Review: It Takes Two (2021) | Nintendo Switch

Auch wenn ich in den vergangenen Jahren wieder ein paar Videospiele gespielt habe, so konnte ich mich nie aufraffen, auch darüber zu schreiben. Alleine nehme ich mir überhaupt nicht mehr die Zeit für mein ehemaliges Nummer-Eins-Hobby, doch mit dem Zwergofanten habe ich bereits schöne Stunden mit „Luigi’s Mansion 3“ oder anderen Multiplayer-Titeln verbracht. Was nun das Spiel „It Takes Two“ so großartig macht, dass ich darüber schreiben möchte, lest ihr in der folgenden Besprechung… 👨‍👩‍👧

It Takes Two (2021) | © Hazelight Studios & Electronic Arts

It Takes Two (2021) | © Hazelight Studios & Electronic Arts

Der Name „It Takes Two“ ist Programm

Um den Titel bin ich schon länger herumgeschlichen. Eben weil es nur wenige, wirklich gelungene, Couch-Coop-Titel dieser Art gibt. Ich war mir jedoch nicht sicher, ob das Spiel inhaltlich wirklich für Kinder geeignet ist. Diesen Zweifel kann ich nun komplett wegwischen, denn „It Takes Two“ eignet sich perfekt dafür, zusammen mit Kindern gespielt zu werden. Die Geschichte um ein Elternpaar, das sich trennen möchte, und eine Tochter, die ihre Eltern unabsichtlich und unbewusst in Spielfiguren verwandelt, ist wunderschön erzählt und geht zu Herzen. Im folgenden Verlauf müssen die Eltern (wieder) lernen zusammenzuarbeiten, was sich spielmechanisch widerspiegelt. Das ist so geschickt und großartig gemacht, dass es eine wahre Freude ist. Zu Beginn des Spiels entscheidet man sich für einen Elternteil. Der Zwergofant hat als Cody gespielt und ich als May. Die Fähigkeiten der Spielfiguren unterscheiden sich dabei in jedem Abschnitt und ergänzen sich perfekt. Zum Beispiel kann Cody entzündliches Harz verschießen und May besitzt einen Raketenwerfer, mit dem sie dieses dann zum Explodieren bringen kann. Oder beide haben unterschiedlich gepolte Magnete, die Gegenstände im Level anziehen oder abstoßen, was geschickt kombiniert werden muss. Dies sind nur zwei der unzähligen Spielmechaniken, die „It Takes Two“ aufweist.

Das beste Couch-Coop-Spiel, das ich kenne

Man kann „It Takes Two“ nicht alleine spielen, es ist komplett auf Multiplayer ausgerichtet und findet daher im vertikal geteilten Splitscreen statt; einzige Ausnahmen bilden Levelabschnitte, in denen beide Figuren in einem Screen spielen (z.B. Side-Scroller). Bei all den unterschiedlichen Spielmechaniken ist „It Takes Two“ doch ein sehr stringentes und umfangreiches Spiel. Die Level sind teils ausladend groß und motivieren, die Gegend zu erkunden. Die einzelnen Schauplätze sind extrem liebevoll gestaltet und stark in einer überhöhten Realität verankert: Wir kämpfen uns durch verschiedene Räume des Hauses (z.B. Kinderzimmer oder Dachboden) bzw. den anschließenden Garten. Das macht extrem viel Spaß und erinnert teils an Filme, wie z.B. „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“. Ich kann gar nicht sagen, wie lange wir an „It Takes Two“ gespielt haben. Vermutlich ca. 15-20 Stunden. Man kommt bestimmt auch schneller durch oder kann sich noch mehr Zeit lassen, da es auch unzählige Minispiele zu entdecken gilt. Der Schwierigkeitsgrad ist perfekt gewählt: Man kommt sehr gut voran, doch gibt es durchaus auch ein paar forderndere Jump-and-Run-Sequenzen, die ein gewisses Timing erfordern. Auch Endgegner*innen mussten wir teils mehrmals angehen. Frustrierend war das Spiel jedoch nie, da es sehr gnädig ist, was weitere Versuche angeht, und nahezu unmittelbar vor dem Scheitern speichert. So viel Luxus bin ich als Videospieler der frühen 1990er Jahre überhaupt nicht gewöhnt.

It Takes Two (2021) | © Hazelight Studios & Electronic Arts

It Takes Two (2021) | © Hazelight Studios & Electronic Arts

Am Ende waren sowohl der Zwergofant als auch ich traurig, dass unsere Reise durch „It Takes Two“ vorbei war. Es war eine schöne Tradition, uns abends noch einmal für 30 Minuten hinzusetzen und einen Abschnitt zu spielen. Am Wochenende auch gerne mal für eine Stunde. Beides ist mit dem Spiel möglich. Wahrlich tolles Spieledesign in jeder Hinsicht. Auch formal ist Hazelight Studios ein Meisterstück gelungen: „It Takes Two“ sieht unfassbar gut aus und auch die deutsche Sprachausgabe ist famos geworden. Auf einer PS5 oder Xbox Series X mag das Spiel noch eindrucksvoller wirken, doch muss sich die Nintendo-Switch-Version absolut nicht versteckend und es ist beeindruckend, was aus dieser Konsole herausgeholt wird.

Fazit

Wer bis hierher gelesen hat, kennt das Fazit schon: „It Takes Two“ ist für mich das beste Couch-Coop-Spiel, das ich je gespielt habe. Es ist liebevoll gestaltet und besitzt unfassbar viele innovative Spielmechaniken, so dass es nie langweilig wird. Der Zwergofant und ich wurden stets aufs Neue überrascht und kamen teils aus dem Staunen nicht mehr heraus. Definitiv ein neues Lieblingsspiel, das ich allen Multiplayer-Fans nur ans Herz legen kann. Egal ob mit Kindern, Freund*innen oder Partner*innen. Spielt dieses Spiel, ihr werdet zweifellos begeistert sein: 10/10 Punkte. (Zwergofant: 10/10 Punkte.)

Prädikat: Lieblingsspiel

15 Gedanken zu “Review: It Takes Two (2021) | Nintendo Switch

  1. Hui, jetzt erweitert dieser Blog seine Bandbreite noch um Spiele und zieht mich noch mehr an 😉
    Ist wohl wirklich eines der besten Coop-Spiele, ich selbst habe es noch nicht gezockt. Kann aber (wenn die Kids größer sind) noch Portal 2 mit seinem Coop-Modus empfehlen.

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    • Gewöhne dich nicht zu sehr daran. Ich befürchte, das wird die Ausnahme bleiben. Aber wer weiß? Vielleicht wenn der Blog mal irgendwann an die Kids vererbt wird… 😉

      Danke für den „Portal 2“-Tipp! 👍

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  3. Ich habe schon über verschiedene Medien (Filme, Serien, Bücher, Musik sowie Hörspielserien und ein Theaterstück) geschrieben, aber Videospiele gehören nicht dazu. Das wird sich auch so schnell nicht ändern, da ich nicht (mehr) wirklich gaming-affin bin. Aber wie du das Spiel beschreibst, klingt es nach einem perfekten Ding für 2, egal ob Freund*innen, Geschwister, Elternteil und Kind oder Paare.

    P.S. Kommt demnächst auch ein Review zu „Solitär“? 😉

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