The Mentalist – Season 2

Nachdem sich die Sichtung weit über ein halbes Jahr hingezogen hat, kann ich „The Mentalist – Season 2“ mit dem Schreiben der Besprechung nun tatsächlich abhaken. Wie man an dem langen Zeitraum sieht, hat mich die Serie auch in ihrer zweiten Staffel nicht wirklich vor den Fernseher gelockt. Wenn ich dann eine DVD eingelegt habe, wurde ich jedoch meist gut unterhalten – und manchmal ist das auch völlig ausreichend…

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Viel schreiben brauche ich zum zweiten Jahr der Serie nicht, denn nahezu alles, was es zur ersten Staffel zu sagen gab, hat auch hier Relevanz. Die Show lebt nach wie vor von der gelungenen Darstellung Simon Bakers als titelgebenden Mentalist. Das restliche Team bekommt ein wenig mehr Kontur, doch wirklich spannend sind die Charaktere nach wie vor nicht. Leider kann man dies auch über einen Großteil der Fälle sagen. Besonders in der ersten Staffelhälfte plätschern diese vor sich hin und die Auflösungen sind zwar nett anzusehen, doch Wendungen o.ä. riecht man als geübter Zuschauer bereits meilenweit gegen den Wind.

Im letzten Drittel der Staffel dagegen schien es mir, als würden die Autoren versuchen neue Wege zu gehen, was in ein paar wirklich netten Fällen resultierte. Nichts Weltbewegendes, doch immerhin sehr solide Krimiunterhaltung. Der mit Red John wortwörtlich rote Faden zieht sich auch durch diese Staffel und wird im Finale zum bisherigen Höhepunkt getrieben. Neben dem günstigen Staffelpreis wohl ein Grund, warum ich vorerst am Ball bleiben werde. Besonders eilig habe ich es jedoch mit der Sichtung nicht: 7/10 (6.8) Punkte.

Damages – Season 2

Für die zweite Staffel meiner letzten Serienentdeckung habe ich mit knapp einem Monat recht lange gebraucht. Dies liegt aber eher an den äußeren Umständen, als in der Serie selbst begründet, denn auch „Damages – Season 2“ ist über weite Strecken einfach nur beste Unterhaltung. Warum das zweite Jahr mit Patty Hewes dennoch nicht an den grandiosen Auftakt herankommt, erfahrt ihr in der folgenden Besprechung…

Auf die Vorzüge der ersten Staffel bin ich bereits ausführlich in der zugehörigen Besprechung eingegangen. Besonders die Aufteilung in zwei Zeitebenen hat für eine stets vorhandene Grundspannung gesorgt – und exakt dieser Aufbau wird in der zweiten Staffel wieder aufgegriffen. So neu und innovativ dieser an sich simple Kniff auch war, so abgesdroschen und forciert wirkt dieser beim zweiten Anlauf. Hier hätte man sich ruhig von der bekannten Struktur lösen können, zumal die die gezeigte Zukunft weit nicht so neugierig macht, wie die der ersten Staffel. Dennoch gelingt es der Serie abseits dieses Kniffes auch im zweiten Jahr eine wirklich mitreißende Handlung aufzubauen.

Inhaltlich schließt die Staffel nahtlos an das erste Jahr an: Ellen hat sich fest vorgenommen die Mörder ihres Verlobten ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen. Ebenso nehmen die Ermittlungen des FBIs gegen Patty einen Großteil der Handlung ein, was teils stark an bestimmte Episoden von „The Sopranos“ erinnert. Die ständige Atmosphäre des Misstrauens verändert auch die Charaktere und so wirkt insbesondere Ellen im Vergleich zur ersten Staffel hart und verbittert, was aufgrund der zurückliegenden Ereignisse aber auch kein Wunder ist.

Sehr gut gefallen hat mir die Verknüpfung mit der ersten Staffel. So treten wichtige Figuren, wie Arthur Frobisher, weiterhin auf, nehmen dabei aber eher die Rolle von Nebenfiguren ein. Das Universum der Serie wird somit realistisch erweitert und lässt dennoch Platz für neue Charaktere. Im krassen Gegensatz dazu steht das Finale, das von Realismus nicht viel hält: So manche Wendung hätte man hier ruhig weglassen bzw. feinfühliger vorbereiten können. Dafür hat man dieses Mal auf den obligatorischen Cliffhanger verzichtet, was ich durchaus angenehm fand.

Insgesamt macht auch die zweite Staffel von „Damages“ wirklich viel Spaß, was größtenteils auch an den guten Schauspielern (u.a. Neuzugang William Hurt) liegt. Hinzu kommt die komplexe und spannende Geschichte, welche rückblickend aber doch zu sehr nach Schema F abläuft und eher durch unrealistische Wendungen zu überzeugen versucht. Ich hatte auf jeden Fall wieder viel Spaß mit Patty und Co. und freue mich auf die dritte Staffel: 8/10 (7.9) Punkte.

Sherlock – Season 2

Nachdem sich die ganze Welt schon begeistert über „Sherlock – Season 2“ geäußert hat, kann nun auch ich leicht verspätet meinen Senf dazu geben. Nach der wunderbaren ersten Staffel war die Vorfreude auf jeden Fall groß und nach der Sichtung kann kann ich nun kaum glauben, dass es schon wieder vorbei ist. Drei Episoden pro Staffel sind einfach viel zu wenig…

Interessanterweise gleicht die Struktur der Staffel der vorherigen sehr. Anscheinend wollte man sich nicht auf Experimente einlassen und hat das Erfolgsrezept konsequent weitergeführt. So erleben wir in der ersten Episode wie  Sherlock zur öffentlichen Person wird. Zwar wurde das durch Dr. John Watson geführte Blog bereits zuvor thematisiert, doch nimmt es in Kombination mit den in der Presse veröffentlichten Artikeln einen ganz neuen Stellenwert ein. Der Bekanntheitsgrad ist gestiegen und somit ändert sich auch die Dynamik der Ermittlungen.

Mein Favorit dieser zweiten Staffel ist wohl „A Scandal in Belgravia“, da diese Episode in jeder Hinsicht überzeugen kann: Ein spannender Fall, Action, Überraschungen und exakt die Art von Ermittlungsarbeit, die man sich von Sherlock und Watson erwartet. Nahezu perfekt. Die Vorlage von „The Hounds of Baskerville“ ist weithin bekannt, so dass ich äußerst gespannt war, wie man diese wohl umsetzen würde. Die Modernisierung fand ich auch hier sehr gelungen, wenngleich die Episode eindeutig die schwächste der Staffel ist, da die klassische Ermittlungsarbeit fehlt und man sich doch sehr den Genrekonventionen beugt. „The Reichenbach Fall“ ist schließlich der krönende Abschluss, der zwar äußerst mitreißend erzählt ist, insgesamt jedoch etwas zu konstruiert wirkt. Über den Cliffhanger könnte ich mich übrigens erneut aufregen. Das hätte diese Serie nicht nötig – besonders wenn man die geringe Episodenzahl bedenkt…

Vermutlich kann ich mir die Worte sparen, doch wer „Sherlock“ noch nicht gesehen hat, sollte unbedingt reinschauen. Spannende, großartig inszenierte und auf den Punkt geschriebene Unterhaltung. Nach „Coupling“ (und ja, ich weiß auch „Doctor Who“) der zweite (bzw. dritte Coup) des überaus talentierten Steve Moffat. Nun heißt es wieder warten und ich kann nur hoffen, dass Peter Jackson Martin Freeman nicht für zu viele Nachdrehs einplant. Bitte mehr davon – und das möglichst schnell: 9/10 (9.0) Punkte.

Six Feet Under – Season 2

Wie jeder schöne Zeitvertreib, streichen auch gute Serien viel zu schnell an einem vorüber. So hat die Sichtung von „Six Feet Under – Season 2“ nicht einmal drei Wochen in Anspruch genommen. Wenn es so weitergeht, bin ich spätestens Ende August mit der Serie durch. Im Moment ein fast schon erschreckender Gedanke, da mir die Familie Fisher gerade so richtig ans Herz gewachsen ist.

Inhaltlich schließt die zweite Staffel unmittelbar an das Vorjahr an und doch hatte ich über die ersten paar Episoden Probleme so richtig in die Geschichte einzusteigen. Der düstere Schatten, der sich im Finale der ersten Staffel über Nate legte, wird zu einem der zentralen Handlungsstränge, was nicht nur wie eine stete Unsicherheit über den Charakteren, sondern auch über den Zuschauern schwebt. Ein weiterer zentraler Bestandteil der Staffel ist Nates Beziehung zu Brenda, die immer extremere Formen annimmt und deshalb auch kaum Erleichterung für Nate und den Zuschauer bietet. Komplexe Figuren in komplexen Beziehungen. Das ist es wohl, was die Serie besonders auszeichnet.

Auch die restlichen Mitglieder der Familie Fisher haben mit allerlei Problemen zu kämpfen, doch wenigstens gibt es hier einige Lichtblicke zu sehen, die nicht selten tragikomische Züge tragen. Solche finden sich auch im jeweiligen Todesfall der Woche wieder, der erneut wirklich gelungen in die einzelnen Epsioden eingeflochten wurde. Der wohl konventionellste Handlungsstrang behandelt den Kampf von Fisher & Sons gegen Kroehner Service International. Hier sind die Rollen klar verteilt und man kann guten Gewissens mit dem kleinen Familienunternehmen mitfiebern.

Auch qualitativ setzt die zweite Staffel nahtlos fort, was die Serie in ihrem ersten Jahr aufgebaut hat. Meine Lieblingsepisode dürfte wohl „It’s the Most Wonderful Time of the Year“ gewesen sein, in der noch einmal die letzte Begegnung eines jeden Familienmitglieds mit dem zu Beginn der ersten Staffel verstorbenen Nathaniel Fisher Sr. gezeigt wurde. Auch das Staffelfinale war fantastisch und emotional äußerst mitreißend. Zudem muss der Cliffhanger damals wirklich hart gewesen sein, als man noch ein Jahr auf die Fortsetzung warten musste. Ich für meinen Teil werde wohl bereits heute Abend wieder bei der Familie Fisher vorbeischauen: 9/10 (8.7) Punkte.

Happy Endings – Season 2

Letztes Jahr nur eine nette Randerscheinung unter den Comedy-Neustarts, mauserte sich „Happy Endings – Season 2“ zu einem klaren Favoriten in meinem persönlichen Serienprogramm. Mit dieser Besprechung habe ich auch meine letzte aktuell laufende Comedy für diese Saison beendet, was mich in Zukunft wieder vermehrt auf alte Bekannte zurückgreifen lässt – Tipps sind dennoch stets willkommen!

„Happy Endings“ ist eine dieser Serien, die häufig das Gefühl heraufbeschwört selbst mit ein paar Freunden unterwegs zu sein. Da es – wie man es sonst aus Sitcoms kennt – kaum feste Locations gibt, zieht man mit der Gang dementsprechend oft um die Häuser und erlebt etliche absurde Abenteuer im Nachtleben von Chicago. Auch wenn es keine Innovationssprünge im Vergleich zu ersten Staffel gibt, so hat sich das Zusammenspiel des Ensembles und der aus der Gruppendynamik entstehende Humor doch enorm gesteigert. Running Gags, popkulturelle Anspielungen und Situationskomik geben sich die Klinke in die Hand und werden vom oft sehr selbstironischen Spiel der Schauspieler wunderbar vorgetragen.

Die sechs Figuren werden erstaunlich gleichberechtigt behandelt und die diversen Erzählstränge sind stets miteinander verwoben. Ebenso ein deutlicher Qualitätszuwachs im Vergleich zur ersten Staffel, die sich doch sehr auf Alex und Dave konzentrierte. Inzwischen kann ich mit gutem Gewissen eine unbedingte Empfehlung für „Happy Endings“ aussprechen. Ich freue mich über die Verlängerung der Serie und könnte mir gut vorstellen die Freunde noch etliche Staffeln bei ihren Eskapaden zu begleiten: 8/10 (8.4) Punkte.