The Expanse, Book 7: Persepolis Rising (James S. A. Corey)

The Expanse, Book 7: Persepolis Rising (James S. A. Corey)Nach einer Pause von einem halben Jahr, in der ich zwei wundervolle Filmbücher über „Jurassic Park“ und „Jurassic World“ gelesen habe, bin ich mit „Persepolis Rising“ zur „The Expanse“-Reihe zurückgekehrt. Die Ereignisse des Vorgängers „Babylon’s Ashes“ waren mir noch gut im Kopf und ich war extrem neugierig auf das, was mich erwarten sollte, denn der siebte Band der Reihe ist der erste, der in der gelungenen Serienadaption nicht mehr umgesetzt wurde. Sprich eine komplett neue Geschichte mit der Crew der Rocinante und das in wunderbar ausführlicher Romanform. Somit ist es nicht verwunderlich, dass ich das Buch innerhalb von nur fünf Monaten verschlungen habe. Besonders, da ich dieses Jahr keinen Leseurlaub hatte und fast nur im Alltag (sprich abends im Bett) zum Lesen gekommen bin. 📖

„In his opinion, faith was generally for people who were bad at math.“

„Persepolis Rising“ erzählt leider eine sehr aktuelle Geschichte: Eine überlegene Macht, geführt von einem Diktator, greift das Nachbarsystem an, besetzt zentrale Positionen und unterdrückt die Bevölkerung. Wir erleben die Bildung des Widerstands, in dem sich, keine Überraschung an dieser Stelle, natürlich die Crew der Rocinante wiederfindet. Dabei wollten sich Jim und Naomi gerade zur Ruhe setzen. Wieso das? Weil zwischen „Babylon’s Ashes“ und „Persepolis Rising“ ein Zeitsprung von ca. 30 Jahren steht. Sprich unsere Figuren sind deutlich gealtert und die Besiedlung der Welten hinter den Ring-Toren ist weit vorangeschritten. Dies wirkt zu Beginn ein wenig befremdlich, doch letztendlich ist die Dynamik zwischen den Figuren weiterhin so, wie man sie über all die Jahre und Abenteuer kennen und lieben gelernt hat. Nachdem Camina Drummer in den Büchern bisher eher eine Randfigur war, und sie bisher nur in der Serienadaption in den Vordergrund gestellt wurde, bekommt sie nun auch in den Büchern ihren großen Auftritt. Das hat mich wirklich sehr gefreut.

„I actually read history. It’s like reading prophecy, you know.“

Die Invasion durch das Lakonische Imperium ist sehr spannend erzählt, speziell da man auch einiges durch die Augen der Lakonier sieht und ihre Denkweise kennenlernt. Zu Beginn hatte ich ein wenig Sorge, dass mein Interesse nachlassen würde, da nun nicht mehr die Verbindung zur Serie besteht. Doch weit gefehlt: „Persepolis Rising“ hat mir so viel Spaß gemacht, wie schon lange kein Buch der Reihe mehr. Es ist bedrückend zu lesen, wie sich sich Geschichte stets zu wiederholen scheint und niemand daraus lernt. Übermächtige Autokraten bestimmen das Leben von Abermillionen. Dazwischen unsere versprengte Crew, die inzwischen mit einigen Alterserscheinungen zu kämpfen hat. Das Finale ist spannend und bereitet alles für den zweiten Teil dieses Handlungsstrangs vor. Wirklich zu schade, dass die Serie vorher abgesetzt wurde. Aber wer weiß? Vielleicht gibt es irgendwann eine Wiederaufnahme, wenn auch die Schauspieler:innen alt genug sind, um ihren alternden Figuren wieder Leben einzuhauchen? Ich würde es mir definitiv anschauen.

Fazit

„Persepolis Rising“ ist für mich ein Highlight der „The Expanse“-Reihe. Ich freue mich nun schon extrem auf „Tiamat’s Wrath“, das inzwischen schon achte Buch der Reihe. So langsam nähere ich mich dem Finale und ich weiß jetzt schon, dass dies ein harter Abschied werden wird. Beste Unterhaltung in Buchform: 10/10 Punkte.

The Expanse, Book 6: Babylon’s Ashes (James S. A. Corey)

The Expanse, Book 6: Babylon's Ashes (James S. A. Corey)Trotz Urlaub habe ich viel zu lange für den sechsten Band der „The Expanse“-Reihe gebraucht. Dabei hat zu Beginn alles so gut ausgesehen. „Babylon’s Ashes“ ist zugleich der Abschluss der mir bekannten Geschichte, da es der letzte Band ist, der für die TV- bzw. Streaming-Serie umgesetzt wurde. Die Handlung war mir im Grunde bekannt und doch war ich gespannt auf die Erweiterungen, denn die finale Staffel der Serie war nur eine verkürzte mit sechs Episoden. Warum das rückblickend gar nicht so verkehrt war und ich dennoch viel Freude an der Buchvorlage hatte, lest ihr in der folgenden Besprechung… 🚀

„Knowing that all you can give isn’t enough is its own burden.“

Im Grunde ist „Babylon’s Ashes“ die bisher fehlende zweite Hälfte von „Nemesis Games“. Die Geschichte rund um Marco Inaros und seine Free Navy wird konsequent weitergeführt. Nach den Einzelabenteuern des vorherigen Bandes ist die Crew der Rocinante wieder vereint. Das bringt eine neue Dynamik mit sich, was ich sehr mochte. Es ist im Prinzip eine Kriegsgeschichte, welche am Ende herrlich unspektakulär aufgelöst wird. Das Protomolekül und dessen Auswirkungen auf das uns bekannte Universum spielt, abgesehen von den Ring-Toren, keine große Rolle mehr. Mit Fred Johnson gibt es für unsere Figuren zumindest einen größeren Verlust zu verzeichnen, welcher aber auch Platz für eine neue Spielerin macht: Michio Pa ist eine spannende Figur, welche in den Büchern die Rolle einnimmt, welche in der Serie bei Camina Drummer lag. Das ist zu Beginn etwas verwirrend, doch inzwischen habe ich mich daran gewöhnt.

„Against all evidence, I keep thinking the assholes are outliers.“

Auch wenn ich „Babylon’s Ashes“ immer noch sehr mochte, so bin ich dennoch froh, dass der Handlungsstrang um die Free Navy abgeschlossen ist. Ich mag die eher fantastisch angehauchten Protomolekül-Aspekte in den Geschichten mehr, zumal auch diese reich an zwischenmenschlichen Konflikten sind. In der Serienadaption der Staffel gab es diese Elemente immer noch, weil offenbar eine Kurzgeschichte aus dem „The Expanse“-Universum mit eingewoben wurde. Das hat nicht immer wie aus einem Guss gewirkt, doch mochte ich diese Erweiterung der Handlung. Letztendlich beginnt für mich nun eine komplett neue Geschichte, da ich ab jetzt keinen Wissensvorsprung durch die Serie mehr habe. Ob ich das kommende Buch auch wieder im Sommer am Strand lesen werde?

Fazit

„Babylon’s Ashes“ hat mir viel Freude bereitet, auch wenn ich es bisher wohl für den schwächsten Band der Reihe halte. Nun werde ich eine kurze Pause einlegen und dann freue ich mich schon darauf, wenn die Reise der Rocinante mit „Persepolis Rising“ weitergeht. Ein gelungener Abschluss des Free-Navy-Erzählstrangs: 8/10 Punkte.

The Expanse, Book 5: Nemesis Games (James S. A. Corey)

The Expanse, Book 5: Nemesis Games (James S. A. Corey)Es ist ein Trauerspiel: Auch wenn ich stückchenweise durchaus schnell vorangekommen bin, so habe ich für „Nemesis Games“ ein knappes halbes Jahr gebraucht. Dabei war ich nach dem Abschluss von „Cibola Burn“ wirklich motiviert, schneller voranzukommen. Aber ich mag mich nicht beschweren, denn ich habe mich so gut wie jeden Abend gefreut, in die heimelige Welt von „The Expanse“ zurückzukehren und Zeit mit liebgewonnenen Figuren zu verbringen, selbst wenn diese gerade im fünften Teil der Reihe sehr zu leiden haben. Vielleicht ist es deshalb auch nicht schlecht, dass ich ein wenig langsamer vorankomme, denn somit habe ich länger davon. Schließlich bin ich nun schon zur Hälfte durch mit dieser epischen Saga. ☄️

„Realizing you’ve got shit on your fingers is the first step toward washing your hands.“

„Nemesis Games“ ist das Buch, in dem die Crew der Rocinante über das gesamte Sonnensystem versprengt wird und individuelle Abenteuer erlebt. Dies fand ich bereits in der Serienadaption ungewöhnlich und auch in der Vorlage wirkt dies wie ein kleiner Bruch. Doch das ist auch gut so und macht inhaltlich Sinn, schließlich spiegelt sich dieses Gefühl auch in den Figuren wider. Speziell Jim Holden ist, von Monica Stuart und Fred Johnson einmal abgesehen, komplett alleine und in vielen Bereichen auch handlungsunfähig und machtlos. Durch ihre Einzelabenteuer lernen wir jeden Charakter noch besser kennen und erfahren einiges über ihre Vergangenheit. Speziell Naomi sticht hier heraus, die vermutlich das größte, persönliche Schicksal zu verarbeiten hat. Doch auch Amos taucht in seine Vergangenheit ein und muss ums Überleben kämpfen. Schön fand ich es, dass altbekannte Nebenfiguren, wie Bobbie Draper oder Chrisjen Avasarala, wieder größere Auftritte bekommen.

„Things changed, and they didn’t change back. But sometimes they got better.“

Im Vergleich zur Serie sticht vor allem der Handlungsstrang um Alex Kamal heraus, der die Ereignisse im Buch überlebt. In der Serie stirbt die Figur, was daran liegt, dass der Schauspieler rausgeschrieben wurde, da er mit Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung und Übergriffen konfrontiert war. In Buchform bleibt uns der Pilot also erhalten und ich bin gespannt, wie sich das in Zukunft noch auf die Dynamik im Team auswirken wird. Das Sonnensystem in dieser Welt ist nach „Nemesis Games“ nicht mehr das gleiche und die die verheerenden Auswirkungen werden im Buch noch drastischer geschildert, als ich das aus der Serie in Erinnerung habe. Gerne hätte ich noch mehr Zeit lesend auf der Terrasse verbracht. Ich setze alle Hoffnungen auf „Babylon’s Ashes“ und den Sommer:

Fazit

Auch „Nemesis Games“ hat mir wirklich ausgezeichnet gefallen. Ich mochte die vertiefte Charakterzeichnung sehr und es war für mich durchaus emotional, als unsere Crew am Ende wieder zusammengefunden hat. Nun startet mit „Babylon’s Ashes“ das letzte Buch, welches für die Serie adaptiert wurde, also auch für mich ein kleiner Abschied, bevor es in unbekanntes Terrain geht: 9/10 Punkte.

The Expanse, Book 4: Cibola Burn (James S. A. Corey)

The Expanse, Book 4: Cibola Burn (James S. A. Corey)Dieses Mal war ich recht schnell mit vierten Buch der „The Expanse“-Reihe. Dank Urlaub und ein paar sonnigen Tagen auf der Terrasse habe ich nur drei Monate dafür gebraucht. Nach „Abaddon’s Gate“ ging es also mit „Cibola Burn“ weiter und ich war sehr gespannt, inwiefern das Autorenduo hinter dem Pseudonym James S. A. Corey die Geschichte rund um die Besiedelung des Planeten New Terra bzw. Illus erzählt. Gerade im Vergleich zur Serienadaption, welche mir gerade in dieser Staffel doch etwas gehetzt vorkam. Ich kann schon einmal vorwegnehmen, dass mir die Romanversion noch einmal deutlich besser gefallen hat, als die ohnehin schon extrem gelungene Serienstaffel. 🌏

„Once is never. Twice is always.“

Die seltsame Inkarnation des verstorbenen Detective Miller, hier als Investigator bezeichnet, tritt noch stärker in den Vordergrund. Die Kapitel, die quasi aus seiner Perspektive erzählt werden, sind stilistisch sehr ungewöhnlich und haben mich häufiger an „Area X“ bzw. die  „The Southern Reach“-Trilogie von Jeff Vandermeer denken lassen. Überhaupt fand ich Millers Erzählstrang wunderbar zu Ende gebracht und auch durchaus emotional. Gerade Holdens Beziehung zu ihm, die im ersten Roman ja doch eher schwierig war, findet ein versöhnliches Ende. Ich habe es nicht häufig erlebt, dass Visionen oder eingebildete Personen nachvollziehbar geschrieben waren und tatsächlich eng und sinnvoll mit der Handlung verknüpft werden. Detective Miller wird mir von nun an stets als positives Beispiel im Kopf bleiben.

„A person can fail the people they love just by being who they are.“

Die Haupthandlung von „Cibola Burn“ teilt sich auf zwei Schauplätze auf: Den neu besiedelten Planeten New Terra bzw. Illus sowie die Raumschiffe im Orbit. Warum beide Handlungsstränge auch mit Detective Miller zusammenhängen und darüber hinaus auch inhaltlich stark miteinander verwoben sind, erfahren wir über den Verlauf des Romans. Die inhaltliche Grundstruktur unterscheidet sich dabei gar nicht so sehr von der Serienadaption, jedoch  nehmen sich Daniel Abraham und Ty Franck viel mehr Zeit für ihre Figuren, deren Motivation und Beziehungen untereinander. Diese werden teils so emotional erzählt, dass mir häufiger die Tränen in den Augen standen. Etwas, das mir bei Büchern eher selten passiert. Zudem werden Handlungsstränge, die abseits des neuen Planeten spielen, nahezu komplett außen vor gelassen. Insgesamt wirklich sehr rund und gelungen. Hier habe ich vor knapp drei Monaten übrigens meine Reise nach Illus begonnen:

Fazit

Vermutlich liegt es auch an den entspannten Strandtagen, doch „Cibola Burn“ war bisher mein liebstes Buch der Reihe. Nun bin ich sehr gespannt auf „Nemesis Games“, für das ich vermutlich wieder deutlich länger brauchen werden. Dennoch ist meine Motivation, das Mammutwerk von S. A. Corey komplett zu lesen, größer denn je: 10/10 Punkte.

The Expanse, Book 3: Abaddon’s Gate (James S. A. Corey)

The Expanse, Book 3: Abaddon's Gate (James S. A. Corey)Nach fünf Monaten bin ich endlich auch mit dem dritten Buch der „The Expanse“-Reihe durch. Vor ein paar Wochen hätte ich das noch nicht gedacht, doch ein paar faule Sonntage auf der Terrasse haben mich ordentlich Fortschritte machen lassen. Wie bereits der Vorgänger „Caliban’s War“ bietet auch „Abaddon’s Gate“ packende Unterhaltung und ich hätte das Buch gerne konzentrierter am Stück gelesen. Somit haben sich die wenigen Seiten alle paar Tage zumindest stets angefühlt, wie nach Hause zu kommen. Schließlich kannte ich die Ereignisse grob bereits aus der großartigen SyFy- bzw. Amazon-Serie. Inwiefern sich Buch und Serie unterscheiden und wie mir die Romanvorlage gefallen hat, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung. 🚀

„Violence is what people do when they run out of good ideas.“

Wie bereits der Vorgänger-Roman, hat auch „Abaddon’s Gate“ einige neue Figuren zu bieten. Am prominentesten sind dabei wohl Clarissa Mao, Anna Volovodov und Carlos ‚Bull‘ Baca, deren Erzählperspektive wir auch einnehmen. Interessanterweise werden die zuvor eingeführten Figuren (Chrisjen Avasarala, Bobbie Draper und Prax) für diesen Teil ausgeklammert und sie finden nur am Rande Erwähnung. Spannend ist besonders Bull, der in der Serie nur ein paar wenige Gastauftritte hat. In der Serie wird ein großer Teil seiner Figur von Camina Drummer übernommen, in der auch Michio Pa aufgeht. Zumindest noch zu diesem Zeitpunkt, denn Drummer soll später noch in den Büchern eingeführt werden und sowohl Bull als auch Pa hatten Auftritte in der Serie. So weit, so verwirrend. Auch Commander Ashford ist charakterlich eine andere Figur als in der Serie, was ich zunächst verwirrend fand. Insofern ist es gut, dass meine Sichtung von „The Expanse“ schon ein wenig zurückliegt.

„His words were full of hope and threat. Like the stars.“

Inhaltlich erzählt das dritte Buch ziemlich genau die Handlung der dritten Staffel, nur eben deutlich ausführlicher. Gerade Clarissa Maos Figur bekommt mehr Tiefe und auch Bull fand ich eine starke Figur. Gegen Ende hatte ich schon ein paar Mal einen Kloß im Hals, denn es überleben nicht alle unsere Held*innen. „Abaddon’s Gate“ ist mitreißend geschrieben und einfach zu lesen, gerade wenn man sich in der Welt von „The Expanse“ schon ein wenig auskennt. Damit bin ich jetzt auch durch mit den ersten drei Büchern im extra großen Format und muss nun auf die kleineren Taschenbücher wechseln, was Vor- aber auch Nachteile hat. Solltet ihr auch Lust auf die Reihe bekomme haben, kann ich euch diese günstige Zusammenstellung nur empfehlen:

Fazit

Ich hatte viel Freude „Abaddon’s Gate“ zu lesen und freue mich nun umso mehr auf den Nachfolger „Cibola Burn“. Die Serienadaption hatte nur noch 10 Episoden, was dafür spricht, dass die Handlung im Buch deutlich ausführlicher ausfallen dürfte. Erneut einfach beste Unterhaltung für alle Sci-Fi-Fans, selbst wenn man die Geschehnisse aus der Serie schon kennt: 9/10 Punkte.

The Expanse, Book 2: Caliban’s War (James S. A. Corey)

The Expanse, Book 2: Caliban's War (James S. A. Corey)All die guten Intentionen haben nichts gebracht und ich habe für „Caliban’s War“ aus der „The Expanse“-Reihe ziemlich genau ein halbes Jahr gebraucht. Dabei wollte ich im Weihnachtsurlaub so viel lesen. War halt nichts. Also sehr gestückelt abends immer ein paar Seiten weitergelesen. Mit „Leviathan Wakes“ kam ich, auch dank Corona-Erkrankung während des Urlaubs, deutlich schneller voran. Glücklicherweise sagt das nichts über die Qualität des zweiten Bandes aus, denn er steht dem ersten in nichts nach und erweitert die Welt von „The Expanse“ noch einmal deutlich. Da ich die sechs Staffeln der Sci-Fi-Serie bereits gesehen habe, gab es keine großen Überraschungen und vieles hat sich wieder wie nach Hause kommen angefühlt. 🚀

Humans can be better than they are, so let’s do that.“

Am auffälligsten ist das erweiterte Repertoire an Personen, die in „Caliban’s War“ auftreten. Chrisjen Avasarala, Bobbie Draper und Prax ergänzen unsere Crew und es wirkt so, als hätten sie schon immer dazu gehört. Gerade Chrisjen Avasarala hatte ich im ersten Band wirklich vermisst, tritt sie in der Serie doch bereits ab der ersten Staffel auf. Das Universum wird somit deutlich größer, die politischen Verstrickungen sorgen für Konflikte und die Geschichte rund um das Protomolekül scheint etwas in den Hintergrund zu rücken. Im großen Finale wird es dann recht actionreich und für den kommenden Band namens „Abaddon’s Gate“ werden erste Entwicklungen schon angedeutet. Als Kenner der Serie weiß ich natürlich, wohin sich die Geschichte bewegen wird und ich freue mich jetzt schon extrem darauf, diese in Romanform etwas ausführlicher begleiten zu können.

I can’t fight pirates without coffee.“

Erneut war ich begeistert, wie flüssig sich das Buch doch lesen lässt. Trotz der vielen technischen Begriffe und der teils außergewöhnlichen Sprache. Vor allem sind es die Figuren, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind. Obwohl das Universum so groß geworden ist, ist die Crew der Rocinante der Kern der Geschichte und das Schiff unser zu Hause. Während des Lesens habe ich auch wieder Lust auf die Serie bekommen und werde in diese, nach Abschluss der Romanreihe, bestimmt auch noch einmal reinschauen. Ich wünsche mir sehr, den nächsten Band wieder etwas konsequenter verfolgen zu können. Letztendlich ist es eine Sache der Priorisierung und ich setze hier auf wärmere Tage und entspanntes Lesen auf der Terrasse. Das wird aber noch dauern.

Fazit

„Caliban’s War“ ist die perfekte Fortsetzung von „Leviathan Wakes“. Wir bekommen mehr vom Gleichen und doch ein viel reicheres Universum präsentiert. Teils muss man schon gut aufpassen, um alle politischen Verstrickungen mitzubekommen. Das hat das Autorenduo hinter James S. A. Corey wirklich gut hinbekommen. Ich freue mich jetzt schon sehr auf die kommenden Bände: 9/10 Punkte.

The Expanse, Book 1: Leviathan Wakes (James S. A. Corey)

The Expanse, Book 1: Leviathan Wakes (James S. A. Corey)Nach Abschluss der Sci-Fi-Serie „The Expanse“ war für mich schnell klar, dass ich mich unbedingt der Vorlage widmen müssen würde. Immerhin wurden nur die ersten sechs Bücher adaptiert und selbst diese nicht immer in vollem Umfang. „The Expanse“ besteht aus insgesamt neun Büchern sowie einer Umfangreichen Sammlung an Kurzgeschichten, die in diesem Universum spielen. Reichlich Material also. Für mich stellte sich die Frage dennoch nicht, ob ich ganz am Anfang mit „Leviathan Wakes“ einsteigen sollte oder mit dem an die Serie anschließenden Band. Ich wollte das gesamte Erlebnis und habe ich mich sehr auf meine Rückkehr auf die Rocinante gefreut… 🚀

“Stars are better off without us.”

Ziemlich genau drei Monate habe ich mit „Leviathan Wakes“ verbracht, was für mich wirklich schnell ist. Die Corona-Infektion im Urlaub hat mir hier in die Karten gespielt, denn die Hälfte des Buches habe ich während der letzten Woche in Quarantäne gelesen. Ty Franck und Daniel Abraham, die beiden Autoren hinter dem Pseudonym James S. A. Corey, haben mich somit durch meine Infektion gerettet:

Auch von den äußeren Umständen abgesehen war „Leviathan Wakes“ ein Vergnügen zu lesen. Äußerst flüssig geschrieben und die Geschichte ist einfach mitreißend, selbst wenn man sie bereits aus der Serienadaption „The Expanse“ kennt.

„Everyone too busy trying to survive to spend any time creating something new.“

Inhaltlich gibt es durchaus ein paar Unterschiede, so folgt der erste Roman nur James Holden und seiner Crew sowie Detective Miller. Zeitlich endet „Leviathan Wakes“ ungefähr in der Mitte der zweiten Staffel der Serie. Dafür führt er noch keine Figuren auf der Erde ein, welche in der Adaption bereits in der ersten Staffel auftauchen. Chrisjen Avasarala lernen wir z.B. überhaupt noch nicht kennen. Das fand ich sehr interessant, wie unterschiedlich Romanvorlage und Adaption strukturell aufgebaut sind. Trotz dieser Unterschiede muss ich sagen, dass die Adaption bis hier absolut werkstreu ist und sowohl Atmosphäre als auch Charaktere gekonnt einfängt. Ich habe  während des Lesens richtig Lust bekommen, die Serie noch einmal zu sehen.

Fazit

„Leviathan Wakes“ ist ein extrem gelungener Einstieg in die Welt von „The Expanse“. Ich freue mich nun schon unglaublich darauf, mit den weiteren Romanen sowie den Kurzgeschichten weiterzumachen. Damit dürfte ich, wenn mir nicht wieder eine Krankheit weiterhilft, wohl die nächsten Jahre beschäftigt sein. Das sind doch famose Aussichten. Eine dicke Empfehlung für alle Sci-Fi-Fans: 9/10 Punkte.