisch-herber Charme auf dem Bildschirm. Auch die Figur von Kriminalhauptkommissarin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) besitzt Potential und ist, was man von einigen Nebenfiguren nicht behaupten kann, wirklich gut gespielt. Leider jedoch bleibt auch dieser Charakter größenteils blass.

Was den Fall selbst angeht, so macht dieser wahrlich keine Freude. Nach einer nur zu offensichtlich gelegten falschen Fährte ist die tatsächliche Auflösung – wenn man sie nicht ohnehin schon nach den ersten Minuten erahnt hat – so trivial und bereits unzählige Male dagewesen, dass die aufgesetzt wirkende pseudokünstlerische Inszenierung gleich doppelt plump wirkt. Man hat hier 90 Minuten zur Verfügung und macht nicht mehr daraus, als zweitklassige US-Krimiserien à la „The Mentalist“ oder „Bones“ in der Hälfte der Spielzeit schaffen. Wirklich enttäuschend. Die Verwendung von Elementen des „Mulholland Drive“-Soundtracks ist mir zudem übel aufgestoßen, könnten die beiden Filme inhaltlich, stilistisch und qualitativ doch nicht weiter auseinander liegen.

Insgesamt hat sich mein Vorurteil dem „Tatort“ gegenüber leider bestätigt. Ich werde mit dieser Art der abgehangenen Krimiunterhaltung einfach nicht warm. Wenn ich dann lese, dass unser tolles Feuilleton diesen 08/15-Fernsehfilm mit der Nouvelle Vague eines François Truffaut vergleicht, dann spricht auch das Bände. Letztendlich bleibt ein nett gefilmter Krimi mit langweiligem Plot und ausbaufähigen Charakteren. Ziemlich durchschnittlich eben – und nur Nürnberg als Drehort wird mir im Gedächtnis bleiben: Es war schon toll die Straßen, auf denen man nahezu täglich unterwegs ist, als Schauplatz in einem Fernsehfilm zu sehen. Aufgrund der lokalpatriotischen Umstände will ich gnädig sein: 5/10 Punkte.

The Wire – Season 5

Es ist vorbei. Eines meiner bisher besten Serienerlebnisse, das ich zuvor viel zu lange aufgeschoben hatte. Nachdem die letzten Minuten von „The Wire – Season 5“ nun über den Bildschirm geflimmert sind, kann ich mich emotional noch nicht wirklich aus dieser Welt lösen. Das über die letzten drei Monate erlebte war einfach zu intensiv, erschütternd, aufwühlend und – ja, auch das – unterhaltsam. Was werde ich diese Serie vermissen… Spoiler sind zu erwarten.

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Auch wenn es Kritik auf sehr hohem Niveau ist, so wird die fünfte Staffel von „The Wire“ eher als schwächer wahrgenommen. Auch ich hatte mit einem speziellen Handlungsstrang anfangs so meine Probleme und der Fokus auf den Journalismus bzw. das Zeitungswesen war mir für die gerade einmal 10 Episoden zu weich. Gerne hätte ich mehr darüber erfahren, doch bleibt David Simon dabei ziemlich an der Oberfläche, zumal etliche andere Elemente der vorhergehenden Staffeln noch weitergeführt werden. Dies funktioniert aber, wenn man ehrlich ist, erstaunlich gut und die Serie schöpft das Potential, das in den vielen losen Enden liegt, vollkommen aus. Es ist eben ein Abschied. Und Abschied schmerzt und ist selten harmonisch. Warum sollte das gerade bei „The Wire“ anders sein?

Ich habe es schon angeschnitten: Der Handlungsstrang rund um Jimmy McNultys Serienkiller hat für mich zu Beginn nicht in die Serie gepasst. Er wirkte wie ein Fremdkörper, konnte dann später in Verbindung mit der Bloßstellung des ehrlichen Journalisten aber doch noch Punkte sammeln. Dennoch bleibt das Gefühl, dass dieser Aspekt ein wenig konstruiert wirkt. Was mich in dieser Staffel wohl am meisten schockiert und bewegt hat, ist Omars Schicksal. Eigentlich war klar, dass er die Serie nicht als strahlender Held verlassen kann, doch selten wurde das Ableben eines solch beliebten Charakters so nebenbei und unspektakulär erzählt. Noch Tage danach war ich vollkommen perplex – und auch wenn ich die Autoren dafür gehasst habe, so war es doch im Sinne der Serie die richtige Entscheidung. Einfach nur ein Schlag ins Gesicht.

Was die Qualität der individuellen Staffeln angeht, so ist diese auf einem durchgängig sehr hohen Niveau. Rückblickend hätte ich wahrscheinlich sogar noch ein paar Punkte mehr an die einzelnen Episoden vergeben müssen, da sich manche Handlungsstränge erst über etliche Folgen bzw. teils sogar Staffeln entwickeln. Letztendlich ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches speziell für die tolle zweite Staffel aus heutiger Sicht ein wenig unfair erscheint:

  1. „The Wire – Season 4“ (9.5 Punkte)
  2. „The Wire – Season 3“ (9.5 Punkte)
  3. „The Wire – Season 5“ (9.5 Punkte)
  4. „The Wire – Season 1“ (9.4 Punkte)
  5. „The Wire – Season 2“ (9.3 Punkte)

Nun ist mein Besuch in Baltimore also vorerst vorüber – und ja, die Serie ist tatsächlich so gut wie ihr Ruf. Wenn ihr also, wie ich, bis vor ein paar Monaten, noch nicht in „The Wire“ reingeschaut habt, dann soll euch diese Besprechung als Inspiration dienen. Gerade die letzte Episode mit über 90 Minuten Laufzeit ist so unglaublich gut, dass sie die gesamte Staffel trotz des durchwachsenen Anfangs aufwertet. Jeder Handlungsstrang findet noch einmal Beachtung und auch wenn die Botschaft nur ist, dass das Leben auf der Straße weitergeht, so wird dies doch absolut brillant in Szene gesetzt. Der Kreis schließt sich und jeder Archetyp wird neu besetzt. Ein ewiger Kreislauf. Dennoch für viele Charaktere versöhnlich – und das ohne milde zu wirken. Perfekt. Eine der besten, wenn nicht tatsächlich sogar die beste Serie, die ich bisher gesehen habe: 9/10 (9.5) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie

Run, Fatboy, Run (324)

Auch wenn ich mich heute nach der Arbeit eigentlich nicht mehr allzu fit gefühlt habe, hat mich das fantastische Wetter mit fast schon sommerlichen 20 °C vor die Tür gelockt. Somit ging es in kurzer Hose und T-Shirt auf die Strecke – und plötzlich war ich doch motiviert. Einfach toll!

Distance: 8.54 km
Duration: 00:52:00
Avg Speed: 9.85 km/h
Avg Pace: 6:05 min/km
Energy: 695 kcal

Der Lauf war dann doch anstrengender als gedacht und vielleicht etwas zu ambitioniert für meinen, ähm, Trainingsstand. Zudem ist mir wieder aufgefallen, dass Runtastic oder das GPS in meinem Smartphone mich um wertvolle Meter (in diesem Fall ca. 300 Meter) beschummeln. Ich habe auch ein paar vergangene Läufe gecheckt und das war, wenn auch nicht so auffällig, anscheinend schon immer so. Da sieht man mal, wie genau ich mir bisher das Kartenmaterial angeschaut habe. Folglich war ich wohl schon immer schneller als gedacht. Auch nicht schlecht. Eine GPS-Uhr (danke an juliaL49 für den Tipp!) klingt immer besser. Trotz des Aufwand bin ich froh meinen Wochenendlauf hiermit schon absolviert zu haben… 🙂

Im ersten Ohr: FatBoysRun – Episode 10: …mit jeder Menge Shownotes (12-13 km)
Im zweiten Ohr: Fall Out Boy

Stöckchen: Die 11 besten Songs in Film und Serie

Wieder einmal wurde mir ein Stöckchen zugeworfen: Sebastian von „Zirkusmanege“ möchte die 11 besten Songs in Film und Serie wissen. Ihren Ursprung hat das Stöckchen übrigens bei Niels von „taranKino“ gefunden – schaut dort doch auch einmal rein!

Die Symbiose aus Bild und Ton ist wohl eine der herausragendsten Eigenschaften von Bewegtbildmedien. Im Gegensatz zu reinen Musikvideos geben Filme und Serien den Songs aber Kontext und verstärken somit im Idealfall die emotionale Wirkung. Da Musicals hier noch ein ganz eigenes Genre darstellen, werde ich diese in der folgenden Auflistung außen vor lassen.

Nach dem Klick erfahrt ihr also meine Wahl der 11 besten Songs in Film und Serie in alphabetischer und – wichtig! – nicht wertender Reihenfolge samt kurzer Erklärung und Videos:

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