Titan A.E. (2000) (WS1)

Heute habe ich mir lange überlegt, welchen Film wir uns denn anschauen wollen. Das Zappelinchen war auf einer Geburtstagsfeier, weshalb wir nicht mit dem nächsten MCU-Film weitermachen konnten. Nach ein wenig Stöbern im Filmregal und den Streaming-Diensten ist mir „Titan A.E.“ eingefallen, der es erst kürzlich auf meine Liste der beeindruckendsten Animationsfilme für Erwachsene geschafft hat. Die DVD befindet sich irgendwo in einer Kiste im Chaoskeller, doch Disney+ hat sogar die HD-Fassung im Programm. Gesagt, getan. 🚀

Titan A.E. (2000) | © 20th Century Studios

Titan A.E. (2000) | © 20th Century Studios

Einer der beeindruckendsten Animationsfilme

Meine letzte Sichtung von „Titan A.E.“ liegt inzwischen schon über 14 Jahre zurück. Völlig verrückt. Noch unvorstellbarer ist nur, dass der Film selbst schon 24 Jahre auf dem Buckel hat. Damals habe ich ihn sogar im Kino gesehen. Was für ein Glück! Leider war das Sci-Fi-Abenteuer ein solch großer Flop, dass Don Bluth sein Animationsstudio (u.a. „In einem Land vor unserer Zeit“ oder „Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH“) deshalb schließen musste. Eine Schande, denn „Titan A.E.“ war innovativ, mutig und hat sein Ding ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen. Trotz der seltsamen FSK-6-Freigabe richtet sich der Film an ein erwachseneres Publikum. Die Geschichte ist düster, die Charaktere schroff und das Blut spritzt in so mancher Szene gewaltig. Inhaltlich wird eine packende Sci-Fi-Geschichte erzählt, die vor allem durch die Figuren zum Leben erweckt wird. Wenn man will, erkennt man, dass Joss Whedon am Drehbuch beteiligt war. Parallelen zu „Firefly“ sind durchaus vorhanden.

Auch die Animationstechnik war wohl fordernd für das damalige Publikum. Der Film kombiniert klassische 2D-Animation mit gerenderten Elementen. Hier merkt man dem Film seine frühe Entstehungszeit durchaus an. In manchen Szenen (z.B. dem finalen Katz-und-Maus-Spiel im Eisfeld) funktioniert diese Technik perfekt, andere dagegen wirken wie aus einer Videospiel-Zwischensequenz Anfang der 2000er Jahre. Dennoch ist der Stil faszinierend und funktioniert (für mich) tadellos. Ebenso stilistisch ausgefallen sind manche Passagen, die mit damals modernen Rock-Songs (u.a. „Over My Head“ von Lit) unterlegt werden. Vermutlich ist es auch dieser mutige Mix abseits der normalen Sehgewohnheiten, der „Titan A.E.“ letztendlich zu einem großen Flop gemacht hat. Oder einfach nur falsches Marketing. Mich jedenfalls hat der Film auch heute wieder extrem begeistert.

Fazit

Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf „Titan A.E.“ zurück. Lachend, weil mich der Film immer noch so sehr zu begeistern weiß, wie damals. Weinend, weil er der letzte Sargnagel für Don Bluth und sein Animationsstudio war. Falls ihr den Film bisher noch nicht gesehen habt, kann ich ihn euch nur dringend empfehlen. Mir wurde bei der Sichtung wieder richtig warm ums Herz und der Zwergofant hatte zumindest seinen Spaß: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: war auf einer Geburtstagsfeier; Zwergofant: 7/10 Punkte)

Prädikat: Lieblingsfilm

Rogue One: A Star Wars Story (2016) (WS1)

Ein Filmabend mitten unter der Woche. Wie konnte das denn passieren? Nachdem wir in unserer „Star Wars“-Filmrunde zuletzt „Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ gesehen haben, ist ein weiterer, geplanter Filmabend leider immer wieder gescheitert. Den Tod von James Earl Jones haben wir letztendlich zum Anlass genommen, mit  „Rogue One: A Star Wars Story“ noch einmal zu den Sternen zurückzukehren. 🚀

Rogue One: A Star Wars Story (2016) | © Walt Disney

Rogue One: A Star Wars Story (2016) | © Walt Disney

Ein mitreißendes Sequel zu „Andor“

Ich beliebe in der Zwischenüberschrift selbstverständlich zu scherzen. Zumindest ein wenig, denn „Rogue One: A Star Wars Story“ hat die Figur des Cassian Andor natürlich erst eingeführt und „Andor“ ist die zugehörige Prequel-Serie. Diese hat mir die Figur noch einmal deutlich näher gebracht und ich war gespannt, wie der Film nun nach Kenntnis der Serie funktionieren würde. Meine letzte Sichtung liegt bereits fünf Jahre zurück und dennoch war mir die Handlung noch ziemlich gut im Kopf. Tatsächlich ist die Geschichte auch gar nicht so relevant, da der Ausgang bestens bekannt ist und der Weg dorthin auch nicht vor Wendungen strotzt. Muss er aber auch gar nicht, denn um die Handlung geht es nur am Rande. So ging es zumindest mir bei der Sichtung. Die wahre Stärke von „Rogue One: A Star Wars Story“ liegt in der Form.

Gareth Edwards hat seinen „Star Wars“-Film so treffsicher im Geiste der Originaltrilogie inszeniert, dass es eine wahre Freude ist. Natürlich könnte (und kann) man ihm übertriebenen Fanservice unterstellen, doch bis auf wenige unschöne Szenen (quasi alle mit der Uncanny-CGI-Version von Grand Moff Tarkin) wirkt „Rogue One: A Star Wars Story“ in großen Teilen als hätte er durchaus damals gedreht werden können. Die Weltraumschlachten sind wunderbar inszeniert und die größtenteils neuen Schauplätze fügen sich wunderbar ins „Star Wars“-Universum ein. Auch die Figuren mag ich gerne, wenngleich sie, gerade im Vergleich zur „Andor“-Serie, doch recht flach bleiben. Vielleicht liegt dieser Eindruck aber auch an der gestrigen Filmrunde, in der wir uns doch viel unterhalten haben. Da fällt es mir schwer, mich zu 100% auf den Film einzulassen. Aber darum ging es auch nicht und das Zusammensein stand im Vordergrund. Vermutlich sollten wir in dieser Runde das nächste Mal eine Komödie zusammen schauen. Das könnte deutlich besser funktionieren.

Fazit

Auch bei der wiederholten Sichtung hat mir „Rogue One: A Star Wars Story“ ausgezeichnet gefallen. Am liebsten hätte ich danach direkt mit „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ weitergemacht, da das Finale wirklich auf den Punkt ist und der zweite CGI-Gastauftritt glücklicherweise deutlich gelungener ist als der von Grand Moff Tarkin. Für mich weiterhin der beste unter den Disney-„Star Wars“-Filmen: 8/10 Punkte.

Avengers: Infinity War (2018) (WS2)

Weil es gestern so schön war (und der Zwergofant dem Film sehr entgegengefiebert hat), haben wir heute direkt mit „Avengers: Infinity War“ weitergemacht. Für mich war das die inzwischen schon dritte Sichtung und da ich den Film bereits die ersten beiden Male sehr mochte, habe auch ich mich erneut auf den Anfang vom Ende der dritten Phase des MCU gefreut. 💎

Avengers: Infinity War (2018) | © Walt Disney

Avengers: Infinity War (2018) | © Walt Disney

Superheld:innen-Bombast in Perfektion

Nachdem ich dem großen Kinoerflog unserer geliebten Superheld:innen beim ersten Durchgang noch skeptischer gegenüber eingestellt war, so weiß ich heute die Stärken dieser Filme inzwischen umso mehr zu schätzen. Speziell „Avengers: Infinity War“ ist eine so unterhaltsame Achterbahnfahrt, dass es eine wahre Freude ist. Nach Joss Whedon gelingt es auch den Russo-Brüdern, den inzwischen unfassbar großen Pool an Figuren ausbalanciert zu jonglieren. Es gibt etliche parallel laufende Handlungsstränge und dennoch verliert man als Zuschauer:in nie die Übersicht. Auch wird nicht nur den einzelnen Held:innen genügend Screentime eingeräumt, sondern auch Widersacher Thanos. Das ist für die Wirkung des Films enorm wichtig und die von Josh Brolin verkörperte Figur ist zweifellos der bislang spannendste Bösewicht des MCU.

Ich hatte wieder sehr viel Spaß mit dem Film, den unterschiedlichen Figuren, die ich über die Jahre liebgewonnen habe, den nicht nur visuell faszinierenden Schauplätzen und der bombastischen Action. Vor allem überzeugt „Avengers: Infinity War“ jedoch, weil er auch emotional zu packen weiß. Gerade die Kinder waren vom Finale regelrecht verstört und sichtlich mitgenommen. Nie hätten sie gedacht, dass Thanos gewinnen könnte. Natürlich musste ich etwas anteasern, dass ihre geliebten Held:innen vielleicht doch noch einmal zurückkehren könnten. Mehr wollte ich allerdings noch nicht verraten. Die Wartezeit bis wir zusammen „Avengers: Endgame“ schauen, wird auf jeden Fall hart für sie werden.

Fazit

Schon verrückt, wie weit sich das Superheld:innen-Kino in den letzten 20 Jahren entwickelt hat. Die Hochzeit ist inzwischen wohl vorbei, doch „Avengers: Infinity War“ war definitiv einer der Höhepunkte. Ich freue mich nun schon aufs Weiterschauen, doch das ist nichts im Vergleich zur Vorfreude der Kids. Beide haben den Film geliebt, nur das Ende war ihnen zu schockierend, was direkt zu einer Abwertung geführt hat: 9/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte;  Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Meg 2: Die Tiefe – OT: Meg 2: The Trench (2023)

Heute war ein voller Tag, an dem wir einen schönen Ausflug unternommen hatten. Danach war ich noch eine Runde laufen und eines führte zum anderen, so dass wir erst gegen 21 Uhr zur Ruhe kamen. Da es heute draußen recht frisch war, haben wir uns nach drinnen verzogen und mit „Meg 2: Die Tiefe“ noch die Fortsetzung von „Meg“ angeschaut. Vermutlich waren wir alle schon zu müde, doch manchmal braucht es einfach einen Filmabend. 🦈

Meg 2: Die Tiefe (2023) | © Warner Home Video

Meg 2: Die Tiefe (2023) | © Warner Home Video

Hai-Wahnsinn mit hanebüchener Handlung

Zunächst einmal muss ich kurz festhalten, dass ich mich beinahe verschluckt hatte, als ich Ben Wheatley als Regisseur im Abspann gelesen habe. Ben Wheatley? Da klingelt doch was und zwar „Kill List“. Auch wenn ich den gehypten Geheimtipp nicht so überragend fand wie die meisten Zuschauer:innen, so hat es mich doch sehr überrascht, dass ausgerechnet Wheatley bei „Meg 2: Die Tiefe“ Regie geführt hat. Davon merkt man nämlich so gar nichts. Der Film sieht aus wie der generischste Blockbuster überhaupt. Auch inhaltlich. Außer dass alles noch viel hanebüchener ist, als im, was Logik und Handlung angeht, ohnehin schon grenzwertigen Vorgänger. Verblüffend. Hollywood und viel Geld aus China eben.

„Meg 2: Die Tiefe“ ist ein Quasi-Remake des ersten Teils, nur dass noch eine öde Kriminalhandlung mit noch öderen Bösewicht:innen eingebaut wurde. Als stärksten Teil empfand ich erneut das Finale, was aber auch nur wieder ein Aufwärmen des bereits bekannten Endkampfes war. Gut gefallen hat mir ebenfalls das Tauchabenteuer bis zur Unterwasserstation, was aber z.B. in „Underwater: Es ist erwacht“ in ähnlicher Form bereits besser umgesetzt wurde. Die Figuren bleiben erneut blass und tauchen teils auch gar nicht mehr auf. Auch hier wieder typisch generische Fortsetzung.

Fazit

Obwohl ich wirklich müde war, bin ich wachgeblieben und hatte auch meinen Spaß mit „Meg 2: Die Tiefe“. Das hätte heute bestimmt nicht jeder Film geschafft. Trotz einiger guter Ideen schwächelt die Inszenierung und am Ende bleibt ein eher müder Abklatsch des auch nur munteren ersten Teils übrig. Das Zappelinchen sieht das ganz ähnlich, der Zwergofant hat sich wieder blendend unterhalten gefühlt: 5/10 Punkte.  (Zappelinchen: 5/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Meg – OT: The Meg (2018) (WS1)

Wie jedes Jahr nach dem Urlaub am Meer habe ich danach Lust auf Filme, die genau diesen Schauplatz haben. Letztes Jahr gab es die „Die Piratenbraut“, im Jahr davor die gesamte „Pirates of the Caribbean“-Reihe. Dieses Jahr habe ich an „Cast Away“ und „Im Rausch der Tiefe“ gedacht, mich aufgrund der Familienkompatibilität und der späten Stunde aber für „Meg“ entschieden. Den ersten und vielleicht auch einzigen Film, den ich im August gesehen haben werde. 🦈

Meg (2018) | © Warner Home Video

Meg (2018) | © Warner Home Video

Unterhaltsamer Hai-Unfug mit flachen Figuren

Meine letzte Sichtung von „Meg“ liegt inzwischen fünf Jahre zurück. Das ist nicht viel Zeit. Dennoch konnte ich mich an kaum noch etwas erinnern. Der Zwergofant hatte „Meg“ Anfang des Jahres auf einer Übernachtungsparty bei einem Freund gesehen und sich auf die erneute Sichtung gefreut. Bei ihm waren die Erinnerungen also noch recht frisch. Dennoch ging es uns beiden so, dass wir eher die ikonischeren Szenen im Kopf hatten, von der restlichen Handlung bzw. den Figuren kaum noch etwas. Dafür ist sowohl die Geschichte als auch die Figurenzeichnung zu flach. Das hat allerdings den Vorteil, dass man sich „Meg“ alle paar Jahre einmal anschauen kann und jedes Mal aufs Neue gut unterhalten wird bzw. werden kann, wenn man diese Art von Film gerne sieht. Es ist kein sonderlich guter Film, aber eben ein sehr unterhaltsamer.

Ich finde es immer noch kurios, dass „Meg“ eine Buchverfilmung ist. Auch wenn der Film in dieser Version nicht mehr viel mit der Vorlage gemein hat. Nach den Trailern hat es mich zudem gewundert, dass sich die Hai-Action an der Oberfläche auf die letzten paar Minuten beschränkt und der Rest eher auf hoher See, in U-Booten oder Forschungsstationen spielt. Macht aber nichts, denn so wird immerhin ein wenig Handlung vorgegaukelt und „Meg“ verkommt nicht zur reinen Hai-Film-Parodie. Davon gibt es nämlich schon genügend.

Fazit

Wie bereits bei der ersten Sichtung hatte ich auch heute wieder viel Spaß mit „Meg“. Am begeistertsten war wohl das Zappelinchen, die beinahe neun Punkte gezückt hätte, wäre der Film nicht so blutig gewesen. Wer weiß, vielleicht ein leichter Crush auf Jason Statham? Der Zwergofant war ebenso wieder recht angetan. Der Sichtung des zweiten Teils steht somit nichts im Wege (außer das gute Wetter, welches uns wieder vom Fernsehen abhalten wird): 7/10 Punkte. (Zappelinchen: 8/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Alles steht Kopf 2 – OT: Inside Out 2 (2024)

Wir kommen als Familie viel zu selten ins Kino bzw. schauen auch nur die Filme, die wir wirklich sehen wollen. „Alles steht Kopf 2“ stand ganz oben auf unserer Liste, doch einen Termin zu finden gestaltete sich leider alles andere als einfach. Weil im Juli jeder einzelne Freitag- und Samstagabend bereits verplant ist. Somit hatte ich heute Morgen spontan die Idee, in die Nachmittagsvorstellung am Sonntag zu gehen. Um den Film überhaupt noch im Kino sehen zu können. Gesagt, getan. 🏒

Alles steht Kopf 2 (2024) | © Walt Disney

Alles steht Kopf 2 (2024) | © Walt Disney

Eine perfekte Fortsetzung des Animationshits

Bei der letzten Sichtung hatte mich der Vorgänger „Alles steht Kopf“ komplett gepackt. Eben auch weil ich die Entwicklung unserer Kinder in Riley sah. Inzwischen steckt das Zappelinchen mitten in der Pubertät, weshalb „Alles steht Kopf 2“ auch etliche Knöpfe bei mir zu drücken wusste. Die Parallelen sind einfach sehr groß. Dabei wäre es sehr einfach gewesen, die Pubertät als Aufhänger für billige Gags zu nutzen. Natürlich gibt es ein paar typische Klischees, doch dahinter steckt deutlich mehr. Gerade die Dominanz von Zweifel wird großartig dargestellt. Ich habe mich hier selbst häufig wiederentdeckt und gerade die Visualisierung des nächtlichen Gedankenkarussells hat bei mir den Finger in die Wunde gelegt. Auch ein Zitat von Freude ist mir hängen geblieben, das mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat:

„Ich weiß nicht, wie wir Zweifel stoppen können. Vielleicht können wir das nicht. Vielleicht ist es das, was passiert, wenn man erwachsen wird. Man empfindet weniger Freude.“

– Freude in „Alles steht Kopf 2“

Neben all den philosophischen Untertönen und den Aspekten, die mit Rileys Erwachsenwerden zusammenhängen, gelingt es Kelsey Mann in seinem Feature-Film-Regiedebüt doch stets eine gewisse Leichtigkeit beizubehalten. Der Abenteueraspekt steht in Rileys Innenwelt, wie bereits im Vorgänger, durchaus im Fokus und wenn unsere altbekannten Emotionen auf die weggesperrten Geheimnisse treffen, dann ist viel Albernheit dabei, ohne dass die erstaunlich gut funktionierende doppelte Ebene je verlassen wird. In dieser Hinsicht ist „Alles steht Kopf 2“ genauso gelungen wie der erste Teil. Zudem musste ich auch hier gegen Ende die eine oder andere Träne verdrücken. Im Kino. Mensch, wie peinlich.

Lohnt für „Alles steht Kopf 2“ ein Kinobesuch?

Wie gerne würde ich jetzt ohne Zweifel „Ja!“ schreien wollen. Ich freue mich unbändig, dass der Film ein großer Erfolg an den Kinokassen ist. Es ist ein zauberhafter Film, der auf die große Leinwand gehört. Allerdings gibt es z.B. keinen Vorfilm mehr, was ich sehr schade finde. Schließlich gehört das bei Pixar doch dazu oder etwa nicht, lieber Disney-Konzern? Dann hatte ich uns extra eine 3D-Vorstellung ausgesucht. Weil ich 3D, speziell bei Animationsfilmen, liebe und gerne mehr Geld dafür bezahle. Jedoch war die Projektion falsch eingestellt, so dass beide Bildteile im unteren Leinwandbereich gegeneinander verschoben waren. Auf Nachfrage hat uns der Kinomitarbeiter erzählt, das wäre so normal bei 3D und würde immer so aussehen. Ob unfähig oder dreist gelogen ist dann auch schon egal. Ich mag das Kino und will es unterstützen, aber es wird weder von den Studios noch von den Betreibern wirklich ernst genommen. Genug der Aufregung. Ich spüre einen extra Artikel zu dem Thema in mir aufkeimen und kann nur sagen: Ja, „Alles steht Kopf 2“ ist so gut, dass sich ein Kinobesuch lohnt.

Fazit

Mir hat „Alles steht Kopf 2“ unglaublich viel Spaß gemacht. Inhaltlich spielt er ganz vorne mit und auch audiovisuell ist er eine Pracht, zumindest soweit ich das beurteilen konnte. Das Zappelinchen war sehr begeistert und der Zwergofant immerhin angetan. Am meisten hat er jedoch wohl mich bewegt. Ich würde mich tatsächlich auf einen dritten Teil freuen, wenn dieser genauso liebevoll und durchdacht erzählt wird, wie Rileys Ankommen in der Pubertät. Fantastisch: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: 10/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

TRON (1982) (WS1)

Heute Abend war das Zappelinchen bei einer Freundin auf einem Geburtstag und Frau bullion auf einem Konzert, sprich der Zwergofant und ich hatten einmal wieder einen Jungsabend. Bei der Wahl des Films haben wir uns schwer getan und letztendlich ist der Sci-Fi-Klassiker „TRON“ im Player gelandet. Ein Film, von dem ich dem Junior schon häufig erzählt hatte. Wie er uns gefallen hat, lest ihr hier… 💻

TRON (1982) | © Walt Disney

TRON (1982) | © Walt Disney

Auch heute noch technisch extrem beeindruckend

„TRON“ ist einer der wenigen Filme, die ich bewusst mit meinem Vater gesehen habe. Es war in seinem Büro im Keller, in das er sich immer zum Arbeiten zurückgezogen hat, obwohl er schon längst in Rente war. Auf einem winzigen 4:3-Röhrenfernseher mit vielleicht 38 cm Bildschirmdiagonale. Damals kann ich nicht älter als 10 Jahre gewesen sein. Auch habe ich nicht den gesamten Film gesehen. Dennoch sind die Erinnerungen immer noch sehr präsent. Eben weil es einer der seltenen gemeinsamen Momente war und wir beide über die beeindruckende Technik des Film staunten. Seitdem habe ich „TRON“ noch ein paar Mal erneut gesehen. Zuletzt vor 15 Jahren. Die Fortsetzung „TRON: Legacy“ folgte dann zwei Jahre später.

Wie in meiner damaligen Besprechung geschrieben, sticht „TRON“ vor allem durch seine technischen Aspekte heraus. Damit meine ich nicht nur diesen ersten großen Einsatz von CGI in einem Feature-Film (über 20 Minuten!), sondern auch die damals noch theoretischen IT-Konzepte, die heute alltäglich wirken. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht mehr so aussieht, doch „TRON“ war in vielerlei Hinsicht visionär. Das rechne ich dem Film und vor allem Steven Lisberger bis heute hoch an. Auch Disney hat damals Mut bewiesen und das nicht zu knapp. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen. Auch wenn die eigentliche Geschichte doch recht generisch ist und der Look in vielerlei Hinsicht angestaubt wirkt, so kann ich nur plädieren: Schaut hinter die Oberfläche und lasst die Designsprache auf euch wirken. Es steckt mehr in „TRON“ als man auf den ersten Blick vermuten würde.

Fazit

Auch wenn ich meine Begeisterung für „TRON“ nicht komplett weitergeben konnte, so hatte der Zwergofant auch viel Spaß mit dem Film. Er fand den Look auch nicht so angestaubt, wie ich befürchtet hatte. Nach seiner Reaktion auf den Trailer von „TRON: Legacy“ zu urteilen, dürfte dieser ihm noch einmal besser gefallen. Auch ich freue mich auf die Sichtung der Fortsetzung. Nach wie vor fantastische Unterhaltung: 10/10 Punkte. (Zappelinchen: war auf einem Teenie-Geburtstag; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm

Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH – OT: The Secret of NIMH (1982)

Eine recht anstrengende Woche geht zu Ende. Sie war nicht so katastrophal wie die Vorwoche, doch meine Energie ist ziemlich aufgebraucht. Da das Zappelinchen heute beim Solo-Casting für den kommenden Chorauftritt war, habe ich mit „Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH“ einen Film gewählt, der sie ohnehin nicht interessiert hätte. Was der Zwergofant und ich zu dem Animationsfilm sagen, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung… 🐭

Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH (1982) | © PLAION PICTURES

Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH (1982) | © PLAION PICTURES

Ein mutiger und erwachsener Animationsfilm

Ich mag die Animationsfilme von Don Bluth. Allen voran natürlich „In einem Land vor unserer Zeit“ (in dieser Besprechung habe ich auch eine interessante Dokumentation über das Animationsstudio eingebettet), doch auch „Titan A.E.“ ist einer meiner persönlichen Klassiker. Ob ich „Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH“ schon einmal gesehen habe, kann ich gar nicht so genau sagen. Nach der heutigen Sichtung würde ich fast von nein ausgehen, doch manche Szenen kamen mir durchaus bekannt vor. So oder so ist der Film sehr bemerkenswert. Es war der erste Langfilm des Studios und bietet einerseits extrem hohe Animationsqualität, die Disney in nichts nachsteht, ist dabei aber extrem düster und schreckt auch vor grafischer Gewalt nicht zurück.

Diese Mischung aus süßen Charakteren (natürlich Mäuse) und teils alptraumhaften Schauplätzen sowie existenziellen Ängsten ist ungewöhnlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Publikum davon doch sehr irritiert war und der große Erfolg ausblieb. Aufgrund seines geringen Budgets hat der Film die Produktionskosten dennoch mehr als eingespielt. Ich finde den Ansatz sehr faszinierend und habe die Herangehensweise von Don Bluth wirklich genossen. Einzig so manche Feinheiten in der Geschichte (eher realistischer Setting mit ungewöhnlichen Fantasy-Elementen) hätten besser erklärt werden müssen. Davon abgesehen ist der Film sehr rund und gerade visuell wirklich beeindruckend. Hut ab dafür, solch ein Werk für nicht einmal sieben Millionen Dollar Budget umzusetzen.

Fazit

Ich kann jede:r Animationsfilmfreund:in nur empfehlen, sich einmal „Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH“ zu widmen. Schon alleine aus filmhistorischer Sicht. Doch auch als Werk an sich macht die Geschichte rund um Mrs. Brisby viel Spaß und ist moderner als viele heutige Animationsfilme. Dicke Empfehlung: 8/10 Punkte. (Zappelinchen: war beim Solo-Casting für den Chorauftritt; Zwergofant: 7/10 Punkte.)

Fallout – Staffel 1 (2024)

Nach der von mir langerwarteten Romanadaption „3 Body Problem“ habe ich recht spontan „Fallout“ auf Amazon Prime Video gesehen. Die Kritiken waren zwar gut, doch meine Erwartungen nicht sonderlich hoch. Schließlich habe ich die Videospiele nie gespielt. Da mir allerdings bereits „The Last of Us“ ausgezeichnet gefallen hat, und die Serie so bequem verfügbar war, habe ich einen Blick riskiert. 🤠

Fallout – Staffel 1 | © Amazon Prime Video

Fallout – Staffel 1 | © Amazon Prime Video

Endzeit einfach mal auf elf gedreht

Ich hatte im Vorfeld bereits ein paar überschwängliche Besprechungen gelesen und wusste auch ungefähr, was mich erwarten würde. Mit diesem irrwitzigen Mix aus ernsthafter Endzeiterzählung, bitterböser Satire und doch irgendwie emotionalem Kern hätte ich jedoch nicht gerechnet. Hinzu kommt, dass „Fallout“ einfach unfassbar hochwertig produziert ist. Solch eine Serie, auch mit diesem unfassbar expliziten Gewaltgrad, einfach so im Stream hingeworfen zu bekommen, das übersteigt mein Fassungsvermögen teilweise noch immer. Wie sich die Welt doch verändert hat, seit man „From Dusk Till Dawn“ und Co. höchstens unter der Ladentheke kaufen konnte. Aber ich schweife ab. „Fallout“ gehört zu jenen Serien, die mich in jeder einzelnen Episode wirklich überrascht haben. Das gelingt nicht mehr vielen Shows. Neben all den unfassbaren Details und Storylines hat mich wohl vor allem der erzählerische Ton der Serie überzeugt. Die Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit und blankem Entsetzen ist wahrlich perfekt getroffen.

Auch die Figuren sind großartig gezeichnet und perfekt besetzt: Ella Purnell spielt die Wandlung von der doch eher naiven Bunkerbewohnerin hin zur Endzeit-Badass grandios. Walton Goggins (bekannt aus u.a. „The Shield“) als Cooper Howard bzw. der Ghoul ist fantastisch wie immer. Selbst kleinste Nebenrollen sind wunderbar besetzt, so habe ich mich extrem gefreut zunächst die Stimme von Matt Berry (bekannt aus „What We Do in the Shadows“) zu hören und ihn später auch noch zu sehen. Am Ende dieser ersten Staffel gibt es zudem noch einige Wendungen, welche eine zweite Staffel nicht nur zwingend notwendig machen, sondern auch die Vorfreude darauf steigern. Das alles macht enorm viel Spaß und ich frage mich nur, wie nachhaltig die Serie wirklich ist. Noch würde ich vermuten, dass mir „The Last of Us“ deutlich länger im Gedächtnis bleiben wird. Schon alleine aufgrund der Thematik und den Figuren.

Fazit

Auch wenn ich die Welt vorher noch nicht im Detail kannte, so hatte ich doch wirklich viel Spaß mit „Fallout“. Speziell die hochwertige Produktionsqualität gekoppelt mit dem detaillierten Worldbuilding und dem beißenden Humor hat mich wirklich positiv überrascht. Eine extrem unterhaltsame Serie, auf deren Fortführung ich mich jetzt schon freue. Einzig was die Halbwertszeit angeht bin ich mir noch nicht ganz sicher. Reinschauen lohnt sich auf jeden Fall: 9/10 (8.8) Punkte.

The Abyss – Special Edition (1989) (WS1)

Der Zwergofant hat mich heute beim Mittagessen nach dem Marianengraben gefragt und ob es dort bemannte Tauchmissionen gibt. Diesen Gesprächsimpuls habe ich zum Anlass genommen, endlich einmal wieder „The Abyss“ zu schauen. Natürlich in der  längeren Special Edition und in der brandneuen 4K-Fassung. Meine letzte Sichtung liegt 17 Jahre zurück und der Film ist bis vor einem Monat in keinem HD-Medium verfügbar gewesen. Ist die neue Fassung also die erhoffte Offenbarung? 🤿

The Abyss (1989) | © Walt Disney / LEONINE

The Abyss (1989) | © Walt Disney / LEONINE

Ein endlich wieder aufgetauchtes Meisterwerk

Ich habe es in meiner letzten Besprechung bereits kurz angerissen: Mit „The Abyss“ verbinde ich ein ganz besonderes Seherlebnis. Ich war schon vor Internet-Zeiten der informierte Film-Nerd im Freundeskreis. Größtenteils gespeist durch die Zeitschrift Cinema und diverse TV-Magazine. So bin irgendwann auch darauf gestoßen, dass James Camerons Film in der Special Edition im Fernsehen läuft. Meine restliche Familie war im Urlaub (ich muss also vermutlich um die 16 Jahre gewesen sein) und habe meine Freunde zum Filmabend eingeladen. Keine exzessive Partys mit Alkohol, sondern Filmabende mit Chips und Süßkram. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie „The Abyss“ im Freundeskreis so ankam und weiß nur noch dass er mich komplett  umgehauen hat. Auch wenn die Erinnerungen an den Abend verschwommen sind, so habe ich die Atmosphäre noch genau im Kopf. Als ich Filmsammler wurde, war die DVD der Special Edition samt der unfassbaren Extras (bis heute eine der besten Making-of-Dokumentationen überhaupt) einer meiner wichtigsten Anschaffungen. Seitdem sind nun gut und gerne zwei Jahrzehnte vergangen. Eine Blu-ray des Films ist nie erschienen und ich warte seit exakt 15 Jahren auf eine Veröffentlichung von „The Abyss“ in HD. Dieses Jahr war es endlich soweit.

Um kurz auf die Technik einzugehen: Ja, „The Abyss“ hat nie besser ausgesehen. Teils wirkt der Film als wäre er erst gestern gedreht worden. Die KI-Überarbeitung ist in manchen Szenen durchaus sichtbar, aber meist nicht störend. Kein Vergleich zur 4:3-Letterboxed-DVD und eine Empfehlung für jeden Fan des Films. Die deutsche Tonspur dagegen klingt durchaus älter, aber das macht auch den Charme des Films aus. Inhaltlich ist James Camerons Unterwasserabenteuer immer noch so packend wie bei meiner ersten Sichtung vor 27 Jahren. Natürlich würde man die Figuren heute anders schreiben und auch an manchen Effekten nagt der Zahn der Zeit. Insgesamt funktioniert „The Abyss“ inszenatorisch aber noch tadellos. Auch inhaltlich ist er relevanter denn je, obgleich die unfassbare Naivität, mit der Cameron die erfolgreiche Drohung der Unterwasser-Aliens inszeniert hat, fast schon süß ist. Seine antimilitärische Haltung verwundert zudem. Für mich ist diese Naivität aber eine Stärke des Films und einer der Gründe, warum er sich einen festen Platz in meinem filmischen Herzen sichern konnte. Speziell nun in der neuen Fassung:

Fazit

Das lange Warten auf die erneute Sichtung von „The Abyss“ hat sich definitiv gelohnt. Der Film sieht besser aus denn je und kann inhaltlich immer noch überzeugen. Meine Begeisterung ist nicht komplett auf die Kinder übergesprungen, doch das hatte ich auch nicht erwartet. Es ist eben doch eine sehr persönliche Geschichte mit mir und der Crew der Deep Core. Für mich immer noch ein Meisterwerk und ich freue mich bereits darauf, sowohl die alten als auch neuen Making-of-Dokus zu sehen: 10/10 Punkte.  (Zappelinchen, das leider die ersten 45 Minuten verpasst hat: 7/10 Punkte; Zwergofant: 8/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsfilm