Die Gründe manche Filme bzw. Serien zu sehen werden auch immer nichtiger. Für die 2003er Miniserie „Kampfstern Galactica“ habe ich z.B. nur Interesse gezeigt, weil das SFX-Team von „Firefly“ daran beteiligt war. Vielleicht habe ich ja gehofft, dass dadurch etwas vom „Firefly“-Esprit auf die restlichen Macher übergesprungen ist. Doch wenn ich ehrlich bin war mir von Anfang an bewusst, dass „Kampfstern Galactica“ eine ganz andere Art von Serie sein würde – und so ist es auch.
Im Gegensatz zu Joss Whedons innovativer Space-, Western- und Comedy-Saga ist „Kampfstern Galactica“ pure Science-Fiction. Da ich nie sonderlich viel mit den diversen „Star Trek“-Ablegern anfangen konnte, war ich anfangs etwas enttäuscht. Doch dann kamen die ersten Landebrücken- und Weltraumszenen und ich fühlte mich mehr als stark an eine andere von mir geschätzte Space-Opera erinnert: „Wing Commander“ (wohlgemerkt nur die Spiele-Serie). Hier war all das zu finden, was ich bei der Verfilmung vermisst hatte – und schon konnte ich „Kampfstern Galactica“ in einem wohlwollenderen Licht sehen.
Die Charaktere sind schön ausgearbeitet und besitzen Tiefe und Entwicklungspotential. Einzig der Handlungsstrang um Dr. Baltar und seine Roboterfreundin hat mich ungemein genervt. Die Szenen auf der Galactica waren dagegen sehr unterhaltsam und atmosphärisch dicht. Grandios fand ich zudem die Weltraumszenen. So sollte das aussehen! Budget bedingte CGI-Schwächen werden durch eine fantastisch realistische virtuelle Kamera ausgeglichen. Hat mir bereits in „Firefly“ imponiert.
Ob ich mich an die Serie heranwage, kann ich noch nicht sagen. Potential ist durchaus vorhanden und der Funke ist teilweise auch schon übergesprungen. Nur der erhoffte „Firefly“-Ersatz ist „Kampfstern Galactica“ leider nicht – obwohl man beide Serien wohl kaum miteinander vergleichen kann. Die Miniserie ist teils solide, teils ausgezeichnete klassische Science-Fiction und bekommt von mir 7/10 Punkte.
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