One Tree Hill – Season 4

Zurzeit gehört die tägliche Sichtung von mindestens einer Episode „One Tree Hill – Season 4“ einfach zum Abendritual. Selbst wenn wir kaum noch die Augen offen halten können, so hilft uns der Besuch in der fiktiven Kleinstadt doch Arbeit, Baustress und Kindersorgen hinter uns zu lassen – wenigstens für 42 herrlich unterhaltsame Minuten…

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Nachdem das dritte Jahr erneut mit etlichen Cliffhangern zu Ende gegangen ist, schickt sich die Serie an diese nach und nach aufzulösen. Immer gerade so schnell, dass man als Zuschauer nicht abspringt. Schon wirklich geschickt gemacht. Als würde dies nicht bereits für ausreichend Drama sorgen, eröffnen die Autoren etliche neue Handlungsstränge, die uns während der gesamten Staffel begleiten werden. Allen voran ist mir besonders Peytons Pseudo-Stalker-Bruder Derek im Gedächtnis geblieben, der uns Zuschauer oft eher in einem Teenie-Slasher wähnen lässt, als in einer Dramaserie. Doch „One Tree Hill“ wäre nicht „One Tree Hill“, hätte man damit bereits den abgedrehtesten Handlungsstrang gesehen.

Speziell der allseits beliebte Dan Scott macht eine unglaubliche Wandlung vom Saulus zum Paulus durch, was man ihm natürlich nicht wirklich abnehmen kann. Dennoch funktioniert diese Wendung erstaunlich gut, was sich besonders in den letzten Episoden der Staffel als geschickter Kniff erweist. Trotz teils wirklich abstrusen Entwicklungen macht die Serie immer noch enorm viel Spaß. Dies liegt wohl auch daran, dass die Autoren genau wissen, was sie da schreiben. In der Episode „It Gets the Worst at Night“ wird es schön auf den Punkt gebracht, als die Gruppe aus Tree Hill auf normale Teenager einer anderen Highschool trifft. Ein großartiger Moment, den man auch nur als Meta-Kommentar verstehen kann. Herrlich!

Auch wenn man die Serie nicht allzu ernst nehmen sollte, so gibt es doch immer wieder Momente, in denen sie alle Sympathien auf ihrer Seite hat. Wie wird der böse Stalker besiegt, der Peyton und Brooke ganz klischeehaft im düsteren Keller gefangen hält? Eben nicht von den starken Jungs, die zur Rettung nahen – die Mädels befreien sich selbst und bringen erfolgreich ihrem Peiniger zur Strecke! So muss das sein, und es ist besonders schön, dies in solch einer scheinbar klischeehaften Teenie-Serie zu sehen.

Für das Finale hatte ich schon Schlimmstes befürchtet, doch es sollte anders kommen: Bei der eröffnenden Montage hatte ich durchgehend eine Gänsehaut, was zugegebenermaßen auch der großartigen Musikwahl geschuldet ist. Mit Lives „Lightning Crashes“ hat man den perfekten Song gefunden – oder eben die perfekte Szenen dazu. Auch im weiteren Verlauf der Handlung ist das Finale fast schon versöhnlich, alle Erzählstränge werden sauber zum Abschluss geführt und die letzten Minuten sind einfach passend und schön. Das hätte auch wunderbar als Serienfinale funktioniert. Dennoch freue ich mich, dass es noch weiter geht – auch wenn bei weitem nicht alle Episoden so stark sind: 8/10 (8.0) Punkte.

Cougar Town – Season 4

Im Comedy-Bereich habe ich meinen „3rd Rock from the Sun“-Marathon zurzeit für eine andere Serie unterbrochen. Eigentlich hatte ich für „Cougar Town – Season 4“ gar nicht mehr so hohe Erwartungen, doch während der Sichtung musste ich abermals feststellen, wie gut diese Serie inzwischen einfach funktioniert. Der Senderwechsel hat ihr glücklicherweise nicht geschadet…

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Man hätte ja vermuten können, dass die Serie nach dem Wechsel von ABC zu TBS (z.B. „Men at Work“) irgendwie an Qualität verlieren würde. Ich schaue parallel die vierte Staffel von „Damages“ und diese hat mit dem Wechsel von FX zu DirecTV nach der dritten Staffel deutlich an Produktionsqualität eingebüßt. Auf „Cougar Town“ trifft dies jedoch nicht zu und somit stehen neuen Abenteuern mit der Cul-de-Sac-Gang nichts im Wege. Darüber freue ich mich sehr!

Inhaltlich steht das Eheleben von Jules und Grayson im Mittelpunkt, was für etliche Lacher sorgt. Von fehlender Spannung, da sie jetzt ja verheiratet sind, ist glücklicherweise nichts zu spüren. Diese findet man nun auch zwischen Travis und Laurie, was in meinen Augen allerdings ein wenig aufgesetzt wirkt. Am besten funktioniert die Serie immer noch dann, wenn die Gang einfach nur nichts macht und sich wunderbare Wortgefechte liefert oder Nachbar Tom durch den Kakao zieht. Herrlich fand ich z.B. die Episode „You Tell Me“, in der direkt Bezug auf etliche „Seinfeld“-Gags genommen wird. Toll!

Insgesamt sind die 15 Episoden der vierten Staffel abermals lockere Unterhaltung, die sich weder ernst nimmt, noch besonders hip sein will. Wunderbar sympathisch geschrieben und gespielt. So kann es gerne noch weitergehen – auch auf TBS: 8/10 (8.0) Punkte.

Friday Night Lights – Season 4

Mit knapp zwei Wochen Sichtungszeit hat mich „Friday Night Lights – Season 4“ noch intensiver am Leben in Dillon teilhaben lassen, als die vorhergehenden Staffeln. Ich finde es nach wie vor unglaublich, wie stark die Sogwirkung ist, die von dieser TV-Serie über High School-Football in Texas ausgeht. Das  hätte ich zuvor niemals gedacht. Doch auch die vorletzte Staffel hat bewiesen, dass man ohne Vorurteile an solch eine Serie herangehen sollte… Spoiler sind zu erwarten.

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Das vierte Jahr in Dillon, doch auch das vierte Jahr mit den Dillon Panthers? Es hatte sich ja bereits im Finale der dritten Staffel abgezeichnet, dass große Veränderungen anstehen – und das sollte sich auch bewahrheiten. Die Änderungen sind teils sogar so gravierend, dass man als Kenner der ersten drei Staffeln beinahe das Gefühl hat, in einem Reboot gelandet zu sein. Es gibt viele neue Charaktere und mit der Verlagerung des Handlungsschwerpunkts an die East Dillon High fühlt sich auch die texanische Kleinstadt anders an, als in den Staffeln zuvor. Überhaupt wird die Serie düsterer und dramatischer, bleibt dabei aber realistisch und glaubwürdig – und bindet uns Zuschauer somit noch enger an ihre Charaktere.

Trotz der Veränderungen besteht zu keiner Sekunde ein Zweifel, dass man man weiterhin „Friday Night Lights“ vor sich hat. Dies liegt vor allem natürlich an den Taylors, die weiterhin das Zentrum nahezu aller Handlungsstränge bilden. Mit Tim Riggins entwickelt sich zudem ein Charakter beständig weiter, den man bereits seit der ersten Staffel verfolgt. Weiterhin gelingt es den Autoren auch in diesem Jahr liebgewonnenen Figuren einen emotional packenden und inhaltlich zufriedenstellenden Abschluss zu gewähren. Das habe ich besser wohl noch in keiner anderen Serie erlebt, zumal die meisten Figuren auch nicht einfach weg sind, sondern weiterhin Gastauftritte haben und ihre Bedeutung für die Zurückgelassenen stets greifbar bleibt.

Mit Vince Howard und Luke Cafferty gibt es zwei neue Hauptfiguren, die sich wunderbar in die Serie einfügen und dabei doch komplett neue Wege beschreiten. Ich kannte die beiden Schauspieler zudem bereits aus Jason Katims aktuell laufender Serie „Parenthood“, in der Michael B. Jordan und Matt Lauria ebenfalls fantastisch spielen. Überhaupt sind die Schauspieler allesamt großartig und es ist für mich abermals unvorstellbar, wie Taylor Kitschs Kinokarriere mit u.a. „Battleship“ so gnadenlos floppen konnte. Sein Handlungsstrang ist einer der bewegendsten der gesamten Staffel.

Auch wenn ich das vierte Jahr in Dillon erneut großartig fand, so waren die Änderungen zu Beginn doch so einschneidend, dass ich eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigt habe. Dennoch kann ich den Autoren nur meinen Respekt zollen, dass sie sich für solch einen mutigen Schritt entschieden haben. Für das fünfte Jahr erhoffe ich mir noch Großes und sehe dem Ende der Serie bereits jetzt mit dickem Kloß im Hals entgegen: 9/10 (9.2) Punkte.

Brothers & Sisters – Season 4

Über zwei Monate sind ins Land gegangen seit ich mit der Sichtung von „Brothers & Sisters – Season 4“ begonnen habe. Eine vergleichsweise lange Zeit, was glücklicherweise jedoch nicht der Qualität der Serie anzulasten ist. Auch im vierten Jahr hatte ich viel Spaß mit den Walkers, auch wenn es nicht immer einfach war… Spoiler sind zu erwarten.

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Die Staffel beginnt mit einem Schicksalsschlag, der auch als solcher inszeniert ist. Man weiß als Zuschauer nicht, wie sich die Episode entwickeln wird. Werden Justin und Rebecca am Tag ihrer Verlobungsfeier einen Autounfall haben? Alles sieht danach aus, doch am Ende entkommen sie der Gefahrensituation. Noras dunkle Vorahnung hatte Kitty gegolten, die sich mit einer Krebsdiagnose konfrontiert sieht. Dieser Handlungsstrang dominiert die erste Staffelhälfte und erinnert frappierend an die vierte Staffel von „Parenthood“, die zeitlich jedoch erst nach „Brothers & Sisters“ entstanden ist.

Neben diesen schweren Themen, gibt es auch ein paar rein unterhaltsame Elemente, wie z.B. Sarahs Liebelei mit dem Franzosen Luc oder die Versuche von Kevin und Scotty schwanger zu werden. Die Balance zwischen Drama und Komödie fand ich erneut wirklich gelungen. In der zweiten Staffelhälfte zaubert die Serie dagegen noch ein paar Wendungen aus dem Hut, die meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wären. Aber was wäre „Brothers & Sisters“ auch ohne Ojai-Drama? Immerhin waren die Rückblenden in die Jugend der Walker-Kinder nett inszeniert und überraschend gut besetzt.

Im direkten Vergleich zur dritten Staffel ging es in der Wertung leicht nacht unten, wenngleich ich aber eher erstaunt war, wie stabil die Serie in ihrer Qualität geblieben ist. Das Finale mischt die Karten dann noch einmal komplett neu und wirkte auf mich ein wenig zu forciert als Cliffhanger inszeniert – auch wenn ich nun natürlich gespannt bin, wie sich die Serie in Zukunft (jetzt ja mit vermutlich dezimiertem Ensemble) so entwickelt. Ich freue mich jedenfalls auf die abschließende fünfte Staffel: 8/10 (8.3) Punkte.

Die wilden Siebziger – OT: That ’70s Show – Season 4

Nun beschäftige ich mich mit dieser Serie beinahe durchgängig seit bereits 10 Monaten. Abnutzungserscheinungen lassen sich jedoch auch bei „That ’70s Show – Season 4“ kaum ausmachen, was nach über 100 Episoden nicht selbstverständlich ist. Inzwischen bin ich auch an einem Punkt angelangt, an dem ich die Serie nicht mehr, oder nur noch sehr lückenhaft, von früher kenne. Ein weiterer Grund jetzt erst recht dranzubleiben…

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Die Handlung setzt exakt dort ein, wo man die Gang aus Point Place beim Finale der dritten Staffel verlassen hat. Die Trennung von Donna macht Eric schwer zu schaffen. Thematisch passend wird in der ersten Episode eine herrliche Parodie von Frank Capras „Ist das Leben nicht schön?“ aufgefahren, in der sich Eric mit einer Welt konfrontiert sieht, in der er Donna nie geküsst hat. Auch in der gesamten weiteren Staffel wird die gescheiterte Beziehung der beiden Freunde thematisiert und bildet somit den zentralen roten Faden, der alle Handlungsstränge zusammenhält.

Auch wenn ich diese Staffel genauso gerne gesehen habe, wie die vorherigen, so gab es doch ein paar Elemente, die ich nicht allzu gelungen fand. Zu diesen gehört u.a. die Figur Big Rhonda, die eine größere Rolle als Fez‘ Freundin einnimmt und böse Erinnerungen an Steve Urkel weckt. Schön war es dagegen Luke Wilson als Michael Kelsos großen Bruder Casey zu sehen, der zu einem wichtigen Element in der Beziehung zwischen Donna und Eric wird. Erwähnenswert ist zudem noch die Musical-Episode, die zwar nett anzusehen ist, der es jedoch nicht gelingt die wohl gewünschte Wirkung zu erzielen.

Fazit

Meine Lieblingsepisoden in der Staffel waren „Class Picture“, in der die Kennenlernphase der einzelnen Charaktere nacherzählt wird, und „Eric’s Corvette Caper“, eine eher klassische Coming-of-Age-Geschichte, die mit viel Humor gespickt ist. Auch die restlichen Episoden haben mir erneut viel Freude bereitet, wenngleich nicht alle Elemente perfekt aufeinander abgestimmt waren. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird und freue mich bereits auf die fünfte Staffel: 9/10 (8.6) Punkte.

The Shield – Season 4

Aufgrund der momentanen Hitzewelle hat es mich seltener nach Los Angeles in den fiktiven Distrikt Farmington verschlagen, in dem auch die Handlung von „The Shield – Season 4“ angesiedelt ist. Dabei unterstreicht das aktuelle Klima wunderbar die brodelnde Konfliktsituation, weshalb ich auch wieder komplett in die Serie hineingesogen wurde. Was beneide ich Zuschauer, die diese Serie innerhalb nur weniger Wochen verschlingen können…

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Mit Beginn des vierten Jahres standen bei „The Shield“ zunächst personelle Veränderungen an. David Aceveda verlässt The Barn um in den Stadtrat zu wechseln, was Platz für Captain Monica Rowling schafft. Gespielt wird Rowling von Glenn Close, was für mich eine besondere Freude war, habe ich sie doch bereits in der ebenfalls von FX produzierten Serie „Damages“ sehr gerne gesehen. Anders als man es vielleicht erwarten könnte, wird Aceveda jedoch nicht einfach plump aus der Serie herausgeschrieben. Er bleibt fester Bestandteil des Ensembles und nimmt nur eine andere Position ein, die für die bekannten Charaktere jedoch von mindestens ebenso großer Bedeutung ist. Konfrontationen zwischen ihm und Rowling sind somit vorprogrammiert.

Nach der Auflösung des Strike Teams im Finale der dritten Staffel, fühlt sich das vierte Jahr in Farmington ein wenig wie ein Reboot an. Dies liegt auch an der neuen Führung, die einen komplett neuen Ansatz wählt, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Mit Antwon Mitchell gibt es zudem einen Gegenspieler, der aufgrund diverser neuer Konstellationen im Team rund um Vic Mackey für einigen Wirbel sorgt. Besonders das Verhältnis zwischen den ehemaligen Strike Team-Mitgliedern wird dabei abermals auf eine harte Probe gestellt – und ich bin mir sicher, dass sich die aufgestauten Emotionen irgendwann mit einem Knall entladen werden.

Dutch und Claudette arbeiten während der gesamten Staffel daran ihr Image wieder aufzupolieren, doch haben sie darin nur sehr bedingt Erfolg. Unterdessen gibt es eine einige Konfrontationen zwischen Dutch und Vic, da sich die Privatleben der beiden auf eine interessante Art und Weise zu überschneiden beginnen. Richtung Staffelfinale drehen alle Handlungsstränge dann auch noch einmal auf und das tatsächliche Ende wirft düstere Schatten voraus – in der nächsten Staffel könnte es eng um Vic und sein Team werden.

Ingesamt hat mir auch die vierte Staffel wieder ausgezeichnet gefallen, was u.a. auch an Glenn Close und ihrem neu eingeführten Charakter lag. Ich hoffe, wir bekommen sie auch in den kommenden Staffeln noch ab und an zu sehen. Im Vergleich zu den vorherigen Staffeln kann ich erneut kaum einen Qualitätsunterschied feststellen. Somit freue ich mich schon sehr auf das, was die Autoren noch so für uns Zuschauer bereithalten: 9/10 (8.8) Punkte.

Modern Family – Season 4

Auch im vierten Jahr konnte mich die Serie rund um die Großfamilie Pritchett-Dunphy noch bestens unterhalten. So ist „Modern Family – Season 4“ eine der Serien gewesen, auf die ich mich Woche für Woche gefreut habe. Leider machen sich, wie auch in einigen anderen etablierten Comedy-Serien, inzwischen erste Abnutzungserscheinungen bemerkbar…

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Letztes Jahr entließ uns „Modern Family“ mit einem Cliffhanger, der speziell den Familienteil Pritchett-Delgado ins Chaos stürzen dürfte. Mit dieser Erwartungshaltung spielt die Serie zu Beginn der Staffel auch geschickt und es entwickeln sich einige unterhaltsame Erzählstränge, wenngleich ich auch gehofft hatte, dass man Jay öfter mal seiner neuen, alten Rolle als Vater eines Babys hadern sieht. Auf jeden Fall ein Handlungsbogen, der mir ausgezeichnet gefallen hat.

Bei den Dunphys stehen besonders die Liebeleien der Töchter, Phils Karriere bzw. Konkurrenzkampf mit Gil Thorpe und Claires Rückkehr ins Geschäftsleben im Vordergrund. Auch hier finden sich etliche herrliche Episoden, die viel Spaß machen. Bei Familie Tucker-Pritchett lässt Tochter Lily ein paar Kracher los, was mit der Zeit leider etwas aufgesetzt wirkt, und Cam sucht beständig nach Selbstverwirklichung (z.B. als Zweitbesetzung für das Musical „Cats“).

Insgesamt hatte ich auch dieses Jahr viel Spaß mit der „Modern Family“. Wenn ich meine letztjährige Bewertung anschaue, dann ist die Qualität leicht gesunken, doch schaffen es die Charaktere und ihre Eigenheiten weiterhin mich bei der Stange zu halten. Somit werde ich natürlich auch im kommenden Jahr wieder mit dabei sein, um am turbulenten Familienleben teilzuhaben: 8/10 (8.1) Punkte.

Community – Season 4

Es stand ja bereits zu befürchten, dass es mit dem Weggang von Dan Harmon (Ex-Showrunner und kreativer Kopf hinter der Serie) zu Veränderungen bei „Community – Season 4“ kommen wird. Auch wenn ich es anfangs nicht wahrhaben wollte, so war der qualitative Abfall doch spürbar. Dennoch sollten sich Fans der Serie auch diese Staffel nicht entgehen lassen…

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Ich kann es nur schwer an etwas Konkretem festmachen, warum die 13 Episoden der jüngsten Staffel nicht mehr an die der vorangeganenen Jahre heranreichen. Oberflächlich betrachtet sind die Geschichten genauso abgedreht, ungewöhnlich und mit popkulturellen Anspielungen durchsetzt wie zuvor – doch irgendetwas fehlt. Jede einzelne Episode hätte so viel mehr sein können. Dabei waren die Prämissen oft ziemlich großartig: Ob die Inspector Spacetime-Convention in „Conventions of Space and Time“, die Ersetzung des Casts durch Puppen in „Intro to Felt Surrogacy“ oder die an Superhelden-Filme angelegte Episode „Heroic Origins“ – all das hat Großes versprochen, mich teils jedoch unbefriedigt zurückgelassen.

Die Dialoge waren nicht mehr so gut, der Rhythmus der Geschichten und die generelle Stimmung hatten sich verändert. Zwar nicht wirklich auffällig, doch die Wirkung der Serie ist in diesem Jahr spürbar anders. Nicht falsch verstehen: Ich hatte immer noch großen Spaß mit den abgefahrenen Erzählsträngen, insbesondere der Grusel-Epsiode „Paranormal Parentage“ und der Körpertauschfolge „Basic Human Anatomy“. Auch der Rest war recht unterhaltsam, doch wie auch die übergreifende Geschichte rund um Changs Kevins Changnesia leider oft zu inkonsequent und beliebig erzählt.

Letztendlich sollte ich vermutlich froh sein, dass es die Serie soweit geschafft hat und – wenn man den Gerüchten glauben mag – nächstes Jahr vielleicht sogar in eine finale Staffel mit Dan Harmon geht. Ich für meinen Teil bin jedoch etwas enttäuscht, dass „Community“ dieses Jahr nur gute Unterhaltung bot: 8/10 (7.6) Punkte.

Parenthood – Season 4

Und wieder geht ein Jahr mit meiner Lieblingsfernsehfamilie zu Ende. Anders als noch zu Beginn der Staffel gedacht, stellt „Parenthood – Season 4“ vermutlich doch nicht das Finale dieser wunderbaren Serie dar. Für mich eine äußerst erfreuliche Entwicklung, gehört die Show rund um den Braverman-Clan doch erneut zu meinen absoluten Highlights der laufenden TV-Saison. Spoiler sind zu erwarten.

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Der Start ins neue Jahr beginnt auch für den Zuschauer zunächst mit Veränderungen. So verlässt Haddie ihre Familie, um aufs College zu gehen, Sarah nimmt einen neuen Job in einem Fotostudio an und Amy macht Schluss mit Drew. Das alles wird äußerst unterhaltsam und sehr emotional erzählt. Besonders Haddies Abreise hat mich zusammen mit Peter Krause („Six Feet Under“), der ihren Vater Adam Braverman spielt, doch die eine oder andere Träne verdrücken lassen. Überhaupt ist die vierte Staffel die wohl bisher emotionalste, was größtenteils an der bereits in der zweiten Episode eingeführten Krebserkankung von Adams Frau Kristina liegt. Unglaublich stark und mitreißend rezählt – und das sage ich, obwohl ich solche Handlungsstränge normalerweise nicht mag.

Neben dem großen Thema Krebs steht diese Staffel eindeutig die Adoption Victors durch Julia und Joel im Vordergrund, was auch für einige herzzerreißende Szenen sorgt. Daneben wirkt das Liebesdreieck, in dem sich Sarah mit Mark (Jason Ritter, „The Event“) und Hank (Ray Romano, „Men of a Certain Age“) befindet, geradezu lächerlich – und ist dennoch ziemlich unterhaltsam. Auch die anderen Familienmitglieder bekommen ihre kleinen und großen Handlungsbogen spendiert, so dass man am Ende der Staffel erneut das Gefühl hat ein aufregendes – wenn auch viel zu kurzes – Jahr mit den Bravermans verbracht zu haben.

Insgesamt würde ich die Staffel am liebsten mit glatten 10 Punkten bewerten, doch gab es ein paar Episoden, die nicht 100%-ig in all ihren Storylines überzeugt haben. Somit kommt das vierte Jahr nicht ganz an die vorangegangene Staffel heran, was jedoch keineswegs bedeutet, dass es mit der Qualität abwärts gegangen ist – und ich kann nach wie vor guten Gewissens behaupten, dass „Parenthood“ zu den besten aktuell laufenden Network-Serien gehört. Nun beginnt wieder das Bangen, denn eine Verlängerung ist – auch wenn es im Moment recht gut aussieht – noch lange nicht in trockenen Tüchern. Ich jedoch kann und will den Braverman-Clan jetzt noch nicht ziehen lassen: 9/10 (9.3) Punkte.

Six Feet Under – Season 4

Es geht mit viel zu großen Schritten auf das Finale zu. Kaum sind zwei Wochen vergangen, habe ich „Six Feet Under – Season 4“ auch schon verschlungen. Doch bevor das letzte Kapitel im Leben der Fishers aufgeschlagen wird, gilt es das vierte Jahr Revue passieren zu lassen. Es war kein einfaches Jahr und die Charaktere der Serie sind in einem seltsamen Zustand zwischen Fortschritt und Stillstand gefangen…

So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich die bisherigen Staffeln zu schlecht bewertet habe. Zu bedeutsam erscheinen vergangene Ereignisse und die behutsam ausgelegte Fährten, die im vierten Jahr wieder aufgenommen werden. Was zufällig wirken mag, kann jedoch nicht ohne sorgsame Planung erfolgt sein. Dennoch beginnt das vierte Jahr eher unspektakulär und setzt den düsteren Kurs der vorangegangenen Staffel weiter fort. Besonders der Werdegang von Peter Krauses Charakter Nate ist oft nur schwer mit anzusehen – ganz besonders, wenn man sich die lebensfrohe Figur der ersten Staffel ins Gedächtnis ruft. Beeindruckend gespielt und exzellent geschrieben.

Mit George Sibley stößt zudem ein neuer Charakter zu den Fishers, der wirklich irritierend ist. Vielleicht passt er deshalb so gut in dieses bizarre und dennoch liebevolle Familienumfeld. Bevor ich mit der Sichtung der Serie angefangen hatte, dachte ich übrigens, dass James Cromwell die Hauptfigur der Serie spielen würde – so kann man sich täuschen. Trotz der Weiterentwicklung nahezu aller Charaktere, kann sich bis zum Finale niemand aus seiner aktuellen Situation befreien. Diese Stagnation wirkt auch auf den Zuschauer bisweilen quälend, was jedoch eine interessante Erfahrung ist.

Am meisten beeindruckt hat mich in dieser Staffel wohl die Episode „That’s My Dog“, die sich so ganz anders entwickelt, als man dies zu Beginn noch angenommen hätte. Großartig und verstörend. Auch das Staffelfinale samt unerwarteter Entwicklung fand ich fantastisch und es ist anzunehmen und zu hoffen, dass zumindest zwei Charaktere wieder positiver nach vorne blicken können – zumindest für ein paar kurze Augenblicke, denn mehr scheint in der Welt von „Six Feet Under“ nicht drin zu sein. Nun steht nur noch eine einsame Staffel im DVD-Regal. Der Entzug wird nicht einfach werden und doch blicke ich positiv nach vorne und freue mich auf das große Finale: 9/10 (8.7) Punkte.