Schmarotzing, Scouting, Casting

Irgendwie bin ich dafür nicht gemacht. Leute um Geld anhauen. Sponsoring nennt sich das. Komme mir dabei immer ganz schäbig vor. Doch wie sonst soll man als Student ein Filmprojekt stemmen? Alle Stiftungen sind partei- oder kirchennah und fordern dementsprechend politisches bzw. soziales Engagement. Als hätte ich sonst nicht zu tun. Außerdem habe ich während meines Zivildienstes genug Hintern abgewischt. Nun also schmarotzen. Bei den großen Firmen. Wieso ist mir das nur so unangenehm? Die haben doch eigentlich genug Geld.

Die Suche nach einem Drehort gestaltet sich nicht einfacher. Auch dabei will man etwas von Leuten und kann eigentlich nichts bieten. Zumindest kein Geld. Aber selbst das lässt sich nicht immer vermeiden, womit ich wieder bei der Notwendigkeit von Sponsoren angekomme. Als wäre das noch nicht genug, benötige ich auch dringend Schauspieler. Die das umsonst machen. Einfach so. Einer davon muss ein Kind sein. Nicht gerade einfach zu finden. Kamera- und Lichtequipment wird auch noch benötigt. Natürlich ist auch das nicht kostenlos.

Wenn man dann hilfsbereite Leute getroffen hat, können die natürlich auch nicht zu jeder Zeit. Auch die Räumlichkeiten sind nicht immer verfügbar. Ebenso Equipment und ganz bestimmt auch Schauspieler. Wie also soll man das alles unter einen Hut bringen? Ich habe zwei Drehtage, an denen alle/alles gleichzeitig verfügbar sein müssen/muss. Im Moment habe ich wirklich das Gefühl abzudrehen. Gibt es für so etwas nicht Location Scouts, Casting Directors und sonstiges Fachpersonal?

6 Gedanken zu “Schmarotzing, Scouting, Casting

  1. Das ist mir durchaus bewusst… 😉

    Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, wie doof es ist, sich mit all dem alleine herumschlagen zu müssen. Mitleid erhaschen und so. Wofür Blogs sich immer ganz vorzüglich eignen. 😉

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  2. Ja, das mit den Stiftungen kenne ich – aus bekannten Gründen – auch. Soziales Engagement? Ah ja… Natürlich bitte parteinah, am besten gleich in die Partei eintreten. Das erinnert mich immer daran, wie es früher bei uns in der DDR zuging: wollte man was erreichen, eine bessere berufliche Stellung erlangen, dann musste man automatisch in „die Partei“ eintreten. Hat sich da zu heute wirklich was geändert?

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  3. Ich werde da auch gar nicht mein Glück versuchen. Neben den o.g. Hürden dauert das alles auch viel zu lange. Heilige Bürokratie. Hoffe nur, das nun einige Firmen darauf anspringen, zumal es sich ja um vergleichsmäßig geringe Beträge handelt.

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