Während ich „Annihilation“, den ersten Teil der Southern-Reach-Trilogie, noch innerhalb eines Monats verschlungen hatte, habe ich am Nachfolger „Authority“ deutlich länger gelesen. Größtenteils liegt das wohl am famosen Sommer, denn die Zeit für entspannte Lesestunden war aufgrund der Konkurrenz durch Freibad und Co. deutlich reduziert. Doch auch inhaltlich gestaltete sich Jeff Vandermeers sperriger als gedacht, denn die Fortsetzung bewegt sich in eine Richtung, die ich zuvor so nicht erwartet hatte. Ob sich das Weiterlesen dennoch lohnt, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…
„So long as you don’t tell people you don’t know something, they’ll probably think you know it.“
Alles ist anders. Wir befinden uns nicht mehr in Area X und mit Control wird uns eine komplett neue Hauptfigur vorgesetzt. Puh. Der Handlungsort ist in diesem zweiten Buch das Hauptquartier der geheimnisvollen Organisation The Southern Reach, die bei genauerer Betrachtung wie eine angestaubte Division der CIA der 70er Jahre wirkt. Überall Bürokratie und nur wenig Wissenschaft oder Horror. Zwar setzt der Autor diese Elemente immer noch zielsicher ein und kreiert teils eine Atmosphäre, die von Paranoia und Unwohlsein geprägt ist, jedoch bleibt am Ende ein recht karges und trockenes Gesamtbild übrig. Gerade im letzten Viertel nimmt die Geschichte dann ein wenig mehr Fahrt auf, was ich durchaus positiv wahrgenommen habe. Doch selbst die großen Enthüllen empfand ich nicht als sonderlich überraschend.
Ziemlich begeistert war ich wieder von Jeff Vandermeers Sprache, die – ähnlich zum Vorgänger „Annihilation“ – eine perfekte Spiegelung des Inhalts ist. Man kann sich wunderbar in Control hineinversetzen, der gegen das System und die bedrückende Umgebung des Southern-Reach-Hauptquartiers ankämpft. Dennoch hätte ich mir hier ein wenig mehr Fokus auf die eigentliche Geschichte gewünscht.
Fazit
Inzwischen habt ihr bestimmt bemerkt, dass ich von „Authority“ nicht ganz so begeistert war, wie noch von „Annihilation“. Das Buch ist gut geschrieben und ich verstehe auch, warum Vandermeer diese Richtung eingeschlagen hat. Mir ist es aber zu viel Paranoia-CIA-Thriller und zu wenig Sci-Fi-Horror. Das Finale weckt die Hoffnung, dass es in „Acceptance“ wieder in die andere Richtung geht. Oder in eine ganz andere. Ich bin auf jeden Fall gespannt: 7/10 Punkte.
Ging mir genauso… genau wie du es beschreibst. Ich mochte das neue Setting, aber es hat sich alles einfach viel zu lange hingezogen, bevor mal was halbwegs interessantes passiert. Aus Buch 3 bin ich dann gar nicht mehr so richtig schlau geworden. Bin mal gespannt, was du dazu sagst.
LikeGefällt 1 Person
Ich habe vom dritten Band erst ein paar Seiten gelesen. Bisher habe ich das Gefühl, als könne es in eine für mich spannendere Richtung gehen. Mal abwarten. Recht schnell komme ich allerdings nicht vorwärts… 😉
LikeLike
Ich muss sagen, dass Band 3 auf jeden Fall besser ist als Band 2, weil hier auch einfach mehr passiert. Ein bisschen wirr fand ich es am Ende trotzdem
LikeGefällt 1 Person
Etwas anderes als ein wirres Ende würde mich, glaube ich, auch enttäuschen… 😉
LikeGefällt 1 Person
Ich erinnere dich dran… 😉
LikeGefällt 1 Person
Pingback: Media Monday #383 | moviescape.blog
Pingback: Area X – The Southern Reach Trilogy, Book 3: Acceptance (Jeff Vandermeer) | moviescape.blog