Aufgrund des Mangels an aktuellen Sitcoms, habe ich mir – trotz anfänglichem Desinteresse – die erste und einzige Staffel von Kelsey Grammars (Dr. Frasier Crane, „Cheers“ & „Frasier“) aktuellstem Serienprojekt angesehen: „Back to You – Season 1“ – eine mehr als nur klassische Sitcom.
Es ist wirklich erstaunlich. Oftmals musste ich während der Sichtung von „Back to You“ an den Sitcom-Klassiker „Mary Tyler Moore“ denken. Wenn man diese Verbindung im Kopf hat, wird einem auch schnell bewusst, wie altmodisch – oft sogar altbacken – die Show um eine News-Redaktion in Pittsburgh heute wirkt.
Kelsey Grammar spielt wie immer grandios. Ergänzt wird er durch eine tolle Patrica Heaton (Debra Barone, „Everybody Loves Raymond“). Leider jedoch sind die beiden Charaktere zu klischeehaft und durchschaubar angelegt, als dass alleine die Schauspieler das Ruder hier noch herumreißen könnten. Ein netter Supportcast rundet das harmlose Bild dieser Serie ab.
„Back to You“ ist ein brauchbarer Snack für alle hungrigen Sitcom-Freunde. Der Humor zündet meist, die Geschichten sind nett und die Schauspieler hauchen den blassen Figuren leben ein. Insgesamt kann ich mich über die Absetzung allerdings nicht wundern, denn mehr als nett ist die Show am Ende dann leider doch nicht: 6/10 Punkte.
Als Frasier/Everybody Loves Raymond-Fan muss ich hier aber tüchtig Einspruch einlegen. Die Staffel hatte richtig tolle Folgen, wenn es auch in den letzten gut 5 Folgen vor der Absetzung ziemlich bergab ging (eigentlich alle Folgen, in denen es um die gemeinsame Tochter ging). Die nachgereichten Episoden waren dann wieder durchgehend in Ordnung.
Sechs Punkte sind da viiieeel zu wenig. Wenn man – wie ich in meinem Seriencheck seinerzeit schrieb – auch mal gerne ins altbackene Serienbrötchen beißt, sind locker 8 Punkte drin. Rechnet man die Schwächephase mit ein, lasse ich mich auf 7,5 runterhandeln.
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Nee, nee, der bullion hat da völlig recht. Die Serie war im Grunde purer Durchschnitt, aber Dank der Darsteller sehr sehenswert.
Von daher ist sie mit sechs Punkten wirklich gut bedient. Mehr ist da nicht wirklich drin, es sei denn man ist noch in der Lage, dem ganzen einen Nostalgie-Faktor beizugeben. Dann, aber auch nur dann, kann man da noch höher ins Wertungsregal greifen.
Ein altbackenes Brötchen mit einer früher mal leckeren, aber an den Rändern schon etwas angetrockneten Scheibe Käse kann ja ganz unbestritten noch einen Sättigungseffekt haben, aber der Geschmack ist halt zu einem Stück nur noch erahnbar.
Dann doch lieber ein Brötchen frisch aus dem Ofen, belegt mit einer Scheibe, die frisch vom Käserad gehobelt wurde – und eben nicht schon ein paar Stunden in der Auslage vor sich hin existierte.
(Ach, ich liebe es Metaphern durchzudeklinieren…)
LG der gleichgeschaltete Geschmackszombie
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@ Inishmore: Ich fand ein paar Episoden ja auch wirklich gut, den Großteil aber eben einfach nur nett und belanglos. Das ist ja auch nichts schlechtes. Vielleicht wären mir die Figuren in weiteren Folgen noch stärker ans Herz gewachsen (das wäre ja nicht das erste Mal), doch nach den 17 Episoden kann ich mit guten Gewissen sagen: War nett mit euch, aber nun lieber etwas
ofenfrischeres.@ hirngabel: Da bin ich ja froh, dass die Geschmackszombiefraktion (wenn ich mal meinen Blognamen ändere, dann habe ich nun schon einen starken Favoriten) einmal wieder greift. Aber wenn man sich so einig ist, kann man wirklich nicht viel diskutieren. Auch irgendwie schade. Und dein Geschreibe über Brötchen und Käse macht mich nun irgendwie hungrig… 😉
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Dann schließe ich die Diskussion und gebe zu, dass auf meinem Brötchen ein paar dicke Nostalgiebrösel drauf waren.
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Und um das letzte Wort zu haben: Vielleicht fehlen bei mir auch einfach die Nostalgiebrösel mit „Frasier“-Geschmack… 😉
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