Kaum zu glauben, doch mein letzter Abenteuer-Kind-Eintrag liegt schon wieder über ein halbes Jahr zurück. Es gäbe stets viel zu berichten, jedoch bleibt dafür fast nie Zeit. Doch zumindest zu den Geburtstagen muss das schon sein. Das dritte Jahr liegt schon länger hinter uns und so war es an der Zeit das vierte Jahr mit unserem Zappelinchen zu feiern. Vier Jahre. Unglaublich. Doch dieses Mal war keine Zeit den Erinnerungen an diese bedeutendste aller Nächte nachzuhängen, da uns der Geburtstag samt Vorbereitungen und Nachbereitungen völlig überrollt hatte.

Angefangen hatte es natürlich mit Feierlichkeiten im Kindergarten. Da ich Urlaub hatte, konnte ich das Zappelinchen (und unzählige Prinzessinnen-Muffins) auch in den Kindergarten bringen und wieder abholen (die Muffins natürlich nicht). Vermutlich wären die Feierlichkeiten dort bereits ausreichend gewesen, doch richtig los ging es erst am Nachmittag: Die Verwandtschaft samt Cousins und Cousinen, von unter einem Jahr bis zu vier Jahren, haben sich bei uns in der kleinen Wohnung versammelt, um den 4. Geburtstag unseres Zappelinchens zu feiern.

Bei Kaffee und Kuchen und später mediterranen Leckereien wurde wild gefeiert. Das Zappelinchen war irgendwann ziemlich durch den Wind und völlig erschlagen von Geschenken, der ungeteilten Aufmerksamkeit und einfach viel zu viel Aufregung. Gegen 21 Uhr waren die Kinder schließlich im Bett und auch die letzten Gäste gegangen. Für uns bedeutete das noch ca. 2 Stunden aufräumen und abspülen – und um 23 Uhr sind auch wir Eltern totmüde ins Bett gefallen. Die Nacht sollte nur kurz werden.

Am nächsten Tag wurden wir um 6:30 Uhr schon lautstark mit der Frage ‚Wann kommen meine Gäste?‘ geweckt. Die Antwort auf diese Frage war (wie auch die gefühlt nächsten 8.753 Mal) immer die gleiche. Doch vor Ankunft der Gäste gab es noch viel vorzubereiten – und zu beten, dass das Wetter halten würde, denn mit 9 Kindern in der kleinen Wohnung wäre das Chaos perfekt gewesen. Bis auf ein paar Schauer war uns das Wetter gnädig – und durch diese ließen wir uns den Spaß nicht verderben, denn schließlich sind wir ja nicht aus Zucker.

Um 14 Uhr war es endlich soweit und die Eltern brachten ihre Kinder. Dies war insofern eine Besonderheit, da wir in unserem Bekanntenkreis mit dem Geburtstag des Zappelinchen die elternlose Kindergeburtstagssaison eröffnet haben. Würde es klappen, 9 Räuber über gut 3 Stunden bei der Stange zu halten? Es klappte! Dennoch war es wirklich anstrengend und die wahrgenommene Zeit hat die tatsächliche Dauer der Feierlichkeiten um mindestens Faktor 2 überstiegen (und das ist noch untertrieben).

Wie unschwer zu erkennen ist, stand der Geburtstag unter dem Motto Prinzessinnen-Party. An manchen Dingen führt eben kein Weg vorbei. Es wurde gespielt, getobt und gefuttert. Zwischendrin gab es ein paar organisierte Spiele (u.a. Sackhüpfen, Hindernislauf), bei denen Punkte gesammelt werden konnten – und am Ende waren natürlich alle Gewinner und konnten sich über eine Prinzessinnen-Tüte mit ein paar kleinen Überraschungen freuen. Übrigens auch die Jungs, denen es völlig schnuppe zu sein schien, dass sie auf einer Prinzessinnen- und nicht auf einer Cowboy-, Superman- oder sonstigen Party waren.

Am Ende der drei Stunden waren die Kinder platt und wurden pünktlich von ihren Eltern abgeholt. Es war geschafft! Zumindest fast, denn das Chaos wollte noch beseitigt werden. Zwei Stunden später waren sowohl das Zappelinchen als auch unser Zwergofant totmüde und schliefen gegen 20 Uhr problemlos ein. Auch ich wäre am liebsten ins Bett gegangen, doch hatte ich bereits einer Verabredung zum örtlichen Altstadtfest zugesagt. Dies ist jedoch eine ganz andere Geschichte…
Also liebe Leser, wie lautet die Moral der Geschichte?
Zwei Tage Kindergeburtstag am Stück sind nur fortgeschrittenen (oder verrückten) Eltern zu empfehlen.
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