Gerade einmal zwei Wochen habe ich für meine Rückkehr nach Orange County benötigt. So schnell bin ich in letzter Zeit kaum durch eine Serie gesprintet. Bedeutet dies nun, dass „The O.C. – Season 2“ eine unfassbar herausragende Serie ist? Das leider nicht. Es zeichnet eher ein trauriges Bild von meinen momentanen Abenden. Die Arbeit ist fordernd, viele Familienmitglieder gesundheitlich angeschlagen und ich schlafe regelmäßig ab 21 Uhr auf dem Sofa ein – und für diese Konstellation ist „O.C., California“ wahrlich die perfekte Serie…

Nachdem der Status quo am Ende der ersten Staffel ein wenig durcheinander gewürfelt wurde, befindet sich bereits in der zweiten Episode wieder (fast) alles beim Alten. Sowieso klar. Das ist auch gar nicht so schlimm, denn etwas anderes hätten wir Zuschauer ja eh nicht sehen wollen. Im Laufe der Staffel wird dieser Aspekt ganz meta auch von den Charakteren, allen voran Seth Cohen, aufgegriffen und kommentiert. In solchen Momenten macht mir die Serie unglaublich viel Spaß. Da kann ich auch gerne über das beständige Soap-Opera-Gefühl und das Auf und Ab der Beziehungen unserer Hauptfiguren hinwegsehen. Zudem hat die Serie in ihrem zweiten Jahr auch noch andere Highlights zu bieten.
Was Fall Out Boy für „One Tree Hill“ waren, sind Death Cab for Cutie für „The O.C.“ – kaum wurde ein Club als Schauplatz eingeführt, geben sich mehrere Indie-Bands die Klinke in die Hand. Na, wem kommt das bekannt vor? Mir scheint als hätten diese zwei parallel laufenden Teen-Dramen ziemlich exakt auf die gleichen Trends gesetzt, nur in unterschiedlicher Geschmacksrichtung. Funktioniert hat es auf jeden Fall und ich bin mir sicher, die popkulturelle Relevanz war einer der Erfolgsfaktoren für beide Serien. Auch heute ist das noch sehr angenehm zu schauen. George Lucas höchstpersönlich hat übrigens auch einen Gastauftritt.
Im letzten Drittel der Staffel driftet „The O.C.“ leider ziemlich ab. Die Geschehnisse werden immer übertriebener, Charaktere brechen aus ihren Rollen aus und das Drama wird auf unangenehme Art und Weise auf die Spitze getrieben. Irgendwie immer noch unterhaltsam, aber weit nicht mehr so gelungen, wie während der ersten 15 Episoden. Was man so liest, scheint es in der dritten Staffel leider so weiterzugehen. Dies stimmt mich nicht gerade positiv. Ich lasse mich überraschen: 8/10 (7.7) Punkte.








