Manche Platten hört man jahrelang nicht, nur um sie dann wiederentdecken zu können. So ist es mir aktuell mit ASTRAY von SAMIAM ergangen. Nach dem Kauf habe ich die Scheibe rauf und runter gehört. Irgendwann ist sie dann im Regal verschwunden und etwas in Vergessenheit geraten. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Scheibe nicht gerade freundin- bzw. fraukompatibel ist, aber das hat bei anderen Platten ja auch nicht gestört. Was ist also geschehen?
Vermutlich war ich damals noch zu jung, um die dauerhafte emotionale Tiefe von ASTRAY zu begreifen. Bei SAMIAM sitzen keine Jungs in der Band, dort sitzen Männer. Das macht wohl den Unterschied. Auch hier werden Themen, wie Freundschaft, Liebe, Erwachsenwerden u.ä. thematisiert, doch ist die Tragweite der Melancholie einfach größer. Spürbarer. Echter. Kein aufgesetztes Emo-Gehabe. Echte Emotionen. Man muss nur einmal einen Blick in das Booklet werfen und man sieht sofort, dass es hier nicht um Coolness und Style geht. Es geht um Musik.
Diese ist ruppig und roh. Doch nie zu krachig. Ebenso wie die wunderbaren Texte. Die Scheibe verleitet dazu, sich hinzusetzen und die Texte einfach mitzuverfolgen. Schon bald wird man eine Schwermütigkeit spüren, die jedoch nicht hoffnungslos erscheint. Mit HOW LONG gibt es gegen Ende sogar fast noch einmal ein fröhliches Liebeslied, bevor der Hörer mit WHY DO WE in die Realität zurückgeholt wird. Ehrlichkeit. Das ist SAMIAM.
Anspieltipps:
MUD HILL
DULL
WHY DO WE
Hört sich ganz gut, werd ich mal näher reinhören.
Danke für den Tipp! 🙂
Gefällt mirGefällt mir
Bin gespannt ob es dir gefällt. Achja, falls es untergegangen ist: Hinter MUD HILL verbirgt sich ein YouTube-Link…
Gefällt mirGefällt mir
Richtig gut, was meine Lauscher da empfangen. Die alten Säcke haben es wirklich immer noch drauf.
Gefällt mirGefällt mir