Lange hat es gedauert, bis John McTiernans bzw. Michael Crichtons „Der 13te Krieger“ seinen Weg in mein Heimkino fand. Obwohl ich den Film damals bereits im Kino kennen und lieben gelernt hatte und unzählige Sichtungen auf diversen Videoabenden folgen sollten, konnte ich mich nie zum Kauf der qualitativ minderwertigen DVD durchringen. Dank durchaus respektabler Blu-ray habe ich dieses Versäumnis nun endlich nachgeholt.

Ich weiß noch genau, dass die Freigabe des Films damals wilde Diskussionen entfachte. Im Kino war „Der 13te Krieger“ nämlich noch ab 12 freigegeben. Auch ich musste mich sehr wundern, erlebten wir bei der damaligen Sichtung doch ein recht brutales Historienabenteuer. Männerkino eben. Folglich durfte der Film auch bei etlichen, damals noch an der Tagesordnung stehenden, Videoabenden nicht fehlen. Die meisten Szenen haben sich demnach unauslöschbar in mein filmisches Langzeitgedächtnis gespielt. Umso gespannter war ich also, wie sich das Historienvehikel denn heute schlagen würde.
Um es kurz zu machen: Ich bin immer noch begeistert. Auch wenn bekannt ist, dass die Produktion unter keinem guten Stern stand und Michael Crichton John McTiernans Version um mehr als 45 Minuten beraubte, den Rest umschnitt und den kompletten Score austauschte, so muss ich doch sagen, dass „Der 13te Krieger“ immer noch verdammt gut funktionert. Er ist kurzweilig, äußerst atmosphärisch und schön gefilmt. Die Handlung ist treibend und der Spannungsaufbau exakt ausgearbeitet. Die Charaktere sind gut geschrieben und wachsen einem schnell ans Herz. Auch wenn man teils merkt, dass gewisse Handlungsstränge (z.B. rund um den Sohn des Königs) weichen mussten, so wirkt der Film kompakt und wie aus einem Guss.
Erfrischend ist, wie bedächtig Antonio Banderas Figur als untypischer Held aufgebaut wird. Kleine Details, wie das schön visualisierte Erlernen der nordischen Sprache, tragen zudem dazu bei, dass die Filmwelt – trotz mythischer Ankläge – real und fundiert wirkt. Weiterhin liebe ich die grandiosen Landschaftsaufnahmen. Der Drehort rund um das Dorf ist wirklich perfekt gewählt. Auch Jerry Goldsmiths Score könnte ich immer wieder hören. Episch und doch passend für dieses doch recht intime Historienabenteuer.
Für mich wird „Der 13te Krieger“ wohl immer ein ganz besonderer Film sein und ich würde einiges geben, um einmal John McTiernans Director’s Cut sehen zu können. Doch auch Michael Crichtons Version hat sich in mein filmisches Herz gespielt und ich werde ihn nun wohl wieder öfter anschauen. Zweiflern sei dieses herrlich altmodisch inszenierte Actionabenteuer auf jeden Fall ans Herz gelegt. Dank Blu-ray nun auch endlich in ansprechender Qualität: 9/10 Punkte.








