Brooklyn Nine-Nine – Season 1

Meine letzte Sichtung einer neuen Comedy-Serie liegt inzwischen doch schon ein paar Monate zurück. Umso erfreuter war ich „Brooklyn Nine-Nine – Season 1“ für mich entdeckt zu haben – eine Serie, die mich so häufig zum Lachen brachte, wie es schon lange keine andere mehr geschafft hat. Warum die Cop-Comedy so ausgezeichnet funktioniert, lest ihr in der folgenden Besprechung…

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Zu Beginn war ich ein wenig skeptisch: Eine Cop-Serie als Comedy? Meine letzte Begegnung mit solch einem Genremix war „Inspektor Fowler: Härter als die Polizei erlaubt“ bzw. „The Thin Blue Line“ mit Rowan Atkinson in den 90ern. Wie zu erwarten, lebt auch „Brooklyn Nine-Nine“ eher von seinen Charakteren bzw. seinen Schauspielern als den präsentierten Fällen. Diese sind meist nur der Aufhänger für abstruse Situationen, in die sich unsere Charaktere manövrieren. Eben eine typische Workplace-Comedy, die aufgrund ihres Settings noch eine Spur abgefahrener sein kann als z.B. „The Office“ oder „Parks & Recreation“ (ebenfalls von Mike Schur geschrieben).

Mit Andre Braugher (Owen, „Men of a Certain Age“) hat die Serie einen Schauspieler zu bieten, den ich stets sehr gerne sehe – und dazu noch in einer ungewöhnlichen Rolle als schwuler Polizei-Captain. Mit Terry Crews gibt sogar einer der „The Expendables“ sein Stelldichein, macht hier aber eine deutlich bessere Figur. Hauptdarsteller Andy Samberg ist zudem unglaublich sympathisch, was auch auf die weitere Truppe zutrifft. Eine Ensemble-Comedy, die wahrlich erstaunlich gut funktioniert.

Wie bereits angedeutet, kann man die Handlung der einzelnen Fälle fast vernachlässigen, wenngleich diese auch nicht viel uninteressanter sind als in 08/15-Krimi-Procedurals. Die Serie lebt von ihrem Humor – und dieser ist wahrlich reichlich vorhanden. Ich hatte extrem viel Spaß mit „Brooklyn Nine-Nine“ und werde bestimmt auch im nächsten Jahr wieder reinschauen: 8/10 (8.3) Punkte.

The Middle – Season 2

Vor etwas mehr als eineinhalb Jahren Jahren habe ich in diesem Blog die erste Staffel dieser Serie besprochen. Mit „The Middle – Season 2“ gab es nun 24 weitere Episoden rund um die Familie Heck aus Indiana, welche mir erneut viel Freude gemacht haben, ohne dass jedoch der Funke vollends überspringen wollte…

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Im Grunde gibt es nahezu keine Unterschiede zwischen der ersten Staffel von „The Middle“ und dieser zweiten Staffel. Dies ist einerseits gut, andererseits aber auch ein wenig schade. Die Charaktere haben sich nicht weiterentwickelt und es gibt auch keine episodenübergreifenden Handlungsstränge. Man nimmt weiterhin am turbulenten Leben der Familie Heck teil, das meist ohne größere Highlights vor sich hinplätschert und dabei einfach nur nett und unterhaltsam ist.

Die Geschichten der einzelnen Episoden fand ich größtenteils sogar ein wenig gelungener, als die der ersten Staffel, doch stellte sich irgendwann eine gewisse Sättigung ein. Aufgrund des sehr langen Zeitraums, über den sich die Sichtung der Staffel gestreckt hat, ist dieser negative Faktor aber kaum ins Gewicht gefallen und ich hatte alle paar Wochen enorm viel Spaß mit den neuen Abenteuern der sympathisch-chaotischen Durchschnittsfamilie: 7/10 (7.4) Punkte.

The Mindy Project – Season 1

Nachdem ich in den letzten Wochen mit „The Wire“ eher schwere, wenn auch sehr unterhaltsame Serienkost verfolgt habe, wollte ich als Ausgleich wieder ein wenig Comedy ins Programm aufnehmen. Auf „The Mindy Project – Season 1“ wurde ich durch eine Empfehlung von Annemarie vom „Fortsetung folgt“-Podcast aufmerksam – und bei einem Preis von nur fünf Pfund für erste Staffel gab es nicht mehr viel zu überlegen…

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Eigentlich mag ich Serien nicht, die in einem medizinischen Setting spielen: zu viel Tod, Krankheit und oft aufgesetzt wirkende Dramatik. In „The Mindy Project“ spielt die titelgebende Hauptfigur jedoch eine Gynäkologin – und somit steht, wenn überhaupt, nur das beginnende Leben im Mittelpunkt. Ohnehin nimmt der rein medizinische Teil nur einen sehr geringen Bruchteil ein und man begleitet Mindy eher bei ihren alltäglichen Abenteuern auf der Suche nach der großen Liebe. Ja, „The Mindy Project“ ist eine RomCom im besten Sinne: albern, selbstreferentiell und mit viel Selbstironie erzählt. Wer das mag, der kann viel Freude mit der Show haben!

Im Zentrum steht natürlich Mindy Lahiri. Gespielt wird sie von der unter anderem aus „The Office“ bekannten Schauspielerin und Autorin Mindy Kaling, welche auch der kreative Kopf hinter der Serie ist. Ähnlich wie Lena Dunham mit ihrer Serie „Girls“ stemmt Kaling einen Großteil der Serie in Personalunion, wobei sie ihren fiktiven Charakter auch herrlich selbstironisch inszeniert. Die Serie nimmt sich absolut nicht ernst, was auch einen Großteil des Charmes ausmacht.

Muss man „The Mindy Project“ als Serienfan unbedingt gesehen haben? Vermutlich nicht. Wenn man aber gerade auf der Suche nach einer netten Sitcom für Zwischendurch ist, dann kann man durchaus viel Spaß mit Mindy und ihrem verrückten Team haben. Gaststars wie Seth Rogen, Ellie Kemper oder Ed Helms sorgen zudem für zusätzliches Vergnügen. Einfach sympathisch: 8/10 (7.5) Punkte.

3rd Rock from the Sun – Season 2

Nach kürzeren Ausflügen in andere Comedy-Gefilde, habe ich nach einem guten halben Jahr auch meine Sichtung von „3rd Rock from the Sun – Season 2“ beendet. Wie sich die zweite Staffel mit den netten Aliens von nebenan so geschlagen hat, erfahrt ihr in folgenden Besprechung…

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Im Grunde geht es so weiter, wie es mit der ersten Staffel aufgehört hat: Nachdem der herrliche Handlungsstrang um den bösen Dick aufgelöst wurde, wirft die Serie in abgeschlossenen Einzelepisoden einen satirischen Blick auf die seltsamen Angewohnheiten von uns Erdlingen. Ganz egal ob unser seltsames Beziehungsverhalten aufs Korn genommen wird, oder unsere Feiertage – die Beobachtungen der Solomons sind oft treffender als schmeichelhaft wäre.

Bei dieser zweiten Staffel ist mir der doch sehr formelhafte Aufbau der einzelnen Episoden stärker aufgefallen, als noch im ersten Jahr. Dadurch wirkt die Serie heute ein wenig angestaubt, wenngleich sich der Humor auch wirklich gut gehalten hat.  Speziell die Auftritte von Wayne Knight (Newman, „Seinfeld“) haben es mir angetan. Für „Star Wars“-Freunde (und wer ist das nicht?) gibt es zudem einen herrlichen Gastauftritt von Mark Hamill zu bewundern.

Alles in allem ist auch die zweite Staffel von „3rd Rock from the Sun“ wirklich unterhaltsam, allerdings eignet sich die Serie wohl nicht zum heute so beliebten Binge-Watching – dafür ist Erzählstruktur doch ein wenig zu repetitiv. Davon abgesehen bietet jede einzelne Episode, auch wenn es nicht nur Highlights gibt, etliche Lacher. Für Freunde von 90er Jahre Sitcoms immer noch ein großer Spaß: 8/10 (8.0) Punkte.

Cougar Town – Season 4

Im Comedy-Bereich habe ich meinen „3rd Rock from the Sun“-Marathon zurzeit für eine andere Serie unterbrochen. Eigentlich hatte ich für „Cougar Town – Season 4“ gar nicht mehr so hohe Erwartungen, doch während der Sichtung musste ich abermals feststellen, wie gut diese Serie inzwischen einfach funktioniert. Der Senderwechsel hat ihr glücklicherweise nicht geschadet…

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Man hätte ja vermuten können, dass die Serie nach dem Wechsel von ABC zu TBS (z.B. „Men at Work“) irgendwie an Qualität verlieren würde. Ich schaue parallel die vierte Staffel von „Damages“ und diese hat mit dem Wechsel von FX zu DirecTV nach der dritten Staffel deutlich an Produktionsqualität eingebüßt. Auf „Cougar Town“ trifft dies jedoch nicht zu und somit stehen neuen Abenteuern mit der Cul-de-Sac-Gang nichts im Wege. Darüber freue ich mich sehr!

Inhaltlich steht das Eheleben von Jules und Grayson im Mittelpunkt, was für etliche Lacher sorgt. Von fehlender Spannung, da sie jetzt ja verheiratet sind, ist glücklicherweise nichts zu spüren. Diese findet man nun auch zwischen Travis und Laurie, was in meinen Augen allerdings ein wenig aufgesetzt wirkt. Am besten funktioniert die Serie immer noch dann, wenn die Gang einfach nur nichts macht und sich wunderbare Wortgefechte liefert oder Nachbar Tom durch den Kakao zieht. Herrlich fand ich z.B. die Episode „You Tell Me“, in der direkt Bezug auf etliche „Seinfeld“-Gags genommen wird. Toll!

Insgesamt sind die 15 Episoden der vierten Staffel abermals lockere Unterhaltung, die sich weder ernst nimmt, noch besonders hip sein will. Wunderbar sympathisch geschrieben und gespielt. So kann es gerne noch weitergehen – auch auf TBS: 8/10 (8.0) Punkte.

Raising Hope – Season 1

Mit „Raising Hope – Season 1“ habe ich einmal mehr eine Sitcom nachgeholt, die ich schon längere Zeit auf dem Schirm hatte. Okay, ich gebe zu, ausschlaggebend war hauptsächlich der Fokus der Handlung auf das Kind im Haushalt – und die Neugier, ob diese Prämisse besser genutzt wurde als in der Serie „Up All Night“, die ein Jahr später starten sollte…

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Schon in den ersten Minuten wird schnell klar, dass hinter der Serie die gleichen kreativen Köpfe stecken, die sich auch schon für „My Name is Earl“ verantwortlich zeigten. Ein ähnliches White-Trash-Setting, in dem die Figuren mit viel Herz und Sympathie gezeichnet werden. Die Handlung reicht von nett bis völlig abgefahren und der Humor ist doch eher speziell, was die Serie aber umso sehenswerter macht. Jeder, der die Geschichten um Earl Hickey mochte, wird wohl auch mit Familie Chance seinen Spaß haben.

Was die Handlung angeht, so zeichnet es sich schon bald ab, dass Baby Hope auch nur der Aufhänger ist und eher andere Charaktere und Gegebenheiten im Mittelpunkt stehen. Die Serie findet aber stets wieder zu ihrer Prämisse zurück, indem die Autoren Hope als moralische Instanz etablieren – für mich eine sehr gelungene Art, ein Baby als Handlungselement sinnvoll in eine Serie zu integrieren. Manchmal bringt ein Kind eben doch die positivsten Seiten der Menschen in seinem Umfeld hervor.

Auch wenn ich verhältnismäßig lange gebraucht habe, um mich in der Serie endgültig zu Hause zu fühlen, so hätte ich Familie Chance am Ende am liebsten gar nicht mehr verlassen wollen. Die Gastauftritte aller wichtigen „My Name is Earl“-Schauspieler haben zudem dazu beigetragen, dass ich mich in der Serie wirklich wohl gefühlt habe. Nach einem etwas holprigen Einstieg ein tolles, frisches Comedy-Erlebnis: 8/10 (7.7) Punkte.

3rd Rock from the Sun – Season 1

Nach dem Ende von „That ’70s Show“ habe erneut zu einer Sitcom gegriffen, die ich teilweise bereits aus dem Fernsehen kannte. Damals habe ich „3rd Rock from the Sun – Season 1“ natürlich in der synchronisierten Version mit dem Titel „Hinterm Mond gleich links“ gesehen und hatte stets viel Spaß dabei. Ein wirklicher Klassiker war die Serie für mich jedoch nie, weshalb ich umso gespannter war, wie sie heute noch funktioniert…

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Auch wenn die Prämisse ein wenig gewöhnungsbedürftig ist (vier Aliens erforschen in Menschenkörpern unseren Planeten), so musste ich während der Sichtung immer wieder feststellen, wie unglaublich gut und pointiert „3rd Rock from the Sun“ geschrieben ist. Da können sich etliche heutige Sitcom-Autoren einige Scheiben abschneiden. Neben den spritzigen Drehbüchern gewinnt die Serie vor allem durch John Lithgow, der eine fantastische Vorstellung als High Commander abliefert. Kaum zu glauben, dass dies der gleiche Schauspieler ist, der etliche Jahre später in „Dexter“ einen der perfidesten Serienmörder der Film- bzw. Seriengeschichte spielen sollte. Eine wahre Freude!

„3rd Rock from the Sun“ funktioniert vermutlich deshalb so gut, weil man als Zuschauer durch die Protagonisten einen gänzlich neuen und unglaublich erfrischenden Blickwinkel auf die alltäglichsten Dinge bekommt. Dabei werden Themen, wie ethnische Zugehörigkeit oder die Rolle von Mann und Frau in der Gesellschaft, völlig überzogen und respektlos angegangen, was mit menschlichen Protagonisten schnell in rassistische oder sexistische Bereiche abrutschen könnte. Aufgrund der comichaften Charaktere schwankt der Humor stets zwischen messerscharfer Satire und albernstem Slapstick. Eine Mischung, die für mich wirklich perfekt funktioniert.

Wenn ich Sitcoms schaue, dann mag ich es normalerweise, wenn ich mich mit den Charakteren identifizieren und mit ihnen auf eine Reise gehen kann. Charakterentwicklung eben mit einer fortführenden Handlung und einem gewissen Soap-Opera-Sog, wie man es z.B. aus „Die wilden Siebziger!“, „Friends“ aber auch aus „How I Met Your Mother“ oder „The Big Bang Theory“ kennt. Dieser Effekt mag sich in „Hinterm Mond gleich links“ aufgrund der stark überzeichneten Charaktere nicht wirklich einstellen, was mir den Zugang ein wenig erschwert hat. Ebenso weiß ich die dramatischeren Handlungselemente in den letzten Episoden noch nicht wirklich einzuordnen. Aber ich bin guter Hoffnung, dass diese in den folgenden Staffeln auch mit viel Humor aufgelöst werden.

Auch wenn die Serie heute nicht mehr den frischesten Look hat, so ist der Humor doch zeitlos und ich musste schon lange nicht mehr so häufig laut lachen, wie während dieser Serie. Ich bin nun gespannt, wie es weitergeht. Nach einem etwas holprigen Einstieg hat mich die Serie gepackt und ich freue mich nun wirklich sehr auf die noch kommenden fünf Staffeln: 8/10 (8.4) Punkte.

Men at Work – Season 1

Nach über 15 Monaten in Point Place war es nach dem Finale von „That ’70s Show“ nicht einfach den Übergang in eine andere Sitcom-Welt zu finden. Somit habe ich mit „Men at Work – Season 1“ nur einen kurzen Ausflug nach New York unternommen und war dabei immerhin in Begleitung von Danny Masterson – Mr. Steven Hyde aus „Die wilden Siebziger!“ höchst persönlich. Eine gute Wahl?

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Der Einstieg in die Serie ist mir nicht leicht gefallen. Während der ersten vier Episoden konnte ich mich nur schwer mit Mastersons neuer Rolle anfreunden, die so gar nichts von dem Charme seines bekanntesten Charakters zu haben schien. Auch das Setting wirkte extrem gewollt: wie eine 90er Jahre Sitcom, die auf Biegen und Brechen versucht modern zu sein. Die nur allzu bekannte Prämisse von Männern, die sich in der heutigen Welt zurechtfinden müssen, hatte man in den letzten Jahren zudem einfach schon zu oft gesehen – und das teils auch gelungener, wie z.B. in der von mir gerne gesehenen Serie „Man Up!“, die leider äußerst kurzlebig war.

Wenn ich die DVDs nicht schon zu Hause gehabt hätte und die Staffel länger als 10 Episoden laufen würde, hätte ich vermutlich nicht weitergeschaut. Dann jedoch hatte ich einen Abend eine gute Stunde Zeit und blieb gleich drei Episoden am Stück dran – und was soll ich sagen? Die Serie konnte mich für sich gewinnen. Einige Witze sind schon etwas platt, die Handlung ist meist auch vorhersehbar, doch werden die Charaktere – insbesondere Mastersons Milo – immer sympathischer. Mit den Gastauftritten von Laura Prepon (Donna) und Wilmer Valderrama (Fez) aus „That ’70s Show“ konnte die Serie bei mir zudem noch einige Punkte gut machen. Und dann noch eine „The Goonies“-Referenz – Sitcom-Herz, was willst du mehr?

Man darf sich nichts vormachen: „Man at Work“ ist keine sonderlich innovative Serie, doch wer gerne Sitcoms schaut, der dürfte recht gut unterhalten werden. Ich hatte nach einer gewissen Anlaufphase zumindest meinen Spaß und hätte durchaus mehr als 10 Episoden vertragen können – gerade wenn man sich als Zuschauer warm gesehen hat: 7/10 (7.4) Punkte.

Die wilden Siebziger – OT: That ’70s Show – Season 8

Ungefähr 15 Monate sind vergangen, seit die Serie Weihnachten 2012 unter dem Weihnachtsbaum lag. Das heißt 15 Monate in Point Place, Wisconsin. Im Schnitt 13 Episoden pro Monat. Eine ständige Begleitung, die nun mit „That ’70s Show – Season 8“ ihr mehr oder weniger rumreiches Ende findet. Es war eine wirklich schöne Zeit, wenngleich sich die Serie mit ihrem letzten Jahr auch ein wenig selbst überlebt hat… Spoiler sind zu erwarten.

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Ich wusste ja schon länger, dass Topher Grace im achten Jahr ausgestiegen ist. Dass allerdings auch Ashton Kutcher nach nur vier Episoden der Serie den Rücken kehrt, war mir nicht bewusst. Deutliche Lücken, die leider nicht gefüllt werden konnten. Hatte man in der siebten Staffel behutsam versucht mit Charlie einen neuen Charakter einzuführen, wurde dieser – aufgrund eines wichtigeren Engagement seines Darstellers – bereits in der ersten Episode wieder herausgeschrieben. Dafür kam Randy, mit dem ich mich jedoch nicht anfreunden konnte.

Am meisten gestört hat mich wohl die veränderte Dynamik in der Gruppe. Der Humor wurde fieser, selbst Red und Kitty verkamen immer mehr zu Klischees und auch im Kreis der Freunde wurden Charakterentwicklungen dem billigen Lacher geopfert. Immer noch nett anzusehen, doch weit entfernt von der herzlichen Coming-of-Age-Comedy der ersten Jahre. Kein Wunder also, dass diese letzte Staffel auch im Ranking den letzten Platz besetzt:

  1. „That ’70s Show – Season 1“ (9.1 Punkte)
  2. „That ’70s Show – Season 3“ (9.0 Punkte)
  3. „That ’70s Show – Season 2“ (8.8 Punkte)
  4. „That ’70s Show – Season 4“ (8.6 Punkte)
  5. „That ’70s Show – Season 5“ (8.4 Punkte)
  6. „That ’70s Show – Season 6“ (8.0 Punkte)
  7. „That ’70s Show – Season 7“ (7.9 Punkte)
  8. „That ’70s Show – Season 8“ (6.9 Punkte)

Aufgrund von Michael Kelso hatte ich mit den ersten vier Episoden noch am meisten Spaß, bis zum Finale war es dann sehr durchwachsen, doch die letzte Episode hat wieder einiges gut gemacht: Kelso ist zurück und selbst Eric lässt sich einen letzten Auftritt nicht nehmen. Diese letzten 22 Minuten haben sich tatsächlich wie eine Rückkehr in die goldene Zeit der Serie angefühlt, die mir über die letzten 15 Monate doch sehr ans Herz gewachsen ist.

Fazit

Ich bin wirklich froh, dass die Autoren nach einer solch durchwachsenen Staffel noch ein wirklich versöhnliches und auf der perfekten Note endendes Finale hingezaubert haben – selbst wenn das den Abschied nicht leichter macht. Definitiv eine meiner liebsten Sitcoms, die ich allen Freunden des Genres nur ans Herz legen kann. Leider konnte der Abschluss nicht auf ganzer Linie überzeugen – insgesamt dennoch eine großartige Serie mit unerwartet starkem Finale: 7/10 (6.9) Punkte.

Prädikat: Lieblingsserie

Die wilden Siebziger – OT: That ’70s Show – Season 7

So langsam aber sicher geht es straff auf das Ende zu: Nachdem ich „That ’70s Show – Season 7“ innerhalb nur eines Monats verschlungen habe, bleibt nur noch die finale Staffel, welche leider ohne zwei der Hauptcharaktere auskommen muss. Somit stellt sich jetzt schon ein wenig Wehmut ein – auch wenn die Qualität der Serie inzwischen nicht mehr mit ihren Anfangsjahren mithalten kann… Spoiler sind zu erwarten.

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Im Vergleich zur sechsten Staffel gab es im siebten Jahr einige Versuche neuen Schwung in die Serie zu bringen: Red kauft einen Auspuff-Laden (was es nicht alles gibt!) und Hyde lernt endlich seinen richtigen Vater kennen, der ihn sogleich zum Leiter eines Plattenladens befördert. Neue Schauplätze, neue Charakter – altbekannte Geschichten. Obwohl die Neuerungen für Abwechslung sorgen, so empfand ich sie teils als Fremdkörper in der Serie. Hinzu kommt, dass die restlichen Geschichten rund um Erics Auszeit äußerst konstruiert wirken und man merkt, dass den Autoren so langsam die Gründe ausgehen, die gesamte Clique in Point Place zu halten.

Auch was die Charakterzeichnung angeht werden die Brüche stärker. Während der ersten Staffeln war „Die wilden Siebziger!“ gerade deshalb so großartig, weil man die Figuren ernst genommen hat und die Comedy dennoch funktionierte. Inzwischen wird so manche liebgewonnene Eigenschaft dem schnellen Lacher geopfert. Ich denke hier besonders an Kitty und Red, die immer mehr zu – um es beinahe schon zu hart auszudrücken – Witzfiguren verkommen. Der Weggang von Eric und Kelso in der kommenden Staffel wird die Situation bestimmt nicht einfacher machen.

Fazit

Trotz abnehmender Qualität hatte ich auch im siebten Jahr wieder viel Spaß mit der Gang rund um Eric Forman. Es gab ein paar fantastische Episoden und ein paar schwächere – wirklich schlecht war allerdings keine. Die letzten vier Folgen, die den Abschied von Eric vorbereitet haben, fand ich zudem wirklich fantastisch und beinahe auf dem Niveau vorangegangener Staffeln. Dem Abschluss der Serie sehe ich nun mit gemischten Gefühlen entgegen und hoffe, dass die Autoren es irgendwie schaffen einen Totalschaden zu vermeiden: 8/10 (7.9) Punkte.