Erlösung – OT: Flaskepost fra P (2016)

Nachdem es in meinem Blog in den letzten Wochen sehr still war, was Filme angeht, kann ich heute von meiner Sichtung des Thrillers „Erlösung“ berichten. Diese inzwischen schon dritte Verfilmung eines Jussi-Adler-Olsen-Romans ist zugleich auch der jüngste Neuzugang in meiner Sammlung und ich war gespannt, wie sie sich im Vergleich zur Vorlage schlägt. Diese habe ich erst vor drei Monaten gelesen und kann mich folglich noch sehr gut an die Details erinnern. Welches Medium liegt nur also vorne: Buch oder Film?

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Die beiden Vorgänger „Erbarmen“ und „Schändung“ haben mir trotz gewisser Abweichungen zu ihren Vorlagen sehr gut gefallen. Sie haben die Atmosphäre der Bücher perfekt getroffen und den Kern der Geschichte wunderbar destilliert. Auch der dritte Fall kann durchaus überzeugen, wenngleich mir die Handlung zum ersten Mal zu vereinfacht vorkam. Die Prämisse hat sich nicht verändert, jedoch fehlen viele Aspekte, welche die Geschichte des Romans für mich so spannend machten. Ich mag hier gar nicht allzu sehr ins Detail gehen, doch denke ich dabei z.B. an das frühe Involvieren der Ermittler, während im Buch eher die Nebenfiguren bzw. die augenscheinlichen Opfer ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen durften.

Auch die Vergangenheit und Motivation des Täters wird nur in sehr vereinfachter Form wiedergegeben, was ich sehr schade fand. Dadurch wurde viel von der Intensität genommen. Natürlich kann man von einem Spielfilm in Standardlänge nicht erwarten, dass er die Handlung eines Romans 1:1 widerspiegelt. Häufig sind Kürzungen auch sinnvoll und nicht jede Dramaturgie funktioniert in jedem Medium. Was der Film letztendlich erzählt funktioniert auch sehr gut und vermutlich würde mein Urteil mit ein wenig mehr Abstand milder ausfallen. So jedoch komme ich nicht umhin zu denken, dass auch hier einmal mehr die Serie das bessere Erzählmedium gewesen wäre.

Kenner der Vorlage werden in „Erlösung“ die wichtigsten Aspekte der Vorlage wiederfinden und einen spannenden Film sehen. Die Charaktere sind nach wie vor sehr nahe an den Figuren des Romans dran und die Schauspieler machen ihre Sache wirklich gut. Die Kameraarbeit ist gelungen und lässt diesen Krimi tatsächlich nach Kino aussehen. Auch inhaltlich wird nach wie vor eine packende Geschichte erzählt, die jedoch nur an der Oberfläche des Möglichen kratzt. Für mich leider die bisher schwächste Verfilmung der Reihe, auch wenn die meisten Kritiker das anders sehen: 7/10 Punkte.

Die 5 besten Schneefilme (Brrrr…)

Zurzeit geht es mir ähnlich wie Gorana selbst: Neben dem Media Monday und DIE 5 BESTEN am DONNERSTAG komme ich zurzeit kaum zum Bloggen. Somit freue ich mich über eine schöne, neue Fragestellung und präsentiere – passend zur Jahreszeit – meine fünf liebsten Schneefilme…

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Das Thema für Ausgabe lautet:

Die 5 besten Schneefilme (Brrrr…)

  1. „Cliffhanger“ (1993) – Ein Action-Vehikel der frühen 90er Jahre, wie es im Buche steht. Renny Harlins Film unterscheidet sich von seinen Genre-Kollegen jedoch durch das großartige Setting: Die Szenen in den Bergen sind wirklich toll, wenngleich der Actioner natürlich auch nie die Intensität eines „Everest“ erreicht. Für mich macht es hier die Mischung und tatsächlich besuche ich diese schneebedeckten Gipfel immer wieder gerne.
  2. „Das Ding aus einer anderen Welt“ (1982) – Zweifellos der Klassiker, wenn es um abgeschiedene Schauplätze in Schnee und Eis geht. John Carpenter macht das Beste aus seinem kammerspielartigen Setting und reichert es mit extremen Splatter-Effekten an, die einen wunderbaren Kontrast zur sauberen Schneedecke bieten.
  3. „Fargo“ (1996) – Dieser Coen-Film ist mir als erstes in den Sinn gekommen, als ich über die Frage nachgedacht habe. Die schneebedeckte Landschaft ist beinahe schon ein eigener Charakter und man kann als Zuschauer die kriechende Kälte fast schon spüren. Ein wunderbarer Film!
  4. „Nobody’s Fool“ (1994) – Nach Action, Horror und Thriller schlägt dieser atmosphärische Schneefilm ruhigere Töne an. Der Schnee passt wunderbar zur gedämpften, melancholischen Grundstimmung, welche auch von Howard Shores großartigem Score getragen wird.
  5. „The Revenant: Der Rückkehrer“ (2015) – Der jüngste Film in dieser Runde hat mich dieses Jahr enorm beeindruckt. Die Kraft der eingeschneiten Natur wird in nahezu jeder Szene lebendig und es hätte kein besseres Setting für Leonardo DiCaprios Überlebenskampf geben können. Der Schnee ist hier fast schon der Antagonist. Wunderbar intensiv.

Media Monday #284

In der vergangenen Woche hat sich bei mir medientechnisch nicht viel getan. Ich habe weder einen Film geschaut, noch bin ich in Serienwelten eingetaucht. Dafür war ich beruflich für ein paar Tage in Berlin, was spannend und anstrengend zugleich war. Vermutlich auch, weil mich schon seit Wochen eine hartnäckige Erkältung quält, die einfach nicht besser werden will. Im Moment laufe ich auf Reserve und hoffe, dass ich die rettende Insel in Form des Weihnachtsurlaubs irgendwie erreiche. Heute Abend entspanne ich mich aber vorerst mit den aktuellen Fragen des Medienjournals, die sich wie immer mit den schönen Nebensächlichkeiten des Lebens beschäftigen…

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  1. Wenn zu Nikolaus wieder etliche Leckereien verschenkt werden, dann ist der erste Schritt in Richtung maßlose Weihnachtsschlemmerei getan.
  2. Von Peter Jacksons Mittelerde-Filmen jeweils die Sammlerbox-Edition zu besitzen, ist für mich ein Grund zur Freude, denn seit letzter Woche steht auch die „Der Hobbit“-Trilogie komplett bei mir im Regal:
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  3. Mit meiner Vorliebe für physikalische Medien scheine ich ja ziemlich allein da zu stehen, denn zumindest in meinem Bekanntenkreis wird nahezu nur noch gestreamt.
  4. Der Film „Everest“ hat mich dazu angeregt, mich mit den historischen Ereignissen und dem Mount Everest selbst vertrauter zu machen.
  5. „Der Marsianer“ hat mich als Buch wahnsinnig begeistert, da es erfrischend optimistische Science-Fiction ist.
  6. Wenn es ums Thema Comics geht habe ich als Kind und Jugendlicher noch viel mehr Wissen um diese Kunstform gehabt; inzwischen komme ich auf maximal ein oder zwei Comics pro Jahr.
  7. Zuletzt habe ich die sechste Staffel der TV-Serie „Mad Men“ besprochen und das war aufwühlend, weil nun nur noch eine Staffel dieses großartigen Zeitportraits vor mir liegt.

5 Filme, die ich mir immer wieder in der Weihnachtszeit ansehe

Während ich mir Antworten zu Goranas DIE 5 BESTEN am DONNERSTAG überlege, sitze ich einsam in meinem Hotelzimmer in Berlin. Mit der dicksten Erkältung überhaupt. Nur gut, dass die nächsten zwei Tage so überhaupt nicht anstrengend werden. Nachdem ich mich nach der vierstündigen Anreise kaum noch auf den Beinen halten konnte, sitze ich inzwischen zumindest wieder aufrecht. Hat ja auch was. Und mit dem heutigen Thema gibt es auch noch ein Heimspiel. Viel Spaß damit!

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Das Thema für Ausgabe lautet:

5 Filme, die ich mir immer wieder in der Weihnachtszeit ansehe

  1. „Das letzte Einhorn“ (1982) – Dieser wunderbare Animationsfilm dürfte eines meiner ersten Filmrituale gewesen sein. Als Kind hatte ich enorm viel Angst vor dem Skelett und dem Roten Stier. Irgendwann hat es sich dann dennoch eingebürgert, dass ich mir den Film zu Weihnachten angeschaut habe – sogar bis in meine frühen 20er.
  2. „Der Herr der Ringe“ (2001-2003) – Natürlich muss hier auch Peter Jacksons epische Tolkien-Verfilmung genannt werden. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit kam ein Teil ins Kino. Ein Jahr später erschien dann die erweiterte Fassung auf DVD. So musste auch dieser Teil wieder geschaut werden, was dazu führte, dass ein Besuch in Mittelerde für mich inzwischen untrennbar mit Weihnachten verbunden ist. So richtig schön.
  3. „Der Hobbit“ (2012-2014) – Auch wenn viele Fans der ersten Trilogie diese Verfilmung der Vorgeschichte hassen, so ist sie mir inzwischen doch sehr ans Herz gewachsen. Sogar so sehr, dass ich mir die Filme die letzten Jahre immer wieder angeschaut habe. Wann? Natürlich zur Weihnachtszeit!
  4. „Kevin: Allein zu Haus“ & „Kevin: Allein in New York“ (1990-1992) – Mit diesen beiden Filmen nähern wir uns unweigerlich den Klassikern. Als ich ein Kind war haben sie einen regelrechten Kultstatus genossen. Typische Filme, die auf dem Schulhof Thema waren. Die starke Verbindung zur Weihnachtszeit haben sie bei mir jedoch erst in den letzten Jahren aufbauen können.
  5. „Schöne Bescherung“ (1989) – Zu diesem Klassiker brauche ich eigentlich kein Wort mehr zu verlieren. Treue Leser meines Blogs wissen, dass ich den Film jedes Jahr zu Weihnachten sehe. Natürlich bespreche ich ihn auch jedes Jahr, weshalb sich hier inzwischen auch schon sieben Kritiken zu „Christmas Vacation“ finden. Und ja, ich freue mich auch schon wieder auf meine diesjährige Sichtung… 🙂