Run, Fatboy, Run (314)

Da wir heute wieder einmal nach dem leider unveränderten Zustand unseres Grundstücks geschaut hatten, habe ich mich gleich noch ein Stück weiter fahren lassen und konnte mir nach einer unfreiwilligen Laufpause von zwei Wochen (Kinderkrankheiten sind auch als Erwachsener extrem nervig) eine komplett neue Strecke erschließen.

Distance: 10.25 km
Duration: 01:01:14
Avg Speed: 10.04 km/h
Avg Pace: 5:58 min/km
Energy: 819 kcal

Nach ein paar Sackgassen kam ich irgendwann auf bekanntes Terrain zurück und musste mich entscheiden, wie ich nun nach Hause laufe. Obwohl ich mich nach etlichen Nächten mit sehr wenig Schlaf noch nicht 100% auf der Höhe fühlte, habe ich die Chance genutzt und zum ersten Mal seit April wieder einmal die 10 km voll gemacht. Die kommende Woche ist wieder recht dicht mit Kindergarten- und Hausterminen, aber spätestens am Wochenende findet ihr an dieser Stelle hoffentlich den nächsten Laufbericht…

Im ersten Ohr: Radio Nukular – Episode 4: Call of Nukular
Im zweiten Ohr: FatBoysRun – Episode 4: Funktrain, Kölnmarathon und Skype-Probleme

White House Down (2013)

Einen guten Monat nach der Sichtung von „Olympus Has Fallen“ habe ich endlich auch Roland Emmerichs Variante des filmischen Angriffs auf das Weiße Haus nachgeholt. Wie sich „White House Down“ im Vergleich zu seinem Stief-Zwilling aus dem gleichen Jahr schlägt, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

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Die Handlung des Films ist bereits im Titel zusammengefasst und entspricht Antoine Fuquas Film nahezu unverändert. Dabei setzt Emmerich deutlich stärker auf Familienunterhaltung, was dem Film die Ernsthaftigkeit nimmt – ein Schachzug, der sich im Verlauf des Films noch als geschickt erweisen sollte. Die Action ist nicht ganz so hart wie im Stief-Zwilling (dennoch war ich erstaunt darüber, was heute alles so als FSK 12 durchgeht) und die Dialoge flotter. Beide Filme fühlen sich wie „Stirb langsam“ im Weißen Haus an, doch ist „White House Down“ näher an dessen Spaßfaktor dran.

Schon bald zeigt sich, dass der Humor, den der Film aus dem Zusammenspiel zwischen Tatum Channing und Jamie Foxx zieht, wirklich funktioniert. Man kann den Film einfach nicht mehr ernst nehmen, wenn der Präsident mitten im Gefecht Sportschuhe aus dem Regal zieht oder die Panzerfaust fallen lässt. Der angeprangerte Patriotismus wird dadurch im Vergleich zu „Olympus Has Fallen“ deutlich abgeschwächt; hinzu kommt, dass die Bösewichte aus den eigenen Reihen kommen, sprich nicht die klassischen Feindbilder heraufbeschworen werden.

„White House Down“ ist weder besonder innovativ inszeniert, noch clever geschrieben. Selbst etliche Effektszenen wirken überaus billig (wenn auch weit nicht so schlimm, wie beim Stief-Zwilling). Doch der Film macht von der ersten bis zur letzten Minute Spaß – und ich nehme es Emmerich auch ab, dass da wirklich nicht mehr dahinter stecken soll. Einfach nur nette Unterhaltung in einem spannenden Setting und mit einem unerwartet sympathischen Heldenduo: 7/10 Punkte.

Alles eine Frage der Zeit – OT: About Time (2013)

Normalerweise stehe ich abends länger vor dem Regal und überlege, welcher Film uns für die nächsten zwei Stunden unterhalten darf. Heute ist die Wahl kurz und schmerzlos auf „Alles eine Frage der Zeit“ gefallen, der mir erst kürzlich vom wohl größten Filmfreund ans Herz gelegt wurde, den ich in meinem realen Umfeld kenne. Und was soll ich sagen? Vielen Dank für die Empfehlung!

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Bei „About Time“ kommen einige Dinge zusammen, die ich an Filmen liebe: Zunächst einmal wäre da das Zeitreisen. Seit ich damals auf der Geburtstagsfeier eines Grundschulfreundes ein paar Minuten von „Zurück in die Zukunft“ erhaschen durfte, war es um mich geschehen. Dann Richard Curtis, in dessen Geschichten ich mich bereits mit „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ verliebt hatte und dessen „Notting Hill“ in meinem Leben stets einen ganz besonderen Platz einnehmen wird. Hinzu kommt eine wunderbare Vater-Sohn-Geschichte, für welche ich ohnehin empfänglich bin. Kein Wunder also, dass all diese Elemente bei mir Eindruck hinterlassen sollten…

Ich finde es toll, wie beiläufig das doch sehr fantastische Element der Zeitreise in den Film eingearbeitet wurde. Es wirkt zu keiner Zeit störend oder wie ein reines Gimmick. Typische Themen, wie der Schmetterlingseffekt oder der Einsatz der Fähigkeit um Reichtum zu erlangen, werden zwar direkt angesprochen, doch mit einer wunderbaren Leichtigkeit wegerklärt, dass es eine Freude ist. Somit konzentriert man sich eher auf Charaktere und Emotionen, als auf die Logik – bzw. deren temporäre Abwesenheit. Speziell die Schauspieler (allen voran der großartige Bill Nighy sowie die bezaubernden Domhnall Gleeson und Rachel McAdams) verleihen dem Film eine Bodenständigkeit, die man bei der ausgefallenen Prämisse leicht hätte vermissen können.

Am Ende von „About Time“ war ich gerührt, glücklich und – auch wenn die Botschaft des Films nicht sonderlich innovativ ist – nachdenklich. Natürlich habe ich nach dem Betreten der dunklen Küche auch die Türe hinter mir geschlossen, die Fäuste geballt und an einen bestimmten Moment gedacht. Und ich habe mir vorgenommen den Film garantiert nicht zum letzten Mal gesehen zu haben. Um eben alle Details noch einmal genießen zu können. Ein größeres Kompliment kann man Richard Curtis wohl nicht machen. Wenn man nicht der weltgrößte Zyniker ist, dann sollte man dieser fantastischen Romanze auf jeden Fall eine Chance geben – ihr werdet es nicht bereuen: 9/10 Punkte.

One Tree Hill – Season 4

Zurzeit gehört die tägliche Sichtung von mindestens einer Episode „One Tree Hill – Season 4“ einfach zum Abendritual. Selbst wenn wir kaum noch die Augen offen halten können, so hilft uns der Besuch in der fiktiven Kleinstadt doch Arbeit, Baustress und Kindersorgen hinter uns zu lassen – wenigstens für 42 herrlich unterhaltsame Minuten…

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Nachdem das dritte Jahr erneut mit etlichen Cliffhangern zu Ende gegangen ist, schickt sich die Serie an diese nach und nach aufzulösen. Immer gerade so schnell, dass man als Zuschauer nicht abspringt. Schon wirklich geschickt gemacht. Als würde dies nicht bereits für ausreichend Drama sorgen, eröffnen die Autoren etliche neue Handlungsstränge, die uns während der gesamten Staffel begleiten werden. Allen voran ist mir besonders Peytons Pseudo-Stalker-Bruder Derek im Gedächtnis geblieben, der uns Zuschauer oft eher in einem Teenie-Slasher wähnen lässt, als in einer Dramaserie. Doch „One Tree Hill“ wäre nicht „One Tree Hill“, hätte man damit bereits den abgedrehtesten Handlungsstrang gesehen.

Speziell der allseits beliebte Dan Scott macht eine unglaubliche Wandlung vom Saulus zum Paulus durch, was man ihm natürlich nicht wirklich abnehmen kann. Dennoch funktioniert diese Wendung erstaunlich gut, was sich besonders in den letzten Episoden der Staffel als geschickter Kniff erweist. Trotz teils wirklich abstrusen Entwicklungen macht die Serie immer noch enorm viel Spaß. Dies liegt wohl auch daran, dass die Autoren genau wissen, was sie da schreiben. In der Episode „It Gets the Worst at Night“ wird es schön auf den Punkt gebracht, als die Gruppe aus Tree Hill auf normale Teenager einer anderen Highschool trifft. Ein großartiger Moment, den man auch nur als Meta-Kommentar verstehen kann. Herrlich!

Auch wenn man die Serie nicht allzu ernst nehmen sollte, so gibt es doch immer wieder Momente, in denen sie alle Sympathien auf ihrer Seite hat. Wie wird der böse Stalker besiegt, der Peyton und Brooke ganz klischeehaft im düsteren Keller gefangen hält? Eben nicht von den starken Jungs, die zur Rettung nahen – die Mädels befreien sich selbst und bringen erfolgreich ihrem Peiniger zur Strecke! So muss das sein, und es ist besonders schön, dies in solch einer scheinbar klischeehaften Teenie-Serie zu sehen.

Für das Finale hatte ich schon Schlimmstes befürchtet, doch es sollte anders kommen: Bei der eröffnenden Montage hatte ich durchgehend eine Gänsehaut, was zugegebenermaßen auch der großartigen Musikwahl geschuldet ist. Mit Lives „Lightning Crashes“ hat man den perfekten Song gefunden – oder eben die perfekte Szenen dazu. Auch im weiteren Verlauf der Handlung ist das Finale fast schon versöhnlich, alle Erzählstränge werden sauber zum Abschluss geführt und die letzten Minuten sind einfach passend und schön. Das hätte auch wunderbar als Serienfinale funktioniert. Dennoch freue ich mich, dass es noch weiter geht – auch wenn bei weitem nicht alle Episoden so stark sind: 8/10 (8.0) Punkte.