Unter den Serienstarts der TV-Season 08/09 sind nicht viele Shows bei mir hängen geblieben. Showtimes „United States of Tara – Season 1“ hat es allerdings geschafft. Überzeugt hat mich letztendlich die interessante Grundidee, wenngleich ich auch den Einfluss der großen Namen hinter der Show nicht abstreiten möchte: Produziert wird die Serie von Steven Spielberg und geschrieben von Diablo Cody („Juno“).

Die Prämisse von „United States of Tara“ ist vergleichsweise einfach: Tara leidet unter dissoziativer Identitätsstörung. Tara ist demzufolge nicht nur die sympathische Künstlerin und Mutter Tara, sondern eben auch der aufsässige Teenager T, die in den 50er Jahren verhaftet gebliebene Hausfrau Alice, der Vietnamveteran Buck sowie das animalische Wesen Gimme. Ein buntgewürfelter Haufen, mit dem sich Tara und ihre Famile Tag für Tag herumschlagen darf.
Neben Taras verständnisvollem Ehemann Max, müssen sich vor allem ihre beiden Kinder Kate und Marshall mit dieser speziellen Familiensituation arrangieren. Auch Taras Schwester Charmaine leidet darunter, wenngleich ihre Probleme eher künstlicher Natur sind. Man sieht, die „United States of Tara“ beeinflussen jeden Aspekt der Serie. Dennoch bekommt jede Figur genug Freiraum für ihre eigenen Geschichten und Erlebnisse, was besonders die interfamiliären Beziehungen interessant genug hält.
Da die Serie – wie auch „Californication“ oder „Dexter“ – auf Showtime läuft, sind die Macher nicht daran gebunden Schimpfwörter, nackte Tatsachen o.ä. zu umgehen bzw. zu umschreiben. Dies lässt die Show teils frech und frisch, teils aber auch etwas forciert erscheinen. Oft kommen mir die Charaktere dadurch zu karikaturenhaft vor, was besonders bei den beiden Kindern und ihrer Tante Charmaine auffällt. Einen Tick zu überzogen. Einen Tick zu gewollt.
„United States of Tara“ ist eine herrliche Serie mit toller Grundidee und einer fantastischen Toni Collette. Es zeigt sich zudem erneut, dass 12 Episoden wirklich ausreichen um eine Staffel zu füllen. Die Handlung bleibt dadurch kompakt und man spart sich langweilige Füllepisoden. Wirklich sehenswert, wenn auch nicht ohne Fehler: 8/10 Punkte.



