Direkt nach unserem ersten Besuch des Kitzsteinhorns, hat es uns bereits am folgenden Tag wieder dorthin verschlagen. Dieses Mal wollten wir wandern. Zwar nicht hochalpin, aber doch gemäßigt alpin. Also sind wir morgens erneut in den Bus gesprungen und haben uns gen Kaprun aufgemacht. Das gute Wetter hat anscheinend mehr Tourist:innen vor die Tür gelockt, so dass wir wie die Sardinen in der Büchse im Bus standen und schon durchgeschwitzt waren, als wir nach einer halben Stunde an der Talstation ankamen. Von dort ging es zum Wandern am Kitzsteinhorn, vorbei am Gletschersee und der Rettenwand und zurück haben wir die 3K K-onnection Panoramabahn zum Maiskogel genommen. Es sollte eine der schönsten Tage unseres Urlaubs werden (nur das Ende hätten wir uns sparen können). 🏔️🥾🚠
Im Gegensatz zu unserem ersten Besuch des Kitzsteinhorns, ging es für uns dieses Mal nur mit zwei Bahnen bis zur Mittelstation. Von dort aus hatten wir uns zwei machbare Wanderrouten ausgesucht. Die erste sollte uns zum Gletschersee führen:
An der Mittelstation war es noch voll: Unglaublich viele Menschen und Fressbuden. Da war ich schon leicht angenervt. Sobald man sich jedoch auch nur ein wenig entfernt hatte, wurde es schnell menschenleer. Auf unserer gesamten Wanderung sind wir vielleicht fünf anderen Wandergruppen begegnet. Sehr angenehm. Landschaftlich hatte der erste Teil unserer Wanderung fast nur Felsen zu bieten, was ich wirklich toll fand. So richtig anspruchsvoll wurde es nie, doch mussten wir schon aufpassen, wohin wir die Füße setzten und teils durften wir auch die Hände zu Hilfe nehmen.
Die Wanderung führte uns unter dem Gipfel entlang und wir konnten sehen, wo wir am Vortag das Top of Salzburg besucht hatten. Das Wetter war nur deutlich besser und wir hatten in alle Richtungen eine schöne Weitsicht. Natürlich mussten wir für die Oma auch ein Suchbild aufnehmen: Wo hat sich der Zwergofant versteckt?
Nach einer wirklich schönen Wanderung kamen wir am Gletschersee an. Dort haben wir kurz Rast gemacht und das perfekte Wetter genossen. Die Momente dort am Gletschersee zählen für mich zu den perfektesten des Urlaubs. Unfassbar tolle Natur und weit und breit keine Menschenseele.
Nach dem Gletschersee haben wir uns, auf einem anderen Weg als hinwärts, zurück zur Mittelstation aufgemacht, wo wir mit unserer Wanderung gestartet waren. Nach einer kurzen Pause sind wir in die andere Richtung zur Rettenwand aufgebrochen. Leider war dieser Rundwanderweg nicht sonderlich gut ausgeschildert, so dass wir uns ein paar Mal verlaufen haben.
Zunächst ging es hoch hinaus, wo wir einen zweiten Gletschersee entdeckten. Leider waren wir irgendwo falsch abgebogen, denn dieser sollte gar nicht auf unserer Route liegen. Also wieder zurück und unterhalb einer Kletterwand haben wir letztendlich unseren Weg gefunden. Zumindest dachten wir das zu diesem Zeitpunkt.
Wir wanderten weiter Richtung Gipfelgrat, was uns schon etwas seltsam vorkam, denn diese Wanderung war nur für alpin erfahrene Personen geeignet. Dabei kamen wir an einer Höhle vorbei, in die wohl nur selten die Sonne scheint, weshalb hier noch Schnee auch abseits des Gletschers zu finden war:
Bevor es hoch auf den Grat ging, haben wir uns entschlossen umzukehren. Dies war nicht die geplante Wanderung und hätte uns zu weit abseits unserer Route geführt. Schade, denn die Landschaft war hier wirklich herrlich! Vielleicht ein anderes Mal, wenn die Kinder größer und wir besser ausgerüstet sind.
Unser Problem war nun, dass wir keinen Weg mehr hatten. Also komplett zurück oder querfeldein bis zum bekannten Terrain? Wir haben uns für letztere Option entschieden. Also haben wir uns durch unwegsames Gelände aufgemacht und dabei teils gruselige (Knochen), teils schnuckelige (Murmeltiere) Begegnungen gehabt:
Insgesamt haben wir ca. fünf Murmeltiere gesehen. Die sind ganz schön schnell und deutlich größer als ich es vermutet hatte. Da hat sich unser Querfeldeinabenteuer doch gelohnt! Auf dem Foto unten kann man ziemlich genau sehen, wie unser (nicht vorhandener) Weg so ausgesehen hat:
Als wir wieder einen befestigten Weg unter den Füßen hatten, sind wir noch auf einem breiten und befestigten Weg bis zur nächsten Bergstation gelaufen. Dieser Abschnitt war leider nicht mehr so spannend, aber hat uns mit einer schönen Aussicht belohnt, wo wir sogar die Schmittenhöhe sehen konnten, auf der wir ein paar Tage vorher noch wandern waren:
Endlich an der Bergstation angekommen, hatten wir den Plan dieses mal nicht mit dem Gletscherjet 1 wieder zur Talstation zu fahren, sondern die 3K K-onnection genannte Panoramabahn zum Maiskogel zu nehmen. Diese war zwar nicht in unserer Zell am See/Kaprun-Karte mit inbegriffen, doch waren wir neugierig auf das Erlebnis und haben uns diese Fahrt gegönnt:
In die Kabine passten viele Leute und dennoch hatte man von jedem Platz einen guten Blick. Auch wenn die Fahrt nicht günstig war, so hat sich das Erlebnis doch gelohnt. Besonders lustig war, dass wir weit über unserem Wanderweg des Vortages von der Sigmund-Thun-Klamm zur Talstation des Kitzsteinhorn geschwebt sind und so manchen Wegpunkt wiedererkannt haben:
Nach unserer Ankunft auf dem Maiskogel sind wir mit der Maiskogelbahn bis nach Kaprun ins Tal gefahren. Dort wollten wir, nachdem es am Vortag schon nicht geklappt hat, mit der Sommerrodelbahn Maisi Flitzer fahren. Dort sind wir eine gute Stunde angestanden für eine Fahrt von vielleicht zwei Minuten. Die Bahn ist zudem völlig überteuert. Davon kann ich nur abraten, falls ihr einmal in der Gegend seid und ihr euch überlegt, damit zu fahren. Es lohnt sich nicht. (Und ich habe einige Erfahrungen, was Sommerrodelbahnen angeht.)
Hier könnt ihr die Route unserer Wanderung nachvollziehen:
Distanz: 9.16 km
Zeit: 03:54:43
Anstieg: 330 m
Ø Pace: 25:36 min/km
Ø Geschwindigkeit: 2.3 km/h
Ø Herzfrequenz: 92 bpm
Ø Temperatur: 10.6 °C
Kalorien: 1100 kcal
Bis auf das Rodelerlebnis hatten wir einen famosen zweiten Tag am Kitzsteinhorn. Ein Highlight unseres Urlaubs. Als nächstes sollten wir den zweiten Badetag am Zeller See erleben, worüber ich schon geschrieben habe, was bedeutet, dass uns der nächste Artikel durch die Kitzlochklamm und auf den Rundwanderung Maria Elend bei Taxenbach führt… ⛰️




































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Zu solchen Wanderungen könnte ich meine Familie leider nicht überreden. Also Luna vielleicht noch, aber der kleine würde irgendwann vermutlich nicht mehr können oder nur Blödsinn anstellen und der Papa ist nicht so fürs Wandern. Aber schön, dass das bei euch so gut funktioniert!
Wunderschöne Bilder!
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Danke dir! 🙂
Wie alt ist dein Kleiner denn? Solche Wanderungen gehen natürlich nur, wenn die Kinder schon etwas älter sind, damit auch keine Unfälle passieren. Unsere Kids „mussten“ schon immer viel wandern, d.h. sie sind dran gewöhnt und mögen es auch gerne.
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Mein Kleiner ist gerade in die Schule gekommen und wird nächste Woche 7. Wir sind dieses Jahr in Thüringen etwas gewandert, da rannte er Felswände hoch, wo mir ganz schwindelig beim zugucken wurde. Muss aber auch sagen, dass wir keine Wanderschuhe haben. Das Mamaherz bekommt da schon mal schnell etwas Angst, aber er ist da wirklich noch so unerschrocken.
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Dann habt ihr ja noch etwas Zeit, bis ihr so große Wanderungen angehen könntet. Ja, Kinder sind oft unerschrocken. Wir haben uns gegen eine Wanderung am Grat entschieden, da hier falsche Tritte doch eben auch einen Absturz zur Folge haben können. Gibt ja auch weiter unten schöne Wanderrouten mit kleinen Kletterpassagen. Wanderschuhe sind bei größeren Wanderungen Pflicht. Ist einfach sicherer.
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