Auch wenn die vorherigen Staffeln der Serie bereits sehr gut waren, kann ich mit Bestimmtheit behaupten mit „The Shield – Season 5“ das bisherige Highlight der Serie gesehen zu haben. Im Gegenssatz zu den bisherigen Staffeln, hat man der Serie in ihrem fünften Jahr nur 11 Episoden spendiert, was allerdings auch der Handlungsdichte zugute kam. Somit überträgt sich die Atemlosigkeit der Geschehnisse nahezu 1:1 auf den Zuschauer. Ein wahrer Höllenritt. Spoiler sind zu erwarten.

Im fünften Jahr spitzt sich alles zu, was man bereits in den letzten vier Staffeln erwartet bzw. befürchtet hatte. Es wird eng für Vic Mackey und sein Team. Besonders das Aufgreifen von Ereignissen der ersten Staffel sowie die Fortführung der Bedrohung durch Antwon Mitchell aus dem vorangegangenen Jahr ist ein wirklich gelungener Kniff, welcher der Geschichte eine beinahe epische Anmutung verleiht. Besonders die letzten Episoden, in denen sich die Schlinge immer enger um das Strike Team zieht und es keinen Ausweg mehr zu geben scheint, sind perfektes Spannungskino, das auch emotional einige Tiefschläge landet.
Mit Jon Kavanaugh wird ein Gegenspieler eingeführt, der in jeder Hinsicht äußerst bedrohlich ist. Zudem wird einem als Zuschauer die Absurdität der eigenen Wahrnehmung bewusst: Kavanaugh steht auf der richtigen Seite und man sollte ihm eigentlich einen Erfolg gegen das Strike Team wünschen, doch natürlich ist man der Dramaturgie der Serie völlig ausgeliefert und wird mit Vic, Lem und Co. mitfiebern. Dass gerade der aufrichtige und im Grunde herzensgute Lem ins Kreuzfeuer gerät, macht die Sache nicht einfacher. Im Finale saß ich nur noch sprachlos da. Eigentlich war es unausweichlich, doch wie es geschieht, hätte ich wirklich nicht erwartet.
Nach Glenn Close in der vierten Staffel, gibt sich nun Forest Whitaker die Ehre und überzeugt als manischer IAD-Ermittler, der einen ebenso intelligenten, wie soziopathischen Gegenspieler für Vic Mackey darstellt – wie passend. Auch in der restlichen Barn gibt es Veränderungen: Claudette schafft letztendlich den Aufstieg zum Captain und löst damit einen herrlich inkompetenten Billings ab. Trotz schwerer Kost, gab es somit auch stets ein paar humorvolle Szenen. Die Einzelfälle waren teils auch wieder interessant bis abstoßend, doch insgesamt hat sich diese Staffel viel mehr auf ihre Haupthandlung konzentriert, was der Serie zugute kam.
Letztendlich stellt die fünfte Staffel für mich einen kleinen Ausreißer nach oben dar. Die Handlung ist noch ein wenig dichter, noch ein wenig spannender und noch ein wenig mitreißender, als in den bisherigen Staffeln. Nun nähert sich die Geschichte langsam ihrem Ende und ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie man mit den Auswirkungen dieses Staffelfinales umgehen wird. Für Zündstoff ist auf jeden Fall gesorgt. Großartig: 9/10 (9.4) Punkte.