One Tree Hill – Season 8

Nachdem ich über die Weihnachtszeit vermehrt Filme geschaut habe, hat sich die Sichtung von „One Tree Hill – Season 8“ über knapp einen Monat gezogen. Letztendlich ging es dann doch schneller als gedacht, da die Staffel in ihrem zweiten Drittel ungeahnte Qualitäten offenbarte. Was das im Detail bedeutet, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung.

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Nach der vorangegangenen Staffel hatte ich mit der Serie in meinem Kopf schon weitgehend abgeschlossen. Die Qualität hatte deutlich nachgelassen, doch der Unterhaltungswert war immerhin noch so hoch, dass ich aufgrund der lieb gewonnenen Charaktere und der bereits erworbenen Staffeln mehr aus Gewohnheit dabei geblieben bin. Eine Steigerung hätte ich niemals für möglich gehalten – und doch sollte sich eine solche schon bald abzeichnen: Die Autoren haben es irgendwie geschafft wieder mehr Leichtigkeit in die Serie zu bringen.

Man darf natürlich nicht den Fehler machen zu denken, dass die Serie an die Qualität der ersten vier Staffeln anknüpfen kann oder gar keine hanebüchenen Wendungen mehr besitzen würde – denn diese sind ausgeprägter denn je. Insgesamt empfand ich den Unterhaltungswert jedoch deutlich höher als im letzten Jahr. Durch Episoden wie „The Drinks We Drank Last Night“, „Holding Out for a Hero“ oder „Valentine’s Day Is Over“ haben die Autoren einfach Spaß mit den Charakteren: So erleben die Damen aus Tree Hill z.B. eine weibliche Version von „The Hangover“ oder dürfen à la „Kick-Ass“ Superheldinnen spielen.

Mit der unsäglichen Clip Show „Quiet Little Voices“ und aufgesetzt wirkenden Bezügen zu ehemaligen Hauptfiguren hat die Staffel jedoch einige Bonuspunkte auch wieder zunichte gemacht. Weiterhin hat sich das ursprünglich nette Coming-of-Age-Drama komplett in Richtung Soap Opera verschoben, was sich auch in Sachen Kameraarbeit und Ausleuchtung bemerkbar macht. Dennoch bietet „One Tree Hill“ auch im inzwischen achten Jahr ein paar schön inszenierte und musikalisch nett unterlegte Montagen.

Letztendlich bin ich durchaus zufrieden mit der Entwicklung der Serie, die nach anstrengenden Tagen stets noch genau das richtige Maß an Unterhaltung bietet, ohne dass man allzu aufmerksam sein muss. Auch das kann manchmal sehr angenehm sein. Ich bin mir übrigens sicher, dass das Staffelfinale „This Is My House, This Is My Home“ ursprünglich als Serienfinale geplant war, denn es bildet – trotz einiger aufgesetzter Verweise – einen schönen Rückbezug zur ersten Staffel. Im kommenden Jahr heißt es dann tatsächlich Abschied nehmen – und ich bin wirklich schon gespannt, welches Ende unsere Charaktere letztendlich erwartet: 7/10 (7.4) Punkte.

Hannibal – Season 1

Nachdem ich in den letzten Monaten viel Zeit mit „One Tree Hill“ verbracht habe, musste einmal wieder ein Ausgleich her – und abseits von „Hannibal – Season 1“ könnte es kaum ein größeres Kontrastprogramm zu dem Teenie-Drama geben. Nachdem die Serie überall in den höchsten Tönen gelobt wurde und ich Thomas Harris‘ „Roter Drache“ sehr lesenswert fand, war ich sehr gespannt auf dieses mögliche Serien-Highlight. Die Besprechung gibt es nun passend zu den besinnlichen Tagen

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Während der ersten fünf Episoden war ich beinahe enttäuscht. Das sollte diese hochgelobte Serie sein? Ich mochte den Look (eben typisch Bryan Fuller) sehr gerne und die düstere Atmosphäre hat mich sofort überzeugt. Allerdings bleibt, wenn man sich die blutigen Morde und stimmungsvollen Bilder wegdenkt, doch nur ein weiteres Krimi-Procedural übrig. Das klingt nun hart, ist aber – zumindest zu Beginn der Serie – wirklich so. Der rote Faden wird nur sehr bedingt vorangetrieben und jede Woche steht ein neuer Serienkiller auf dem Plan. Hier merkt man eben, dass es sich letztendlich doch nur um eine Network-Serie handelt, die versucht sich in Richtung HBO und Co. zu strecken. Wenn man sich speziell „True Detective“ aus dem vergangenen Jahr ansieht, merkt man, dass dieser Anspruch noch lange nicht erreicht wird.

Als der Fokus ab der sechsten Episode immer mehr auf den titelgebenden Hannibal Lecter (toll gespielt von Mads Mikkelsen) gelenkt wird, wächst auch die gesamte Serie. Zwar gibt es immer noch den Killer-of-the-Week, doch steht dann zweifellos die Beziehung zwischen Lecter und Will Graham im Mittelpunkt. Die Länge der Staffel von nur 13 Episoden kommt der Serie auch klar zugute. Hätte man versucht die Handlung auf die üblichen 22 Episoden zu strecken, wäre wohl noch mehr verloren gegangen. Eine sehr sinnvolle Entscheidung der Showrunner bzw. des Senders!

Letztendlich lässt mich „Hannibal“ in Serienform ein wenig zwiespältig zurück. Einerseits sieht die Serie fantastisch aus und weiß durch famose Schauspieler zu überzeugen. Andererseits ist sie in vielen Bereichen noch viel zu formelhaft erzählt und kann sich nicht vom Fall-der-Woche lösen. Wenn die Autoren konsequent dort weitermachen, wo sie mit der letzten Episode aufgehört haben, dann kann die Serie noch gut 1 bis 2 Staffeln exzellent funktionieren – einer längeren Laufzeit würde ich zu diesem Zeitpunkt noch skeptisch gegenüberstehen: 8/10 (8.2) Punkte.

One Tree Hill – Season 7

Langsam aber sicher neigt sich auch dieser Serienmarathon seinem Ende zu. Leider ist der qualitative Abfall inzwischen deutlich zu erkennen, was meine Sichtung von „One Tree Hill – Season 7“ auch ein wenig verzögert hat. Ob die Serie trotz Abstrichen weiterhin Spaß macht, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

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Am Anfang der Staffel steht, ebenso wie zu Beginn des fünften Jahres, ein Zeitsprung. Hat dies beim letzten Mal noch ausgezeichnet funktioniert, wirkt dieser Kniff inzwischen ein wenig aufgesetzt. Die Serie fühlt sich plötzlich anders an, was natürlich auch am Fehlen von zwei Hauptfiguren (nämlich Lucas und Peyton) liegt, die Tree Hill nach der sechsten Staffel ohne große Erklärungen verlassen haben. Die zurückgebliebenen Charaktere verlieren sich in Welten ohne jeglichen Realitätsbezug, d.h. Profi-Basketball, Musikgeschäft und Mode. Jegliche Erdung scheint der Serie abhanden gekommen zu sein.

Natürlich werden die freien Plätze durch neue Charaktere aufgefüllt – und erstaunlicherweise werden gerade diesen interessantere Handlungsstränge zugeschrieben, als den bereits bekannten Figuren. Sportagent Clay sowie Haleys Schwester Quinn bilden somit nette Ergänzungen, die im letzten Drittel der Staffel aber auch nicht vor abstrusen Entwicklungen gefeit sind. Spielte Musik früher eine große Rolle, so verkommt auch diese zu größtenteils austauschbarem 08/15-Pop. Einzig die Montage zu Fleetwood Macs „Landslide“ hat mich emotional wirklich mitgerissen. Ist aber auch immer noch ein toller Song. Leider einer der wenigen.

Trotz aller negativen Aspekte, konnte ich mich der Serie nicht entziehen und hatte Spaß bei der Sichtung. Zwar eine andere Art von Spaß, als noch während der ersten vier Staffeln, doch möchte ich gerade jetzt wissen, wie die Autoren dieses schon sehr wackelig gewordene Gefährt ins Ziel juckeln – da kenne ich nichts: 7/10 (6.9) Punkte.

One Tree Hill – Season 6

Die Sichtung der jüngsten Staffel meiner momentan liebsten Guilty-Pleasure-Serie hat bisher am meisten Zeit in Anspruch genommen. Ob das daran liegt, dass „One Tree Hill – Season 6“ mehr Episoden zur Verfügung hat als die vorhergehenden Staffeln, um die Handlung zu erzählen, oder an der fallenden Qualität der Serie, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Zu Beginn hat es mir das sechste Jahr in Tree Hill wahrlich nicht leicht gemacht: Im Vergleich zum Vorjahr wurden plötzlich unzählige neue Handlungsstränge aufgemacht, die teils hanebüchener nicht hätten sein können. Speziell die Entführung Dans durch das verrückte Ex-Kindermädchen seines Enkels hat meine Nerven ganz schön strapaziert und ich war mir sicher, dass die Show spätestens damit über den Hai gesprungen war. Glücklicherweise hat sich die Show nach diesem Ausreißer wieder gefangen.

Nach den Anlaufschwierigkeiten, zu denen natürlich auch ein dramatischer Todesfall gehört, hat die Serie in der Mitte der Staffel wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Speziell den Handlungsstrang um die Verfilmung des fiktiven Romans „An Unkindness of Ravens“ fand ich sehr unterhaltsam, was u.a. auch am Auftritt James Van Der Beeks (Dawson Leery, „Dawson’s Creek“) lag – interessanterweise haben etliche Schauspieler aus „One Tree Hill“ eben in genau dessen stilbildender Jugendserie als Gaststars angefangen.

Nach dem starken Mittelteil, der musikalisch u.a. einen Auftritt von Angels & Airwaves zu verbuchen weiß, driftet die Staffel gegen Ende leider wieder in Richtung Drama ab. Das wäre meiner Meinung nach nicht nötig gewesen und hätte ohne die Komplikationen, speziell wenn man den Ausstieg der Hauptcharaktere in der kommenden Staffel bedenkt, für ein versöhnlicheres Ende gesorgt. Dennoch ist das Staffelfinale gelungen und hätte wohl auch als Serienfinale funktionieren können; also eine ähnliche Situation wie nach der vierten Staffel. Auch wenn sich inzwischen eine leichte Müdigkeit einstellt, so bin ich dennoch gespannt was die letzten drei Staffeln noch zu bieten haben: 7/10 (7.4) Punkte.

Damages – Season 4

Nach längerer Pause habe ich mich über die letzten Wochen (fast schon Monate) verteilt immer wieder „Damages – Season 4“ zugewandt. Nachdem mich die erste Staffel des seriell erzählten Anwaltsdramas wirklich gepackt hatte, stellte sich während des dritten Jahres bereits Routine ein – somit war ich gespannt, ob der zeitliche Abstand und der Senderwechsel der Serie gut getan haben…

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Zunächst einmal die negativen Aspekte: Zu Beginn der Staffel war ich wirklich erschrocken wie billig die Serie wirkt. Man merkt das geschrumpfte Budget in nahezu jeder Einstellung: Licht, Drehorte, Sets – alles wirkt teils wie in einer Vorabendserie. Es gibt auch kaum noch Außenaufnahmen mit komplexeren Kamerabewegungen und die Anzahl der Schauplätze hat sich drastisch reduziert. Dadurch wirkt die Serie viel statischer, was auch der Atmosphäre abträglich ist.

Die Handlungs ist durchaus interessant, wenngleich auch zu wenig aus dem Thema gemacht wird. Mit John Goodman hat man einen weiteren famosen Gegenspieler für Glenn Close gefunden, wenngleich beide auch zu wenig Screentime besitzen. Auch wenn bereits die dritte Staffel nicht mehr großartig, sondern nur noch sehr gut war, so ist im vierten Jahr leider ein weiterer Qualitätseinbruch festzustellen.

Vermutlich sollte ich der Serie ihre budgetbedingten Schwächen nicht zu sehr anlasten, doch kann ich auch solche Elemente nur schwer ausblenden. Hinzu kommt ein durchaus routiniert erzählter Fall, der allerdings zu sehr in die persönliche Ebene geht und zu wenig aus der Vogelperspektive betrachtet – größere Themen, was z.B. die Rolle von privaten Militärunternehmen im Auslandseinsatz, werden leider nur am Rande behandelt. Das alles ist nicht schlecht, lässt „Damages“ im vierten Jahr allerings auch in der Maße der nur noch guten Shows verschwinden: 7/10 (7.0) Punkte.

True Detective – Season 1

Auch wenn ich immer über viel zu wenig Zeit jammere, so habe ich mir dennoch knapp 8 Stunden aus dem Kreuz geleiert, um die HBO-Serie „True Detective – Season 1“ zu schauen. Um ehrlich zu sein führte ja auch kein Weg daran vorbei, wurde man als Serienfreund in den letzten Monaten doch permanent an die Show erinnert – und sei es nur, wie kürzlich, zum Bekanntwerden der Besetzung der neuen Staffel. Ist der Hype also gerechtfertigt?

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Um es kurz zu machen: Ja, „True Detective“ ist eine Ausnahmeserie, die man selbst unter erschwerten Bedingungen sehen sollte – in meinem Fall eben gestreckt über drei Wochen, wenn immer mal ein Stunde zwischen 22 Uhr und Mitternacht Zeit war. Rückblickend betrachtet war dies auch genau der richtige Rhythmus, denn hätte ich mehr Zeit zur Verfügung gehabt, wäre ich auch gnadenlos dem Binge-Watching, wie man heute neudeutsch sagt, verfallen. Dies bringt mich auch gleich zum ersten Punkt: Überall liest man mit „True Detective“ haben Serien endgültig das Kino überholt und die erste Staffel dieser Anthologie sei wie ein 8-stündiger Kinofilm. Bezieht man sich dabei rein auf die formalen und inszenatorischen Aspekte, mag das auch stimmen. Inhaltlich hat mich Nic Pizzolatto Serie jedoch eher an einen ausgefeilten Kriminalroman erinnert – umso erstaunlicher, dass es sich um eine originäre Geschichte und keine Adaption handelt.

Die Kino-Assoziation hängt natürlich auch mit den beiden Hauptdarstellern Woody Harrelson und Matthew McConaughey zusammen, die beide wahrlich famos spielen. Ich möchte hier besonders Harrelson hervorheben, der besser spielt denn je. Sein Charakter Marty Hart ist mitsamt all seiner Fehler näher am Zuschauer dran, als McConaugheys unnahbarer Rust Cohle, was seine Leistung umso bemerkenswerter macht. McConaughey spielt natürlich ebenso brilliant, doch liest man von seiner Leistung sowieso überall. Der eigentliche Star ist aber ohnehin das Drehbuch, das zwar Klischees des Cop-Dramas aufgreift, jedoch immer neue Wege zwischen Pulp und Horror findet, und seinen Charakteren dabei den Raum gibt sich glaubhaft zu entfalten. „True Detective“ eben; einen besseren Titel hätte man nicht wählen können.

Typisch für HBO ist die Serie sehr ruhig erzählt, lässt uns Zuschauer jedoch mit einer fast schon unheimlichen Regelmäßigkeit an den Rand des Sofas rutschen, da die nächste Abzweigung in die menschlichen Abgründe nicht nur unsere Hauptfiguren aus der Bahn wirft. Mit seiner von düsterer Ausweglosigkeit genährten Atmosphäre hat mich „True Detective“ stark an den den mitreißenden und ähnlich ruhig erzählten Thriller „Prisoners“ erinnert. Menschen am Rande der Gesellschaft, das ungreifbare Böse mitten unter uns, Leben die von Horror gezeichnet sind. Starker Tobak, den man sich jedoch nicht entgehen lassen sollte. Vielleicht heißt es schon bald: Leg‘ doch mal das Buch zur Seite und schau einmal wieder eine richtig gute Serie! Mal sehen, ob das Konzept in der geplanten zweiten Staffel der Anthologie-Serie ebenso famos aufgeht: 10/10 (9.5) Punkte.

 

One Tree Hill – Season 5

Weiter geht es mit meiner aktuellen Serienbesprechung bzw. Besprechungsserie. Inzwischen bin ich mit „One Tree Hill – Season 5“ im fünften Jahr angekommen – ein stolzer Zeitraum, nach dem man eigentlich erste Abnutzungserscheinungen erwarten dürfte. Das haben sich wohl auch die Macher der Serie gedacht und präsentieren uns einen Neustart…

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Normalerweise steht ein Zeitsprung zwischen zwei Staffeln immer ein wenig für Ideen- und Ausweglosigkeit. Auch bei „One Tree Hill“ musste etwas geschehen, hat doch die Highschool-Zeit im Finale der vierten Staffel für alle Protagonisten ein mehr oder weniger versöhnliches Ende gefunden. Zwar wusste ich von dem Zeitsprung, doch war ich überrascht, dass man die Charaktere gleich über vier Jahre in die Zukunft springen lässt. Auch wenn dies zu Beginn ein wenig ungewohnt (und ehrlich gesagt auch unglaubwürdig) war, so war nach kurzer Zeit der Status quo wieder erreicht: Alle wichtigen Personen sind nach Tree Hill zurückgekehrt und alte Verhaltensmuster warteten nur darauf wieder aufgenommen zu werden.

Normalerweise geht mir das Erreichen des Status quo nach einer tiefgreifenden Änderung völlig gegen den Strich, doch hier funktioniert es irgendwie: Die Änderung bzw. Weiterentwicklung ist groß genug, um für neue Konflikte zu sorgen, und die alten Wunden sind noch frisch genug im Gedächtnis, um weiterhin Relevanz zu besitzen. All dies ist, typisch für „One Tree Hill“, mit einem Übermaß an Dramatik erzählt, jedoch nicht ohne dazwischen immer wieder Momente der Wahrhaftigkeit aufblitzen zu lassen. Auch die eingewobenen Flashbacks in die Zeit der übersprungenen vier Jahre empfand ich als netten Kniff.

Insgesamt hatte ich einen weitaus größeren Abfall in der Qualität befürchtet. Teils wirkt die Handlung erneut unglaublich soapig und abgedreht (z.B. die Hochzeitsfolge „Hundred“), doch macht die Serie auch in diesem Momenten erstaunlich viel Spaß. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mich die Serie so lange bei der Stange halten kann – aber ich bin auch sehr empfänglich für ausgewalzte Indie-Rock-Montagen (z.B. The Verve Pipes „The Freshmen“), die es in beinahe jeder Episode zu bestaunen gibt. Nach dem Finale bin ich auf jeden Fall auf das sechste Jahr gespannt: 8/10 (7.8) Punkte.

One Tree Hill – Season 4

Zurzeit gehört die tägliche Sichtung von mindestens einer Episode „One Tree Hill – Season 4“ einfach zum Abendritual. Selbst wenn wir kaum noch die Augen offen halten können, so hilft uns der Besuch in der fiktiven Kleinstadt doch Arbeit, Baustress und Kindersorgen hinter uns zu lassen – wenigstens für 42 herrlich unterhaltsame Minuten…

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Nachdem das dritte Jahr erneut mit etlichen Cliffhangern zu Ende gegangen ist, schickt sich die Serie an diese nach und nach aufzulösen. Immer gerade so schnell, dass man als Zuschauer nicht abspringt. Schon wirklich geschickt gemacht. Als würde dies nicht bereits für ausreichend Drama sorgen, eröffnen die Autoren etliche neue Handlungsstränge, die uns während der gesamten Staffel begleiten werden. Allen voran ist mir besonders Peytons Pseudo-Stalker-Bruder Derek im Gedächtnis geblieben, der uns Zuschauer oft eher in einem Teenie-Slasher wähnen lässt, als in einer Dramaserie. Doch „One Tree Hill“ wäre nicht „One Tree Hill“, hätte man damit bereits den abgedrehtesten Handlungsstrang gesehen.

Speziell der allseits beliebte Dan Scott macht eine unglaubliche Wandlung vom Saulus zum Paulus durch, was man ihm natürlich nicht wirklich abnehmen kann. Dennoch funktioniert diese Wendung erstaunlich gut, was sich besonders in den letzten Episoden der Staffel als geschickter Kniff erweist. Trotz teils wirklich abstrusen Entwicklungen macht die Serie immer noch enorm viel Spaß. Dies liegt wohl auch daran, dass die Autoren genau wissen, was sie da schreiben. In der Episode „It Gets the Worst at Night“ wird es schön auf den Punkt gebracht, als die Gruppe aus Tree Hill auf normale Teenager einer anderen Highschool trifft. Ein großartiger Moment, den man auch nur als Meta-Kommentar verstehen kann. Herrlich!

Auch wenn man die Serie nicht allzu ernst nehmen sollte, so gibt es doch immer wieder Momente, in denen sie alle Sympathien auf ihrer Seite hat. Wie wird der böse Stalker besiegt, der Peyton und Brooke ganz klischeehaft im düsteren Keller gefangen hält? Eben nicht von den starken Jungs, die zur Rettung nahen – die Mädels befreien sich selbst und bringen erfolgreich ihrem Peiniger zur Strecke! So muss das sein, und es ist besonders schön, dies in solch einer scheinbar klischeehaften Teenie-Serie zu sehen.

Für das Finale hatte ich schon Schlimmstes befürchtet, doch es sollte anders kommen: Bei der eröffnenden Montage hatte ich durchgehend eine Gänsehaut, was zugegebenermaßen auch der großartigen Musikwahl geschuldet ist. Mit Lives „Lightning Crashes“ hat man den perfekten Song gefunden – oder eben die perfekte Szenen dazu. Auch im weiteren Verlauf der Handlung ist das Finale fast schon versöhnlich, alle Erzählstränge werden sauber zum Abschluss geführt und die letzten Minuten sind einfach passend und schön. Das hätte auch wunderbar als Serienfinale funktioniert. Dennoch freue ich mich, dass es noch weiter geht – auch wenn bei weitem nicht alle Episoden so stark sind: 8/10 (8.0) Punkte.

One Tree Hill – Season 3

Kaum zu glauben, schon wieder eine Serienstaffel abgeschlossen – inzwischen gehört „One Tree Hill – Season 3“ auch zum allabendlichen Ritual. Selbst wenn wir die Sichtungen aufgrund von Planungsgesprächen (und anderen lustigen Tätigkeiten) oft erst spät abends begonnen hatten, so ließen wir die langen Tage doch meist mit einer Episode ausklingen. Ob das immer ein Vergnügen war, lest ihr in der folgenden Besprechung… Spoiler sind zu erwarten.

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Über den Großteil der Laufzeit setzt „One Tree Hill“ im dritten Jahr konsequent dort an, wo man die Serie am Ende der zweiten Staffel verlassen hat: Die Ehe von Nathan und Haley ist eines der zentralen Themen, weiterhin spielt Lucas‘ Herzkrankheit eine große Rolle, und es gibt – keine Überraschung an dieser Stelle – etliche Paar-Konstellationen, welche kleinere bis größere Dramen zu überwinden haben. Keinesfalls vergessen darf man natürlich Dan Scott, der in einer irrwitzigen Aktion zum Bürgermeister aufsteigt und diese neue Machtposition natürlich schamlos ausnutzt.

Alles beim alten – könnte man zumindest meinen, doch im letzten Drittel schlägt „One Tree Hill“ mit den beiden Episoden „With Tired Eyes, Tired Minds, Tired Souls, We Slept“ und „Who Will Survive, and What Will Be Left of Them“ einen komplett neuen Weg ein. Dies kam für mich sehr überraschend und hätte ich so von der Serie auch nicht erwartet. Das Thematisieren eines Amoklaufs an einer amerikanischen Highschool mag nicht sonderlich innovativ erscheinen, im Rahmen dieses doch meist eher seichten Teenie-Dramas fielen diese Episoden jedoch stark aus dem Rahmen.

Speziell der Ausgang des Amoklaufs war denkwürdig, da es nicht nur den Charakter Dan Scott in einem komplett neuen Licht zeigt, sondern auch den weiteren Verlauf der Serie verändert. Ich weiß bisher noch nicht, was ich vom eiskalten Mord an Keith Scott halten soll. Bisher war Dan eine Figur, die völlig übertrieben geschrieben war, welche jedoch auch Grauzonen aufwies, d.h. es gab durchaus Momente, in denen hätte man dem Bösewicht von Tree Hill tatsächlich ein Gewissen zusprechen können – dies gilt nun nicht mehr: keine Grauzone, nur noch Schwarz und Weiß. Ein interessanter Schritt, der jedoch auch gewisse Möglichkeiten nimmt, die Geschichte weiterzuerzählen.

Weiterhin erwähnenswert ist abermals die musikalische Untermalung: Mit Fall Out Boy und Nada Surf gibt es erneut ein paar bekannte Bands zu sehen. Daneben wird der bisher äußerst generische Score (d.h. wenn gerade keine Pop-Songs zu hören sind) erstmals von Explosions in the Sky eingespielt, was eine wahre Freude ist! Die Post-Rock-Band hatte bereits der Serie „Friday Night Lights“ ihren unverwechselbaren Stempel aufgedrückt, und auch „One Tree Hill“ gewinnt atmosphärisch unglaublich durch die neuen Klangwelten. Wäre mein Leben vertont, würden im Hintergrund wohl auch Explosions in the Sky laufen. Einfach großartig!

Das Finale birgt erneut etliche Cliffhanger und zwingt mich vermutlich möglichst bald mit der vierten Staffel zu beginnen. Das dritte Jahr fand ich bisher am gelungensten, weil die Abstimmung der Charaktere aufeinander inzwischen perfektioniert wurde, und sich die Autoren dieses Mal auch etwas mehr getraut haben. Ob die Richtung, in die sich die Serie nun entwickelt, tatsächlich über mehrere Staffeln trägt, wird sich allerdings noch zeigen müssen: 8/10 (8.1) Punkte.

One Tree Hill – Season 2

Wie zu erwarten habe ich auch „One Tree Hill – Season 2“ in kürzester Zeit verschlungen. Trotz etlicher Filmsichtungen während meines Urlaubs, wollten wir auf einen kurzen Abstecher nach Tree Hill nicht verzichten. Ob sich die Serie im Vergleich zu ihrem ersten Jahr steigern konnte, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

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Nachdem die erste Staffel mit mehr Cliffhangern endete als das durchschnittliche „Lost“-Staffelfinale, gaben sich die Autoren größte Mühe den Status quo möglichst schnell wieder herzustellen. Typisch für Drama-Serien dieser Art. Trotz dieses auf Dauer etwas nervigen Schachzugs, wurde ich schnell wieder in die Handlung hineingezogen. Nachdem ich zu Beginn befürchtete Dan Scott hätte aufgrund seiner Krankheit an Biss verloren, wurde ich schnell eines besseren belehrt: Der Meister der Manipulation ist zurück – und das stärker denn je! Es ist einfach großartig, wie konsequent die Autoren diese Figur mit allen Charaktereigenschaften eines typisch klischeehaften Filmbösewichts ausgestattet haben. Herrlich!

In der sonstigen Handlung wird es auch dramatischer, da Beziehungen auf dem Spiel stehen, Figuren von ihrer Vergangenheit eingeholt und auch neue Charaktere eingeführt werden. Auch wenn „One Tree Hill“ oft sehr durchschaubar bleibt, so ist der Rhythmus, in dem gewisse Ereignisse passieren bzw. Figuren wieder auftauchen, einfach perfekt gewählt. Auch wenn dies stets negative Assoziationen weckt, so haben die Showrunner den süchtig machenden Soap-Opera-Stil in dieser Serie perfektioniert.

Herausragend fand ich erneut die Musikwahl. So viele tolle Bands, so viele perfekte Montagen, von denen mir besonders der Einsatz von Jimmy Eat Worlds „23“ in der Episode „Don’t Take Me for Granted“ in Erinnerung geblieben ist. Kein Wunder also, dass die Episode „The Tide That Left and Never Came Back“ mein persönliches Highlight war: Die gesamte Episode wird parallel zu einem Jimmy Eat World-Konzert erzählt, was absolut großartig ist und auch schön mit der Handlung verknüpft wurde. Fantastisch!

Das Finale zieht dann wieder alle Register in Sachen Cliffhanger; fast schon zuviel des Guten, aber doch irgendwie passend – und dabei einfach unglaublich unterhaltsam. In all dem Beziehungschaos, den leichteren Momenten und dem teils aufgesetzt wirkenden Drama, hat die Serie inzwischen ihre Balance gefunden. Sie funktioniert und die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen. Zwar kein zweites „Friday Night Lights“, doch wunderbare Unterhaltung für verregnete Abende: 8/10 (7.9) Punkte.