Ein äußerst nerviger Tag liegt hinter mir. Wann habe ich eigentlich damit aufgehört, Brückentage für spaßige Dinge zu nutzen? Dafür nimmt man sich doch eigentlich frei. Nach einem Tag in diversen Baumärkten, beim Reklamieren und Umtaschen, wollte ich zumindest meine Abendunterhaltung mit „Terminator: Genisys“ sichern. Auch wenn meine Erwartungen nicht sonderlich hoch waren, hoffte ich doch zumindest auf gewisse nostalgische Momente – und diese sollten sich tatsächlich auch einstellen…

Schon als ich den Trailer im Kino sah, wusste ich: Das wird nichts. Ein gealterter Terminator, viel zu viel schlechtes CGI und gewollt lustige Sprüche. Ach, Hollywood, was soll denn das nun wieder? Nach etlichen gemischten Kritiken wurde ich dann doch neugierig, zumal der Regisseur des Films auch großer Fan des Franchises sein soll und somit zumindest Fan-Service garantiert sein dürfte. Und tatsächlich wirkt „Terminator: Genisys“ über weite Strecken wie Fan-Fiction – nur eben mit Millionen-Budget. Der große finanzielle Erfolg blieb aus und somit sehen wir uns bereits zum zweiten Mal dem Fragment einer geplanten Trilogie gegenüber.
Am Anfang des Films wird viel erklärt. Viel zu viel. Dabei mochte ich es sehr, die Zukunft zu sehen, in der die Maschinen an der Macht sind. Aber das ist nur von kurzer Dauer, denn das Blatt wendet sich zu schnell und schon findet man sich im nur allzu bekannten Setting wieder. Den Kniff mit den zwei Arnies (alt gegen jung) fand ich dabei nett und gut gelöst. Allerdings wurde das Pulver damit bereits in der ersten halben Stunde verschossen – und danach geht es leider auch bergab. Es gibt weitere Zeitsprünge und seltsame Entwicklungen, die zwar alle irgendwie unterhaltsam anzusehen waren, doch eben auch so vollkommen belanglos sind, dass sich dieser fünfte Teil des Franchises in kein Gedächtnis spielen wird.
Was die Besetzung angeht, so funktioniert Arnie als gealterter Terminator tatsächlich erstaunlich gut. Zumindest solange es das schwache Drehbuch zulässt. Auch Emilia Clarke (Daenerys Targaryen, „Game of Thrones“) als Sarah Connor weiß zu überzeugen und hat so einiges zu tun, gegen die Fehlbesetzung ihres Mitstreiters und potenziellen Love-Interests Kyle Reese (der wie immer völlig blasse Jai Courtney) anzuspielen. Jason Clarke sehe ich ja normalerweise wirklich gerne, doch funktioniert er als John Connor einfach nicht. Vielleicht liegt das aber auch an der selten dämlichen Idee aus ihm den Bösewicht zu machen. Auch wenn „Terminator: Genisys“ damit das qualitative Schlusslicht der Filmreihe bildet, hatte ich doch Spaß mit dem Film:
- „The Terminator“ (1984)
- „Terminator 2: Judgment Day“ (1991)
- „Terminator 3: Rise of the Machines“ (2003)
- „Terminator Salvation“ (2009)
- „Terminator Genysis“ (2015)
Insgesamt bekommt man mit dieser Reboot/Relaunch-Mutation wohl ziemlich genau das, was man erwarten konnte. So ähnlich wie bereits in „Jurassic World“ wird hier zu sehr auf Nostalgie gesetzt, ohne jedoch Verständnis für die Klassiker zu zeigen. Leider ist die Handlung größtenteils zu hanebüchen und die Action biedert sich an den CGI-Overkill der letzten Jahre an. Nichts Halbes und nichts Ganzes – und somit ein ziemlich unnötiger und bestenfalls durchschnittlicher Unterhaltungsfilm: 5/10 Punkte.








