Meist informiere ich mich selbst, was es denn Sehenswertes im Bereich Film oder Serien gibt. Auf „Rizzoli & Isles – Season 1“ wäre ich jedoch nie ohne meine Frau gestoßen. Diese liest nämlich mit Begeisterung die literarische Vorlage der amerikanischen Autorin Tess Gerritsen, was die Serie automatisch in unser Pflichtprorgramm katapultiert hat.

Da auch ich mit Teilen der Vorlage vertraut bin, waren wir beide folglich sehr neugierig, was man aus dem uns bekannten Stoff gemacht hat. Die Pilotepisode basiert auf dem Roman „Der Meister“ und man darf sich als Kenner der Bücher auf einige vertraute Szenen freuen. Nach der ersten Episode waren wir – trotz offensichtlichen Unterschieden zur Vorlage – also recht angetan, wenngleich ich auch nicht verstehen kann, warum man mit „Die Chirurgin“ den äußerst spannenden Beginn der Krimireihe außen vor gelassen hat.
Neben ein paar wenigen handlungsübergreifenden Episoden rund um den Serienmörder Charles Hoyt (in den Büchern Warren Hoyt), gibt es hauptsächlich Einzelepisoden zu bewundern, die von der Handlung an Serien wie „Bones“ oder „Castle“ erinnern. Nette und fast immer recht spannende Krimigeschichten, die von ihren Charakteren leben. Das titelgebende Gespann funktioniert gut als weibliche Variation der typischen Buddy-Movie-Konstellation und Jane Rizzolis Familie bildet einen ausreichend farbenfrohen Hintergrund für die Krimifälle.
Krimifreunde werden auf jeden Fall ihren Spaß mit der Serie haben, die den üblichen Verdächtigen des Genres in nahezu nichts nachsteht. Teils hatte ich den Eindruck, die Autoren müssten erst den richtigen Ton finden, denn oft ist die Serie realistisch und brutal, dann wiederum soapig und eher humorvoll. Doch insgesamt kann ich keine gröberen Schnitzer erkennen. Nicht wirklich mein Genre, doch für den Krimisnack zwischendurch allemal besser als „CSI“ und Konsorten: 7/10 Punkte.